Endlich mal wieder Zeit zum schreiben……

Guten Morgen zusammen,
ich hoffe ihr seit noch alle gesund und munter?

Die letzten Tage, wenn nicht sogar Wochen, war ich einfach viel zu beschäftigt. Unser Präsenzkurs wurde bis Anfang Mai gecancelt, wir haben einige Videos als Lernmaterial auf unserer Plattform zur Verfügung gestellt bekommen. Bisher hatte ich mich gesträubt diese anzunehmen – allerdings muss ich zugeben – mal kurz zurückspulen und Pause klicken, was notieren ist doch ganz praktisch.

Heute steht für mich Körperschaftsteuer an, das letzte Video dann sind alle Themen durch! Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, KSt ist eine Katastrophe für mich -.- Nachdem ich bisher einige Klausuren geschrieben habe und die Basics einigermaßen drauf habe, habe ich gemerkt das mir die tiefere Kenntnis fehlt, deshalb habe ich beschloßen die Themen die bisher auch als „fertig“ abgearbeitet gelten (laut Lehrplan) einfach detaillierter nach zu arbeiten. Und erstmal keine Klausuren zu schreiben – ist das eurer Meinung eine gute Variante? Ich habe „Angst“ die Basics in derzeit zu vergessen.
Mir ist es bisher häufig aufgefallen, das ich Themen bearbeite und verstehe aber durch die fehlende Wiederholung in die Tiefe meines Gedächtnisses verschwinden.

Wie kommt ihr mit den Zitaten zu Recht? Einige weis ich mittlerweile in und auswendig andere weis ich wo sie stehen und muss nach schlagen.

Ich freue mich auf euer Feedback und wünsche euch ein schönes und erfolgreiches Wochenende.

Eure Nadine

1 Jahr zuvor …

Hallo an alle ! Ich melde mich mal wieder aus der Zukunft. Aus eurer (potentiellen) Zukunft. In einem Jahr könnte es sein, dass ihr bestellte Steuerberater(innen) seid, die genau wie ich jetzt zurückblicken und einfach nur heilfroh sind, dass sie das hinter sich haben. Ich bin seit 19.03.2020 bestellte Steuerberaterin und ziemlich stolz 🙂

Ein Blick in die Vergangenheit: Ich habe auch letztes Jahr öfter einen Blick in die Blogs meiner Vorgänger geworfen. Einfach um zu sehen, wie die um die gleiche Jahreszeit so voran gekommen waren und um mich zu motivieren. Mein Blog vor einem Jahr: Am 23.04.2019 habe ich eine Klausur unter dem Einfluss von Mettbrötchen bis 22.22 Uhr abends geschrieben. Gestern Abend habe ich bis 21.30 Uhr im Homeoffice gearbeitet. Ich habe kurz überlegt, was ich jetzt lieber getan hätte, eindeutig ARBEITEN… Und ich bin sehr froh, dass ich das Klausuren schreiben durchgezogen habe, auch wenn es teilweise frustrierend, sauschwer, nervig, zeitraubend und einfach nur ätzend war. Ich hätte letztes Jahr lieber im Garten gebuddelt, wäre an den See gegangen oder hätte mich öfter mit Freunden getroffen. Aber ich hab durchgezogen. Und das müsst ihr auch. Haltet durch, schreibt die Klausuren UND sendet sie bitte ein! Das Feedback der Korrektoren ist wichtig. Ihr freut euch über jedes kleine Lob des Korrektors, selbst wenn die Endnote immer noch schlecht ist. Und auch die Bepunktung ist wichtig, ihr könnt euch niemals so objektiv bewerten wie ein Dritter… Der Lockdown ist zwar in vielerlei Hinsicht nervig, aber eigentlich für euch auch ein Vorteil. Keine Kinos, keine Restaurants, keine Partys. Ihr habt jetzt richtig Zeit und wenig Ablenkung! Ich hatte keinen Präsenzkurs zu dieser Zeit, nur Fernkurs. Also ist auch der fehlende Präsenzkurs keine Ausrede wert. Bleibt dran !!! Dann habt ihr das in einem Jahr alles hinter euch. Meine größte Angst war, das alles NOCH EINMAL durchmachen zu müssen. Die Vorstellung, NOCH ein Jahr wenig Zeit für Familie (vor allem die Kinder), Freunde und Hobbys zu haben, hat mich richtig angespornt. Das wollte ich auf keinen Fall. Ich habe in Bamberg beim Präsenzkurs einige Leute kennengelernt, die tatsächlich vor dem Präsenzkurs noch keine Klausur (ernsthaft) geschrieben hatten oder eben mal nur so grob sich ein paar angeschaut. Da waren auch einige im Zweitversuch dabei. Im Unterricht habe ich oft gedacht, als genau die Leute sich zu Wort meldeten „Wow, die wissen alle so viel.“ Die waren fachlich also durchaus alle sehr fit. ABER: Die haben fast alle nicht bestanden! Obwohl ich es ihnen zugetraut habe. Das wären gute Steuerberater. Wie traurig ist das denn?! Wieviele Jahre will man so etwas denn durchmachen??? Tut euch das bitte nicht an. Ein Jahr richtig durchziehen und ihr habt es in der Tasche. Die Routine im Klausuren schreiben ist super wichtig! Es ist schneller Juni als ihr denkt (zählt mal die Wochen). Und dann gehen die (vielleicht Online-)Präsenzkurse und Klausurenpräsenzkurse los. Und dann ist schon fast Oktober. Die Zeit rast… Also, auch wenn ihr es jetzt kurz habt schleifen lassen, Haken dran, legt wieder los, steigt wieder in die Klausuren ein und holt euch den Titel!

Zurück in die Zukunft: Meine Aufgaben haben sich nicht gravierend verändert. Meine Mandanten sind dieselben. Allerdings bearbeite ich vieles mit einem anderen Blick, eben nicht der „Buchhalterblick“, obwohl ich den wohl nie ganz verlieren werde, was auch gut ist, sondern mit dem „Steuerberaterblick“. Ich lese mehr in Gesetzen und Richtlichen nach, als im Lexinform oder Haufe. Ich merke aber auch, dass viel Wissen schon wieder verschwindet und erschrecke, wenn Mandanten oder Kollegen mich etwas fragen und ich es nicht mehr 100%ig weiß. Das ärgert mich. Mal schauen, was der Lockdown mit unserer Mandantschaft macht. Ob wir in ein oder zwei Jahren noch genug Arbeit haben. Wie viele es „überleben“ oder eben insolvent sein werden. Diese ungewissen Aussichten nagen schon ein wenig an mir, aber ich denke positiv. Meine Kinder sind ja zum Glück schon relativ groß und keine quengelnden Nervzwerge mehr. Dass ich letztes Jahr schon wenig Zeit für sie hatte und sie viel ohne mich machen mussten, hat sie für das Homeschooling quasi schon vorbereitet. Mein Mann ist noch in Kurzarbeit und übernimmt den Status der Schulglocke und des Pausenversorgers. Zum Glück hat auch er letztes Jahr schon „gelernt“ zu kochen und sich um Schule und Co. zu kümmmern. Er ist auch sehr froh, wenn er wieder arbeiten gehen darf 😉 So kann ich relativ entspannt im Homeoffice arbeiten. Ansonsten machen wir aus der Situation das Beste. Die Steuerberater-Kilos halten sich hartnäckig und klatschen sich mit den Corona-Kilos ab. Ich habe mir die Haare selbst gefärbt (Ergebnis ist ok), meinem Sohn hab ich die Haare geschnitten (er freut sich sehr, dass die Frisöre wieder öffnen und hat gleich am 05.05. einen Termin 😉 ). Urlaub hatten wir zum Glück noch nicht geplant oder gebucht. Wahrscheinlich werde ich dieses Jahr stattdessen genug Zeit haben, die versäumte Gartenarbeit vom letzten Jahr doppelt und dreifach nachzuholen und meinem Garten in ein Paradies zu verwandeln…

Ich wünsche euch allen einen schönen Frühling, bleibt dran und arbeitet am Traum „Steuerberater“. Ohne Fleiß, kein Preis!!!

Liebe Grüße

Steuerberaterin Mandy