Der Kampf geht weiter

Hallo zusammen,

es tut mir leid, dass ich mich länger nicht gemeldet habe. Es waren sehr stressige Wochen.

Wie die meisten von Euch bestimmt durch meine Kommentierungen mitbekommen haben, gehöre ich zu den Glücklichen, die den schriftlichen Teil bestanden haben. Ich bin tausend Tode gestorben, während sich die Liste mit Nummern im Internet geladen hat und bis ich meine Nummer gesehen habe. Meine Euphorie über das Bestandenhaben wich aber relativ schnell der Sorge um die Note im Brief und um das Datum der Mündlichen.

Ich trete in Düsseldorf am 12.03.2015 vormittags an. Mit 4,0 in der Misch, 4,5 in Ertrag und 4,0 in Bilanz bin ich mit 4,16 insgesamt dabei. Die Betriebsaufspaltung habe ich zwar erkannt, dafür aber unerklärlicherweise das komplette Gebäude in ebendiese genommen. Dadurch hatte ich weder VuV noch 23-ige Einkünfte, was mich bestimmt die 0,5 Note gekostet hat. Es heißt jetzt kämpfen.

Nun übe ich konsequent Vorträge und wiederhole insgesamt den Stoff. Ich habe auch bereits an einem 3-tägigen Vorbereitungskurs von Knoll in Duisburg teilgenommen. Ein Nachmittag davon war Simulation und Rhetorikkurs. Ich fand die Rhetorik-Übungen, die wir gemacht haben, sehr lustig, allerdings auch hilfreich. Insbesondere die „FFD“-Regel: Fest stehen (nicht auf einem Bein und sonstiges), Freundlich schauen (in der Aufregung des Vortrags bestimmt nur begrenzt möglich) und Deutlich sprechen (wenn man sich Mühe gibt, klappt auch das).

Und ganz allgemein: Üben, üben und noch mal üben! Ich habe aber bis jetzt noch nicht wirklich das Zeitgefühl entwickeln können, ich überziehe immer leicht bis mittelschwer (soll sich laut Dozenten automatisch einstellen, wenn man genügend vorgetragen hat). Es wird bei mir tatsächlich flüssiger, Übung mach echt den Meister!

Die Dozenten fand ich alle sehr gut, einige Themen kamen mir bekannt vor, andere wiederum muss ich mir noch detaillierter anschauen. Sehr wichtig erschien den Dozenten das Thema „Neuerungen bei Selbstanzeige“, aber das wisst Ihr bereits durch diverse Beiträge von Melina!
Das Erfolgsrezept eines der Dozenten war, die Vorträge selbst zu erarbeiten, sich dabei sämtlicher zur Verfügung stehender Mittel wie Scripte, Unterlagen etc. zu bedienen und den so angefertigten Vortrag an mindestens zwei aufeinander folgenden Tagen zu halten. Auf diese Weise soll man auf ca. 50 Vorträge kommen, wobei ca. 2 Stunden pro Vortrag (inklusive Nacharbeitung etc.) einzuplanen seien.

Ein Tipp meines Arbeitskollegen ging in die Richtung, sich zu möglichst vielen Themen Gliederungen anzufertigen und diese dann auswendig zu können. Es bringe nichts, sich 50 Vorträge erarbeitet zu haben, wenn in der echten Prüfung Themen Nr. 51, 52 und 53 im Umschlag liegen und man absolut nichts dazu sagen könne.

Also werde ich wahrscheinlich versuchen, zu den Themen, zu denen ich keinen Vortrag halten können, zumindest ein paar Stichwörter aufzuschreiben.

Euch allen noch viel Erfolgt bei der Mündlichen!

Und die, die es in der Schriftlichen diesmal nicht geschafft haben, Ihr schafft das im nächsten Anlauf! Jetzt habt Ihr einen enormen Wissensvorsprung!

LG,
Natalya

12 Gedanken zu „Der Kampf geht weiter

  1. Also ich hab das ganze erfolgreich hinter mich gebracht und mit ein paar Tagen Abstand muss ich sagen das ich so aufgeregt war und den Vortrag anders gestaltet habe als in dem Buch stand 😉 hatte auch schon 10 min ein anderes Thema vorbereitet und bin dann noch umgeschwenkt. Aber egal hat dem auch keinen Abbruch getan und war eine 3,0 im Vortrag und bin insgesamt auf eine 3,5 als „Endnote“ gekommen und warte auf die Einladung zur Bestellung am 13.03 ;-D
    LG Dennis

  2. Meine mündliche Prüfung habe ich diese Woche erfolgreich absolviert.
    Was die Zeit bei den Vorträgen angeht, würde ich versuchen anhand der Anzahl der Karteikarten die Zeit abzuschätzen. Ich lag bei 5 bis 6 Karteikarten so bei etwa 8 Minuten Vortrag. In der Prüfung selber konnte ich die Zeit allerdings nicht einschätzen auf Grund der Nervosität. Es wurde am Ende aber auch nichts dazu gesagt. Entscheidend ist eher der Inhalt. Zur Übung kam ich auf etwa 20 Vorträge. Mach dich nicht verrückt. Das wird schon werden. Viel Erfolg und viel Glück für die Vortragsthemen.

  3. Hallo Natalya,

    herzlichen Glückwunsch zur bestandenen schriftlichen Prüfung!!

    Ich werde in 2015 die Prüfung ablegen und überlege momentan, ob ich am Knoll-Examenkurs teilnehmen soll.
    Würdest du ihn weiterempfehlen (ich habe gelesen, dass du daran teilgenommen hast)??

    Viel Glück und viel Erfolg für die mündliche Prüfung.

    LG
    Katja

  4. Hallo Katja,
    ich habe am Knoll-EK in Stuttgart teilgenommen. Es ist wirklich ein guter Kurs und die 5 Wochen vergehen wie im Fluge. Vormittags ist bis 12.45 Uhr Unterricht. Dann Pause bis 13.30 Uhr und anschließend folgt eine 2 stündige Klausur, teils zum Thema des Vormittags teils zu anderen Themen. Anschließend nochmal 30 min Pause und dann Besprechung/Unterricht bis 17.30 Uhr. Der Kurs ist wirklich zu empfehlen, da vieles aufgefrischt und vertieft wird.

  5. Hallo Natalya,

    erst einmal einen herzlichen Glückwunsch zur bestandenen schriftlichen Prüfung in Hessen.
    Ich habe auch im März, nämlich dem 10.03. meine mündliche Prüfung.
    Meine Vornote ist allerdings schlecht und ich bekomme arbeitsbedingt keinen Urlaub vor dem Examen. Daher ist meine Zeit sehr knapp bemessen.

    Jetzt habe ich die Frage, wie Du/Ihr das mit den Ergänzungslieferungen machst/macht.

    Steuergesetze:
    Hier habe ich den Stand bis zur 178. EL. Die 179. EL waren ja ohnehin nur Tabellen. Aber die 180. EL mit dem JSTG 2015 (Zollkodex) soll erst in der KW 13 erscheinen. Also nach meiner Prüfung.
    Das Gesetz kann man ja nicht ausdrucken mit den Änderungen (Loseblattsammlungen sind nicht erlaubt). Muss man dann alle Änderungen auswendig können?

    Steuerrichtlinien:
    Hier ist die neue EL (152.) herausgekommen, die ich wohl noch einsortieren werde.

    Steuererlasse:
    Hier kommt die neue EL wohl erst im März. Also wohl auch wieder zu spät.

    Vielen Dank für Eure Antworten!
    Jan

  6. Hallo Jan,

    danke erst einmal, Dir gratuliere ich auch zum bestandenen schriftlichen Teil! Selbst wenn die Vornote schlecht ist, heißt es noch nicht, dass alles verloren ist (und umgekehrt natürlich auch, dürfen sich die mit 3 vorm Komma nicht richtig entspannen)! Es heißt jetzt KÄMPFEN! Schade, dass Du keine Freistellung bekommst. Meine Freistellung speist sich zwar aussließlich von meinem (seit 2 Jahren nicht mehr genommenen) Urlaub, aber dennoch, Zeit ist Zeit.

    Also: Die ausgedruckten Gesetze dürfen wir bestimmt nicht mitnehmen. Daher wäre es garantiert nicht ganz verkehrt, die betreffenden Stellen zumindest in Grundzügen zu kennen. Ich habe es so gemacht, dass dass ich in meinem Gesetz die Stelle umrandet habe, damit ich an die Änderungen erinnert werde. Es sind nicht ganz so viele Stellen. Die Selbstanzeige ist glaub ich die größte Veränderung. Den Rest kann man sich merken. Und BilRUG-Sachen sind noch nicht in den Deutschen Gesetzen drin.

    Alles andere sortiere ich je nach Eintreffen ein. Steuerrichtlinie und Erlasse dürfen wir in NRW eh nicht nutzen, also werde ich mir keine Mühe machen mit Nachmarkieren.

    Viel Erfolg!

    Grüße,

    Natalya

  7. Hi Katja,

    danke für die Glückwünsche! Das war echt harte Zeit, die Dir nun auch bevorsteht.

    Ich kann den 5-wöchigen Kurs von Knoll uneingeschränkt weiterempfehlen. Durch die 2-stündigen Klausuren (bei denen ich anfangs allesamt durchgefallen bin) kam ich langsam in das Klausurenschreiben rein. Die 6-stündigen haben mir zu dem Zeitpunkt noch viel Angst gemacht. Die Dozenten waren fast alle super, der Stoff sehr klausurrelevant. Die Betriebsaufspaltung saß bei mir spätestens nach diesem Kurs!

    Allerdings muss ich dazu einschränkend sagen, dass sich dieser Kurs als alleinige Prüfungsvorbereitung nicht eignet und sehr viel Wissen voraussetzt. Ohne dass Du vorher zum Beispiel einen Fernkurs gemacht hast, hast Du fast keine Chance, mitzukommen. Das Tempo ist sehr hoch, die Flughöhe ist enorm, die Klausuraufgaben sind kniffelig. Während des Kurses hast Du keine Zeit, um Sachen nachzuarbeiten. Die Wochenenden muss man sich hinsetzen, aber dann sind die 5 Wochen sehr kräftezehrend bei dem Tempo!

    Was machst Du sonst? Ich habe eine Kombination aus Haas-Fernkurs und diesem Kurs gemacht, daran anschließend noch zwei Klausurenkurse von Knoll (teilweise) und econect (vollständig) belegt. Diese Kombination kann ich ebenfalls weiterempfehlen.

    Wenn Du weitere Fragen, melde Dich einfach.

    Viel Erfolg und DURCHHALTEVERMÖGEN beim Lernen!

    LG,

    Natalya

  8. Hallo Jan!
    was heißt schlecht? wahrscheinlich 4,5?
    Das ist nicht schlecht, dann hättest du nicht bestanden!!! du musst dich halt nur noch ein wenig verbessern! Und wenn dein AG dafür kein Verständnis hat und dir kein frei gibt… dann würde ich mich krankschreiben lassen!!!!!
    Wenns knapp nicht reicht, weil der Vortrag nicht gut war o.ä., da du keine Zeit hattest dir alles anzuschauen und warum, nur weil du noch 2 Wochen gearbeitet hast! wofür?
    und dann, im nächsten Jahr alles noch einmal? Wieviel Urlaub etc. brauchst du dann?

    ganz ehrlich, mach frei! egal wie!!!

  9. Hallo @Jan,

    zwar habe ich durchaus Verständnis für Deinen Ärger über die fehlende Freistellung. Doch solche Ratschläge zu erteilen, halte ich in diesem Forum für unangebracht. Sich die Freistellung zu erschleichen auf welchem Wege auch immer – „egal wie“ – ist nicht mit der Würde vereinbar, die der Beruf eines Steuerberaters mit sich bringt. Ein Gespräch mit dem AG wäre sicherlich eine Alternative. Und klappt es dennoch nicht: Pünktlich Feieraband machen, zur Not den Wecker auf 4:30 stellen und kämpfen.

  10. Hey Jan,
    ich hab mir von NWB „Wichtige Steuergesetze“ gekauft. Die sind vor zwei Wochen erschienen und auf dem aktuellsten Stand. Die Neuerungen sind durch einen schwarzen Strich am Rand gekennzeichnet und es ist eine Übersicht zu den Gesetzesänderungen enthalten. Also perfekt und du musst nichts auswendig lernen. Ich denke nicht, dass jemand etwas dagegen haben wird, wenn man neben seinen Beck’schen Steuergesetzen auch die NWB Textausgabe mit zur Prüfung nimmt.
    Viel Erfolg, ich bin nächste Woche dran.
    Lg Dani

  11. Hallo Georg,
    vielen Dank für deine ausführliche Erläuterung zu dem Knoll-Kurs. Dein Kommentar hat mich so überzeugt, dass ich mich dafür entschieden habe. Ich bin jetzt schon ganz gespannt!

    Hallo Natalya,

    auch bei dir bedanke ich mich herzlich, dass du so viel über den Kurs geschrieben hast. Es klingt echt super!!

    Knoll ist mir nicht so fremd. Ich habe bei der StFW-Prüfung mit Knoll gelernt. Und auch in meiner Elternzeit in 2012/13 habe ich am Fernkurs für StBP teilgenommen. Seit Juni 2014 nehme ich am Samstagslehrgang von Endriss teil. Ab März mache ich zusätzlich den Klausurfernkurs bei Haas. Anschließend nach dem Knoll-EK nehme ich noch am Intensiv-Klausurenkurs bei Endriss teil.
    Ich hoffe, dass es ausreichend ist…

    LG
    Katja

  12. Hallo Katja,

    so habe ich es damals auch gemacht. Ich habe auf die StFW Prüfung mit Knoll vorbereitet. Da ich damit so gute Erfahrungen gemacht habe, habe ich mich beim Stb wieder für Knoll entschieden. Das volle Programm über Lehrbriefe, Klausuren-FK, den EK und den Klausuren-IK in Stuttgart. Wie Natalya schon schrieb, das Tempo ist hoch. Aber so gut 3,5 Monate vor der Prüfung sollte doch das ein und andere sitzen. Speziell AO fand ich sehr, sehr gut. Da wurden bei mir einige Wissenslücken geschlossen und der Dozent ist wirklich gut. Die 2 Stunden Klausuren sind nicht ohne und des Öfteren wurde ich in der Zeit nicht fertig. Habe von den 25 Klausuren auch einige nicht bestanden, aber es wird einem nochmal viel Stoff und ein gutes Zeitgefühl vermittelt.

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