Es ist vorbei – ich kann mich nicht richtig freuen…

Die Prüfung empfand ich als schwierig. Bereits nach dem ersten Tag kam mir die Aussage der Dozenten von Knoll und Econnect in den Sinn, ihre Vorbereitungskurse orientieren sich am oberen Schwierigkeitsgrad der Prüfung. Nach meinem Empfinden WAR das das Niveau der diesjährigen Steuerberaterprüfung! Ich bin froh, diese Kurse gemacht zu haben, andernfalls hätte ich wahrscheinlich gar keine Chance.

Es kamen dennoch Dinge dran, die in meinen Materialien nicht einmal markiert waren, weil ich diese weder bei Haas, noch bei Knoll, noch bei Econnect in der Form angetroffen habe. Rangrücktritt, zum Beispiel. Das dazugehörige BMF-Schreiben fand sich glücklicherweise in den zugelassenen Hilfsmitteln dann doch. Zu der gewerbesteuerlichen Organschaft fand ich gerade einmal eine Seite Text in den Haas-Fernlehrgangunterlagen. Und so weiter.

Was mich jedoch am meisten ärgert, ist, dass ich gefühlt nicht die höchste Leistung bringen konnte. Mehr noch, ich habe alles falsch gemacht, was ich falsch machen konnte. Zusätzlich zu den Fehlern, die ganz sicher da sind, derer ich mir aber mangels Einschätzungsvermögen nicht bewusst bin, habe ich vermeidbare Fehler gemacht. Sogar welche, die mir nie in den Probeklausuren unterlaufen sind. Und diese Tatsache lässt mich jetzt nicht mehr in Ruhe.

Mein Verstand sagt mir, dass es keinen Sinn ergibt, darüber nachzudenken, geschweige denn sich Vorwürfe zu machen oder dergleichen. Man kann nichts mehr ändern. Dennoch ist es für mich im Moment schwierig, diesen Gedanken zu entkommen. Die Tatsache, dass ich die meisten Probeklausuren bestanden habe – sogar die „Umwandlungssteuerklausur des Todes“, die letzte Ertragssteuerklausur mit fünf unterschiedlichen Umwandlungsarten darin bei Econnect – fühlt sich höhnisch an und macht es mir angesichts der schlecht gelaufenen echten Klausuren nur noch schwerer.

Ich werde mich wohl mit dem Gedanken anfreunden, die Prüfung wiederholen zu müssen. Was soll´s. Es war eine lohnende Erfahrung, an der man sicher gewachsen ist. Ich werde in der nächsten Zeit versuchen, zu analysieren, welche Faktoren – ganz sicher nicht ausschließlich das Nichtwissen der Materie – eine Rolle dabei gespielt haben.

Liebe Grüße, Natalya

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