Zwischenfazit

Halbzeit in Bamberg, der Intensivkurs ist vorbei, mein kleines Zwischenfazit:

Anstrengend, intensiv und sehr lehrreich auch für die kurze Zeit. Es sollte natürlich nur eine Wiederholung und Vertiefung sein. Jeder Dozent hat sich große Mühe gegeben, die Schwerpunkte in Fällen nochmal rüber zu bringen, es durfte immer gefragt werden und man bekam immer eine Antwort. Meistens eine humorvolle Stimmung. Also absolut zu empfehlen.

Es hat anfangs ein paar Tage gedauert, aber dann hatten sich von den „Neuen“, die nicht schon im 15- oder 7- Wochenkurs waren, Grüppchen zusammen gefunden. Ich bin in der Raucherecke gelandet, ganz untypisch für mich. Leider sind nun schon gerade die Leute, die ich näher kennengelernt und mit denen ich täglich beim Mittagessen und in den Pausen geredet und habe, abgereist. Das ist schade und macht mich ein wenig traurig. Aber es war schön, euch kennengelernt zu haben. Nicht alle hängen den/die Klausurenkurs(e) dran und schreiben lieber zu Hause die Klausuren. Manche, weil sie Angst davor haben, davon zu sehr gestresst und vielleicht auch demotiviert zu werden. Kann ich verstehen, ist auch meine Angst. Aber ich versuche es als Übung und Training zu sehen und hoffentlich auch daraus noch etwas Sicherheit zu gewinnen. Andere können es zeitlich nicht einrichten, weil die Arbeit ruft. Respekt, wer jetzt noch arbeiten geht… Wir hören (oder lesen) voneinander!

Hier noch die aktuelle Empfehlung zur Vorbereitung in den letzten Wochen von Knoll, es steht auch ein Lernplan zum Download bereit :

https://www.knoll-steuer.com/letzte-tipps-steuerberaterpruefung.html?tx_powermail_pi1%5Baction%5D=create&tx_powermail_pi1%5Bcontroller%5D=Form&cHash=0c56e00f1e0d8fe3e6fb8af08ef09509

Heute arbeite ich AO der letzten 2 Tage durch, dann schaue ich mir nochmal die Unterlagen der letzten 2 Wochen an. Und dann bin ich gespannt, was morgen abgeht. Der Platz ist reserviert, Blöcke sind gekauft, Ränder muss ich noch ziehen, Müsliriegel, Bananen, Heidelbeeren, Snacktomaten und vielleicht ne „Bemme“ werden mich vor dem Verhungern bewahren.

Und ich hab schon wieder Musik im Kopf: Survivor – The eye of the tiger… Schauen wir dem Tiger ins Auge und treten ihn in 4 Wochen in den A…

Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag!

„Der Kreis der Steuerberater“

Hallo liebe Steuerberater – Anwärter,


klang ich bei meinem letzten Post noch sehr sehr opimistisch und kampfbereit für das Examen………


muss ich jetzt doch nach einer Woche Klausuren-Schreiben und zwei Wochen Intensiv-Lehrgang sagen, dass gerade die Klausurenwochen doch total schwer zu verdauen sind
und für die Intensiv-Wochen der Anbieter fehlt die Zeit zum Vor- oder Nachbereiten!

Die Anbieter stellen zum Teil Aufgaben, die über dem Niveau der Original-Prüfung liegen, das ist natürlich einerseits gut, da man nochmal richtig viel mitnimmt!

Andererseits – wenn man jetzt noch ein paar Fünfen und Sechsen vor dem Examen wieder bekommt – knirscht man doch sehr mit den Zähnen!

Kennt Ihr das Gefühl, dass man alles im Gesetz und den Richtlinen markiert hat – aber in den Probe – Klausuren unter Zeitdruck nicht darauf kommt?

– das nervt mich an mir sehr!

Und dann hat man doch noch – obwohl man was getan hat – so viele Skripte und Altklausuren, die man noch nicht durchgearbeitet hat

– oder die man vor einem halben Jahr durchgearbeitet und nicht wiederholt hat und trotzdem fehlt im Kopf wieder so viel!

Auf der anderen Seite muss ich die Intensiv- und Klausurenwochen der einzelnen Anbieter allen Leuten für das nächste Jahr ganz dringend ans Herz legen, nur wer nochmal richtig Gas gibt, der nimmt kurz vorher noch richtig viel mit!

Nebenbei bemerkt, habe ich jetzt schon Magenschmerzen, was nach so vielen Wochen, in denen ich nicht im Büro anwesend bin, wohl an Zetteln und Mails auf mich wartet!

So genug gestöhnt – wir geben weiter alles – auch wenn das Examen hart ist

– da helfen auch keine Worte meines Lieblings-Dozenten aus dem Fachwirt der letzte Tage zu mir sagte „Der Kreis der Steuerberater nimmt nicht jeden sofort auf – deshalb muss das Examen so komplex und hart sein!“



Danke, dass ich mich hier mal aussprechen darf!



Viele Grüße und uns allen viel Erfolg, Martin

I’m still, I’m still Mandy from the blog

ich hab schon wieder Musik im Kopf… Jennifer Lopez läuft nebenbei auf Youtube und ich wackle beim Schreiben auf dem Stuhl hin und her. Hilft beim Verarbeiten und Abschalten. Schon Meredith und Cristina haben alles „ausgetanzt“ (für die Ahnungslosen: Grey’s Anatomy)

Wie ich auf das Lied komme? Weil dann diese Woche doch die ein oder andere vorsichtige Frage kam: „Du bist doch die Mandy, wo den Blog schreibt?“ Yo, I’m still Mandy from the blog. Ich hab schon gewartet, dass mich jemand darauf anspricht. Und jetzt wartet man schon auf den nächsten Beitrag und die Berichte über den Kurs. Da will ich mal nicht so sein, der hier ist für EUCH… (Und für die, die jetzt gleich losschimpfen, ich soll lernen statt zu bloggen, das ist Therapie für mich. Und auch für andere, die hier mitlesen. Ich schreibe blind mit 10 Fingern, ich sitz da nicht lange dran. Es macht mir tatsächlich Spaß, ich mache das freiwillig und unentgeltlich, wie wir festgestellt haben, denn das müsste ich ansonsten ja wieder versteiern 😉 (Das ist kein Schreibfehler, das ist bayrisch!))

Montag begann mit Bew/ErbSt etwas schleppend und unaufregend. Einige haben sich den Weg zum Unterricht gespart oder sind eher gegangen, weil die Gefahr bestand, bei nächster Gelegenheit durch Sekundenschlaf die Kontrolle zu verlieren und donnernd mit dem Kopf auf dem Tisch zu landen. Ich hab eisern durchgehalten und mich nicht dem Schlaf ergeben. Die Vorstellung einer auf dem Tisch liegenden, laut schnarchenden Mandy wollte ich dann doch nicht geben. Nach dem Unterricht war ich wohl so übermüdet, dass ich nicht einschlafen konnte, kennt man ja von kleinen Kindern. Also hab ich mir die Sportsachen angezogen und bin laufen gegangen. Das ging super, aber nur bergab. Bergauf hatte ich kurz Angst, tot umzufallen. Soll ja Ü40 gar nicht so selten sein in unserem und ähnlichen Berufen. Das Gute war, ich war danach hellwach und konnte mich nochmal mit dem Substanzwert und der PersG vergnügen. Leider konnte ich auch danach nicht wirklich einschlafen, muss wohl an dem aufregenden Stoff gelegen haben.

Dienstag wurde es mit BilSt und einem anderen Dozenten um Welten besser. Sollte nicht verwunderlich sein, dass ich das als Bilanzbuchhalterin gerne mache. Bis heute haben wir uns in den letzten 3 Tagen durch sämtliche Tretminen des BilSt-Rechts gequält. Der Dozent ist alles andere als einschläfernd. Ich wurde täglich super unterhalten. Er hat alle seine „charmanten“ Fälle genau durchgetaktet. Ich vermute mal, er ist ein kleiner Perfektionist und hat neben jeder Aufgabe die genaue Minutenzahl stehen, die er zur Verfügung hat, damit er alle Fälle schafft. Ansonsten witzig und lehrreich, er hat kein Problem mit dem „Sch…“-Wort um sich zu werfen. Und wir hatten eine Menge „charmante“ Ergebnisse. Dienstag und Mittwoch hat er „charmanter“weise sogar länger gemacht. Allemal besser, als die schwierigsten Fälle zum Schluss in Rekordtempo durchzunehmen und dann zu sagen: „Das schauen Sie sich bitte zu Hause noch an“ Und er ist scheinbar Demokrat. Wir durften des öfteren über das richtige Ergebnis abstimmen. Ich kam mir manchmal vor, wie bei „Wer wird Millionär“. Wählen Sie A, B oder C? Nur dass ich gefühlt schon an der 500 € Frage gescheitert bin. Mal ehrlich, ich frage mich täglich, wo das Wissen hin ist? Ich habe 32 lange Klausuren geschrieben und 17 Kurzklausuren. Und wenn der Dozent sagt, schauen Sie sich den SV kurz an, sitze ich da und weiß nicht wie ich anfangen soll. Speziell die Fälle der PersG der letzten beiden Tage. Das war alles drin in den Klausuren und ich habe es irgendwie gelöst. Wahrscheinlich liegt es daran, dass mein Gehirn weiß, dass er uns sowieso gleich die Lösung präsentiert. Ich bewundere die Leute, die sich mutig zu Wort melden und dann auch noch schlaue Dinge von sich geben. Ich hab mich auch ein- zweimal gemeldet, war aber am Ende froh, nicht drangekommen zu sein. In meinem Zeugnis würde heute immer noch stehen „Mandy könnte sich mehr am Unterrichtsgeschehen beteiligen.“ Gefühlt sieht es in meinem Kopf momentan aus wie im Spielzimmer meiner Kinder. Jede Menge bunte Legosteine, z.T. nach Farben sortiert. Aber wer setzt die „Sch…“ bitte zusammen und macht eine vorzeigbare Figur draus???? Entschuldigung für das „Sch…“-Wort, aber mir ist nichts charmanteres eingefallen.

Zum Glück gibt es in diesem Kurs eine Menge zu lachen. Allerdings verspüre ich eine leicht klischeebehaftete Sicht auf die Frau. Wir wurden bei der Gelegenheit einer Rentenbarwertberechnung darüber aufgeklärt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung der Frau (nachlesbar in Erlasse § 14/2 BewG) NATÜRLICH länger sein muss, weil sie die Männer immer so ärgern. (Notiere: Wohl bisher die falschen Frauen kennengelernt.) Da fand ich die Begründung einer Mitleidenden viel schlüssiger, dass den Frauen die Einparkzeit gutgeschrieben wird!

Während der Besprechung des letzten Falls (§15a EStG), stellte der Dozent fest, dass mit Schwani, Götzel und Boadings seit der Gründung ihrer Autohaus Bamberg KG auch nicht mehr viel los sei. Daraufhin kam der Einwurf einer Mitleidenden, dass Boateng ja immerhin noch eine gute Figur auf dem Fußballfeld macht. Prompte Antwort: „Das kann ja wieder nur von einer Frau kommen!“ Da sang es in meinem Kopf nur noch: „Zieht den Bayern die Hosenträger aus, die Hosenträger aus…“ und ich war für die letzten Minuten wegen innerlichem Lachanfall leider raus aus dem 15a…

Und nochmal zum Thema Dialekt, der hat auch positive Seiten. Der sorgt nämlich für hohe Konzentration. Ich muss schon ganz genau hinhören, während ich schreibe. Ich sag nur: „Fuchzigdausendoanhunnerdzwanzg (Ich bin auf eure Übersetzung in Zahlenform gespannt). Jo, mei, des is mei Größe! Und wemmer die stülln Reservn aafdeckn, mussn mer des versteiern un zahlen a Steier.“ Wie bringt ihr Bayern euern Kindern eigentlich Rechtschreibung bei??? Das ist ja schon im sächsischen schwierig, aber bayrisch…

Neben dem Chaos im Kopf, der Schlaflosigkeit, der ich gestern mit einer kleinen Wanderung und einem Glas Wein abgeholfen hab, sind meine Augen echt schlecht geworden. Ich habe mir ja schon die BMF-Handbücher u.a. wegen der größeren Schrift zugelegt. Aber ich brauche doch meistens die Lesebrille. Finde ich doof, kann ich so nicht akzeptieren. Heute ging es allerdings mal wieder ohne Brille. Vielleicht war es der Wein gestern? Ersetzt ein täglich Glas Wein die Brille? Da sieht man doch alles gleich viel klarer… Wie heute schon so treffend von einer anderen mit Chaos im Kopf festgestellt wurde: Es könnte auch eine „sehbedingte Altersschwäche“ sein… Hab ich gestern auch gedacht, auf meiner Wanderung. Als ich aus dem Wald herauskam, bin ich gleich 5 Schritte wieder rückwärts gegangen, nachdem ich fast einen Herzinfarkt bekommen hab! Ich hab bestimmt 3 Minuten still gestanden und die Augen fokussierend zusammengekniffen, überlegt ob ich lieber zurückgehe, denn irgendwelchen Bullen oder anderen wilden Tieren wollte ich nicht in die Arme laufen.

oznor

Wieso stellt ihr Bayern Holz-Wildschweine auf die Wiese? Seid ihr verrückt? Ich hätte vor Schreck tot umfallen können!

Aber wie wir heute gelernt haben, 3 Tage BilStR gehen auch an einem Dozenten nicht spurlos vobei. Die kreativste Wortfindung, die auch noch schriftlich im Skript fixiert ist, kam von ihm. „Letztdings“ (=letztens). So eine niedliche Wortfindung, das muss unbedingt in den Duden. Und ich weiß jetzt übrigens, wo das Wort „Geld“ herkommt. Die Bayern sagen ja dazu „Göld“, also kommts bestimmt von „Gold“, oder?

(Notiere: Es wird schon seinen Grund haben, warum für unsere und ähnliche Berufsgruppen ein erhöhtes Burnout-, Schlaganfall-, Herzinfarkt-, Alkoholabhängigkeits- und Selbstmordrisiko besteht. Ich verspüre erste Anzeichen um mich herum)

Morgen rasen wir mit dem BilSt-Dozenten durch GewSt und IStR. Ich bin gespannt, ob er es schafft, mir das verhasste IStR halbwegs plausibel zu machen. Die Lesebrille muss auf alle Fälle mit, eine Lupe wäre noch besser, denn die DBA`s im Ordner sind sch…-klein gedruckt,

So, ich hab mich beim Schreiben köstlich amüsiert. Und nichts hiervon ist irgendwie böse gemeint, also zwecks Dialekt und so. Das ist alles ganz liebevoll kommentiert. Ich mag den Dialekt mittlerweile. Und Bamberg sowieso. Wenn ich jemals in eine Stadt ziehen würde, was ich eigentlich immer ausgeschlossen habe (ich bin bekennendes Dorfkind), wäre es Bamberg.

Liebe Grüße

Mandy from the Blog