Es bleibt alles anders

Guten Morgähn,

ich habe mich heute morgen schon um 7 Uhr auf die Terrasse verkrümelt und mache gerade Frühstückspause. Ich habe dieses Wochenende sturmfrei und mir fest vorgenommen zwei Klausuren zu schreiben. Da für heute Nachmittag Gewitter angesagt sind, wollte ich die Morgenstunden ausnutzen und draußen schreiben. Die Wohnung ist leider noch ziemlich aufgeheizt von den letzten Tagen.

Die Vorbereitung dieses Jahr läuft meiner Meinung nach gut, aber natürlich ganz anders als im letzten Jahr. Ich lerne dieses Mal nur von zu Hause aus, arbeite bis auf zwei Wochen Urlaub weiter durch. Den einzigen Präsenzkurs den ich gebucht habe ist das AO Fallrepetitorium in Frankfurt von Dr. Bannas. Von dem WLW Fernklausurenkurs habe ich inzwischen 7 Klausuren geschrieben- Sonntag hoffentlich dann 9 ?. Laut meinem Zeitplan hätte ich aber schon bei Nummer 11 sein sollen?. Dafür habe ich mir aber mehr Zeit zum Nacharbeiten genommen und Themen die mir letztes Jahr sehr schwer gefallen sind, erschließen sich mir so langsam. Ursprünglich wollte ich die Fernklausurenkurse 3 und 4 mit jeweils 6 Klausuren von WLW ab Ende August an 4 Wochenenden + Montag hintereinander schreiben. Inzwischen denke ich aber, dass ist viel zu sportlich gedacht. Mir rennt wieder einmal die Zeit weg. Ich wollte noch Klausuren vom letzten Jahr wiederholen und  bestimmte Themen in den Skripten nacharbeiten, dafür wäre dann Zeit im November und Dezember?. Aber jammern hilft nicht- Augen zu und durch.

Mir stellt sich eigentlich täglich die Frage, habe ich richtig geplant und setzte ich auf die richtigen Schwerpunkte oder verrenne ich mich gerade. Das ist mir letztes Jahr in den Präsenzkursen einfacher gefallen, da man eine Struktur vorgegeben bekommen hat.

Jetzt aber wieder ran. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.

Annika

17 Gedanken zu „Es bleibt alles anders

  1. Hallo Annika,

    ich habe es ja letztes Jahr leider auch knapp nicht geschafft. Meine Vorbereitung läuft dieses Jahr auch etwas anders.
    Worauf setzt du denn deine Schwerpunkte? Die Themen die letztes Jahr „erwartet“ wurden aber nicht dran kamen wie bspw. Internationales Steuerrecht?
    Das AO Repetitorium habe ich auch in Mosbach gebucht. Bin mal gespannt ob das tatsächlich so gut ist wie man immer hört…

    Viel Erfolg noch beim Schreiben

  2. Hallo Annika,
    einen tollen Ausblick hast Du ? ich hab diesmal auch nur Klausuren zur Vorbereitung bei Haas gewählt um vorhandene Lücken zu schließen, der rote Faden fehlt da schon irgendwie…bei mir hatte es an Tempo Technik Taktik gehapert…..hoffe das die Vorbereitung reicht.
    Weiterhin viel Erfolg

  3. Hallo,

    mir faellt auf, dass in BilStR von WLW sehr viele R zitiert werden. Beispiel:

    Schuld ist handels- und steuerrechtlich negatives BV, da betrieblich veranlasst, § 246 (1) S. 1 HGB, R 4.2 (15) EStR, H 4.2 (15) „Betriebsschuld“ EStH.

    In der Pruefung habe ich gar nicht die Zeit, derart umfangreiche Richtlinien-Zitate anzufuehren.

    Wie geht ihr damit um?

    Danke!

  4. Alles Frage der Übung. Am Ende hat meine Hand die Richtlinien hingeschrieben während meine Augen noch den SV gelesen haben und mein Gehirn mögliche Problempunkte analysiert hat.

    Find die Richtlinen bei Betriebsschuld oder auch AfA etc nicht verkehrt. Sinnvoll und vll gibt ein gnädiger Korrektor mal nen Punkt, auch wenns der Aufgabenstelle nicht vorgesehen hat.

  5. Das AO- Fallrep ist wirklich jedem mehr als nur zu empfehlen. Bei mir hat es die AO nicht nur rund gemacht, sondern letztlich dafür gesorgt, dass ich auf der richtige Seite des Buckels runtergerutscht bin und die AO ist so dankbar Leute;-)) Herr Bähr ist unbezahlbar. Eh-Wurscht-Prinzip, Pickeltheorie und alleine, dass man Haftung und Vollstreckung wann nur in der mündlichen braucht.

  6. @ Lara, wenn du dem Stil von WLW folgst und entsprechend der kurzlösungen schreibst, dann schaffst du es mit Richtlinienverweisen in 6h. Ich hab letztes Jahr geschrieben und bin mit dem kurzen WLW Stil sehr gut gefahren. Kann dir nur den Tipp geben, die Einleitungen zu den Standardfällen aus dem FF zu beherrschen. Das spart enorm Zeit.

  7. Oder du lässt die Richtlinienzitate einfach weg und versuchst lieber die ganze Klausur inhaltlich in der Zeit zu bearbeiten. Wenn das erledigt ist, kannst du immernoch Richtliniennbonbons über die Klausur verteilen

  8. Zu den Richtlinienzitaten: ich war sehr skeptisch, was die WLW-Methode betraf. Ich hatte Knoll und Endriss besucht. Bei Knoll hieß es, dass nur die eindeutig notwendigen Richtlinien wie etwa 4.2 oder 6.6 EStR benötigt werden. Bei Endriss gibt es sogar die Auffassung (bekräftigt von den Diplomfinanzwirten, welche jahrelang bei den Klausuren mitmischten), dass Richtlinien an Tag 3 komplett ins Leere laufen würden (keine Punkte). Aber es ist, wie es ist: garantieren kann einem keiner, wie es am Ende bewertet wird.

    Aber lasst euch nicht aus der Ruhe bringen, 100 Punkte schafft man eh nicht. Ihr müsst nur das Ziel haben, 60 sichere Punkte auf das Papier zu bringen. Viel Erfolg ?

  9. Hallo Annika!

    Du möchtest ernsthaft im Zweit- oder Drittversuch ohne Freistellung mit 2 Wochen Urlaub ins Examen?

    Dies wird Dich mit Sicherheit im ersten Moment etwas packen und Du wirst mich hassen…. Letztes Jahr betrug die Erfolgsquote bei den Kandidaten, die abgegeben haben, bei sage und schreibe 57 %. Verglichen mit 2015-2017 schon relativ hoch. Und da hast Du es leider nicht gepackt. Wie gesagt, Du wirst mich jetzt hassen, aber denkst Du nicht, dass Du sehr fahrlässig handelst? Wenn Du es nochmal angehen möchtest, dann mach es doch richtig. Ja ich weiss, was ist schon richtig. 2 Wochen Freistellung/Urlaub, kann ich Dir sicher sagen, ist nicht richtig. Es sei denn man ist Diplom Finanzwirt und hat über drei Jahre nur Steuern gemacht.

    Ich hoffe, Du fasst es sportlich auf. Ich will nur helfen.

  10. Guten Morgen,

    ich würde es nicht so ausdrücken wie StB Max, aber…

    Du hast drei Versuche, StB zu werden, davon ist einer leider vorbei.

    Gerade jetzt im Zweitversuch würde ich an Deiner Stelle so viel Gas geben, dass Du Dir im Nachhinein, wenn es nicht gereicht haben sollte, nich noch Vorwürfe machen musst – „Hätte ich mal mehr getan“ – .

    Ob zwei Wochen Urlaub dafür ausreichen, weiß ich nicht.

    Ich bin vielleicht ein anderer Lerntyp als Du, vielleicht sind zwei Wochen Urlaub für die Vorbereitung realistisch. Bist Du denn arbeitstechnisch sehr eingespannt (gewesen) oder hattest Du nach der Arbeit und an den Wochenenden immer ausreichend Zeit, zu lernen?

    Schwierig…

    Gleichwohl wünsche ich Dir alles Gute und viel Glück im Oktober!

  11. Hallo Annika,
    ich würde Dir empfehlen, den Knoll – Klausuren – Intensiv – Kurs zu besuchen. Rückblickend betrachtet, hat mir dieser Kurs im letzten Jahr wirklich den größtenFortschritt bezüglich Schrittfolgen lernen, Technik und Taktik verbessern usw. gebracht. Zum einen musste man 10 Tage lang trainieren, eine Klausur am Stück in 6 Stunden zu bearbeiten. Dann konnte man üben, einzuschätzen, wie viele Punkte man erreicht haben könnte. Im Drittversuch ist die Abgabeentscheidung ja wirklich schwerwiegend. Deshalb ist es gut, das vorher mal zu durchleben. Im Rahmen der anschließenden Klausurenbesprechungen bei Knoll wurde nicht nur die Lösung vorgelesen, sondern dargestellt, wie man überhaupt einen Sachverhalt aufbereitet und ein Konzept erarbeitet, also es gab die so wichtigen technischen und taktischen Hinweise. Darüber hinaus wurde jede Klausur korrigiert. Die Hinweise der Korrektoren waren immer ausführlich und hilfreich. Ich selbst hatte auch keine Freistellung, sondern nur den ganzen Jahresurlaub plus 5 Tage Bildungsurlaub. Wenn die Zeit so knapp ist, muss man sich genau überlegen, welcher Kurs erfolgversprechend ist. Ab 1.7.2018 hatte ich den Urlaub so verteilt, dass jeweils zwei Wochen Kurs mit 2 Wochen Arbeit wechselten. So konnte ich den Trainigseffekt erreichen und den Wissenstand aufrecht erhalten. Im August und September besuchte ich dann ausschließlich Klausurenkurse. Ich würde Dir empfehlen, nicht nur zu Hause Klausuren zu schreiben, sondern es zusätzlich noch in einem Saal mit mehreren Mitstreitern zu üben, weil das einfach am ehesten dem Ernstfall entspricht. Die Dozenten geben so viele wichtige Hinweise. Man kommt allein einfach nicht darauf. Es ist also schon möglich, auch ohne eine Freistellung die Prüfung zu bestehen. Vielleicht findest Du ja noch einen Klausurenkurs, den Du kurzfristig buchen kannst. Ich verstehe gut, wie Du Dich gerade fühlst und wünsche Dir ganz viel Erfolg.

  12. Ich habe es auch im 2. Versuch geschafft OHNE Freistellung. Es ging nunmal nicht anders. z.T. auch finanziell.

    Ich weiß nicht, warum man jemanden, der diese Entscheidung nunmal getroffen hat und kurz vor der Prüfung steht, dann noch verunsichern muss ? Es gibt genug Leute, die haben monatelang frei und schaffen es trotzdem nicht.

    @Annika:
    Ich habe auch komplett anders gelernt beim 2. Versuch – was mich zuerst verunsichert hat, aber klar, manches kann man eben schon. Ich habe auch nur Klausuren und Klausurtechnik geübt hoch und runter – nebenbei habe ich eine Art Hausaufgabenheft geführt, wo ich immer so meine Lücken oder Fehler reingeschrieben habe. Jeden Freitag bin ich dann das Heft durchgegangen und habe mir speziell diese Sachen angeschaut und rausgeschrieben. Manchmal wird man echt wütend, wenn man die gleiche Sache zum 17.Mal darin liest und denkt „Wieso kann ich das immernoch nicht“. Aber so ist das nunmal.
    Bei mir war der 2.Versuch seeehr erfreulich – also lass dich nicht verunsichern ! Du schaffst das!

  13. Wenn man sich von einer Sache nicht ablenken lassen darf, dann ist es die maßlose Hybris von altklugen StB’lern, die das Examen gerade erst in der Tasche haben. Ich nenne keinen Namen. All zu oft gleicht das Gerede in der Vorbereitung auf das Examen einem aufgebrachten Hühnerstall und da gilt es Ruhe zu bewahren und den Weg zu Ende zu gehen, den man für sich geplant hat (kleine Justierungen inbegriffen). Wir sind in der Regel inzwischen alle alt und erfahren genug um zu wissen, wie wir am besten lernen können. Wenn ich während Ausbildung, Studium und danach immer alles genau so gemacht hätte wie mir der Hühnerstall nahegelegt hätte, dann wäre ich heute nicht da wo ich bin. Also: Mach dich nicht verrückt und bleib auf Kurs 😉

  14. Zitat StB Max: „Letztes Jahr betrug die Erfolgsquote bei den Kandidaten, die abgegeben haben, bei sage und schreibe 57 %. [..] Und da hast Du es leider nicht gepackt.“

    Was soll das heißen? So eine Aussage ist doch ein Affront für die übrigen 43%, die es nicht geschafft haben. Ich kenne davon leider einige – und die sind nicht auf den Kopf gefallen.

    Liebe Annika, lass dich nicht verunsichern und bleib mit Herz und Fleiß bei der Sache. Du schafft das schon!

  15. Johannes, Kommentare wie deinen ersten der beiden aufeinanderfolgenden sprechen mir persönlich aus der Seele. Ich kenne aus den vergangenen Jahren viele StB mit Vorbereitungswegen, die verschiedener gar nicht sein können. Letztendlich aber dient dieser Blog doch dem Erfahrungsaustausch. Wer sich mit einem Tipp, einer Erfahrung gut identifizieren kann, soll sich inspirieren lassen. Verrückt machen (lassen) soll sich keiner. Wer sich verrückt machen lässt, sollte wohl auch die Finger von dieser Art von Kommunikation lassen. Ganz vermeiden lässt es sich aber sicher nicht. Es wird immer eine Welle an gutgemeinten Ratschlägen geben. Entweder man nimmt sie an, oder man lässt es eben.
    Schlimmer find ich persönlich aber diesen Hang zu diesen sinnlosen (Neid-?) Diskussionen. Was tut es denn zur Sache, wer wann durchgefallen ist, wieviele wann durchgefallen sind, wie oft man bis zum Endziel tatsächlich durchfällt? Es ist doch schlimm genug, ein ganzes Jahr Lernen so dahinsieden zu sehen. Da sind gewisse Kommentare sicherlich nicht mehr nötig, um den Prüfling „zum Nachdenken anzuregen“. Wichtig ist, dass alle mit dem (gemeinsamen) Berufsziel diese (sorry) dämliche Prüfung ablegen müssen und ihre Energie für diese aufbringen müssen (statt für diese Sinnlosdiskussionen).
    Zur aktuellen Tendenz: Seid doch optimistisch, dass die ursprünglichen Themen wieder zurückkommen, dass Ihr hoffentlich künftig wieder Gewerbebetriebe beurteilen dürft, statt diesen Lohnsteuerwahnsinn.
    Zum Thema Freistellung: Teilweise ist es in dieser Prüfung, wie mit dem Lose ziehen. Um wirklich jedes Thema zu beherrschen, reicht wohl auch kein halbes Jahr für die Freistellung. Außerdem gibt ein Kopf nur begrenzte Kapazität her.

  16. Vielen Dank für eure Tipps und Zuspruch! ? Natürlich wünsche ich mir meine Vorbereitung anders, aber sie erfolgt nach meinen zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten. Ich sitze ja nicht untätig rum, von daher würde ich sie auf keinen Fall als grob fahrlässig bezeichnen. Ob es reichen wird, werden wir sehen… Ich drücke hier jedem einzelnen die Daumen!

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