Schlusspunkt

Hallo liebe Blogleser,

wie versprochen mein wohl letzter Blogeintrag im Campus-Blog! Das Thema Steuerberaterexamen hat für mich ein erfreuliches Ende genommen, frei nachdem Motto „Ende gut, alles gut“.

Mein Termin für die Mündliche war am Dienstag um 8:15 Uhr in Düsseldorf, damit war es der erste Termin der nachgeholten „Corona-Prüfungen“. In den letzten Wochen nach der Absage des ursprünglichen Termins wurde ja auch hier im Blog spekuliert und diskutiert wie diese Prüfungen ablaufen werden und natürlich wie sich die Coronamassnahmen auswirken werden. Meine Gedanken haben sich noch öfters Überschlagen, als die Diskussionen hier im Blog.

Meine Freundin und ich sind bereits Montagnachmittag nach Düsseldorf ins Hotel gefahren. Zum Ablenken sind noch einmal den Weg vom Hotel zum Steuerberaterhaus gelaufen (was natürlich nicht nötig war, da das Hotel geschätzt 500 Meter entfernt war) und haben uns danach die Umgebung einmal angeschaut. Zum Abendessen gab es ein sehr leckeres japanisches Ramen und das Abendprogramm bestand aus Trash-TV im Hotelzimmer. Viel vom Inhalt (gibt es sowas bei solchen Sendungen überhaupt?) habe ich natürlich nicht mitbekommen, meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um die Prüfung. Im Kopf bin ich alle möglichen imaginieren Situationen durchgegangen und habe verschiedene Prüfreihenfolgen noch einmal abgeklopft. Die Anspannung war hoch!

Erstaunlicher Weise war mein Schlaf recht gut und am nächsten Morgen konnte ich relativ gut aufstehen. Unter der Dusche kam mir dann der Gedanke: „Fuck! Du hast deinen Taschenrechner vergessen!“ Mal zum einordnen, in allen Prüfungssimulationen habe ich nie einen gebraucht, die Beispiele in den Protokollen waren alle so einfach, dass man diese auch im Kopf rechnen kann. Trotzdem hatte ich ein mieses Gefühl, der eigene Verstand ist in einer solchen Situation nicht der beste Berater. Also bin ich erstmal zur Hotelrezeption gegangen um zu Fragen ob die einen Taschenrechner zum ausleihen hätten. Leider konnten mir die Damen nicht helfen und ich musste mir Morgens bei dem einzigen Kiosk der um diese Uhrzeit schon Büroartikel verkauft einen Taschenrechner kaufen.

Nach dem sich meine Nerven wieder beruhigt hatten, gab es ein Frühstück und dann wurde der Anzug angezogen und sich fertig gemacht.

Als ich um kurz vor acht am Prüfungsort war, waren einige der anderen Prüflinge schon da und die Anspannung war allen an zumerken. Als wir nachdem anlegen der Masken rein gelassen wurden, wurden wir gefragt ob es jemanden gibt der möchte das wir den ganzen Tag die Masken anlassen. Eine Teilnehmerin wollte es so, aus verständlichen Gründen wie sie mir später erzählte, also mussten beide Prüfungskomissionen den ganzen Tag die Masken auflasse. Das heißt sowohl beim Vortrag, als auch bei den Fragerunden.

Meine Vortragsthemen waren:

  • Die Ermittlung der Besteuerungsgrundlagen – Die Pflichten des Finanzamtes, des Steuerpflichtigen und anderer Personen. (Dieses Thema ist sehr dankbar, da vieles im Gesetz steht und das habe ich auch genommen)
  • Dann gab es ein Umwandlungssteuerthema, allerdings habe ich den genauen Wortlaut nicht mehr im Kopf (Sorry)
  • Die Pflichten des Testamentsvollstreckers (Was hat das hier zu suchen?!?)

Ich konnte 6,5 Minuten referieren, was ja eigentlich vielleicht etwas zu kurz war aber anscheinen gereicht hat.

In der anderen Kommission gab es noch einen Vorfall, da einer der Prüfer mit einer Stunde Verspätung ankam! Also die Prüfer sind auch nur Menschen, trotzdem schon krass und die Prüflinge taten mir echt leid.

Nach den Vorträgen ging es direkt in die einzelnen Fragerunden, und angefangen wurde mit der AO. Alle Prüfer waren eigentlich sehr nett und keiner hat versucht einen offensichtlich ins Messer laufen zu lassen.

In meiner Kommission, waren 2 Teilnehmer mit einer 4,5, eine mit einer 3,83 und ich mit meiner 4,16 und man hat sehr gemerkt wer von den Prüfern genau beäugt wurde. Der Fokus lag schon sehr auf den beiden Wackelkandidaten.

Thematisch ging es weniger um Corona-Themen als ich gedacht habe, einer der Prüfer war vom Sparkassenverband und hat daher sehr stark nach Kfw-Krediten und anderen Möglichkeiten zur Liquiditätsbeschaffung gefragt. Am Ende ging der Prüfungsvorsitzende noch einmal auf die Coronasoforthilfe ein und das Thema Grunderwerbsteuer spielte eine große Rolle.

Nach den wir unser ganzen Wissen abgeladen hatten und die Entscheidung nun bei den Prüfern lag, duften noch einmal ca. eine halbe Stunde vor dem Prüfungsraum warten. Die Zeit zog sich wie ein Kaugummi, obwohl ich ein gutes Gefühl hatte da ich in den letzten beiden Fragerunden nur noch gefragt wurde wenn die beiden 4,5er nicht mehr weiter wussten.

Wir waren uns auch unsicher wie die Bekanntgabe nun ablaufen wird, da ja normalerweise erst die Durchgefallenen einzeln rein gerufen werden und die Besteher zusammen als Gruppe. Aber in der Coronazeit ist ja auf nichts so richtig verlass.

Als es dann los ging wurde die erste Teilnehmerin rein gerufen und nach ca. 10 Minuten wussten wir, dass diejenigen die durchgefallen sind alleine rein gerufen werden. Die Kollegin tat mir schon leid, da sie echt gekämpft hatte. Der zweite Teilnehmer wurde zu den Prüfern gelassen und schon waren 2 Leute von vier durchgefallen, also wussten wir auch durch Corona bekommt man nichts geschenkt! Auch dieser Teilnehmer machte einen fitten Eindruck auf mich und die Entscheidung der Kommission überraschte mich.

Nun waren noch die Kandidatin mir der 3,83 (bei ihr war ich mir sicher, dass es gereicht hat) und ich. Als dann die Tür aufging und der Vorsitzende sagte: „Nun bitte der Rest“, konnte ich mein Glück nicht fassen! ICH HABE BESTANDEN! Der ganze Druck war einfach weg und die Erleichterung war extrem groß.

Die aufmerksamen Lesser haben jetzt gemerkt, dass ich ja gar keinen Taschenrechner gebraucht habe. Das war mir in dem Moment aber egal, auf dem Rückweg zum Auto (bei dem ich gefühlt geflogen bin) habe ich noch einen kurzen halt an der Hotelrezeption gemacht und habe meinen Taschenrechner als Glücksbringer für den nächsten Prüfling da gelassen :D.

Am Abend wurde dann mit der Familie in kleiner Runde gefeiert und am nächsten Tag habe ich mir dann die ganzen Glückwünsche von meinen Kollegen abgeholt. In der nächsten Woche steht dann ein Gespräch mit meinen Chefs über die weitere Zusammenarbeit an, da bin ich mal sehr gespannt drauf.

So ich hoffe ich konnte euch einen kurzen Einblick geben und Mut machen, auch wenn zwei Leuten leider durchgefallen sind, es ist möglich die mündliche Prüfung jenseits der 4,0 zu bestehen.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Sonntag!

Countdown

Guten Morgen,

die Prüfungsstelle in NRW hat gerade bekannt gegeben, dass die Ladungsschreiben heute versandt werden.

Also Morgen oder Montag wissen wir mehr 🙂

Grüße aus Coesfeld 🙂

Update

So liebe Leser,

es wird wieder konkreter. Die gemeinsame Prüfstelle in NRW hat in den letzte Tagen ein paar mal ihre Homepage aktualisiert. Am Anfang hieß es ja noch, dass die Planung bezüglich neuer Termine erst einmal ausgesetzt ist.

Dann wurde bekannt gegeben, dass zumindest wieder geplant wird und nun ist auf der Seite zu lesen, dass die mündlichen Prüfungen (unter Vorbehalt) ab der 22. KW wieder aufgenommen werden.

Es scheint so, als wenn die zunehmenden Lockerungen nun auch bei den Kammern angekommen sind und dass diese die Infos auch relativ schnell weiter geben.

Im Moment versuche ich mich mit den NWB SteuStud Prüfungssimulationen wieder in den Flow zubekommen und am Sonntag werden dann auch wieder fleißig Vorträge geübt.

Ich wünsche euch allen weiterhin viel Erfolg und Kraft.

Richard Isinger

Vom Warten und einteilen der Kräfte….

Auf der Homepage der gemeinsamen Prüfstelle der Steuerberaterkammern in NRW stand in den letzen Wochen, dass die erneute Planung der Termine für die mündliche Prüfung bis zum 20.04. erst einmal ausgesetzt sind.

Wir mussten also erst einmal abwarten. Ich habe versucht mich durch lesen der aktuellen Meldungen auf dem laufenden zu halten und bin in der letzten Woche dazu übergegangen das Buch „Die mündliche Steuerberaterprüfung 2019/2020“ des HDS Verlages durchzuarbeiten. Einfach um nicht aus dem Tritt zukommen. Es scheint aber wirklich nicht so leicht die geforderte Menge wissen über eine so lange Zeit zu konservieren, zumal die vorhandenen Lehrbücher und etc. auch immer mehr an Aktualität verlieren.

Heute war dann endlich der ersehnte Tag an dem man wieder einmal mit Neuigkeiten rechnen konnte, und… Es passierte nichts!

Die Prüfstelle hat die Formulierung geändert, aus dem 20.04. wurde „ist die weitere Planung Terminen über mündliche Prüfungen zurzeit noch nicht möglich“. Das bedeutet erstmal weiter Warten und lernen. Wenn man wenigstens wüsste wie viel Vorlauf man vor seinem neuen Termin bekommt würde das schon einmal helfen, unter den jetzigen Umständen scheint es aber nicht möglich zu sein.

Wie ist die Lage bei euch? Wie haltet ihr euch auf dem Laufenden und am Ball?

Grüße Richard

Warten Warten Warten

Die Entscheidung der Kammern die mündlichen Prüfungen erst einmal zu verschieben wurde ja ausführlich in meinem vorletzten Beitrag diskutiert. Die Meinungen gehen dabei erwartungsgemäß sehr auseinander und jeder hat seine eigene Geschichte dazu.

Trotzdem können wir nichts ändern daran, also einfach weiter lernen und versuchen so viel Wissen zu konservieren wie geht. Auf meinen letzten Aufruf für eine Facebookgruppe hat sich leider niemand so wirklich gemeldet, daher habe ich erst einmal nichts gemacht. Keiner brauch eine Gruppe in der nichts passiert :D.

Wie ist die Lage bei euch im Büro? Sind eure Mandanten stark von den Einschränkungen betroffen? Habt ihr viel damit zu tuen oder ist es doch eher Chefsache?

Weiterhin viel Gesundheit euch allen.

The Show must go on!

So wir haben ja jetzt alle den ersten Schock verkraftet, dass die mündliche Prüfung nicht stattfindet und uns mit unserer Situation abgefunden. Wir können einfach nichts ändern gerade und stures festhalten an der Idee jeden Abend in eine Bar zu gehen ist wirklich nicht hilfreich.

Ich hatte in den letzten Tagen die Idee vielleicht eine Facebook-Gruppe für die Leute zu machen, die wie ich, auf eine Nachricht von der Prüfstelle warten (falls es sowas nicht schon gibt). Sinn der Gruppe wäre es zum Beispiel Videos der Vorträge hochzuladen und gegenseitig Tipps zu geben was man verbessern kann. Vielleicht wäre es sogar möglich über diese Gruppe einen Skype-Call in 5er Gruppen zu organisieren, da könnte man dann Frage-Runden simulieren. Einfach um nicht aus dem Tritt zukommen und die Spannung hoch zuhalten.

Wenn Interesse von eurer Seite besteht könnt ihr ja mal drunter schreiben und ich würde mich in den nächsten Tagen darum kümmern.

Bleibt gesund und einen schönen Feierabend.

Coronawahnsinn

So die mündliche Prüfung in NRW ist bis auf weiteres abgesagt!

Ich hatte die letzte Woche Urlaub und hab vor allem an den Nebenbereichen wie BGB und InsO gearbeitet und wäre Morgen um 8:15 in Düsseldorf dran gewesen. Wie es aussieht werden wir wohl alle noch etwas Zeit haben um das ein oder andere zu lesen.

In diesen Zeiten gibt es aber echt wichtigeres als neue Steuerberater auf die Welt los zulassen. Unsere Chancen bleiben ja bestehen und die Kammer wird sich bestimmt etwas Sinnvolles einfallen lassen.

Mir bleibt nichts anderes Übrig als ruhig zubleiben und euch allen eine gesunde Woche zu wünschen.

Wie sieht es eigentlich in den anderen Bundesländern aus?

BESTANDEN !!!!

So ich gehöre auch in den Kreis der glücklichen die zur Mündlichen zugelassen wurden. Mit einer Note von 4,16 (4,5/3,5/4,5) ist nichts in Stein gemeißelt aber alles möglich! In den letzten Monaten hatte ich ein absolutes Wechselbad der Gefühle aber am Ende hat es sich absolut gelohnt in den zweiten Versuch zugehen. Von daher auch wenn es bei euch nicht gereicht hat, versucht es Leute!

Dieses Wochenende wird der Triumph genossen und ab Montag sollte es mit der fehlenden Motivation zum lernen vorbei sein.

Verspätet aber immer noch da.

VHallo liebe Leser,

erst einmal es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Leider muss ich zugeben, dass ich mir mit diesem Blog vermutlich etwas zu viel zugemutet habe.

Mein Respekt an die restlichen Blogger die neben der Lernerei noch die Disziplin hatten weiter zu schreiben.

Meinen Plan zumindest alle Knoll-Klausuren durchzuarbeiten habe ich eingehalten, aber daneben noch Klausuren aus dem NWB-Repetitor zu bearbeiten hat nicht geklappt. Die Knoll-Klausuren sind zwar recht umfangreich und in 6 Stunden beim besten Willen nicht zu lösen, aber dafür sind sie auch sehr erschöpfend. Wenn man die gewissenhaft be- und wenigstens nacharbeitet hat man eine sehr gute Basis.

Das habe ich auch dieses Jahr im Kurs des Studienwerks gemerkt, denn nachdem ich im letzten Jahr 3/12 Klausuren bestanden habe waren es dieses Jahr 9/12. Die drei für die es nicht gereicht hat waren eine ESt-Klausur die vom Verfasser so gestaltet war dass sie in der Zeit nicht zu machen war, eine Bilanzklausur im Umwandlungsschwerpunkt bei der ich einen kompletten Blackout hatte und eine AO Klausur bei der ich einfach nicht fertig geworden bin. Also eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr ist klar zu erkennen.

Die drei Tage im Oktober auf die es ankommt waren bei mir vermutlich wie bei jedem anderen.

Am ersten Tag waren ErbSt und USt von den Themen her fair, wobei ich an USt auch gut und gerne 4 Stunden hätte schrieben können. Der AO-Teil hatte es in sich, da habe ich keinen Fuß auf den Boden bekommen und hoffe es mit den beiden anderen Teilen raus zu reißen.

Der zweite Tag mit dem Ertragssteuerschwerpunkt war von den Themen her ok, aber gefühlt hatte der Verfasser vor das Gefühlte Est-Recht in einer Klausur abzuhandeln. Ich konnte alle Themen zumindest bearbeiten, wobei ich mit einigen nicht komplett fertig geworden bin.

BilSt war die Klausur die am besten lief und hier habe ich auch alle Aufgaben so gut wie zu Ende bearbeitet. Es gab viel 6b EstG und die klassische Einteilung EU, PersG und KapG.

Jetzt sitze ich hier wie alle rum und muss bis Januar warten um zu wissen wie es weiter geht. Mein Plan sieht einen Monat Pause vor um dann die Vorbereitung zur mündlichen auf eigene Faust anzugehen, hierbei hole ich mir einige Hilfe aus der Literatur und werde den ein oder anderen Kurs bei SteuerExTra buchen.

Ich hoffe die Prüfung war, für alle die geschrieben haben, so wie ihr es euch gewünscht habt, also immer schön dran bleiben.?

Der Anfang ist gemacht

Hallo erstmal,

ich melde mich auch mal wieder aus der Versenkung. Auch meine Freistellung läuft nun seit gut einer Woche, und ich muss sagen… es ist echt nicht ohne. Mein Plan sieht es im Moment vor das Wissen einmal kurz zu wiederholen. Bei mir sieht es so aus, dass ich die 750 Fragen zum Steuerrecht vom NWB durcharbeite und jeden zweiten Tag noch eine Knoll-Klausur nacharbeite, ab nächster Woche stehen dann noch die Klausuren aus dem Steuere-Repetitor an. Hoffentlich reicht das um bis Ende August dann in den Intensivkurs zu gehen, wir werden sehen.

Ich wünsche euch allen viel Kraft für die nächsten Knapp 2 Monate.

Richard