Schrödingers Katze

Aufgrund der regen Unterhaltung unter meinem ersten Beitrag möchte ich diesem Thema einen eigenen Eintrag gönnen.

Es ist weithin bekannt, dass das Examen so konzipiert ist, dass

1. man in der Regel nicht abschließend fertig wird! Ja, es gibt einige Leute, die es schaffen, aber für die meisten Prüflinge ist es ein Ding der Unmöglichkeit. Deswegen peilen wir alle auch nur die 4,5 – 4,0 an und werden schon als „Genies“ bezeichnet, wenn das Ergebnis besser als 4,0 ist. Die Aufgaben sind so umfangreich, bzw. so weich formuliert, dass man sich tagelang dazu auslassen könnte.

2. man am Anfang der Aufgabe viele Punkte „einfach bekommen kann. Die Punkte in jeder Aufgabe werden gleichmäßig vergeben. Für die „Einleitung“ bekommt man mit den entsprechenden Angaben eine handvoll Punkte. Diese sind leichter verdient, als die Punkte am Ende einer Aufgabe, wo man sich auf einer ganzen Seite zu einem Halbsatz in einem Paragraphen auslässt. Deswegen: Ziel im Examen ist es zumindest mit jeder Aufgabe angefangen zu haben, anstatt einige beendet und andere unbearbeitet zu lassen.

3. man nicht abschätzen kann ob es gereicht hat! Schon alleine aufgrund der oben genannten Punkte, kann man nicht wirklich zu 100% sagen, ob es gereicht hat, oder nicht. Nur wirklich wenige gehen mit der Meinung raus: „Ja, ich bin durch!“ Die häufigere Aussage lautet: „Ja, es kann gereicht haben, aber ich weiß es nicht sicher.“

Das Examen ist wie Schrödingers Katze (bekannt aus The Big Bang Theory): Man weiß erst ob man bestanden hat, wenn man auch abgibt! Deswegen, gerade für die Prüflinge im 1. Versuch: Gebt definitiv ab! Ihr könnt es nicht wirklich einschätzen und man hat ja 3 Versuche. Kein Anbieter kann in der Vorbereitung so korrigieren wie die echten Korrektoren! Sammelt diese Erfahrung und vielleicht reicht es ja auch beim 1. Versuch!

Abschließend möchte ich auch nochmal hervorheben, dass die Vorbereitung auf das Examen ein großer Kraftakt ist und gerade bei Familien muss man das gemeinsam angehen. Denkt daran: Es ist nur eine begrenzte Zeit! Ja, es wird sehr stressig und man kann zwischendurch echt Zweifel bekommen, aber redet mit einander. ES LOHNT SICH! Außerdem haben wir ja auch diesen Blog hier um uns gegenseitig zu unterstützen und aufzubauen. GEMEINSAM PACKEN WIR DAS! 🙂

Haben vielleicht ein paar der „alten Hasen“ noch weitere Tipps die man ergänzen könnte? Dann bitte hier posten!

31 Gedanken zu „Schrödingers Katze

  1. Freitag 6. Oktober 2017: Fahrt ins Krankenhaus
    Samstag Abend, 7. Oktober 2017: Ab in den Kreißaal
    Montag Abend, 9. Oktober 2017: Geburt unseres Sohnes, das letzte Mal richtig geschlafen von Freitag auf Samstag.
    Dienstag, 10. Oktober 2017: Fahrt vom Kreißsaal zum Glaspalast nach Sindelfingen zum 3-Tages-Marathon.

    Ich würde mich nicht als Überflieger o.ä. bezeichnen (BWL-Studium ohne viel mit deutschem Steuerrecht in Berührung gekommen zu sein, 4 Jahre Berufserfahrung bei StBG) – und trotz der oben beschriebenen Umstände darf ich mich heute StB nennen. Es ist keine unlösbare Aufgabe. Dranbleiben, Zähne zusammen beißen und, frei Nach Kollege Melzer, „Vollgas – Riesenspaß!“

    PS: Da der zweite Tag endlich von NRW an ein an anderes Bundesland gegangen ist, besteht für Euch die Hoffnung, keine Lohnsteuer und keine 60-Punkte-DBA-Fälle zu bekommen ;-).

  2. Wow, ich bin ein alter Hase. So schnell geht das…

    Also zum fertig werden:
    Ich wurde an allen 3 Tagen fertig. Und ich habe die letzten 5 Echt-Klausuren der Vorjahre unter Echt-Bedingungen geschrieben und wurde auch da fertig. Das sollte das Ziel sein und das musste ich auch lange üben. Natürlich schafft man es dann im Echt-Examen vielleicht mal nicht. Das ist in Ordnung. Aber von vorne herein einzukalkulieren, dass man nicht fertig wird, halte ich für fahrlässig.

    Nummer 2 unterschreibe ich so. Man darf nicht müde werden, zum 34 mal in der Bilanzklausur bei jedem einzelnen Wirtschaftsgut den Ansatz dem Grunde nach nach Handels- und Steuerrecht hinzuschreiben. Wenn man in der fortgeführten Ergänzungsbilanz bei Position 32 die AfA falsch hat, dann verliert man genauso einen Punkt, wie wenn man den Ansatz dem Grunde nach nicht schreibt. Und im Gegensatz zur AfA kann man das spätestens im Juli im Schlaf auswendig.

    Auch mit dem auf jeden Fall abgeben stimme ich voll zu. Ich selber dachte, dass Tag 1 eine 5 wird und Tag 3 eine 3… Ich lag teilweise 2 Noten bei meiner Einschätzung daneben.

    Wichtig finde ich noch, dass man den Anfang jeder Aufgabe auswendig hinschreiben kann.
    z.B. der berühmte Vorspann in KSt und ESt und GewSt.
    Auch wenn das oft keine Punkte gibt, schreibt es trotzdem hin.
    Erstens ist das Blatt nicht mehr leer und bedrohlich, weil ja schonmal was drauf steht. Stichwort Psychologie. Und zum Zweiten seid ihr beim auswendig hinschreiben vom Kopf her nicht voll ausgelastet und denkt parallel über den Fall nach. Aber ihr seid wiederum zu ausgelastet, um auch noch aufgeregt zu sein. So kann man sich selber zwingen, klare Gedanke zu fassen und das aufregende Drumrum zu vergessen.
    Gerade am ersten Tag wenn alles neu und aufregend ist.

  3. Das ist mal interessant mit dem 2. Klausurentag. Laut Information eines Lehrgangsanbieters zur Vorbereitung auf die Klausur im Oktober 2017, hieß es immer, dass der Klausurverfasser für den 2. Tag frühestens für die Klausur 2019 wechselt.
    Ich finde das persönlich so interessant, weil der 2. Tag, 1. Teil (ESt) mir ziemlich das Genick gebrochen hat in der letzten Klausur. Alle anderen Teile / Tage waren völlig in Ordnung. Unter dem Strich hat es dann leider nicht gereicht.
    Kann das jemand bestätigen mit dem Wechsel?

  4. Hallo,

    ich habe da mal eine andere Frage in diesem Zusammenhang, und zwar:
    Nutzt ihr die Schoenfelder Deutsche Gesetze? Ich habe bisher die drei Klötze plus die Wichtigen Wirtschaftsgesetze von NWB genutzt. Allerdings sind ja in diesen die ZPO, das VwZG und das StGB nicht enthalten – das BGB nur in Auszügen.

    LG!
    Nadja

  5. @ Nadja,

    ich habe das Examen ohne die dicken Schönfelder Gesetzte erfolgreich absolviert. Ich empfehle als Nicht-Jurist die Aktuelle Wirtschaftsgesetze 2018 – Taschenbuch von VAHLEN.

    Ich bin auch überall fertig geworden. Zeitmanagement durch Klausurenschreiben, um zu erkennen, wie umfangrecih die einzelnen Klausurteile sind.

  6. Ja immer abgeben, das kann ich so unterschreiben.
    War am dritten Tag der Prüfung letztes Jahr knapp 45 min vor Schluß fertig und habe den Rest der Zeit überlegt ob ich abgeben soll.
    Im Endeffekt war Bilanzierung dann ne 3.5.
    Einfach einmal durchsprinten und alle Fußgängerpunkte mitnehmen.

  7. @ Patrik,
    auch gratuliere Dir ganz herzlich ….

    Meine Nachfrage: Ich habe Dich so verstanden, dass Du ca. 30 x 6- stündige Klausuren unter Echtzeit-Bedingungen geschrieben hast..

    Waren da die 5 Echtexamen (= 15 Klausuren) inbegriffen oder zusätzlich?

  8. @Nadja: Also ich habe die dicken Schönfelder Gesetze genommen, weil da zum einen alles drinnen ist, aber vor allem auch, weil ich bereits im Studium damit gearbeitet habe und den Umgang schon verinnerlicht hatte. Beim Examen habe ich auch viele mit den Taschenbuch-Ausgaben gesehen. Damit fährt man grundsätzlich wahrscheinlich sehr gut. So oder so kommt es darauf an, sich ordentlich damit vorbereitet zu haben. 🙂

  9. Ich muss zu dem Punkt mit dem fertig werden noch einmal etwas klar stellen. Natürlich schafft man es durchaus, während der 3 Tage jede Aufgabe mit jeder Frage und jeder Teilaufgabe zu „bearbeiten“. Also man kann überall die einschlägigen Gesetzesstellen nennen und 2-3 Sätze zur Beurteilung schreiben. Was man aber definitiv nicht schafft, ist eine voll umfängliche, ausführliche und bis ins letzte Detail abschließende Antwort / Lösung zu erarbeiten. Deswegen muss man sich 1. so vorbereiten, das man wie bereits erwähnt den Einstieg schnell und sauber runter schreibt und 2. dazu zwingen an gewissen Punkten sowohl nur oberflächlich zu antworten, bzw. auch mal die Bearbeitung eines Sachverhaltes abzubrechen, um die nächste Aufgabe anzugehen. Letztes Jahr in der Vorbereitung hatten wir auch einen Dozenten der uns dargelegt hat, dass eine Klausur am 1. Tag (AO/USt/ErbSt) unter Umständen besser bewertet wird, wenn alle Teile zumindest angerissen sind, als wenn nur 2 Teile bearbeitet wurden, auch wenn diese „perfekt“ gelöst wurden.

  10. @Charles
    Bis auf das Jahr 2016 habe ich die Klausuren nicht mitgezählt, weil wir die schon in Teilen zig mal im Unterricht besprochen haben und ich im Verlauf meiner Vorbereitung auch vereinzelt immer wieder Aufgaben daraus gemacht habe. Das Jahr 2016 habe ich incl. Lösung erst gegen August oder so bekommen.

    Es ging mir am Ende nur darum, ein Gefühl für ein echtes Examen zu bekommen.

  11. @Charles, wie siehts denn bei dir aus?
    Hast du mitgeschrieben und bestanden?
    Warst ja sehr aktiv hier mit Fragen stellen, aber von dir hast du nicht viel erzählt.

  12. Meine Erfahrung aus der Vorbereitung und dem Ernstfall:

    Wer an den Tagen 1 und 2 fertig wird hat die Probleme nicht erkannt oder Teile nicht bearbeitet 😉

    Tag 3 ist regelmäßig der Tag, an dem man wirklich alle Aufgaben vollständig bearbeiten kann.

  13. Ich habe die Schriftliche im Herbst 2017 leider nicht bestanden und zwar um 2 Punkte.
    1. Tag: 38 Punkte, war bei der Einsichtnahme, der Zweitkorrektor hat mir nur 36 Punkte gegeben.

    angefangen mit USt: 13,5 beide Korrekturen

    ErbSt: 21 Punkte, Zweitkorrektor 19 Punkte

    Für AO hatte ich incl. SV + Aufgabe lesen noch 30 min. Zeit,
    4 Punkte beide Korrekturen
    Dies wurde auf dem Korrekturbogen auch moniert, es ist so wie von Paul geschildert….Bloss keinen Teil (so gut wie) nicht bearbeiten.

    2. Tag: 31 Punkte beide Korrekturen, bin nicht fertig geworden

    Habe mit ESt angefangen und alles bearbeitet, war erschlagen von Zeitdruck und Details, 21 von 60 Punkten, hatte mehr erhofft…
    Dann GewSt: 3 von 5 Punkten

    Dann KSt, nicht fertig geworden….Zu wenig Übung…

    3. Tag: 1. Korrektor 51 Punkte, 2. Korrektor 50 Punkte
    Habe an diesem Tag Glück gehabt, jedoch bei der Einsichtnahme festgestellt, dass es mir an diesem Tag, wie auch am 1. + 2. Tag an Klausurtechnik mangelte.

    Besuche – wie fast alle Blogger in diesem Jahr -den Klausurenfernkurs von Knoll und bin gespannt, wie die ersten geschriebenen Klausuren ausfallen.
    Letztes Jahr war ich nicht bei Knoll, was ich ganz besonders bzgl. des Probeexamens bedauert habe.

  14. @ Paul

    @ Otto

    Dann brauch man wohl das VwZG, ZPO, StGB usw. nicht selbst mitbringen, da die in den Wirtschaftsgesetzen ja nicht enthalten sind. Oder?

    Lg

  15. Hallo zusammen,

    zum Thema Fertigwerden:
    Machbar ist das natürlich. Ich habe 2016 geschrieben (Erstversuch) und war an jedem Tag ca. 1 Std. früher fertig – bearbeitet habe ich alle Sachverhalte vollständig.. Die Ergebnisse waren 1. Tag 4,0 – 2. Tag 3,5 – 3. Tag 2,0. Also es stimmt nicht ganz, dass wenn man früher fertig ist wichtige Probleme übersehen hat.

  16. Hallo zusammen, ich habe 2015 die Prüfung abgelegt und möchte auch zum Thema fertigwerden was sagen. Man kann sehr wohl fertig werden, ich war an allen drei Tagen durch. An Tag 1 und 2 knapp, am dritten ca. 45 Minuten zu früh. Man sollte nach der Vorbereitung so weit sein, dass man die ganzen Standardsachen einfach runterschreiben kann und nichts mehr nachlesen braucht. Auch in USt z.Bsp. sollte man die Paragraphenketten für Lfg, Lstg, igE, unentgeltl. Wertabgabe, etc. so verinnerlichert haben, dass man da nicht nachlesen braucht. Nur wenn man tiefer einsteigt, mal in den Gesetzen, Richtlinien usw. blättern. Und außer in AO sollte man auch keine ganzen Sätze schreiben, das kostet viel zu viel Zeit.
    Und am ersten Tag nicht zu viel Zeit mit ErbSt „verschwenden“, das kostet viele den Kopf, weil sie dann für AO keine Zeit mehr haben. Ich habe mit USt angefangen und mein Ziel bei USt war, nach 1 h 45 min durch zu sein. Habe ich in der Prüfung grade so hinbekommen. Dann AO, weil man nach knapp 2 h noch frisch genug im Kopf ist, um sich auf AO zu konzentrieren. Maximal dann 2 h für AO. Dann hat man hintenraus 2 h 15 min für ErbSt und in Erbst kann man auch zum Ende der Zeit hin noch viel schreiben, ob es dann Stichpunkte sind oder die Schrift nicht mehr ganz so schön wie in AO, sei dahingestellt. Jedenfalls hat man dann alle drei Teile ausgiebig bearbeitet, was auch den Korrektoren sehr gefallen wird. Ach ja, meine Noten waren 3,5 – 3,0 – 2,5.

    Mein Tipp: Klausuren, Klausuren, Klausuren, damit lernt man am meisten und am effektivsten.

    Ich wünsch allen, die dieses Jahr antreten, alles, alles Gute und das nötige Quäntchen Glück!!

  17. Hallo Chales! Es tut mir sehr leid für dich, dass es nicht gereicht hat. Beim nächsten Versuch schaffst du es bestimmt! Warum hast du bereut, das Probeexamen nicht besucht zu haben? Hat Knoll wohl einen Zufallstreffer gelandet?

    @Nadja: Das VwZG findest du unter Suchnr. 805 bei den Steuergesetzen.
    Ich selbst hatte mich für folgende Kombi entschieden: Aktuelle Wirtschaftsgesetze vom Beck-Verlag, BGB (für Erbrecht) und eine Einzelausgabe vom StGB. Die ZPO habe ich in Probeklausuren nicht vermisst.

  18. Auf die Gefahr hin mich als pessimist zu outen:

    Ich möchte nie (nie, nie, nie) mehr mit einer 4,5 in so eine mündliche Prüfung. Es ist bestehbar, und ich halte mich grundsätzlich für mündlich stark. Aber… nein, danke, nie wieder. Nicht in Niedersachsen. Oder Bayern oder NRW oder so.

    Fertig werden ist im wesentlichen eine Frage der Vorbereitung und der daraus resultierenden Einstellung. Dies wird von den einzelnen Lehrgangswerken unterschiedlich geschult.
    Haas auf der einen Seite bevorzugt ausgeschriebene Sätze (schreit nur…) und hat alles in allem kurze Klausuren, die sich von der Länge her nicht mit den Ernstfallklausuren messen können. Dafür sind sie ziemlich gut im klein-klein der Lösungen.

    WLW steht auf der anderen Seite, fordert immer wieder auf kürzer zu schreiben (außer bei Erbschaftsteuer, da wollen sie mehr als Haas.^^). Grade in Bilanz soll man durch die Lösungen fliegen.

    Ein Mittelweg ist vielleicht gar nicht schlecht.

    Ich bin an allen 6 Tagen fertig geworden. Letztes Jahr war es an Tag 1 und 2 einfacher (30 Minuten vorher abgabebereit) als an Tag 3. Dort war ich 15 Minuten vorher „fertig“, hatte aber diverse Fähnchen für „überprüfen“.
    Auch 2016 hatte ich zeitlich mit Bilanz die größten Probleme.

    Alles in allem ist es wichtig Rennen zu lernen. Wenn man vor einem Problem steht, dass man dem Anschein nach im Moment nicht in angemessener Zeit lösen kann – dann einfach nicht lösen!

  19. @Hobbit,

    in AO und ESt (ausführlicher DBA-Fall) scheint es so gewesen zu sein.

    Hatte letztes Jahr wlw und Haas als Anbieter..

    Bei WLW fand ich die Klausuren in Ertrag zu schwer…

  20. @Charles, bei WLW kannst Du Dich über Tag 1 aber auch nicht beschweren. USt und Erbschaftsteuer waren super vorbereitet. Das 1/3 nicht getroffen wurde kann man bei der Klausur wohl kaum vorwerfen. Zumal Haas und WLW die Antwort zu AO sehr gut hatten, nur die Frage nicht.^^

    Man kann nicht jeden Anbieter und jede Frage im Voraus haben.

    Du wirst feststellen, dass es beim zweiten Mal deutlich einfacher ist – in der Vorbereitung.
    Nur… die Prüfung, die fand ich beim zweiten Mal ähnlich schwer.

  21. Was in jedem Fall für die Klausuren von WLW spricht, ist der Korrekturbogen. Bei der Einsichtnahme in München habe ich mich sofort an den Korrekturbogen von WLW erinnert.

    Bzgl. Bayern gibt es 2 mögliche Korrekturbögen: den bundeseinheitlichen + einen aus Bayern. Beide dürfen vom Korrektor verwendet werden. Welcher Korrekturbogen bei mir verwendet wurde, weiss ich allerdings nicht…

  22. Ich stimme Patrick zu.

    Lernt und schreibt dann Klausuren.

    In den drei Echtklausurentagen muss jeder Teil bearbeitet werden. Lasst einen aus, geht man davon aus, ihr könnt das Stoffgebiet nicht. Bearbeiten kann man eh nur oberflächlich oder man hat das Bundesland und die Korrektoren erwischt, die keine vollständigen Sätze hören wollen. Darauf würde ich aber nichts geben.
    Zeiteinteilung lernt man nur durch Klausurentraining. Der Anfang muss sitzen. Einfach runterschreiben, ohne groß nachzudenken. Klausurentechnik ist alles. Natürlich fragt man sich, warum jetzt nochmal ganz oder fast ganz die Paragraphenkette schreiben. Na Folgebewertung! Oder neuer Vermögensgegenstand/Wirtschaftsgut! Oder Handelsbilanz erledigt und nun kommt Steuerbilanz, weil Aufgabe getrennte Bearbeitung verlangt! Aber in der Lösung sieht man dann, he hier gabs dann doch mal Punkte drauf. Diese Normenketten müssen einem ins Blut gehen. Lese ich einen Fall, gehen bei mir automatisch die Normenketten durchs Gehirn. Auch jetzt noch. Das ist Training. Auch wer das türkische DBA nicht kannte, konnte gut Punkte machen. Die Fußgängerpunkte waren mitnehmbar. Komplette Lösungen zu jeder Teilaufgabe war kaum machbar für mich in den Probeklausuren. Ich musste lernen, mich immer kürzer zu fassen. Aber die Korrektoren von Knoll und Bannas waren bis zum Schluss hierin nicht mit mir zu frieden. Und trotzdem hat es wunderbar gereicht und ich habe bestanden.

    Ich finde immer wieder schön, wieviele mit 3,0 und besseren Noten abgeschnitten haben wollen. Wir haben in meinem Bundesland eine Chatrunde mit allen zur mündlichen Prüfung zugelassenen Prüflingen. Wodurch man schon früh wusste, wer mit einem zusammen die Mündliche macht und die Noten der anderen aus der Schriftlichen von ALLEN!. Solche Noten waren im Komplettparket sehr vereinzelt! Die wirklich Guten hatten 2,8 bis 3,5 in der Gesamtnote. Diese machen eine Handvoll aus. Sorry, Leute aber ich glaube solche Noten nur, wenn ich sie auch sehe. Oder schreiben wirklich nur diese hier im Blog? Es gibt sie, aber nicht in Massenproduktion.

    Wenn die ersten Klausuren von Knoll zurückkommen -> Nicht verzagen! Meinung und Hilfestellungen des Korrektors als positive Impulse annehmen! Noten sind am Anfang ….
    Wer schon vorher den Fachwirt gemacht hat, ist hier klar im Vorteil, da er schon einiges an Klaursuren und dadurch an -technik erlernt hat und anwenden kann. Aber auch bei euch kommt das. Übung macht den Meister, stimmt hier leider. Ich hatte die Klausurtechnikkarten von WLW zusätzlich. Haben mir extrem geholfen.

    Mich hat am ersten Tag dieses Jahr AO und USt total überrumpelt. USt war extrem viel. Vorallem da wir noch den alte USTAE anzuwenden hatten, obwohl diese nicht EU-konform ist (Umsatzsteuerschlüssel -Eu und Nutzflächenschlüssel Deutschland) und auch den Verkäufer zu beleuchten hatten und AO, weil man erstmal dahintersteigen musste, was will er jetzt eigentlich geprüft haben. Ich habe hier das erste mal mit ErbSt angefangen, weil die beschränkte Steuerpflicht super runterschreibbar war. Danach USt und zum Schluss AO. Dort hatte ich zwar Nichtigkeit, Anrechnung, Zahlungsverjährung, Einsetzung in den vorigen Stand und gerade begonnen die Korrekturmöglichkeiten abzuprüfen. Aber dann war die Zeit um.

    Zweiter Tag: DBA Türkei. Erst wohnt und arbeitet er in Deuschland, dann arbeitet er als Ausstrahlung für ne Tochterunternehmung (100%-ige) in der Türkei, wo natürlich innerhalb der letzten 183 Tagen auch schon vorab tätig war und dann Kündigung mit Abfindung und Arbeitslosengeld und dann im September Rentner und Rückzug in die Türkei. Diesen Türken wollte man nur noch köpfen. Natürlich nur gedanklich. Wäre es ein Deutscher mit Wegzug in die Türkei gewesen, wären meine Empfindungen zu diesem Zeitpunkt damals die selben gewesen. Vorallem da er auch noch drei verschiedene Renten bekam, welche unterschiedlich zu handhaben waren und die Abfindung natürlich erst gezahlt wird, wenn er schon in der Türkei wohnt. Ich fand es einfach nur SUPER! Dann noch kstl. Organschaft. Yippy, bis man die Sachverhalte gelesen hat. GewSt war dann die reinste Erholung, da im GewStAE alles zu finden war.

    Dritte Tag: War super. Bilanzsteuerrecht, wie es besser nicht geht. Hat bei vielen den Notendurchschnitt nach oben geholt und auch so manche 5,0 ausgeglichen, wie Gespräche zeigten.

    In der mündlichen Prüfung ist der Gang mit einer 4,5 extrem schwer. Wir waren 5 Prüflinge und nur eine mit dieser Vornote und wir anderen konnten uns eigentlich 2 Totalaussetzer sogar leisten, was beruhigend für uns war für BGB und VWL und sie hat schon die Wochen davor gezittert. Sie dann nach jeder Teilprüfung zu motivieren , um weiterzukämpfen und sich bloß nichts anmerken zu lassen vor der Kommission, war schwer. Aber wir kannten uns alle und wollten gemeinsam da durch. In der letzten Runde wurde fast auschließlich nur noch sie abgeprüft. Sie behielt die Nerven und hat es auch geschafft.
    Ihr seht, es ist möglich.

    Ich wünsche euch viel Erfolg dieses Jahr.

  23. Sag mal Paul , warst du in dem Vorbereitungkurs von Knoll Anfang Januar 2018 in Berlin? Sachsen-Anhalt hatte da ja noch keine Ergebnisse. Dein Gesicht kommt mir bekannt vor. Rechtsflügig gesessen?
    Von der Berliner Gruppe haben bisher alle aus dem Kurs bestanden. Für alle anderen wird weiterhin kräftig die Daumen gedrückt.
    Ein zweiter Versuch ist nicht schlimm. Nur das Ergebnis am Ende zählt. Drück dir auf jeden fall beide Daumen im Oktober.

    Liebe Grüße

  24. @Prüfungsjahr 2017/2018: Ja, ich war beim Vorbereitungskurs auf die mündliche Prüfung im Januar in Berlin, obwohl die Ergebnisse noch nicht da waren. Es waren ja einige aus Sachsen-Anhalt da. Ich saß auch an der rechten Seite und werde Anfang 2019 vermutlich wieder da sein. 🙂

  25. Hallo Paul,

    ich verfolge Deinen Blog seit Beginn an und möchte Dir kurz schreiben, was mir an Tipps bezüglich Fertigwerden am meisten geholfen hat – und ohne die ich sicher eine oder zwei Notenstufen schlechter gewesen wäre.

    Ich habe 2017/2018 geschrieben, war im Endriss Kurs, da hat ein Dozent gesagt: Immer Lösung bis zum Ende skizzieren. Wenn keine Zeit mehr da ist, dann nur noch Paragraphen und Stichpunkte.

    Am ersten Prüfungstag direkt habe ich die Zeit aus den Augen verloren. Nach 2,5 Stunden war ich mit AO immer noch nicht fertig, dann habe ich mich aufs ErbSt gestürzt und 2 Stunden gebraucht. Die eineinhalb Stunden für Umsatzsteuer war natürlich viel zu kurz. 2 Teilaufgaben hatte ich noch, als es 10 Minuten zur Abgabe war. Ich habe dann komplett in Panik das Schema mit alle Paragraphen und Stichprobe die Lösung der beiden Aufgaben zu Ende skizziert und ich habe für die beiden Aufgabenteile noch zweidrittel der Punkte bekommen.

    Was mir immer geholfen hat, war vor der Klausurbearbeitung (2. und 3. Tag) alle Aufgaben durchzulesen und eine grobe Zeiteinteilung zu machen. Beim ersten Tag habe ich eigentlich immer 2 Stunden/2 Stunden/2 Stunden eingeteilt. Wenn es gegen Ende eines Abschnitts eng wurde, habe ich nur noch Paragraphen und Stichpunkte skizziert.

    Ich wurde an allen drei Tagen fertig, aber nur deshalb, weil ich mit dieser Technik gearbeitet habe. Man muss auch fertig werden, sonst lässt man einfache Punkte liegen.

    Viel Erfolg weiterhin!

  26. @Ginni: Vielen Dank für den Tipp! Die grundsätzliche Idee eine Lösungsskizze anzufertigen, welche bei einem Zeitproblem noch Punkte liefern kann, ist super! Das werde ich gleich umsetzen und ab sofort so machen! 🙂

  27. Also ich halte von diesen Tipps nicht viel.
    Fakt ist, dass ich an jedem Tag nur Stichpunkte geschrieben habe. Auch in AO.
    So gut wie jeder den ich kenne und auch bestanden hat, der hat auch in Stichworten geschrieben. Die Zeitersparnis ist einfach Gold wert.

    Ein Dozent, der sehr tief in der Bewertung der schriftlichen Prüfung steckt sagte, dass man maximal je Fach einen! Punkt abgezogen bekommen „kann“.

    Denke das ist ein guter Deal.

  28. Ich lese das erst jetzt aber vielen Dank für die Tips von Leuten die das Teil schon gerockt haben – und dies teilweise sehr gut. Respekt !!!
    Bezgl. Stichpunkte:
    Ein Dozent – auch Korrektor – gab den Tip hinter den Paragraphen, Absätzen ein (+) oft ein (-) zu machen wenn diese erfüllt sind oder eben nicht. Es handelt sich um eine i.g.L § 6a (1) UStG da Satz 1 Nr 1 (+), Nr 2 (+) und Nr. 3 (+)…

  29. Zu dem ganzen Thema mit Stichtworten, Abkürzen von Zitaten usw. hatte wohl jeder Dozent eine andere Meinung.

    Ich bin leider nicht mehr sicher, wer von den Knoll-Dozenten es war, aber einer sagte dann, dass egal wie man nun schreibt und zitiert, der Korrektor sicherlich die Möglichkeit habe, dafür den Punkt nicht zu geben, ABER er läuft ja dann auch Gefahr das rechtfertigen zu müssen. Wenn man durchfalle und in der Klausureinsicht feststellt, dass einem mehrere Punkte deshalb fehlten könne man ja immer noch klagen. Und aus dem Grund meinte er, könne man ruhig alles in Stichpunkte aufschreiben und radikal alles abkürzen.

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