Letzte Woche war ich auf dem Geburtstag eines ehemaligen Kommilitonen. Es war schön mal wieder die Leute aus meinem Studium wiederzusehen und zuhören wie ihre beruflichen und persönlichen Wege sich entwickelt haben.
Fast alle der Anwesenden hatten im Studium den Schwerpunkt Rechnungswesen und als Vertiefung Steuerrecht gewählt. Witzigerweise bin ich der einzige, der dem Steuerrecht treu geblieben ist und sich an der Examensprüfung die Zähne ausbeißt.
Es kam wie es kommen musste und irgendwann stellte jemand die berühmte Frage, die ihr alle bestimmt schon 100 Male gehört habt: „Warum tust du dir das an?“
Für Außenstehende scheint die Anmeldung für das Steuerberaterexamen einer Selbstgeißelung gleich zukommen.
Für mich war die Sache eigentlich in dem Moment klar, indem ich mich für eine Karriere im Steuerrecht entschied. Ich dachte: entweder ganz oder gar nicht. Der Steuerberatertitel bietet einem einfach die meisten Möglichkeiten (z.B. Selbständigkeit, Dozententätigkeit).
Etwas sportlicher Ehrgeiz spielte natürlich auch eine große Rolle. Ich will einfach sehen, ob ich in der Lage bin eine der schwierigsten (manche sagen die schwierigste) Prüfungen in Deutschland zu bestehen.
Auf dem Weg dahin kommt man natürlich immer wieder an seine Grenzen und zweifelt an sich und ist streckenweise auch geneigt alles hinzuwerfen.
Als Motivation habe ich mir meine Ziele auf einem Zettel aufgeschrieben und gut sichtbar an meinem Arbeitsplatz aufgehangen. Zusätzlich hab ich das Schreiben der Prüfungsstelle von meinem Erstversuch immer griffbereit. Jedes mal wenn ich da drauf gucke denke ich mir: Es war so knapp, mit etwas mehr Glück (und Übung) klappt es!
Mich würde mal interessieren was ihr für Reaktionen von eurem Umfeld erfahren habt und wie ihr damit umgeht. Vor allem interessiert es mich wie Ihr es schafft eure Motivation hochzuhalten.
Sonnige Grüße