Mündliche Prüfung – to do and not to do

Ich lag gerade zum abendlichen Kuscheln bei meiner Tochter, als sie feststellte, dass mein Herz „ganz schön schnell klopft“. Ich sagte ihr, dass ich an die mündlichen Prüfungen denke, die in Sachsen morgen beginnen und dass zwei Mitstreiter aus meiner mündlichen Vorbereitung schon am Dienstag dran sind, zwei andere die ich kenne am Donnerstag und ich am Freitag… Getreu dem Spruch „Kindermund tut Wahrheit kund“ möchte ich euch ihre Antworten, Anweisungen, Fragen und Tipps nicht vorenthalten:

Ihre Worte, wie die Glucke zum Küken: „Schön ruhig bleiben, Mami. Nicht aufregen.“

Danach kamen ihre Empfehlungen: „Du musst:

  1. dich schick machen
  2. gut reden
  3. Hast du überhaupt schon was anzuziehen?!!! (OMG ! entsetzter Ton)
  4. du musst was gaaanz hübsches anziehen
  5. nicht rülpsen
  6. nicht pupsen (hier hatte ich schon Kopfkino und hab laut gelacht)
  7. und keinen komischen Lippgloss
  8. dich schminken
  9. aber keine knallbunten Sachen
  10. nicht anbaggern (What?! Wie kommt sie denn darauf…)
  11. dich nicht anbaggern lassen von den Prüfdings (What what what????)
  12. nicht müffeln
  13. also keine Zwiebeln und keinen Knoblauch
  14. Fazit: Dönerverbot ab morgen
  15. Zähne putzen, ach das machen wir ja sowieso immer
  16. schicke Schuhe anziehen, nicht dass du mit Hausschuhen losfährst“

So, damit sollte es also klappen. Es war übrigens keine Rede von „Lernen“. Ich hinterfrage dann mal später meine Erziehung bzw. wer hier schlechten Einfluss hat auf mein Kind. 😉 Aber vielleicht erklärt das auch ihre nächste Bemerkung:

„Ich stell mir das so vor, dass du da in so einem großen Raum auf einer Bühne stehst, wie bei Supertalent und die Prüfer sitzen vor dir und bewerten dich. Die haben alle einen Buzzer. Und wenn du was falsches sagst, dann buzzern sie „Möööp“ Einen goldenen Buzzer gibt es natürlich nicht. Aber cool wär das schon.“ 🙂

Weiter gings: „Danach kriegst du mehr Geld. Und was wird nach der Prüfung sonst noch anders für dich?“ Ich erzählte ihr, dass ich danach dann erstmal meine 2 Wochen Freistellung noch zum Teil herausarbeiten müsste und deshalb noch eine Weile länger arbeite. Sie darauf: „Und arbeitest du danach dann auch länger? Also wenn du die zwei Wochen ABGESESSEN hast?“ Hahaha, ich komm wohl in den Knast danach ?! 🙂 Das hab ich verneint. „Aber dann ändert sich ja gar nichts für dich…“ Fand sie irgendwie langweilig. „Und dann bist du nicht mehr Buch..dings, sondern Steuerberater?“ „Ja, dann bin ich nicht mehr BILANZBUCHHALTER, sondern Steuerberaterin.“ Dann wollte sie wissen, was denn eine Bilanz wär. Ich hab ihr versucht zu erklären, dass dieses „Bilanzbuch“ 2 Seiten hat: „Was, nur?! Das ist ja wenig!“ und dass auf der Aktiva das Vermögen mit Maschinen, Grundstücken und Bankguthaben steht (war noch verständlich, aber allzu lange durfte ich nicht drüber reden) und auf der Passiva Eigenkapital („Was ist das?! erklärt….) und Schulden. „Oh“ erschreckte Antwort. Kurz Ruhe, dann: „Habt ihr, also der Jörgens, auch Schulden?“

Hahaha, hier hör ich auf. Wer der Jörgens ist, verrat ich nicht… Aber ich hatte meinen Spaß und hab jetzt auch kein Herzklopfen mehr. Kinder sind echt Gold wert.

Also ihr lieben Prüflinge: Denkt dran, was sie gesagt hat. Morgen früh keinen Döner, dann wird das schon! Ich drück die Daumen für euch alle!!!

Liebe Grüße

Bestanden – und nun?

Erstmal; GLÜCKWUNSCH an alle Besteher!
Wir haben es gerockt und den schriftlichen Teil abgelegt und 50% des Weges gemeistert.

an alle Nichtbesteher: Es tut mir unendlich Leid für euch.
Aber es hilft nichts; Geht eine Tür zu, öffnet sich eine andere.
Ich weiß, diese ganzen klugen Sprüche machen die Note nicht besser.
Gönnt euch eine Trauerphase und reflektiert euer Lernverhalten.
Danach geht es weiter. Eine neue Runde, neues Glück!
Ihr packt das im zweiten (oder auch dritten) Anlauf.
Euch hat an einem Tag das entscheidene bisschen Glück gefehlt. Kopf hoch…

Freitag habe ich mich direkt an einen Lernplan gesetzt, der nun pickepacke voll ist.

Lehrbriefe von Knoll (insgesamt 21 Stück) werden durchgearbeitet, die Protokolle der Vorjahr sind runtergeladen und werden intensiv durchgearbeitet und die Hefte der NWB von den aktuellsten Ausgaben soweit runtergelsen wie ich komme. Außerdem habe ich mir von der NWB das Lernquiz Steuerrecht (500 Fragen) und mündliche Prüfung VWL/ BWL (250 Fragen) gekauft. Ich finde die Fragen sehr gut und konnte schon Parallelen zu den Protokollfragen feststellen. So wiederhole ich auch noch den Stoff aus der schriftlichen Prüfung. Dazu kommt noch, dass ich jeden Tag mind. einen Kurzvortrag übe.

Morgens beim Kaffee lese ich den NWB- Newsfeed.

Ich werde am Freitag, den 28.02.2020 um 13:30 Uhr bei der Kammer in Düsseldorf geprüft.
Ist jemand zufällig an dem Termin dabe
i?

Ansonsten habe ich Freitag mit meinem Chef eine 3- wöchige Reduzierung meiner Arbeitszeit auf 4 Stunden täglich ausgehandelt und 2 Wochen Urlaub für die letzten 2 Wochen.

Gebucht habe ich aktuell den Vorbereitungskurs von Knoll vom 07.- 09.02.2020 in Düsseldorf. Ich freue mich sehr, dass meine gesamte Lerngruppe aus der Vorbereitung zur mündlichen Prüfung zugelassen ist. Wie eine der Mädels sagte; #knollrockt.
So können wir auch die Vorbereitung der mündlichen gemeinsam angehen und ich hoffe inständig, dass es für uns (und natürlich auch für alle anderen) positiv ausgehen wird.

Wir schaffen das!
Motivation und Selbstvertrauen ist gerade alles. Und ja, die nächsten 5 Wochen schaffe ich auch noch und dann heißt es hoffentlich ab März 2020:
Nina P.- Steuerberaterin

Wie sieht eure Vorbereitung aus? Was lest ihr und wie motiviert ihr euch?
Seit ihr mit eurem Termin zufrieden oder habt ihr zu wenig/ zu viel Zeit?

So, jetzt geht es wieder an die Bücher. Berufsrecht!
Habt einen schönen Sonntag,

Grüße Nina 🙂