Ohne Gerüchte ist ja auch langweilig

Früher habe ich immer die Augen verdreht, als meine Eltern so Floskeln wie „Wahnsinn, wie lange das schon her ist“ oder „wie schnell die Zeit vergeht“ verwendet haben.

Jetzt, einige Jahre später (und viele viele Haare weniger auf dem Kopf), gucke ich auf den Kalender und denke mir „Wahnsinn, dass die Steuerberaterprüfung schon so lange her ist“

Sechs ganze Wochen sind schon vergangen und bald trudeln die ersten Ergebnisse ein. Wie schnell die Zeit vergeht…

Die Kollegen von SteuerExtra führen seit Jahren Statistiken zum Eingang der schriftlichen Ergebnisse. Mecklenburg-Vorpommern ist da immer das „schnellste Land“; dicht gefolgt von Thüringen, Niedersachsen, Hamburg und Bremen.
Das frühste Ergebnis, das in den letzten 8 Jahren raus ging, kam am 26. November 2010 bei einem Prüfling an.

So langsam startet also für viele von uns die spannende Phase.

Die quälende Zeit der Unsicherheit bis zum Eingang der Ergebnisse kann man natürlich mit Gerüchten zum aktuellen Korrekturstand und der Punkteverteilung überbrücken.
Eigentlich haben mich ja die ganzen Gerüchte über potentielle Themen vor der schriftlichen Prüfung genervt. Im Nachhinein muss man auch feststellen, dass alles Quatsch war und das, was getroffen wurde, höchstwahrscheinlich Zufallstreffer in der Flut von Gerüchten waren.

… aber ganz ohne Gerüchte ist ja auch langweilig.

Ich mache mal den Anfang:

1. Punkteverteilung Tag 2: 60/32/8
2. AO soll wohl überdurchschnittlich schlecht ausgefallen sein
3. Nordkorea ist angeblich erfolgreich auf der Sonne gelandet (ups, falscher Blog).

Wenn ihr auch ein gutes Gerücht aus einer vermeintlich sicheren Quelle habt, dann immer her damit.

Übrigens: Mein Bundesland – Rheinland-Pfalz – ist leider traditionell das Schlusslicht, sodass ihr bis zuletzt mit mir mitleiden dürft.

46 Gedanken zu „Ohne Gerüchte ist ja auch langweilig

  1. Gerüchte sind immer wieder witzig. 🙂

    Was glaubt ihr den, was die Zielbestehendsquote ist? Ab wann müssten die Bundesländer gegensteuern? Sind es die üblichen 50%, die das Verfassungsgericht vorgegeben hat und die nicht eingehalten werden oder sollten die da oben endlich mal auch an den Bedarf an Steuerberatern denken und demnach zumindest zur Schriftlichen noch 60% Bestehensquote anpeilen? Habt ihr was gehört?

    Mein Lehrgangswerk hält sich total bedeckt. Die haben nach dem letzten Mal die Nase voll davon, dass sie was sagen und nichts davon tritt ein. 😉

  2. Mal eine andere Frage:

    Wie werden Gewinne aus dem Handel mit Bitcoins besteuert?
    Gekauft und verkauft wird über bitcoin.de bzw. die
    fidor-Bank….
    Unterliegen sie der Kapitalertragsteuer (eigentlich nicht, denn Kryptowaehrungen werden nicht von Par. 20 EStG erfasst……?) oder sind sie steuerfrei?

  3. @Charles

    Wenn du für ein Gestaltungsmodell fragst und auf Nummer sicher gehen willst:
    Ich habe meine Bitcoins legal im Portfolio von der Aktiengesellschaft BITCOIN GROUP SE O.N. (A1TNV9).
    Da wird der Veräußerungsgewinn ganz normal in Zeile 8 auf der Steuerbescheinigung ausgewiesen und man eiert nicht rum. 25% Abgeltungsteuer und fertig.

    Wie dein ganz spezieller Fall konkret zu behandeln ist, wird rechtlich noch nicht abschließend geklärt sein.
    Fakt ist, dass § 20 per Ausschlussprinzip nicht greifen kann.
    Herrschende Meinung ist aktuell glaube ich, dass Kryptowährungen als nicht abnutzbare immaterielle Wirtschaftsgüter behandelt werden und § 23 EStG gilt; also incl. Jahresgrenze.

    Die Detailbehandlung erfolgt wie bei Fremdwährungen, es gilt FiFo

    Bei BV sieht es wieder anders aus.

  4. Andere Frage: Gem. § 9a Abs. 1 Nr. 4 StromStG besteht die Möglichkeit von Erlass, Erstattung oder Vergütung der Steuer für bestimmte Prozesse und Verfahren. Könntet Ihr mir bitte das chemische Reduktionsverfahren geneuer erläutern? Sowie pulvermetallurgischen Erzeugnisse?

    Die Energieintensität ist der Quotient aus dem temperatur- und konjunkturbereinigten Gesamtenergieverbrauch und der Gesamtsumme der inflationsbereinigten Bruttoproduktionswerte. gem. Anlage zu § 10 StromStG. Kann jemand ein Beispiel geben?

  5. Was heißt denn überdurchschnittlich schlecht ausgefallen bei AO? Die Erfahrung zeigt doch, dass AO immer schlecht ausfällt.

  6. Diese Jahr ist in NRW kein „Nachoben“ korrigieren notwendig, da im ersten Korrekturlauf mehr als 50% weiter sind.

  7. Ich habe noch keine BOStB, die man in manchen Bundesländern zur mündlichen Prüfung mitbringen muss.

    Welche ist zu empfehlen? bzw. einfach aus dem Internet ausdrucken?

    Lt. AO-Dozent liegt der Durchschnitt in der AO-Klausur immer bei 6 Punkten….

  8. Schön, dass Patrik überhaupt noch aktiv am Blog arbeitet. Hiermit scheint er ziemlich allein zu sein. Bei einigen Kandidaten weiß man nichteinmal, ob sie zur Prüfung angetreten sind…..

  9. Da sieht man, dass bei der Punkteverteilung jeder etwas anderes erzählt. Laut Endriss ist die Verteilung für die gemischte Klausur: AO 30; USt 55; ErbSt 15

  10. @ Keule: Das finde ich den anderen aktiven Bloggern gegenüber jetzt aber ziemlich unfair. Beim groben Überfliegen habe ich zumindest festgestellt, dass Marcel, Stefanie und Susi in etwa ähnlichen Zeitabständen posten wie Patrik. Und wenn ich ehrlich bin würde es mir bei den Lobgesängen, die hier teilweise auf Patrik und seinen Blog gesungen werden und wurden auch sehr schwer fallen aktiv weiter zu bloggen. Insbesondere auch dann, wenn ich – wie an anderen Stellen geschehen – unter meinem Blog dann so Kommentare wie „Schnarch“ und „Langweilig“ lesen dürfte. Ich kann also schon verstehen wenn andere Blogger „aufgegeben“ haben. Diesen negativen Streß muss man sich nicht antun. Und schon gar nicht wenn man mitten in dieser Prüfung steckt.

    @ Patrik: Bitte nicht falsch verstehen, oben gesagtes ist in KEINSTER Weise gegen dich gerichtet. Ich gestehe, dass ich deinen Blog auch sehr gerne lese und schon viel lachen musste. Aber ich „musste“ jetzt auch mal eine Lanze für „die Anderen“ brechen. ;o)

  11. Hatte Patrick wirklich gesagt, ihr sollt etwas erfinden? Es ging doch nur um kursierende Gerüchte. 🙂

    Erbschaftsteuer war im Verhältnis zu den Vorjahren tatsächlich deutlich schneller lösbar, das sehe ich ein. Das es dadurch extrem weniger Punkte gibt sehe ich aber noch nicht. Die Idee der ganzen Klausur war doch, dass es zeitlich reicht, wenn man von vorn herein überall den richtigen Weg geht. Und wer falsch abbiegt, und das korrigieren möchte, wird halt nicht fertig.
    Da es bestimmt auch halbe Punkte für „Die LuF Argentienien unterliegt nicht § 121 BewG“ gibt, erscheinen mir 15 Punkte als unrealistisch.

    55 Punkte für Umsatzsteuer schreibt ihr doch nur um mir Panik zu machen.^^

  12. Wenn ich das übliche Punkte/Minuten-Verhältnis (3,6 pro Punkt) anwende komme ich bei mir (ca. 90 Minuten für ErbSt) auf 25 Punkte. Selbst mit etwas Spielraum nach oben und unten sind 15 schon arg wenig 😉

  13. Gerücht:

    Man hat für das Bestehen des Tag 2 nur den § 2 EStG komplett beherrschen müssen….

    …true story

  14. @Charles: Bitcoins werden wie jede andere Fremdwährung behandelt, stellen also ein WG dar, welches nicht von §20 EStG erfasst ist. Der Wechselkursgewinn ist damit nur innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist iRd §23 EStG steuerbar.

    @Patrik: Dann hast du aber keine Bitcoins, sondern Anteile einer AG, welche im Bereich des Bitcoin-Handels tätig ist. Das ist natürlich ganz anders zu beurteilen.

  15. @TaxRelax:

    Spielst du auf § 2 (7) S. 3 an? Den habe ich genommen und alles in die unbeschränkte Veranlagung einbezogen. Nur wo sollten dann die Punkte liegen?

  16. @SteMe: Nunja, Patriks Blog ist einfach gut. Das der eine oder andere die Lust verliert kann ich auch nachvollziehen. Aber wieso bloggt man seit 6 Monaten nicht mehr? Dann hätte vielleicht ein anderer Blogger diese Aufgabe übernehmen können.

    @Maya: Wer hat das bei Endriss erzählt ? Die nette Ust-Maus ? Dann würde ich mir tatsächlich Sorgen machen, die ist sehr kompetent …

  17. @Daniel: Du musste auch bei Wechsel von beschränkter zu unbeschränkter prüfen, wer das Besteuerungsrecht hat. Bei inländischen Einkünften —–) Einbezug, bei ausländischen Einkünften in diesem VA während der beschränkten Phase ———) zwingend Progg. Kannst Du z.B. im Schmidt Rn. 69ff. nachlesen.

  18. @Keule: Ich habe die Punkteverteilung für Tag 1 auch gehört. Und nein es kommt nicht von einer Maus, sondern von einem kompetenten Mann, der diese Aussage nicht verneint hat.
    Also ist was dran.

    Für unrealistisch halte ich es nicht. Die Berechnung des Kleinunternehmers dauert ja schon. Zumindest wenn man das so genau macht, wie es im Gesetz und Erlass steht.

  19. Die Punkteverteilung ist schwach. Ich kenne einen Korrektor und der hat gesagt 35,35,30

  20. Glaubt ernsthaft jemand, dass die Punkteverteilung dieses Jahr abweicht. Ist doch lächerlich..
    Die ist immer 35,35,30

  21. USt 55 Punkte habe ich auch schon gehört, bevor ich den Beitrag verfasst habe.
    Das halte ich aber für so an den Haaren herbeigezogen, dass ich es nicht mal erwähnt habe.

    Seit Jahrzehnten ist die Punkteverteilung (mit einer Ausnahme, wo es keinen ErbSt-Teil gab) 35/35/30.
    Auch vom Feeling her beim Schreiben waren alle Teile ca. gleich lang.
    Ich maße mir auch einfach mal an, Punkteverteilungen recht treffsicher einschätzen zu können und selbst wenn in USt 55 Punkte liegen sollten, wäre 10 Punkte in ErbSt/Bewertung mehr als lächerlich.
    Vergleicht das mit GewSt an Tag 2. Das waren 8 Punkte!

    @SteMe
    Keine Sorge, ich verstehe nichts falsch.
    Du hast ja auch völlig recht mit dem, was du sagst!

  22. 2014 und auch schon in anderen Jahren war die Punkteverteilung

    30/35/35

    Warum diesmal nicht?

  23. In Rheinland-Pfalz gibt es aber guten Wein. Damit kann man die Wartezeit bestimmt gut überbrücken. 😉

  24. @charles
    Schön wäre es, dann hätte ich noch ne Chance zu bestehen aber dafür war bew/erbst zu „leicht“

  25. Hallo,
    zum Thema, dass sich einige Blogger seit 6 Monaten nicht mehr gemeldet haben…

    Ich fand es besonders bedauernswert, dass sich Blogger, die bei WLW in Bamberg den Sommer verbracht haben, nicht mehr gemeldet haben und Ihre Eindrücke und Erfahrungen geschildert haben….

  26. @ Keule: Deine Frage kann ich dir leider nicht beantworten, weil ich die Antwort nicht weiß. Da gibt es von einfach keine Lust mehr bis zu tot umgefallen so viele Möglichkeiten, dass auch das Spekulieren darüber müßig ist. Ich hoffe nur für diejenigen, die sich gegen das Weiterbloggen entschieden haben, dass dahinter keine Katastrophe als Grund steht.

  27. Hijack zu BTC:

    Es sind keine Fremdwährungen, sondern höchstrichterlich entschieden Rechnungseinheiten.
    FIFO ist üblich, LIFO sollte allerdings auch gehen. Ich benutze Layer, was auch nicht zu beanstanden ist.

  28. @ Daniel, das war eigentlich ein von mir offensichtlicher ironischer Gag.

    Im § 2 EStG sind sämtliche Einkunftsarten definiert. Wenn du die beherrschst, bestehst du Tag 2.

  29. @Marcel: glaubst du wirklich an die Punkteverteilung von Tag 2? Mein Gefühl sagt (und hofft) dass 32 Punkte für die KSt mit Organschaft eigentlich zu wenig sein sollten… Ich habe leider im ESt Teil das DBA nur teilweise geschafft und habe Sorge nun viele Punkte liegen gelassen zu haben… 🙁

  30. @ Heike: Ja, die Verteilung Tag 2 scheint safe. Ich habe das DBA auch nur auf 19er angewendet, mehr war zeitlich sowieso nicht drin bei mir. Dann noch ein Fehler bei der komischen Rente , Abfindung Fünftelung obwohl Teilzahlungen, Aktienoption falsch gedeutet etc, da kann man nur auf ein Wunder hoffen…..

  31. Angst essen Seelen, Heike. 😉

    50-60 Punkte für Aufgabe 1 (ESt) ist wohl schon realistisch.
    Du hattest doch insgesamt ein gutes Gefühl, dann lass Dich jetzt nicht verrückt machen. Spätestens heilig Abend haben wir den Brief.

    Als Katholik hat man es ggf. schwerer, ich kann, frei nach Luther, sagen: Wie kommen wir in den Himmel? Nur durch die Gnade des Korrektors…

  32. @Heike:

    Da schließe ich mich an. Nach meiner Einschätzung:

    Tag 1: 35/35/30
    Tag 2: 50/40/10
    Tag 3: 33/34/33

  33. Zur Punkteverteilung Tag 2:

    GewSt 8 Pkt habe ich nach der Klausur auch gesagt, eher 6-8.
    KöSt: In Probeklausuren waren es immer 40-45, allerdings auch mit 7-8 Pkt. Allgemeines Blabla. Erscheint mir auch etwas wenig.
    Ich hatte eher damit gerechnet:

    ESt: 52
    KöSt: 40
    GewSt: 8

  34. Punkteverteilung Tag 2 lt 100%iger Quelle:

    ESt: 60 Punkte
    KSt: 35 Punkte
    GewSt: 5 Punkte

  35. Gefühlt ist das die zehnte sichere Quelle… 😀

    Was aber erschreckend ist, das nicht hoch korrigiert wurde bei den Klausuren. Es waren also gute 50% direkt weiter. Blöd für diejenigen, die noch einen Funken Hoffnung gesehen haben (mich eingeschlossen, besonders der erste Tag).
    Aber gut, wenn es im Schnitt 5 Punkte auf AO gab und USt nicht gepasst hat braucht man nicht allzu viel erwarten :-/

    Diese Woche sollten ja die ersten Ergebnisse kommen, mal schauen was die Leute so schreiben.

  36. Nachdem es ja für die Länder keinen einheitlichen Punkteschlüssel gibt, kann es da durchaus Unterschiede geben.

    Aus Berlin habe ich sogar gehört, dass es da 4 Prüfungsgruppen gibt und es selbst unter diesen Abweichungen von 1-3 Punkten gibt.

  37. Neues Gerücht: AO angeblich nur 25 Punkte aus 1. Hand. Kann das jemand bestätigen?

  38. Hab ich mehrfach aus der Endriss-Richtung gehört.
    Aber die Bestätigung kommt wohl erst nach den ersten Einsichten im Januar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*