In 2 Wochen

dürfen wir endlich abliefern!!!

Ist es nicht das worauf wir alle warten?

Wir haben uns bis zu 2 Jahre vorbereitet, haben je nach Arbeitgeber aus eigener Tasche einen kleine fünfstelligen Betrag auf den Tisch gelegt, in den letzten Monaten die Familie und Freunde vernachlässigt und so ziemlich jedes private Vergnügen nach hinten gestellt.

Zur Prüfung selbst fasse ich meine Meinung mal kurz zusammen. Die Prüfung ist fair, alle haben die gleichen Bedingungen. Eine Portion Glück gehört natürlich auch dazu. Die Prüfung hat mit der Praxis wenig gemeinsam, aber auch das ist seit ein paar Jahrzehnten so. Ziel ist es schnell zu schalten, die richtigen Entscheidung innerhalb von ein paar Sekunden/Minuten zu treffen und die wesentlichen Punkte niederzuschreiben. Klar kann man über eine VGA einen ganzen Roman schreiben, will aber kein Prüfer hören. Was mich am meisten stört ist, dass alles auf diese 3 Tage ankommt. Ein schlechter Tag, eine fiese Grippe oder sonstiges und das Ding ist gelaufen.

Es hört sich so an, als wenn ich zu 100% Vorbereitet bin. Nein, so ist es nicht, auch ich habe meine Lücken, die ich in 2 Wochen noch schließen muss. Einen Teil werde ich schließen können, aber wahrscheinlich nicht alles.

Daher werde auch ich mit Sorge in die Prüfung gehen und hoffen, das nicht genau meine Wunde getroffen wird. Nach dem Klausurenkurs kann ich allerdings ziemlich sicher ausschließen, dass ich vor einer Klausur sitze und gar keine Ahnung habe. Irgendwas geht immer.

Was man leider nicht vergessen darf, es wird ca. 50% der Leute wieder treffen. Ausnehmen vom Risiko können sich die wenigsten.

Was mir immer besonders wichtig war, ich habe für meine persönliche Situation das Beste rausgeholt und kann mir nicht vorwerfen, zu wenig getan zu haben.

Jetzt noch 2 Wochen lernen, 2 Tage Ruhe und dann 3 Tage liefern.

Schöne Grüße
Jan

21 Gedanken zu „In 2 Wochen

  1. Ich find’s beeindruckend, wie einige sich über 1-2 Jahre hinweg motivieren konnten für das Examen zu lernen. Hätte ich nicht gekonnt – meinen Respekt!

    Finde es aber schon „fair“, dass das Examen mit einer 4,5 (oder besser) im Schnitt bestanden ist. Da gibt’s andere Examen, die das Bestehen jeder einzelnen Klausur voraussetzen, so dass es sich beim StB im Vergleich auf 3 Tage verteilt und man sich einen „schlechten“ Tag sogar u.U. leisten kann. Aber klar, ist man krank, ist man auch noch an Tag 2 und 3 krank.

    Für mich persönlich – als BWLer aus der WP/Beratungsecke ohne außeruniversitäre steuerliche Praxiserfahrung – ist es aber ein Segen, dass das Examen wenig mit der Praxis zu tun hat (vielleicht mit Ausnahme des Bilanzsteuerrechts). Auch wenn es sicherlich aus berufspraktischer Sicht anders wünschenswerter wäre.

    Insofern viel Erfolg für die letzten 14 Tage!

  2. Wir haben etwas ganz wichtiges noch nicht besprochen:

    Habt ihr euch auch schon alle Astronautennahrung zugelegt oder wie macht ihr das mit Essen und Trinken während der Prüfung? Mein rundlicher Bauch hält eine sechsstündige Pause sicherlich nicht aus 😀

  3. Das ist richtig. 6 Stunden ohne etwas zu essen und ohne etwas zu trinken sind schwer auszuhalten – und auch kontraproduktiv. Aber wo ist das Problem? Du kannst doch etwas zu essen und etwas zu trinken mit an Deinen Platz nehmen. Ich sehe da keine besonderen Probleme.

  4. Also ich werde mir Brot oder Brötchen, ein bisschen Obst und Wasser mitnehmen. Sollte reichen, bin ja zum schreiben und nicht zum essen da.

  5. Ich hatte immer ne 1,5 Liter Flasche wasser dabei, paar kaugummis und 2 Bananen. Wasser hat gerade so gereicht, bananen hatte ich nur gegessen um mal für ne Minute abzuschalten. gegen den Hunger hätte ich sie nicht gebraucht weil man so konzentriert ist, da kommt kein hunger auf. Bin allerdings Raucher und hab immer nach 90 min ne Raucherpause eingelegt. Vielleicht war das mein Essensausgleich.

    Andere hingegen hatten essenspackete dabei, mit denen würde ich 2 Wochen in der Wildnis überleben. Richtig Brotzeit machen hab ich aber keinen gesehen 😉

  6. Ich bin wirklich froh, dass ich mir das Rauchen Monate vor der Vorbereitung abgewöhnt habe.
    Sehen das auch gerade im Crashklausurenkurs, dass einige Leute drei Mal während der Klausur für gefühlt jeweils > 5 Minuten rausgehen zum Rauchen, also in Summe rund 20 Minuten, in denen man locker 5 Punkte noch holen kann.

  7. Wow! Raucherpause?! Ich hab mich nicht mal richtig getraut was zu trinken, weil ich Angst hatte auf Toilette zu müssen 🙂

  8. Ich bin auch starker Raucher und meine größte Sorge war es, dass ich während der echten Prüfung nicht rauchen gehen darf. In Bayern ist das wohl bei den Juristen so.

    Es wurde in München jedoch gleich am ersten Tag gesagt, dass man zum rauchen raus gehen kann. Ich hatte jedoch Nikotinpflaster dabei und habe dann an keinem der Tage eine geraucht. Am dritten Tag hätte ich leicht die Zeit dafür gehabt, hab es aber dann doch gelassen.

    In den Probeklausuren habe ich 3-4 Stück geraucht und wurde trotzdem immer fertig. Habe halt während der Zigarette überlegt 🙂

    Zum Thema essen: Ich hatte ein paar Müsliriegel, Bifis und Studentenfutter dabei. Gegegssen habe ich aber kaum was.

    In diesem Sinne schon mal allen Kandidaten viel Erfolg!

  9. Also BiFi finde ich schon etwas unhöflich ggü. dem Nachbarn, das riecht man direkt drei Reihen weiter.

  10. Mate-Tee, Traubenzucker und für die zweite Hälfte 1/2 Coffein-Tablette. Darauf bin ich bei Klausuren seit Uni-Jahren konditioniert.

  11. Also, ich hab letztes Jahr geschrieben und hab jeden Tag ca. 50 Seiten abgeliefert bei mittelgroßer Schrift. Und trotz dessen: nehmt genug zu Essen mit! Das Gehirn funktioniert nachweislich mit Zucker und ihr solltet echt zwischendurch mal in was reinbeissen. Ich hatte belegte Brötchen, Bananen, Schokolade und Traubenzucker dabei. Was auch ganz wichtig ist: das Trinken! Bei uns in der Prüfung war eine Kandidatin, welche auf der Toilette einen Kreislaufzusammenbruch hatte weil sie nichts getrunken und gegessen hatte; da musste dann der Notarzt anrücken. Sowas ist vermeidbar. Ich war auch in jeder Prüfung 4-5 mal rauchen. Kurz rumlaufen, frische Luft, Verortung – es gibt sicher schädlicheres (zum Beispiel auf die Aufgabe zu „starren“). Und mal ehrlich: meist liegt es doch nicht an zu wenig Zeit, sondern an zu wenig Wissen bzw. das Wissen nicht aufs Papier umgesetzt zu bekommen.
    Von daher: macht alles wie immer. Rauchen, Frühstück, trinken. Das nimmt zum anderen auch die Nervosität und bringt den Körper nicht aus dem Rhythmus.
    Ich drück euch die Daumen! Ihr schafft dass auch – man muss nicht der Beste sein, nur eben besser als 50% 😉

  12. Ich bin selbst auch Raucher, hab mir aber während der sechs Stunden das Rauchen verkniffen. Die Prüfung war für mich zumindest für die ersten beiden Tage nur durch reine Geschwindigkeit beim Schreiben zu bestehen, da ich alles ausformuliert geschrieben habe. Verpflegungstechnisch gab’s Cola und Snickers in Massen. Die braunen Riegel kann ich jetzt dafür auch nicht mehr sehen, geschweige denn zu mir nehmen…

  13. @Julia:
    In Sindelfingen du geschrieben haben musst. Dort ich ebenfalls gesessen habe. Die Sache mit Notarzt ich jedoch erst später erfahren habe.
    MeisterSoda wenig zu Essen dabei gehabt hatte. Immer ein paar Schoko-Croissants auf dem Tisch ich liegen hatte und 2 Liter Wasser. Als Joker ein klassisches RedBull dienen musste. Dieses aber man nicht zu Beginn schon trinken sollte, der Tiefpunkt sonst noch schlimmer kommen wird. Joker man in der letzten Stunde ziehen / trinken sollte. Alternativ: Traubenzucker, uncooler aber das ist. 🙂

  14. Seit dem Abitur habe ich keine Prüfung geschrieben, ohne Bananen mitzunehmen. Abgesehen von den Kohlehydraten finde ich es gut, wenn man den Stift mal aus der Hand legt und sich zu einer kurzen Denkpause zwingt.

    Ansonsten Wasser, Kaugummis und Koffeintabletten, wobei letztere entbehrlich sind, wenn man es schafft, die Nacht vor der Prüfung zu schlafen.

  15. Also bei mir reichte es vollkommen aus, vor dem Examen regulär zu frühstücken und während der Prüfung meine 3-4 Liter Wasser zu trinken (trinke aber insgesamt sehr viel, auch im Alltag). Nervig waren lediglich die, durch meinen Wasserkonsum verursachten Unterbrechungen für Toilettenbesuche (3 Stk. je Klausur). Für üppige Mahlzeiten während der Klausur wäre auch gar keine Zeit gewesen, da ich jeweils in bemüht sauberer Handschrift meine ca. 50 Seiten geschrieben habe.
    Ich empfehle zwar, eine solide Grundlage an verwertbaren Nährstoffen zu schaffen, jedoch würde ich persönlich auf die Berge von Junkfood verzichten, die sich manch Prüfling während der Prüfung einverleibt. Durch den Ausstoß an Streßhormonen wird i. d. R. ein etwaiges Hungergefühl wirksam verdrängt, eine übermäßige Nahrungszufuhr würde die notwendige Energie für die Verdauung verschwenden. Sogar der fortgeschrittene Kraftsportler hält diese 6 Stunden ohne Reis+Huhn aus 😉

  16. Ich habe letztes Jahr am Tag 1 weder was gegessen, noch etwas getrunken. Das war einfach der Aufregung geschuldet. Entsprechend mies ging es mir aber auch am Nachmittag. An Tag 2 und 3 hab ich mich auch lediglich mit Bananen und Traubenzucker aufrecht gehalten. Wasser trinken sollte man auch zwischendrin, die kleine Minute „Pause“ hat mir an den Tagen 2 und 3 echt geholfen.

    Tatsächlich würde ich empfehlen, bei der Essensauswahl an die Nachbarn zu denken. Das Karottengekaue und das ewigliche rütteln an der Tüte kann so einem nervösen Hinkel wie mir echt den letzten Nerv rauben und stark an der Konzentration nagen. Tut Euren Mitprüflingen daher den Gefallen und verzichtet auf „lautes“ Essen. 😉

  17. Ich finde es unglaublich beeindruckend was für ein Aufwand die Leute betreiben um diese Prüfung zu bestehen. Ich bin nur zufällig auf diesem Blog gelandet, weil ich mich gerade auf die Abschlussprüfung zum Steuerfachangestellten vorbereite und ein paar Tipps zum Thema „Griffregister“ gesucht habe.
    Aber jetzt habe ich gleich drei Stunden lang auf diesem Blog die schönsten und schlimmsten Geschichten zum Thema Prüfungs- und Klausurvorbereitung gelesen. Ich bin immer noch total beeindruckt. Ich hoffe ihr schafft alle eure Prüfung!

    Ein paar der Tipps hier, besonders in der Diskussion, kann man aber auch in anderen leichteren Prüfungen super gebrauchen. Ich hab vorher gar nicht darüber nachgedacht, das es besser sein kann mit Absicht mit falschen Ergebnissen weiterzurechnen, um wenigstens die Folgepunkte zu bekommen. Tip Top!

  18. Lieber Jan,
    ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der schriftlichen Beraterprüfung.
    Martin Engelberth

  19. Dies schon sehr viele Prüflinge gesagt haben. Vor dem Fall meist der Hochmut sich zeigt. In diese Prüfung nicht nur man mit selbstvertrauen gehen sollte, auch respekt nicht schaden kann. Sonst man viele Probleme nicht erkennen wird vor Lockerheit.
    Dennoch viel Glück ich selbstverständlich wünsche.

  20. @MeisterSodaJoda
    Zusammenhang ist nicht ganz klar, es handelt sich um einen Dozenten von uns.
    Keine Sorge, die Anspannung steigt und von Lockerheit wird in ein paar Tagen nicht mehr viel über sein.

    Aber Glück werde auch ich brauchen, daher Danke

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