Nach nunmehr 1,5 Jahren kämpfen, kämpfen, kämpfen habe ich gestern erfolgreich die Mündliche Steuerberaterprüfung bestanden! 🙂 Da vielen mir gleich mehrere Gebirge vom Herzen und von den Schulter…
Aber beginnen wir von vorne: Das letzte WE vor der Prüfung war grausam, wie schon bei der schriftlichen hatte ich das Gefühle ich brauche noch viel mehr Zeit. Dazu kamen dann so viele „du schaffst eh/reine Formsache“ Kommentare, die mich als Wiederholer nicht wirklich nach vorne brachten. Am Sonntag Nachmittag war ich froh, dass die Anreise nach Hannover dran war. Während der Fahrt und im Laufe des Abends habe ich mit einem Mitprüfling mit den Protokollen auseinandergesetzt. Es war aber eine ruhige Atmosphäre.
In der Nacht war dann nicht viel mit Schlaf, die Gedanken kreisten sehr vorm Einschlafen und durchschlafen war auch nicht, am Ende waren es dann wohl doch nur 4-5 Stunden. Wir waren froh, als wir aufstehen durften! Das Frühstück war wichtig um Kräfte zu sammeln, auch wenn vom Appetit nicht zu reden war, dann ab in die Klamotte und diesmal haben bei mir auch die Haare geklappt 🙂
Bei der Kammer selber waren alle Angestellten super nett und hilfsbereit, unter uns Prüflingen konnte man die Luft jedoch fast zerschneiden. An diesem Tag waren 2 Kommissionen zum Prüfen da. Ich war die letzte im Alphabet und hatte als letztes den Vortrag.
Die Themenauswahl gab folgendes her: 1) Der Eurorettungsschirm 2) Ausfall von Bürgschaften und Darlehen und dessen Behandlung nach 17 (2) EStG und 3) Rechtsschutzmöglichkeiten des Mdt. gegen die Prüfungsanordnung und dessen Erweiterung. Ich habe mit Ausschluss Verfahren die Außenprüfung gewählt. Die Vorbereitungszeit war okay, ich hatte fast alles geschafft. Ich habe am Ende noch mal das Thema verglichen und festgestellt, dass die Erweiterung auch das Thema war und ich hatte dazu nichts geschrieben. Also schnell dazu noch was überlegt und versucht zu merken. Nach kurzer Wartzeit vor dem Raum durfte ich dann endlich meinen Vortrag halten, ich hatte Anfangs ein Beispiel als „Brücke“ für das Thema gebracht, da ich mir schon dachte, dass mehre das Thema gewählt haben und ich mich abheben wollte. Dies schien auch gut zu klappen, die ganze Kommission hat mich darauf dann beachtet und freundlich lächelnd zugehört. Beim letzten Jahr war dies nicht so. Meine Ääähmm Rate war denke ich auch ganz ok und der zeitliche Rahmen passte wohl auch, auch wenn ich die Erweiterung der PA nur kurz mit 2 Sätzen eingebracht hatte.
Danach ging es dann in die 6 Fragerunden, wobei ich nur noch bei der ersten Runde direkt mal 5 Minuten meine Meinung zu einem Fall sagen und danach war ich in den anderen Runden nur bei eigener Meldung oder im Einzelfall dran. Die Themenbereiche waren alle im Bereich des machbaren und bei Versprechern oder Fehlern wurde allen Teilnehmern geholfen. Ingesamt hat unsere Gruppe super harmoniert und auch die Prüfer waren gut drauf. Aus meiner Sicht fühlte es sich oft wie ein Mandanten Gespräch an und es war kein Vergleich zum letzten Jahr. In der 2. letzten Rudne beschlich mich das Gefühl, dass es wohl nichts wird mit mir, ich wurde kein einziges Mal in der ganzen Runde gefragt… Doch als alle Runden überstanden waren und wir eine längere Pause hatten, wurden alle nach oben gerufen und alle Teilnehmer der Runde haben bestanden!! Bei der Überreichung der Bescheinigung kullerten mir schon die Tränen runter, endlich habe ich mein Ziel erreicht! 🙂