Leben am Limit

Vor knapp zwei Wochen habe ich wieder mit dem Lernen angefangen. Ich muss sagen, es fällt mir viel schwerer mich zu motivieren als vor der schriftlichen Prüfung. Da war ich wie in einem Tunnel, dreckige Fenster und die vergessene Osterdeko auf der Fensterbank habe ich einfach ignoriert, meinen Freundeskreis vertröstet und selbst am Schulfest keinen Kuchen gebacken oder mitgeholfen. Ich war vollkommen auf Oktober fokussiert. Eine Freundin von mir hat relativ spontan am 01. Oktober geheiratet. Den Junggesellinnen Abschied habe ich direkt gestrichen, da Klausurenwoche anstand, und zur Hochzeit selber bin ich mit meiner Familie nur zum Abendessen für zwei Stunden reingeschneit- Sorry Mona 🙂 bei deiner Silberhochzeit werde ich mir mehr Mühe geben!

In den ersten beiden Wochen nach der Prüfung war ich erst einmal vollkommen erschöpft, aber der Alltag läuft nun mal trotzdem weiter. Viele Dinge, die liegen geblieben sind, habe ich erledigt und Freunde besucht. Da habe ich überhaupt erst realisiert, wie sehr mir das gefehlt hat und vor allem was ich meiner Familie in den letzten Monaten zugemutet habe. Alles war durchgeplant, jeder hatte zu funktionieren. Ich halte  meinen Lernplan weitestgehend ein, allerdings schaffe ich es selten länger als bis 21 Uhr zu lernen und schlafe dann meist schon innerhalb von Minuten auf der Couch ein.  Morgens fühle ich mich wie gerädert, aber am Wochenende schaffe ich ganz gut was weg und die ersten Erfolge mit den Karteikarten stellen  sich auch schon ein.

Diese Woche stand montags der St. Martins Zug auf dem Plan. Es hat richtig Spaß gemacht, die Kinder zu begleiten. Letztes Jahr war ich nicht dabei, sondern habe mich auf den Samstagskurs vorbereitet. Seit bald 15 Jahren treffe ich mich ein bis zweimal im Jahr mit einem Teil meiner Kollegen und einigen ehemaligen Kollegen zu einem gemütlichen Abend. In diesem Jahr hatten wir noch keinen gemeinsamen Termin finden können. Da die Zeit nun mal im November drängt und wir diese Tradition nicht einreißen lassen wollten, haben wir uns auf den  letzten Donnerstag geeinigt. Endlich einen Termin, wo wir alle konnten. Ihr versteht, an einem Wochentag, abends und am nächsten Tag muss ich arbeiten, obwohl ich sonst um 21 Uhr auf der Couch einschlafe. Ich habe trotzdem zugesagt und fand mich ganz schön mutig. Der Abend war klasse. Das Essen war  lecker, die Stimmung  super und da wir uns so lange nicht gesehen haben, gab es jede Menge zu erzählen. Ich hatte um neun natürlich meinen Einbruch, aber ich habe durchgezogen. Eine Stunde später bin ich nervös geworden. Was vor dem Kind noch Normalität war und nun vollkommen  verrückt ist- Ich, nach 22 Uhr in der Woche noch unterwegs und am nächsten Tag arbeiten, das gleicht einem Leben am Limit 🙂 und ich habe es genossen!!! Gut, schlussendlich kam Freitagmorgen die Quittung, aber das war es wert und die Kaffeemaschine konnte auch mal zeigen, was so in ihr steckt.

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55 Gedanken zu „Leben am Limit

  1. @Haribo: Warum soll sich denn jemand melden, wenn noch keine Ergebnisse vorliegen? Oder weißt du, wann in den jeweiligen Bundesländern zu 100 % die Ergebnisse kommen? Die Leidensgenossen aus MV sind in der Hinsicht doch auch nicht schlauer.

    Mir ist auch schon schlecht vom warten ….

  2. Ich habe mal eine Frage: BWL/VWL, Berufsrecht und was Haas sonst noch so anbietet für die mündliche habe ich so gar nicht drauf. Reicht der Vorbereitungskurs und die Nacharbeitung am selben Abend für die mündliche aus? Würde meine Schwerpunkte derzeit eigentlich auf Steuerrecht legen.

    Informationen wären super 🙂

  3. Finde ich gewagt. Ob es ausreicht, ist schwer zu beurteilen, da es auf alle Noten insgesamt ankommt.
    Je nachdem was für eine Vornote sie haben und wie alles andere inkl. Kurzvortrag so läuft!

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