Lichtblick

Endlich mal gute Nachrichten: Ich konnte mich mit meiner Chefin so verständigen, dass ich ab Ende Juli nur noch halbtags arbeite, solange meine Kolleginnen oder sie keinen Urlaub haben (warum der frei planbare Erholungsurlaub von Teilzeitkräften meinem Bildungsurlaub vorgeht, will ich eigentlich gar nicht wissen, aber das hatten wir ja schon an anderer Stelle diskutiert, dass ich mich hier irgendwie unter Wert verkauft habe). So kann ich zumindest  jeden Tag nachmittags lernen und auch zusätzliche Klausuren schreiben. Ein wahrer Lichtblick, wenn man keine Freistellung bekommt 🙂 Es kostet mich zwar fast meinen kompletten Jahresurlaub, aber das war mir vorher klar (ich muss leider Tage aufsparen, da die Kanzlei feste Schließtage hat). Was auch klar ist: Entweder es klappt bei diesem Versuch oder eben nicht. Wenn sich an meinen allgemeinen Lebensumständen nicht gravierend etwas ändert (z. B. Lottogewinn/größere Erbschaft, damit ich daheim bleiben kann), mache ich den Zirkus so nicht noch einmal mit. Ich empfehle es auch jedem dringend genau zu prüfen, ob man sich das ohne Freistellung überhaupt antut! Man darf die Belastung nicht unterschätzen. Ohne ins Detail gehen zu wollen, ich bin gesundheitlich vorbelastet, es gibt gute Tage, aber eben auch schlechte Tage (die sich aktuell leider stressbedingt wieder häufen) und an denen ist an Lernen nicht zu denken – von daher belasse ich es bei diesem Versuch und gönne mir nächstes Jahr irgendetwas ganz tolles – ich weiß nur noch nicht was. Vorschläge?

16 Gedanken zu „Lichtblick

  1. Nadine, das kommt drauf an, was Du machen magst. Wie wäre bspw. Wandern/Bergsteigen? Weg von allen Büchern/Gesetzen etc., rein in die Natur, frische Luft, dazu noch etwas Bewegung/sportliche Betätigung… Und kein Computer, keine Mandanten, keine Anrufe…

    Und hoch oben auf den Bergen verändert sich nicht nur der Blick auf die unter einem liegende Welt, sondern auch der Blick auf andere Dinge im Leben (wie z. B. die StB-Prüfung) ; -)

  2. Gönn dir nen neuen Arbeitgeber. Ich mein das ernst. Wenn die nicht schätzen, was sie an dir haben… So what.

    Hab ich auch gemacht, beste Entscheidung. Weiß man aber immer erst hinterher:)

  3. @Kurssuchender: Urlaub in den Bergen ist immer toll 🙂 Das gibt einem mehr als eine Woche am Strand liegen! Und PC & Co. sind für mich im Urlaub eh tabu, sonst ist das ja kein Urlaub. Letztes Jahr war ich in Kärnten – einfach nur toll, auch für die Hunde, Österreicher sind so familien- und hundefreundlich!

    @TaxRelax: Keine Sorge, ich nehme das aktuell alles nur noch zur Kenntnis und ziehe schon die richtigen Schlüsse daraus, nur jetzt vor der Prüfung fehlen mir die Nerven dazu 🙂 Hinter den Kulissen wurde mir das Blaue vom Himmel versprochen (u. a. Stundenreduzierung usw.) – leider nur mündlich, aber daraus lerne ich.

  4. Bin ich der einzige, der sich darüber wundert wie hier in aller Öffentlichkeit mit klarer Rückschlussmöglichkeit auf die eigene Person negativ über den eigenen Arbeitgeber gesprochen wird, obwohl dieser Blog für jeden zugänglich ist? Ich kann deine Beweggründe und deinen Ärger darüber im Übrigen sehr gut verstehen; denke nur dass es gefährlich sein könnte an dieser Stelle solche Äußerungen zu treffen.

  5. @Arbeitgebervertreter: Ich äußere doch nichts, was ich nicht im Betrieb bereits angesprochen habe und sie weiß selbst am allerbesten, was mir mündlich alles zugesichert wurde, aber jetzt nicht umgesetzt wird. Ich denke schon, dass ich meinen Unmut über die Situation auch als Arbeitnehmer äußern darf – wo liegt die Gefahr?

  6. Naja, dieses Verhalten spricht halt von mangelnder Loyalität deinem Arbeitgeber gegenüber.
    Ich würde dich z.B. nicht einstellen, wenn ich wüsste, wie du deinen Arbeitgeber hier in aller Öffentlichkeit anprangerst.
    Warum sollte man hier Internas preisgeben, wenn man intern sich schon ausgesprochen hat.

    Meiner Meinung nach schlechter Stil.

  7. @feymo: Beruflich kommen wir also nicht zusammen, schön, dass wir das klären konnten. Mir mangelnde Loyalität vorzuwerfen ohne die genauen Hintergründe zu kennen – es ist ein freies Land. Gerade weil ich seit meinem ersten Tag alles für diese Kanzlei getan habe…

  8. Ich lach mich schlapp – mangelnde Loyalität bedeutet also, dass man sich nicht kommentarlos alles gefallen lässt?

    Von Anprangern könnte man allenfalls reden, wenn sie den Namen ihres Arbeitgebers hier nennen würde.

  9. Den Einwand von feymo finde ich mehr als berechtigt.

    Finde aber auf jeden Fall, dass man vorsichtig sein sollte, was man im Netz postet, kommentiert. Das Internet vergisst nie.

    Was auch immer vorgefallen ist, würde auch niemanden einstellen, der sich über seinen vorigen Arbeitgeber in der Art äußert.

    Und niemand sagt, dass man sich alles gefallen lassen muss – aber im Netz posten muss man es ja auch nicht.
    Ist natürlich ein freies Land, darum geht es ja nicht. Vielmehr um den Beigeschmack

  10. @Stbin: Das heißt, Du würdest niemand einstellen, der sich über seinen vorherigen Arbeitgeber irgendwie schlecht äußert?

    Was sollen die Kandidaten dann als Beweggründe für ihre Bewerbung angeben? Die klassischen Dinge wie „berufliche Neuorientierung“, „neue und damit interessante Mandate“? Klar, diese Gründe können die Wahrheit sein oder halt aus einem Bewerbungstrainer auswendig gelernt, um seine wahren Gründe für einen Wechsel nicht offenbaren zu müssen.

    Da sind wir wieder beim klassischen bewerbungsphilosophischen Thema: Wahrheit – ja/nein?!

  11. Mein Chef hält sich nicht an Absprachen – Darf ich nicht aussprechen, da sonst illoyal? So ein Quatsch

    Und anprangern ohne Namen zu nennen ist kein anprangern.

  12. Wenn jemand in einem persönlichen Vorstellungsgespräch sagt, dass er nicht mehr zufrieden ist weil einiges vorgefallen ist, werte ich das sicher nicht negativ.
    Aber wenn ich so etwas im Internet lese, habe ich meine Bedenken.

  13. @Stbin: Bedenken sind ja legitim, nur klang das im von mir kommentierten Post etwas anders. (der Verfasser erhebt keinen Anspruch, dies allgemeingültig zu bewerten; diese Aussage stellt lediglich seine persönliche Meinung dar)

    Was mich aus gegebenem Anlass mehr interessieren würde: Hast Du Deinen StB in München gemacht oder bist Du „erst danach“ nach München gezogen? Denn falls Du die Prüfung in München gemacht hast, würde mich sehr interessieren, wie Du Dich darauf vorbereitet hast.

  14. Leute, bitte nichts hineininterpretieren, was ich nicht geschrieben habe.
    Natürlich darf man Kritik an seinem Arbeitgeber äußern. Gerne sachlich und in interner
    Runde. Und natürlich darf man im Bewerbungsgespräch Probleme beim bzw. mit dem vorherigen AG ansprechen.
    Was gar nicht geht ist das Anprangern im Internet.
    Wie schon oben geschrieben, dass Netz vergisst nichts.
    Das Argument der Anonymität ist übrigens sehr schwach, ich habe fünf Minuten gebraucht, um zu wissen wo Nadine arbeitet.

  15. Hallo Kurssuchender,

    „in der Art“ äußern ist wörtlich gemeint. Die Art = im Internet. Fand ihre Äußerungen nicht angriffslustig oder ähnliches, aber das Medium wäre für mich entscheidend.

    Meine Vorbereitung habe ich in München gemacht, bin echte Münchnerin 😉
    Es war ein Freitag/Samstag Kurs, beginnend ein Jahr vor der schriftlichen Prüfung.
    Habe nebenbei noch Klausuren (12 Stück) im Fernlehrgang geschrieben und natürlich die Echtklausuren der letzten Jahre (glaube die letzten 4 Jahre).
    Einen Klausurenpräsenzkurs gab es dann im September (12 Stück) und während unseres laufenden Kurses haben wir 12 Klausuren am Kursort geschrieben, damit wir alle nach 6 Stunden abgeben. Das war ab Anfang März der Fall.

    Wie möchtest du dich vorbereiten? Bzw. wie bereitest du dich vor?

  16. Hallo Stbin,

    dann muss ich jetzt mal googlen, welcher Anbieter genau diese Spezifikationen erfüllt 😉

    Ich werde dieses Wochenende nochmal als Gasthörer in Erscheinung treten. Aufgrund anderweitiger beruflicher Verpflichtungen überlege ich, ob ein Kursbesuch (Samstagskurs) jetzt schon Sinn macht, wenn man zwar durchs Hören mitlernt, aber aufgrund Zeitrestriktionen die nächste Zeit noch nicht wirklich mitlernen/wiederholen kann etc.

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