Ergebnisse der Steuerberaterprüfung 2017 / 2018

Die Prüfungsergebnisse von „meinem“ Jahrgang wurden von der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe veröffentlicht und sind unten dargestellt.

2018_05_29_Ergebnisse_StB_Pruefung

Es gibt eine offizielle Besteherquote von 50,5%.
Im Vorjahr lag die Quote bei 41,6%.
Damit ist die Quote nicht nur um knapp 9% besser sondern es gibt auch 452 (=26%) mehr frisch gebackene Steuerberater.

Wenn ich das Verhältnis der Besteher zu den Zulassungsanträgen rechne (also incl. Rücktritte) haben 39,1% bestanden (31,3% im Vorjahr).

(Tabelle in höherer Qualität: Hier klicken )

Die Zeit des Abschieds ist da

Am Wochenende habe ich meine Unterlagen ausgemistet.

28 Aktenordner, vollgepackt mit Klausuren, Skripte und Übersichten, sind in den Müll gewandert. Übrig geblieben ist ein einziger Ordner, in dem sich unter anderem meine Steuerberater-Urkunde befindet… Aus 28 Ordnern wird ein einziger Beleg, der bescheinigen soll, dass ich die anderen zig tausend Seiten beherrsche. Fast schon philosophisch. Auch wenn ein kleines bisschen Wehmut dabei war, fühlt es sich nun auch endlich so an, dass ich es geschafft habe.

Ich bin jetzt Steuerberater und die nächste Generation von Bloggern scharrt schon mit den Hufen, hier über Ihre Erfolge aber auch Sorgen, Ängste und Nöte in der Vorbereitungszeit zu berichten.
Es wird Zeit, Platz zu machen und sich als aktiver Blogger zu verabschieden.

Meine Anmeldung für den Blog hier war damals eine spontane Entscheidung. Warum ich das gemacht habe, weiß ich eigentlich gar nicht so genau. Ich poste kaum etwas bei Facebook und habe nie Tagebuch geführt. Ich wollte vielleicht einfach mal was neues ausprobieren… Ich hatte also keine Ahnung, wie sich das hier überhaupt entwickeln würde.
Dass es mir so viel Spaß machen würde, hätte ich nie gedacht. Ich sag einfach nur „Danke“ für die vielen positiven Rückmeldungen und Glückwünsche, die mich durch die Zeit begleitet haben. Und ich sage „Danke“ an den NWB Verlag für die Möglichkeit hierzu.

Den diesjährigen Prüflingen wünsche ich viel Durchhaltevermögen, Erfolg und auch ein bisschen Glück bei den Themen.
Und insbesondere denjenigen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis, die es letztes Jahr leider nicht geschafft haben – und das trotz harter Arbeit und intensiver Vorbereitung – drücke ich ganz besonders meine Daumen für den Zweitversuch.

Als aktiver Kommentator bleibe ich natürlich erhalten und helfe auch gerne bei Fragen, soweit es mir möglich ist. Und vielleicht berichte ich mich nach einiger Zeit nochmal, wie es bei mir weitergeht.
Da passiert vieles – Stichwort: Selbständigkeit. Hier befinde ich mich gerade in der Gründungsphase und die spannende Zeit geht für mich eigentlich jetzt erst so richtig los.

Auch wenn Abschied immer ein bisschen traurig ist, verabschiede ich mich hier lieber mit meinem einem Grinsen auf den Lippen:
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Mein Grinsegesicht mit Steuerberaterurkunde neben schicker DATEV-Tasche vor der etwas baufälliger Treppe der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz

Zusammenfassung: Mein Weg zum Steuerberater

Da jetzt so langsam „die nächste Generation“ das Projekt Steuerberaterprüfung in Angriff nimmt, möchte ich die Plattform hier nutzen, um meine Vorbereitung Revue passieren zu lassen.
Mein Weg war ja nicht ganz erfolglos, denn zwischen mir und meinem Steuerberater-Titel steht nur noch ein Termin mit der Kammer, bei dem die Urkunde formell überreicht wird.

(1) Nachdem ich 10 Jahre lang als Praktiker gearbeitet habe (3 Jahre Ausbildung, 3 Jahre Fachangestellter, 4 Jahre Fachwirt) habe ich mich ab September 2016 mit Hilfe von Samstagslehrgängen von Dr. Bannas auf die Steuerberaterprüfung vorbereitet. Empfohlene Vorbereitungs- und Einführungsskripte habe ich nicht gelesen.

(2) Ich bin direkt voll ins Lernen eingestiegen und habe mir – anders als beim Fachwirt- nicht erstmal ein paar Monate alles nur angehört.
Heißt, dass ich Sonntags den Unterricht nachbereitet und unter der Woche abends den Unterricht vom nächsten Samstag vorbereitet habe. Zwischen zwei Unterrichtseinheiten Umwandlungsteuer lagen gerne mal 3 Monate. Das war also dringend nötig.
Zeitlich war das zu dem Zeitpunkt noch kein Problem, weil die Motivation hoch war und noch keine Klausuren ins Spiel kamen. Freitagsabends habe ich „steuerfrei“ gehabt.

(3) Ab März wurden von Dr. Bannas 3-Stunden-Klausuren angeboten. Diese sollten freitagsabends geschrieben werden und am nächsten Tag wurden Lösungen verteilt. Die Klausuren habe ich alle stets freitags geschrieben und mich selber streng kontrolliert. Damit war mein freier Freitag dahin. Da die Kontrollen auch noch dazu kamen, wurde es zeitlich schon eng.

(4) Ab Mai hat Dr. Bannas jede Woche eine 6-Stunden-Klausur freigeschaltet (insgesamt 15 an der Zahl), die dann zur Kontrolle eingeschickt werden konnten. Die habe ich am Anfang immer sofort nach Freischaltung bearbeitet. Das Tempo konnte ich jedoch ganz ohne Freistellung nicht beibehalten. Samstags war Unterricht, sonntags konnte man dann entweder den Unterricht nachbereiten oder eine Klausur schreiben. Unter der Woche abends musste man sich dann entscheiden, ob man eine Klausur gestückelt schreibt oder den Unterricht nachbereitet und wann sollte man dann noch den nächsten Samstag vorbereiten? Teilweise habe ich in der Mittagspause Unterricht vor- oder nachbereitet. Und irgendwann kamen dann kontrollierte Klausuren zurück, die nachgearbeitet werden wollten. Das war die anstrengendste und auch niederschmetterndste Phase. Es kam die Note 5 zurück, obwohl man neben 40 Stunden Arbeit teilweise nochmal 40 Stunden lernt. Sehr frustrierend.

(5) Mitte Juli war der Bannas-Kurs dann rum. Auf einmal hatte man wieder Zeit bis der Klausurenkurs Mitte August losging. Keine Samstagskurse mehr, keine Klausurfristen, kein Vorbereiten oder Nachbereiten. Aber langsam wurde einem bewusst, dass man jetzt so langsam alles wissen und können muss, um die Echtklausur zu bestehen.
Panik machte sich breit… Nachdem ich mich nach ein paar Tagen wieder beruhigt hatte, habe ich die Inhaltsverzeichnisse aller Skripte durchgeblättert und Themen rausgeschrieben, die ich gefühlt kaum oder gar nicht beherrsche. Das waren 4 volle DIN-A4-Seiten. Zusätzlich habe ich mir einen Plan gemacht, wann ich das Thema nachholen will. Es fühlte sich an wie gegen Windmühlen zu kämpfen. Nach jedem gelernten Thema ergeben sich 3 weitere Themen, die man eigentlich auch nicht gut kann. Die Liste wurde also eher länger, als kürzer. Außerdem gab es Themen, die ich trotz aller Mühe einfach nicht komplett durchblickt habe.

(6) Ab Mitte August habe ich 1 Monat den Endriss-Klausurenkurs gemacht. Da lebt man wie ein Tier. Hotel in Köln, 6:00 Uhr aufstehen, von 8:00-13:00 Uhr Klausuren, danach was essen, von 14:00-19:00 Uhr Nachbesprechung und danach ab ins Hotel. Dort schnell irgendeine Tüten-Nudelsuppe mit Toast gegessen und parallel verbockte Themen wiederholt und die Liste mit Themen, die man nicht kann, erweitert. Am Wochenende habe ich teilweise Klausuren wiederholt aber – zugegeben – oft auch einfach nichts gemacht bzw. mit Freunden was unternommen. Sonst wäre ich kaputtgegangen. Und immer kann man seine Familie und Freunde auch nicht vernachlässigen.

(7) Ab Mitte September war der Kurs rum und ich hatte nun knapp 3 Wochen bis zur Echtklausur. In der Zeit habe ich die „Themen-Liste“ weiter abgearbeitet und täglich eine Klausur geschrieben und korrigiert. Keine neuen Klausuren sondern die Endriss-Klausuren, die schlechter als Note 3 waren (also fast alle 😉 ). Insgesamt habe ich vor der Echt-Klausur also 33 x 6-Stunden-Klausuren und 8 x 3-Stunden-Klausuren geschrieben und nachgearbeitet.

(8) Die Zeit nach der Echtklausur ist meine Zeit der Schande. Da habe ich 2 Monate lang fast gar nichts gemacht. Ich konnte mich einfach nicht motivieren. Das einzige, was ging, war Zeitung und Steuernews-Lesen und hier und da mal aufmerksamer bei der Tagesschau sein, wenn es um BWL/VWL Themen ging.

(9) Nachdem ich Ende Januar das Ergebnis bekommen habe, dass ich in den Recall darf, habe ich 3 Wochen lang wieder wie ein wilder gelernt. In der Zeit habe ich 30 Vorträge ausgearbeitet und vorbereitet, Seminare zu aktuellen Steuernews besucht, FAZ, Handelsblatt Süddeutsche und den NWB Newsletter gelesen, parallel Themen wie Einspruchsverfahren, Klageverfahren, Rechte und Pflichten des Steuerberaters, Vereinsbesteuerung etc. auswendig gelernt. An den Wochenenden habe ich mich mit einem Kollegen getroffen und wir haben uns gegenseitig Vorträge gehalten, uns kleinkarierte Fragen gestellt, uns kritisiert und uns unser Wissen gegenseitig beigebracht. Das war Gold wert, denn es wurden in der echten mündlichen Prüfung gefühlt 80% der vorbereiteten Themen und Fragen abgeprüft.

Jetzt – nachdem alles rum ist – weiß ich um ehrlich zu sein gar nicht, was ich mit meiner ganzen Freizeit anfangen soll. Mittags nichts lesen, abends nichts lernen, am Wochenende nichts schreiben. Ganz komisch. Ich glaub jetzt muss ich ein Kind zeugen und ein Haus bauen. Sonst wird mir bestimmt zu langweilig.

4 neue Steuerberater

Heute Morgen bin ich um 04:20 Uhr aufgewacht, weil ich einen ganz verrückten Traum über eine völlig absurde Themenauswahl meiner Kurzvorträge hatte.
Danach war an Schlaf nicht mehr zu denken – auch wenn sich die Aufregung zu dem Zeitpunkt eigentlich in Grenzen hielt.
So konnte ich die Zeit nutzen um an der Tankstelle die aktuellen Tageszeitungen zu kaufen. Man weiß ja nie, auf was für Ideen die Prüfer so kommen…

Gefrühstückt wurde um Punkt 06:30 Uhr und dabei habe ich mir nochmal meine Auswendig-Lern-Liste angeschaut:
Wie hoch ist das BIP? Wer ist Vorsitzender beim EuGH? Was für Klagearten gibt es? Und was sind die 5 Voraussetzungen für eine vGA?!

Danach fing die Aufregung an: Beim Anziehen meines Anzugs wollte das Binden der Krawatte einfach nicht gelingen. Das sah immer aus wie bei Trump obwohl ich eigentlich Krawatten binden kann…
Als es dann doch irgendwann funktioniert hat, bin ich mit meinem riesigen Rollkoffer zu Fuß zur Kammer und habe meine Mitkandidaten kennengelernt. Alles nette Leute, wir waren ein gutes Team.

Nach einer kurzen Einführung habe ich die Themenauswahl bekommen:

1. Arbeitszimmer im EStG
2. Organschaft in der Umsatzsteuer
3. § 160 AO

Volltreffer, 2 von 3 Themen habe ich zu Hause geübt. Ich habe mich dann für das Arbeitszimmer entschieden. Gott sei Dank nicht die komischen Themen aus meinem (Alb)traum.

Den ca. 30 mal geübten Begrüßungssatz habe ich natürlich promt vergessen und irgendwas anderes gestammelt… Naja, was solls! Der Rest lief sauber.

Auch die Fragerunden danach waren größtenteils angenehm und fair… Ausnahme bildetet AO und BGB! In AO wurde erwartbar das verbleibende 3. Thema abgefragt, das keiner der Teilnehmer gewählt hat. Trotz dessen, dass wir uns das extra nochmal kurz angeguckt haben, hat niemand die konkreten Fragen des Prüfers dazu beantworten können. AO halt…

Und BGB ist wie war auch erwartbar eine mittelschwere Katastrophe.

Alles in Allem hat es aber gereicht und ich darf mich ab sofort Steuerberater nennen.
Genug von mir für heute! Jetzt wird sich gefreut!

Mündliche Prüfung: Ich komme

Interessant, wie wenig lernfähig der Mensch ist…

Schon in der 6. Klasse habe ich mit Projektaufgaben, für die wir ein halbes Jahr Zeit hatten, meist am Abend von der Abgabefrist angefangen.
Und jedes Mal – nachdem ich mir die Nacht um die Ohren gehauen habe und ein halbfertiges Projekt nach 12 Stunden Arbeit abgeben musste – habe ich mir geschworen, dass ich das nächste Mal früher anfange…

Heute, knapp 20 Jahre später, hat sich aber nicht viel verändert:

Ich habe bereits am 12. Oktober damit gerechnet, dass ich wahrscheinlich zur mündlichen Prüfung darf. Ich hätte also im Oktober anfangen können zu lernen. Habe ich aber nicht.

Was habe ich jetzt davon? Jetzt schiebe ich Nachtschichten und bereite jeden Tag 3-5 Vorträge vor. Wenn ich damit fertig bin, trage ich die Themen meiner Frau oder meinen Arbeitskollegen vor. Zwischendrin muss ich mir als Nicht-Studierter noch die Grundlagen des BGB, der BWL und VWL sowie des Wirtschafts- und Europarechts in den Kopf hämmern.
Dazu kommen von allen Seiten die bekannten Unkenrufe, dass das Bestehen bei meiner Vornote ohnehin nur reine Formsache sei. Achja, und Urlaub habe ich auch keinen mehr übrig.

Naja, wie sagt der Kölner: Et hätt noch immer jot jejange!
Jetzt wird mein Vorbereitungsplan bis Sonntag durchgezogen.

Dann habe ich ca. 30 Vorträge selber ausgearbeitet und vorgetragen. Dazu kommen noch ca. 15 Vorträge, die Kollegen gehalten haben und über die wir diskutiert haben. Sonntag geht’s diesbezüglich weiter.
Außerdem habe ich die Fragen aus dem NWB zum BGB, zu VWL, BWL und Europarecht auf dem Kasten.
Zusammen mit einer hoffentlich guten Allgemeinbildung und meinem täglichen Zeitungsstudium sowie meiner Vornote reicht das dann hoffentlich.

Am Montag reise ich dann sehr früh nach Mainz an, entspanne den Tag über und werde nach einer erholsamen Nacht im Hotel um Dienstag um 08:00 Uhr ganz entspannt zu meiner ersten und hoffentlich einzigen mündlichen Steuerberaterprüfung antreten zu dürfen.

Ein bisschen freue ich mich sogar auf diesen Tag. In diesem Sinne!

Meine mündliche Prüfung

Seit letztem Wochenende weiß ich, dass ich zur mündlichen Prüfung zugelassen bin. Ich glaube, ich hab mich noch nie so sehr über einen Brief gefreut…
Zugegeben: Ich hatte nicht das allerschlechteste Gefühl und wusste schon, dass ich gute Chancen aufs Bestehen haben würde. Allerdings kann man sich bei der Prüfung nie ganz sicher sein und leider sind viele gute Leute aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis durchgefallen, die auch nicht damit gerechnet haben.
Meinen Stolz und meine Freude kann mir also keiner nehmen!

Jetzt heißt es Vorbereiten für die zweite Runde am 20.02. in Mainz.
Bisher konnte ich mit meiner Vorbereitung auf die mündliche Prüfung noch keine Preise gewinnen.
Hier und da habe ich mal was gelesen, ab und zu öffne ich mal die Protokolle der Vergangenheit aber sonst habe ich nicht viel gemacht.
Das hatte viele Gründe. Zum Einen hatte ich nach der intensiven Vorbereitung im Schluss-Spurt zur schriftlichen Prüfung erstmal die Nase voll vom Steuerrecht.
Dann war ja noch gar nicht klar, ob ich überhaupt bestehen würde. Und dazu kam dann noch die stressige Jahresend-Rally auf der Arbeit.

Seit letztem Samstag ist die Zeit der Ausreden aber vorbei! Ich habe am Mittwoch ein Seminar zu Änderungen im Steuer- und Gesellschaftsrecht besucht, dass ich dieses Wochenende nacharbeiten werde. In der Karnevalswoche stehen BWL/VWL und Europarecht auf dem Programm. Berufsrecht quetsche ich irgendwo dazwischen. In der Woche vor meiner Prüfung darf meine Frau sich dann jeden Tag ein paar Vorträge von mir anhören. Das ist meine Rache dafür, dass ich mir die Simulation für ihr Kolloquium ungefähr 40-mal anhören musste. Die kann sich sicher sein, dass ich so richtig langweilige Themen wie Pensionsrückstellungen oder latente Steuern wählen werde! Rache ist nun mal süß!

Und ja! Ich bereite mich intensiv auf die mündliche Prüfung vor. Auch, wenn mir viele Leute immer wieder sagen, dass das Bestehen bei meiner Vornote reine Formsache sei.
Aber es entspräche nicht meinem Charakter, unvorbereitet und arrogant dort aufzutreten. Das hat bei mir etwas mit Respekt und Demut zu tun.
Außerdem kann man ja nicht dümmer werden, wenn man sich etwas intensiver mit BWL, VWL oder seinem hoffentlich bald eigenen Berufsstand beschäftigt!

(K)ein Einschreiben!

In Rheinland-Pfalz, im Land der guten Weine, läuft alles etwas gemütlicher. Da lässt man sich bei der Kommission auch bei Nachfragen nicht aus der Ruhe bringen und antwortet gewohnt Charmant mit: „Di Poschd kümmt wenn di Poschd ebe kümmt!“.

Getreu dem Pfälzer Motto: „Nach ähn Schoppe Wei, erträgste die Warterei.“

Niemand wusste also so wirklich, wann die Ergebnisse kommen. Es gab wohl Gerüchte, dass die Kommission am Donnerstag tagt aber das waren eben nur Gerüchte.
Und selbst wenn weiß man auch nicht wie schnell die Post im Anschluss arbeitet.

Je weiter die Woche fortschritt, desto häufiger denkt man man an die Ergebnisse. Ein Posteingang am Freitag war theoretisch möglich, der Samstag wahrscheinlicher…
Die sozialen Medien und direkten Kanäle zu meinen Mitstreitern wurden in immer kürzer werdenden Rhythmus gecheckt.

Zur Erinnerung: Wenn hier einer ein Einschreiben bekommt, ist er durchgefallen.

Und heute war es dann soweit! Im Laufe des Vormittags habe ich die ersten Rückmeldungen bekommen. Gute, wie auch schlechte. Ich wusste also, dass die Post kommt.

Meine Frau und ich haben aufgeregt am Fenster gewartet und dann haben wir die Postbotin nach 2 Stunden gesehen.

Und… Sie hat geklingelt.
Ich hab direkt Scheiße geschrien und meine Frau musste runter, weil ich das nicht entgegen nehmen wollte.

Es hat sich rausgestellt, die Frau wollte nur nett sein, weil sie wusste, dass ich auf den Brief warte. Sie hat sich angekündigt. Meine Frau kam mir freudeschreiend entgegen.

Ich habe es geschafft.
Mit einer 3,83 gehe ich in die mündliche Prüfung.

Jetzt wird gefeiert.

NRW: Die Liste ist online

Kurz notiert

Gerade erreichen mich die ersten Meldungen, dass die Liste in NRW Online ist.
Wenn sich die Teilnehmerzahl gegenüber den Vorjahren nicht signifikant verändert hat, dürften damit ein gutes Viertel aller Prüfungsteilnehmer in Deutschland heute ihre Ergebnisse erhalten.

Auf der Liste finden sich 624 Nummern = Bestandene schriftliche Prüfungen.
Ohne die genaue Teilnehmerzahl zu kennen, haben in absoluten Zahlen somit 31 Teilnehmer (=~5%) mehr als im Vorjahr bestanden.

Ich wünsche all meinen Mitstreitern viel Erfolg und hoffe auf viele Rückmeldungen von euch.

Themenübersicht der mündlichen Prüfungen 2017/2018

So langsam dürften in den ersten Bundesländern wie z.B. Hamburg und Thüringen und Niedersachsen die mündlichen Prüfungen starten.

Ich habe für mich selber vor, dass ich jeweils die 3 vorgeschlagenen Themen für den Kurzvortrag notieren werde, wenn ich irgendwas hier im Blog oder bei Facebook oder von persönlichen Kontakten höre bzw. lese. Da das Interesse im Freundes- und Bekanntenkreis an dieser Liste jetzt schon groß ist, kann ich es auch direkt hier öffentlich machen.

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Also liebe Prüfungsteilnehmer,

wenn ihr es dieses Jahr in die zweite Runde geschafft habt und an der mündlichen Prüfung teilnehmt, bitte ich euch, mir hier im Kommentar die 3 Kurzvortrags-Themen zu nennen und aus welchem Bundesland ihr kommt. Ich arbeite das dann in die unten angeführte Liste ein.

—–> Hier geht’s zur Übersicht aller Vortragsthemen (klick) <—–

Allen Teilnehmern an den mündlichen Prüfungen wünsche ich viel Erfolg!

Die Krux mit dem Einschreiben

Das Jahr 2018 wird spannend starten.

Rheinland-Pfalz (mein Bundesland) gehört neben NRW traditionell zu den letzten Kammern, die die Ergebnisse der schriftlichen Steuerberaterprüfung veröffentlichen. Das ist ja schon recht gemein. Doch es wird noch schlimmer.

In NRW steht der Veröffentlichungstermin bereits fest. Am Mittwoch, den 24.01.2018 werden die Ergebnisse postalisch versendet und parallel erfolgt die Onlinebekanntgabe durch PDF-Listen. Natürlich ist es nicht schön, so lange warten zu müssen aber zumindest hat man ein festes Datum, zu dem man aufgeregt sein darf. Außerdem finde ich es human, PDF-Listen und „normale Briefe“ zu versenden. So ist das Öffnen des PDF’s bzw. des Briefumschlags wie mit Schrödingers Katze. Man hat gleichzeitig bestanden und nicht bestanden, bis man das Dokument öffnet.

In Rheinland-Pfalz ist das anders – gemeiner, sadistischer, bösartiger. Hier gibt es keinen festen Termin. Die Ergebnisse wurden in den letzten Jahren zwischen dem 14.01 und dem 28.01 bekanntgegeben; meist jeweils in der zweiten Wochenhälfte. Das heißt man wühlt jeden Morgen aufgeregt durch die Post; je weiter der Monat fortschreitet, desto größer die Aufregung.

Allerdings haben sich die Damen und Herren der Steuerberaterkammer eine weitere Gemeinheit ausgedacht, die aus der Feder des Teufels persönlich stammen könnte:
Die Besteher bekommen einen normalen Brief und die Durchfaller ein Einschreiben, das zu unterschreiben ist.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Normalerweise wirft der Postbote Briefe ganz still und heimlich in den Briefkasten. Wenn es allerdings morgens an der Tür klingelt, dann muss man hoffen und beten, dass die Zeugen Jehovas, die Schwiegermutter oder der Vorwerk-Vertreter vor der Tür stehen und nicht der Postbote. Denn wenn der klingelt und ein Einschreiben unterschrieben haben will, dann ist Schrödingers Katze schon mausetot.

Dazu kommt bei mir ganz persönlich noch, dass meine Freunde das offensichtlich so witzig finden, dass sie mir schon angekündigt haben, mir ab Mitte Januar täglich ein Einschreiben zu schicken. Ja, das habe ich verdient, bei deren Prüfungen habe ich ähnliches gemacht. Aber ich werde am Ende des Monats vermutlich trotzdem ein nervliches Wrack sein und bei jedem Klingeln an der Tür zusammenzucken.