Die Krux mit dem Einschreiben

Das Jahr 2018 wird spannend starten.

Rheinland-Pfalz (mein Bundesland) gehört neben NRW traditionell zu den letzten Kammern, die die Ergebnisse der schriftlichen Steuerberaterprüfung veröffentlichen. Das ist ja schon recht gemein. Doch es wird noch schlimmer.

In NRW steht der Veröffentlichungstermin bereits fest. Am Mittwoch, den 24.01.2018 werden die Ergebnisse postalisch versendet und parallel erfolgt die Onlinebekanntgabe durch PDF-Listen. Natürlich ist es nicht schön, so lange warten zu müssen aber zumindest hat man ein festes Datum, zu dem man aufgeregt sein darf. Außerdem finde ich es human, PDF-Listen und „normale Briefe“ zu versenden. So ist das Öffnen des PDF’s bzw. des Briefumschlags wie mit Schrödingers Katze. Man hat gleichzeitig bestanden und nicht bestanden, bis man das Dokument öffnet.

In Rheinland-Pfalz ist das anders – gemeiner, sadistischer, bösartiger. Hier gibt es keinen festen Termin. Die Ergebnisse wurden in den letzten Jahren zwischen dem 14.01 und dem 28.01 bekanntgegeben; meist jeweils in der zweiten Wochenhälfte. Das heißt man wühlt jeden Morgen aufgeregt durch die Post; je weiter der Monat fortschreitet, desto größer die Aufregung.

Allerdings haben sich die Damen und Herren der Steuerberaterkammer eine weitere Gemeinheit ausgedacht, die aus der Feder des Teufels persönlich stammen könnte:
Die Besteher bekommen einen normalen Brief und die Durchfaller ein Einschreiben, das zu unterschreiben ist.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Normalerweise wirft der Postbote Briefe ganz still und heimlich in den Briefkasten. Wenn es allerdings morgens an der Tür klingelt, dann muss man hoffen und beten, dass die Zeugen Jehovas, die Schwiegermutter oder der Vorwerk-Vertreter vor der Tür stehen und nicht der Postbote. Denn wenn der klingelt und ein Einschreiben unterschrieben haben will, dann ist Schrödingers Katze schon mausetot.

Dazu kommt bei mir ganz persönlich noch, dass meine Freunde das offensichtlich so witzig finden, dass sie mir schon angekündigt haben, mir ab Mitte Januar täglich ein Einschreiben zu schicken. Ja, das habe ich verdient, bei deren Prüfungen habe ich ähnliches gemacht. Aber ich werde am Ende des Monats vermutlich trotzdem ein nervliches Wrack sein und bei jedem Klingeln an der Tür zusammenzucken.