Das schlechte Gewissen – oder die Frage, wie man Arbeit und Vorbereitung unter einen Hut bekommt

In meinem letzten Post hatte ich die Idee, den Schlaf auf zwei Stunden pro Nacht zu reduzieren, um der Vorbereitung ausreichend Zeit widmen zu können. Heute kann ich feststellen: wenn ich hier und da noch etwas am Schlaf spare, bin ich fast so weit…

Wie auch der ein oder andere Mitblogger befinde ich mich gerade in einem kleinen Tief, was die Vorbereitung angeht. Zeit bleibt mir in den letzten Wochen nur am Wochenende. Dann bin ich oft so erschöpft, dass ich mich kaum mit der nötigen Kraft an die Klausuren setzen kann. Und wie viele von euch wissen, ist das bei den Knoll-Klausuren tendenziell nicht die beste Ausgangslage…

Aber nach dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“: Zwei bzw. mehrere schlecht geschriebene Klausuren sind immer noch besser als keine geschrieben zu haben.

Das Erfreuliche ist: die Freistellung ist in Sicht. Heute in vier Wochen sitze ich bereits im Examenskurs bei Knoll (bzw. an der abendlichen Nachbearbeitung). Bei meinem ambitionierten Lern- bzw. Klausurplan bleibt dann zumindest kein Platz mehr für ein schlechtes Gewissen.

Allen, die bereits in der Freistellung sind wünsche ich viel Spaß in der heißen Phase! Und an alle anderen: Haltet durch…

20 Gedanken zu „Das schlechte Gewissen – oder die Frage, wie man Arbeit und Vorbereitung unter einen Hut bekommt

  1. Hallo Melanie,

    ich kenne das auch. Ein beschissenes Gefühl. Aber ich denke, mit dem Gedanken an die Freistellung sollte man sich immer einreden, dass in dieser Zeit dann das meiste passiert.

    Momentan denke ich auch ständig ich müsse neben der Arbeit Abends und am Wochenende noch etwas machen. Gut, am WE schreibe ich wie du auch meine Klausuren. Aber zumindest nach der Arbeit mach ich aktuell nur 2 mal was unter der Woche.

    Denn Fakt ist, die Freistellung zehrt ohnehin an den Nerven, also lieber jetzt nochmal „clever“ Pausen einplanen und Kraft sammeln.

    Vielleicht liege ich ja falsch mit der Einschätzung. Aber 2 Std. am Abend entscheiden weniger über Erfolg oder Misserfolg als ne ordentlich durchgezogene Freistellung. Und um die hinzubekommen, sollte man an deren Beginn nicht schon total ausgezehrt sein.

  2. Gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht. In diesem Sinne: auf eine „ordentlich durchgezogene Freistellung“!

  3. Hallo Melanie,

    mir geht es momentan (leider) sehr ähnlich wie dir. Nach der Arbeit bin ich meist so müde und erschöpft, dass ich nicht mehr großartig was zu Stande bringe und donnerstags trudelt dann pünktlich zum Wochenende die nächste Knoll-Klausur aus dem Fernkurs ein, die am Wochenende bearbeitet werden will…

    Und mit den Knoll-Klausuren ist das irgendwie so eine Sache. Bei mir sprengt das momentan den zeitlichen Rahmen von sechs Stunden noch erheblich. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich diese momentan noch nicht unter Prüfungsbedingungen schreibe, weil viele Sachen einfach noch nicht so sitzen, wie sie es letztlich im Oktober sollten, Aber das ist ja wie bereits mehrfach diskutiert ein anderes Thema und jedem selbst überlassen… 😉

    Trotzdem frage ich mich ernsthaft, wie ich eine solche Klausur jemals in 6 Stunden aufs Papier bringen soll. Wenn ich mir beim Nacharbeiten die Lösungshinweise durchlese, beschleicht mich regelmäßig das Gefühl, dass ich selbst, wenn ich diese einfach nur abschreiben würde, mindestens 8 Stunden brauche!

    Für mich ist es einfach (momentan) nicht vorstellbar, wie man die 6 Stunden einhalten soll.

    Wie geht’s es dir/euch damit?

  4. Hallo Laura,
    mir geht es ebenfalls so dass ich nur für das abschreiben der Musterlösung 8 Std. brauche. Daher habe ich meine Lernweise umgestellt.
    Ich schreibe die Knoll Klausuren nur noch wenn ich nicht mehr soviel nachlesen muss und was ich nachlesen muss bzw. mir erst aneignen muss, beantworte ich nicht schick nur soweit ab wie ich es auf Anhieb lösen konnte. Weil durch das umblättern, lesen etc. geht so viel zeit und dann noch die Lösung schreiben, da lern ich lieber in der Zeit. Sagen wir mal in Bilanz sind verschiedene Sachverhalte und eines davon ist z.B. Einbringung(was ich mir noch lernen muss), dann löse ich das nicht und schicke die Klausur nur mit den anderen Teilen ab. Und dann lerne ich in Ruhe Einbringung und bearbeite die komplette Klausur anhand der Musterlösung durch wenn Sie da ist. Ich habe festgestellt, dass zu viel Zeit vergeht eine Klausur zu lösen wo noch viele Lücken sind. In der Zeit kann ich lernen oder eine Klausur komplett nacharbeiten. Die Zeit haben wir alle nicht.
    Was das lösen der Klausur betrifft nur Stichpunktartig und nur das wichtigste… notw. BV, abnutzbares beweg.AV etc. und nicht „Bei dem Gebäude handelt es sich um notwendiges BW welches in der Bilanz anzusetzen ist……“ Viel zu viel Zeitaufwand.
    Ich hoffe ich konnte dir etw. helfen. Ich habe meine Lernweise seit 2 Wochen so, weil ich gemerkt habe ich verschwende zu viel Zeit an einer Aufgabe durch nachlesen etc.

  5. Liebe angehenden Steuerberater,

    ich habe die Klausur vor 2 Jahren geschrieben und bestanden und bereite mich aktuell auf das WP-Examen im Sommer vor. Da ich nunmehr 1,5 Vorbereitungen hinter mir habe, folgender Tipp: übertreibt es nicht, wir haben erst Mitte Juni. Nutzt eher mal die Abendstunden um den Kopf frei zu kriegen und startet dann in der Freistellung voll durch. Aber auch da bewusste Auszeiten nehmen. Wenn ihr mental im Oktober nicht auf der Höhe seid, weil ihr auf dem Zahnfleisch daher gekrochen kommt, wird es noch schwieriger als ohnehin.

    Schreibt Klausuren, schaut euch insbesondere die Vorjahresexamen an und gebt vor allem nichts auf „Insidertipps“. Einfach seriös vorbereiten und nicht panisch werden, dann klappt das!

  6. 1. Ich verstehe das ganze rumgeheule hier echt nicht. Ihr habt euch bewusst für eine der härtesten Prüfungen Deutschlands entschieden. Euch hat dazu keiner gezwungen. Wieso habt ihr das gemacht? Wegen des Gehalts, dem Ansehen, um euch was zu beweisen? Also ich hab es gemacht, weil Steuerrecht meine Leidenschaft ist und es mir auch viel Spaß bringt in der Vorbereitung immer neues zu lernen. Wenn euch das lernen so sehr auf die Nerven geht und ihr keine Lust habt wieso macht ihr es dann? Sich über den Stoff, das viele lernen oder ähnliches zu beschweren ist echt lächerlich, denn ihr wusstet es vorher. Dann hört doch einfach auf.

    2. Wenn ich höre, dass man beruhigt dass es den anderen genau so schlecht geht beim lernen versteht ich auch nicht. Vll sind es die die es nacher nicht schaffen. Und was ist beruhigend daran , dass andere ebenfalls so unmotiviert sind oder so schlechte Klausuren schreiben? Gar nichts. Denn mit der Einstellung schafft ihr es im Oktober erst recht nicht. Schaut auf euch. Wenn was bei euch schlecht läuft dann ändert was bei euch. Scheiß auf die anderen. Wenn es denen schlecht geht ist es keine Rechtfertigung dass es dir auch schlecht geht.

  7. 1. Wer heult hier deiner Meinung nach denn rum? Der Sinn dieser Plattform besteht in einem Erfahrungsaustausch. Und wer an diesem nicht interessiert ist, braucht hier die Beiträge wohl auch nicht lesen.

    2. Ich denke mal, es ist jedem selbst überlassen, was er für eine Einstellung zu der Prüfung hat. Und jeder weiß, worum es geht und worauf es ankommt. Genau so bleibt hier jedem selbst überlassen, ob Steuerrecht dann tatsächlich seine Leidenschaft ist oder nicht.

    Ich wünsche weiterhin allen viel Erfolg und Durchhaltevermögen bei der Vorbereitung!

  8. Also so ein empathieloser Steuerberater wie der Steuermann ist mir auch noch nicht untergekommen.

    Angehende Steuerberater sind nun mal Masochisten. nur weil sie jammern heißt es ja nicht, dass sie es nicht wollen.

  9. Ich finde es traurig, dass hier solche Aussagen wie die von Steuermann überhaupt auftauchen… Jemand als „unmotiviert“ zu bezeichnen, der sich entscheidet eine solche Prüfung neben der Arbeit anzugehen, ist meiner Meinung nach schon ein Widerspruch an sich.

    Es ist nun mal eine schwere Prüfung und entsprechend auch – zumindest für den überwiegenden Teil von uns – eine anstrengende Zeit, in der man auf viel verzichtet. Natürlich geschieht das freiwillig, aber trotzdem wird man ja wohl auch vorsichtig anmerken dürfen, dass man erschöpft ist und auch das ein oder andere Mal einfach einen Durchhänger hat. Ich für meinen Teil finde das nur menschlich! Nach 10 Stunden an der Arbeit + evtl. auch einen längeren Arbeitsweg, kann ich jeden verstehen, der abends auch mal müde ist. Das hat doch nichts mit der Einstellung zu tun.

    Ich empfinde es auch nicht als Rumgeheule, wenn jemand hier von seinen Problemen/Schwierigkeiten berichtet; ich finde es sogar sehr gut, sich seine „Schwächen“ einzugestehen, denn das zeigt doch, dass man sich darüber bewusst ist und weiß, woran man arbeiten kann. Und ich denke, dass auch keiner hier der Meinung ist, nur weil es anderen vielleicht ähnlich geht, dass er in Zukunft weniger arbeiten muss um sein Ziel zu erreichen.

    Wie oben bereits erwähnt, dient dieser Blog dem Erfahrungsaustausch. Und manchmal ist es einfach auch beruhigend, wenn man von anderen Mitstreitern hört, dass sie mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben bzw. wie sie an diese herangehen und sie lösen.

    In diesem Sinne euch allen viel Durchhaltevermögen! 🙂

  10. @derFürther alles gesagt, Danke!!!

    Auch ich kann behaupten, dass ich es beruhigend finde, dass alle ihre Probleme haben.

    Zum Thema Musterlösung ist zu sagen, dass es sich egal bei welchem Anbieter um sehr ausführliche Angaben handelt.
    In einer korrigierten Klausur habe ich 8 von 12 Punkten geholt , jedoch nur ca 1/3 im Vergleich zur Musterlösung geschrieben. Also darf die Musterlösung von der Schreibweise nicht als Vorbild gesehen werden.

  11. @ Steuermann

    also ich hab es wegen der Kohle gemacht. Steuerrecht und Leidenschaft…. ???? Lass die Leute sich doch austauschen und gegenseitig mut machen, es hilft ja auch den Frust zu teilen.

  12. @Dixon

    Bisschen off-topic: Wegen der Kohle?? Da gibt es aber andere Berufe mit weniger Aufwand und gutem Geld.

  13. Hallo Melanie,

    ich finde es gut, dass du das Thema offen ansprichst. Ich denke, wenn man sich in einer solchen Situation befindet, sollte man sich mal eine Pause gönnen und etwas Schönes unternehmen. Danach fällt das Lernen auch wieder leichter. Wie Christian schon schrieb, bis Oktober ist noch ein langer Weg 😉

    @Steuermann: ich finde deinen Beitrag an dieser Stelle nicht angebracht. Natürlich kann hier jeder seine Meinung äußern, allerdings sollte es nicht in Kritik ausarten. Es hat sich hier jeder für diese Prüfung entschieden, allerdings belastet es den einen stärker und den anderen schwächer. An dieser Stelle wären eher konstruktive Tipps angebracht.

    Auch von mir der Hinweis, dass die Musterlösung oftmals sehr ausführlich sind. Laut eines Dozenten im Kurs schafft man es, wie ihr ja auch schon beschrieben habt, in 6 Std. gerade mal die Lösung abzuschreiben. Deshalb ist es wichtig, dass die Klausuren eingeschickt und korrigiert werden. So kann man am besten feststellen, wo man steht. Ich finde es generell immer sehr schwierig, sich anhand der Musterlösung Punkte zu geben, da man ja nie 1:1 die Musterlösung wiedergibt.

  14. Offensichtlich hast du hier etwas falsch verstanden: 1. Niemand hat „geheult“. 2. Nirgends steht, dass das Lernen nervt. 3. Niemand hat geäußert, er hätte keine Lust darauf hat. Bitte nur das lesen, was geschrieben steht und nicht munter „umdeuten“. Wir wissen sehr genau, worauf wir uns eingelassen haben und beschweren uns sicher nicht über die Menge des Stoffes. Bitte fair bleiben und anderen den Raum lassen, sich darüber zu unterhalten, was sie während dieser Phase beschäftigt. Wie auch bereits einige Kommentare sagen: es geht darum, sich auszutauschen, und zwar über Höhen UND Tiefen.

  15. Der Steuermann hat sich hier im letzten Jahrgang auch schon rumgetrollt, einfach nicht beachten.

  16. @Börni:

    Achso…Also ist er hier entweder nur pseudomäßig unterwegs oder hat aber die Prüfung mit seiner Einstellung letztes Jahr nicht geschafft 🙂

  17. Steuermann schwacher Charakter er ist. Die dunkle Seite er in sich trägt. Mit äußerster Vorsicht zu behandeln er ist. Durch Kritik an Gedankenaustausch Einzelner in einem Forum welches zum Zwecke des Austausches existiert er soziale Kompetenz nicht beweist. Kollegialität aber beinhaltet diese Grundkompetenz, Teil der Berufspflicht diese ist, siehe Berufsordnung. Ignorieren wir müssen solche Trolle.

  18. Nun auch mal meinen Senf dazu. Ja, ich gehöre auch zu den Steuersüchtigen. Eigentlich war dieses Jahr mein 3. Versuch geplant (einmal mit 2 Punkten vorbei und einmal wegen Grippe zurückgetreten). Aber so eine soziale Inkompetenz, wie „Steuermann“ habe ich doch selten erlebt.

    Natürlich ist dies jammern auf höchsten Niveau, aber ich glaube kaum, dass du den Berater gemacht hast. Jedenfalls kommst du so absolut nicht rüber. Wir leben in einer absoluten Ausnahmesituation. Es gibt auch keine Gewährleistung, dass man (obwohl sehr viel Mühe und Zeit investiert wird) die Prüfung besteht. Und sein wir mal ehrlich: Wenn uns dieser Beruf nicht Spaß machen würde. Wären wir wohl kaum noch in der Kanzlei , sondern schon längst irgendwo in der freien Wirtschaft.
    Und was auch nicht vergessen werden darf: Dadurch, dass Du nicht die Gewährleistung hast, die Prüfung zu bestehen, opfert man eine Menge Zeit. Und was passiert, wenn man nicht bestanden hat? Nach drei Versuchen biste weg. Dann hast du nichts. Zwar das wissen, aber mehr nicht.

    Es stimmt, dies ist eine der schwierigsten Prüfung, die es in Deutschland gibt. Aber wenn du bestehen willst, kommt es oft nicht auf das Fachwissen an, sondern auf Prüfungstaktik. Aber das ist nicht in Ordnung. Du kannst noch so gut sein, aber am meisten sind die Fußgängerpunkte wichtig.

    Und was übrigens noch eine guten Berater auszeichnet: Dieser sollte eine gewisse soziale Kompetenz haben. Sorry, die fehlt dir. Ein gutes Examen ist zwar schön, aber wenn dir gerade diese Kompetenz fehlt, dann hast du den Sinn und Zweck dieses Berufes nicht verstanden.

    Ich habe fertig!

    P.s. Schöne Grüße von Stein an den Fürther…

  19. YESSSSSSSSSS!!!

    Meister Joda ist KULT in diesem Forum!!!!

    (kleine Anmerkung: der vierte Satz war etwas „zu richtig“ um von M.Y. zu sein, aber sonst immer sau geil, DANKE)

  20. Übersetzt in klingoisch:

    rup loD puj vuDmey’e‘ ghaH. ghaH DopDaq Hurgh qeng. ghaHtaH treated je extreme caution. wej tob qech nuv DanoHmeH nuv neH ‚oH for the purpose of tam social laHmey nIv’e‘ forum qar criticism. basic laHmey, ‚ay‘ baS targhHom veDDaq noch Qu‘, legh targhHom veDDaq noch ngoq ‚ach DaH nobvam collegiality. trolls nIS buSHa‘ maH.

    Könnte aber auch der Umwandlungserlass sein, nachdem ich ihn zum 6. Mal gelesen habe…

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