ICH HABE BESTANDEN!!!!!
Das ist ein unglaublich tolles Gefühl, auch wenn ich es noch nicht so richtig glauben kann. Irgendwie ist es noch nicht richtig angekommen. Es soll vorbei sein? Keine Klausuren mehr? Keine Selbstgespräche unter dem Vorwand „Vortragen üben“? Nicht mehr am Schreibtisch sitzen, während draußen die Sonne lockt?
Es tut mir so leid für all diejenigen von Euch, die das in dieser Runde nicht geschafft haben. Ich habe unendlich viel Respekt vor jedem, der das Ganze zum wiederholten Male durchzieht. Nur starke Persönlichkeiten sind dazu in der Lage!
Ich bedanke mich ganz herzlich für die tolle Unterstützung, die ich auch hier im Blog bekommen habe. Es war eine sehr nervenraubende Zeit voller Verzicht, die für mich endlich ein Ende hat. Herr Schell, Ihre aufmunternden Worte und der eine oder andere Fachbeitrag, den Sie uns zur Verfügung gestellt haben, waren mir eine große Hilfe.
Diana, wenn Du das liest, magst Du Dich melden? Alles gut gelaufen? Was war denn letztlich zuerst da: Die Prüfung oder das Baby?
So, nun zum Ablauf meiner Prüfung.
Wir waren insgesamt 4 Kandidaten in einer Kommission. Ich war mit 4.16 die am Schlechtesten vorbenotete, die anderen waren 3,66, 4,0 und 4,0. Alle haben bestanden.
Die Kommission war insgesamt sehr nett und freundlich, uns wurde sehr geholfen. Die Fragen wurden auch mal wiederholt und umformuliert, sodass man dann auch auf eine brauchbare Idee kam. Allerdings wurde man auch mal unterbrochen, wenn die Antwort zu ausschweifend oder in die Fragestellung etwas hineininterpretiert wurde. Der Prüfungsvorsitzende wurde zum Schluss etwas ungeduldig, weil wir bei der Bestimmung der Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers nicht sauber genug subsumiert haben. Insgesamt wurden alle etwas ungeduldig, wenn man zu lange gebraucht hat, um auf die richtige Fährte zu kommen.
Die Zeit verging insgesamt sehr schnell. Ich habe die Prüfung als sehr anstrengend empfunden, obwohl ich zum Schluss nicht mehr viel gefragt wurde.
Die Themen waren:
- Gesetzliche Erbfolge
- Einkünfte und Einkommen bei Körperschaften (habe ich gehalten)
- Vertretung in Zivilrecht und Steuerrecht
- Meine alternativen Themen waren „Steuerberatungsvertrag“ und „Abgrenzung Aussetzung der Vollziehung, Zahlungsaufschub und ???“.
AO-Runde: Die Mandantin kommt zu Ihnen und sagt, sie habe bereits eine Mahnung wegen ESt 2013. Einkünfte hat ausschließlich ihr Mann verdient, sie war Hausfrau. Was kann man noch tun?
Geprüft wurde: Einspruch, Aufteilung der Steuer nach § 268 ff. Wirkung der Aufteilung: Es kann nicht mehr vollstreckt werden in den Teil betreffend die Ehefrau.
Wird ein Säumniszuschlag festgesetzt? Nein, Säumniszuschläge entstehen von Gesetz wegen.
USt-Runde: Neuerungen zu der Selbstanzeige: Jeder sollte eine Neuerung nennen.
Ertragsteuer: Anhand eines Beispiels wurde die Definition „erste Tätigkeitsstätte“ durchgegangen und die Abgrenzung „Entfernungspauschale“ und „Reisekosten“ vorgenommen. Hier wäre hilfreich gewesen, wenn man sich eingehend mit dem neuen Reisekostenrecht auseinander gesetzt hätte.
BWL/Bilanz: § 18 Kreditwesengesetz, welche Unterlagen möchte die Bank vorgelegt bekommen, wenn man einen Kredit beantragt? Jahresabschluss, Selbstauskunft, Offenlegung persönlicher Verhältnisse, Debitorenliste, einige Kennzahlen im Zusammenhang mit Cashflow. Es ging weiter um Ratingverfahren.
Dann ging es um Bestandteile der Jahresabschlüsse bei Kapitalgesellschaften und welche Besonderheiten/Erleichterungen für Klein-, Kleinstkapitalgesellschaften gelten. Wie definiert man die Größenklassen?
Europarecht: Jeder sollte ein Organ der EU nennen (Rat der EU, Parlament…) und den Weg beschreiben, was man unternehmen muss, um dorthin zu gelangen. Es war eine sehr zähe Runde.
Insolvenzrecht: Insolvenzgründe.
Berufsrecht: Wie ist der Beruf organisiert?
ErbSt/Bewertung: Jemand stirbt und hinterlässt ein Grundstück mit einem Gebäude im Zustand der Bebauung. Wir sollten im Prinzip das Schema durchgehen. Wie wird bewertet? Was ist ein bebautes/unbebautes Grundstück? Wann ist ein Gebäude bezugsfertig? Was ist eine Wohnung und wo steht das?
Abschlussrunde:
MOSS
Dann wurde ein größerer Fall gebildet mit einem Bauleistenden, der unter Bezug diverser Vorleistungen folgendes unternimmt. Es ging um die drei Rechtslagen im Zusammenhang mit der Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers beim Bauleistenden
Nicht gefragt wurde Zivilrecht, VWL.
Wer mein vollständiges Protokoll haben möchte, bitte melden.
Allen, die es noch vor sich haben: Bis zum Schluss kämpfen! Versuchen, bei Basics keine Fehler zu machen, dann gibt man auch keine Angriffsfläche.
Sollte mir noch etwas einfallen, werde ich berichten.