Und täglich grüßt das Murmeltier

Ich könnte ein Murmeltier sein. Die schlafen doch viel, oder? Ich brauchte schon immer mindestens 8 Stunden Schlaf, 10 sind noch besser.. Ich werde mir wohl wieder den Wecker stellen müssen, damit ich mich nicht erst nach 8 Uhr aus dem Bett quäle, sonst schlaf ich irgendwann bis Mittag.

Meine Kinder sind diese Woche ja bei Oma bzw. der von unserem Religionslehrer und Orchesterleiter organisierten Mädchenfreizeit gut untergebracht. Das heißt, es ist ruhig zu Hause, SEHR ruhig… Mein Mann hat Frühschicht, er kommt also kurz vor 15 Uhr die Treppe zum Dachkämmerlein hochgeschlichen und schaut vorsichtig fragend um die Ecke, meistens mit den ersten Worten „Na, wie ist die Laune, frustriert?“ Ich muss schon immer lachen, er hat’s schon nicht leicht… Ansonsten habe ich gerade das Gefühl, ich werde seltsam. Ich führe Selbstgespräche. Und ich laufe täglich ungeschminkt, in Jogginghosen und mit zusammen gewurschtelten Haaren herum. Sieht mich ja keiner hier, außer die Katzen. Und die schmusen immerhin noch mit mir, also kann ich zumindest noch nicht vermodert riechen… Wie lange dauert es eigentlich, bis man verwahrlost?!

Ansonsten sieht mein Plan derzeit vor, aller 2 Tage eine Klausur zu schreiben und am Tag dazwischen wieder nachzuarbeiten. Pläne haben es an sich, nicht aufzugehen. Vor allem, wenn man mehr als einen Tag für eine Klausur braucht. Ich weiß, Dauerthema… Da muss sich was ändern. Mein Kalender hat auch dazu einen netten Spruch: “ Abenteuer beginnen da, wo Pläne enden.“ Auch WLW schreibt, die Klausuren unbedingt zu Ende bearbeiten. Mach ich doch. Aber die Zeitüberschreitung kommt von den Unsicherheiten. Ich hänge mich an Sachverhalten auf, die ich noch nicht souverän alleine hinbekomme. Da fehlt mir dann der Mut zur Lücke. Aber letztendlich müsste ich es in der Nacharbeit ja dann sowieso noch lösen, sonst lerne ich es ja nie. Also verlagere ich quasi Nacharbeitszeit in die Klausurzeit. (Das klingt jetzt selbst für mich wirr) Gestern war es in einer Klausur von WLW der ErbSt Teil mit Sachwertverfahren. Da war die Aufgabenstellung und die Angaben schon ein wenig anders als bei Knoll, das hat mich etwas durcheinander gebracht. Naja, nach dem 3. oder 4. Mal wird es hoffentlich schneller gehen. Gibt es hier jemanden, der die Klausuren in der Vorbereitung auch bis kurz vor der Prüfung mit Zeitüberschreitung gelöst hat und trotzdem bestanden hat? Ein bisschen Hoffnung hab ich ja noch… Spätestens im Präsenzkurs muss ich mich „ausklosen“ oder „ausmehren“, wie der Sachse so schön sagt. Da muss ich dann abliefern.

Ich hab mir im Kalender notiert, wann ich welche Klausur bis Ende August schreiben will. Wenn ich das einhalte, komme ich mit dem Präsenzkurs auf insgesamt 52 geschriebene Klausuren. Was ja für ein ziemlich sicheres Bestehen reichen soll, angeblich. Ne Garantie gibt’s natürlich nicht. Aber wahrscheinlich habe ich dann nicht alle nachgearbeitet. Was auch wieder nicht sinnvoll ist. Knoll sagt ja auch ausdrücklich, Nacharbeit ist genauso wichtig, wie Klausur schreiben. Also Planänderung? oder 1. zukünftig an der Schnelligkeit arbeiten (jaja ich weiß, Dauerthema) und 2., wenn es nicht anders geht, weniger Klausuren schreiben und dafür mehr nacharbeiten. Mein Kalender hat noch einen Spruch dafür:

smacap_Bright

Heute steht damit erstmal die Nacharbeit der zwei letzten Klausuren auf dem Plan. Morgen das Schreiben einer gemischten von Knoll, pünktlich 15 Uhr muss ich aber mein Töchterlein abholen, das heißt, 6 Uhr aufstehen (ich höre gerade meinen Mann schallend lachen) und richtig schnell schreiben, wenn ich fertig werden will…. Haha, da muss ich selber lachen. Aber: AUFGEBEN ist nicht! Keep going difficult roads…

seid lieb gegrüßt vom Murmeltier

10 Gedanken zu „Und täglich grüßt das Murmeltier

  1. Ach wie schön das ich nicht alleine bin als Murmeltier mit Klausurbearbeitung weit über sechs Stunden hinaus…Tipps hab ich leider keine außer dranbleiben…

  2. DANKE MIKI !!! Auch ich bin gerade froh von dir zu lesen und damit nicht alleine zu sein. Grüße von der Murmeltier-Fraktion…

  3. Liebe Mandy,
    ich finde deine Beiträge toll. Du kannst echt klasse schreiben.

    Zu deinen Zeitsorgen kann ich dir sagen, dass ich vor zwei Jahren genau dieselben hatte. Ich habe auch regelmäßig viel zu lange gebraucht. An die 6 Stunden habe ich mich (gezwungenermaßen) erst im WLW-Klausurenkurs gehalten. Der Kurs schlaucht zwar ordentlich, hat mit aber unglaublich viel gebracht. Danach hab ich mich bereit gefühlt. Und war auch erfolgreich… 🙂

    Ich drücke dir ganz fest die Daumen. Du schaffst das…

    Liebe Grüße,
    Judith

  4. Hallo Mandy …

    ich weiß gar nicht was ich machen soll wenn Du StBin bist und Dein Blog hier zu Ende geht … ich liebe ihn. Ich stelle immer wieder fast das ich mich in fast jedem Satz irgendwie wiederfinde 🙂

    Und mal ehrlich … ich lerne auch immer in der bequemen Jogginghose … die Büroklamotten brauch ich nicht auch noch beim lernen …

    Am Samstag schreibe ich bei Huttegger die erste Klausur (ich gehe erst mal nicht davon aus, dass es am Anfang gleich Klausuren nach dem Vorbild der richtigen Prüfung sind) … bis dato habe ich immer nur die einzelnen Sachverhaltsaufgaben gelöst.

    Ich habe mir eigentlich vorgenommen, die Klausuren von Anfang an direkt auf die vorgegebene Zeit bzw. auf die 6-Stunden ausgelegt zu „bekämpfen“ … sicher werde ich da nicht alles lösen können, gerade am Anfang. Aber ich glaube man / ich muss auch das Timing lernen und wissen wann man entweder eine Entscheidung treffen oder die nächste Aufgabe / das nächste Fach anfangen muss.

    Daher ist mein Plan dann nach der 6-Stunden Klausur die Aufgaben nach zu (be)arbeiten die ich in den 6-Stunden nicht geschafft habe. Dann die Klausur nach der Nachbesprechung noch mal durchzugehen um die nicht erfassten Probleme aufzuarbeiten.

    Vor dem Zeitproblem habe ich schon ein wenig Angst. Ich war leider bereits beim Fachwirt mit der Zeit am Limit … ich weiß nicht ob Du mit einem Füllfederhalter schreibst … das war z.B. bei mir das erste was ich für die Zeit geopfert habe … zwar hat mein ohnehin schon nicht besonders schönes Schriftbild etwas gelitten, aber ich habe mit dem Kugelschreiber Zeit gewonnen … nicht nur das Tintennachfüllen auch die gelegentlichen „oh Mist ich bin mit dem Handrücken über die noch nasse Tinte rüber und kann das noch mal schreiben …“ Momente gehörten der Vergangenheit an.

    Daher habe ich nun auch schon im Grundlehrgang auf den Füller beim Mitschreiben verzichtet um mich an den Kugelschreiber zu gewöhnen.

    Wie ist es so bei den anderen? Füller oder Kugelschreiber?

    Habt ihr noch Tipps zur Zeit Optimierung?

    Lg
    Marcus

  5. ♥️ Danke Judith und Marcus. You made my day.

    Judith, du machst mir Hoffnung!!!

    Marcus, wenn ich im Februar StBin sein sollte, weißt du, dass auch du es schaffen kannst. Du bereitest dich doch noch viel länger vor. Dann liegen deine Chancen doch noch viel besser. Und wenn ich es nicht bin, bleib ich dir zumindest im Blog vielleicht erhalten ? Ich wünsche dir für die erste Klausur viel Glück und Erfolg. Lass dich bloß nicht entmutigen, wenn du schon Aufgaben gemacht hast, weißt du ja ungefähr wo der ? lang läuft.
    Ich schreibe von Anfang an mit Füller, habe aber auch (deswegen?) bisher kaum oder keine Probleme mit dem Schreibarm, weil der wirklich leicht übers Papier flutscht. Ist ein Pelikan Twist mit einer sehr angenehmen ergonomischen Form. Paßt für links und rechts. Meine Kinder haben ihn auch bekommen und sind ebenfalls begeistert, weil er so schön leicht schreibt. Ich brauche pro Klausur ziemlich genau 1 Patrone.

  6. Ich wiederhol mich hier auch gerne.
    Habe bis zum WLW Klausurenkurs im Sep keine Klausur in der vorgeschriebenen Zeit gelöst (außer die 2-3stündigen aus dem Präsenzkurs).
    Im Gegenteil, ich war konsequent bei 8-9h, manchmal 10h, verteilt auf 2-3 Tage bis ich das Deckblatt beschriftet und mein Werk abgeschickt habe.

    Im Klausurenkurs habe ich dann gemerkt, dass ich unter Echtbedingungen (Pause nur für Toilette) aber auch in den 6h abliefern kann, wenn ich musste. Dieses Gefühl haben mir auch ein paar andere bestätigt. Manchmal hat eine Nebenaufgabe gefehlt oder eine Aufgabe wurde nur halb bearbeitet, aber schaffbar waren sie alle 12. Regelmäßig ist Tag 1 des Examens zeittechnisch kritisch, das sollte aber für die meisten normal sein. Überlegen mit welchem Teil man anfängt, ggf kurz auf AO schauen und dann schreiben bis es heißt „Hände weg vom Stift“.
    Bei mir als „Trödler“ der die Klausuren en detail komplett gelöst hat, hats im Erstversuch gereicht, von daher wars für mich der richtige Weg.

    Ansonsten beginnt bei vielen langsam die Panikphase, das ist auch normal. Wie du schon gepostet hast, durchatmen, weitermachen. Hinschmeißen kann man notfalls noch am 3. Tag, bis dahin wird gelernt.

  7. Lieber Hansi, danke, du darfst dich gerne noch öfter wiederholen! Auch das hilft…

  8. Ich habe bis zum Ende nicht geschafft, die 6 Stunden einzuhalten, habe immer nur so maximal 80% der Aufgaben in den 6 Stunden geschafft bei den ersten 5 Klausuren im Endriss Klaurenkurs, die eingeschickt werden (und auch in den Klausuren davor im Endriss Tageskurs).
    Aber dadurch, daß ich sorgfältig gearbeitet habe, waren die Noten in der Vorbereitung trotzdem immer 4,0 und besser.

    Du mußt Dir vor Augen führen: man braucht nur 50% der Punkte in der schriftlichen, das ergibt eine 4,0 und damit kann man in der mündlichen Prüfung fast nicht mehr durchfallen 🙂

    Am 1. Tag haben fast alle so wie ich nur USt und ErbSt geschafft, und die 2-3 kurzen allgemeinen Theoriefragen zu AO. Wir hatten also nicht mal Zeit gehabt, den AO-Sachverhalt zu lesen, geschweige zu bearbeiten!
    Und trotzdem kam eine 4,0 raus bei mir, also mit nur ca. 66% der Aufgaben habe ich mind. 50% der Gesamtpunktzahl eingesammelt.

    Außerdem kann ich Dir garantieren, daß Du mindestens eine Frage in der echten Prüfung nicht auf Anhieb kannst, das spart auch Zeit 😉
    Dann sofort zur nächsten Aufgabe springen, und nur wenn noch Zeit am Ende ist, zu dieser Aufgabe zurückkehren.
    Also erst mal die „sicheren“ Punkte einsammeln, bei mir war das am 2. Tag KSt (letzte Aufgabe).
    Nicht stur die Aufgaben der Reihe nach lösen, sondern die, die einem „liegen“ zuerst machen, das beruhigt (was auch sehr wichtig ist in der echten Prüfung), nach dem Motto „die 35-40 Punkte habe ich schon mal sicher“.

    Und wenn man mal eine Aufgabe nicht bearbeitet hat am Ende der 6 Stunden ist das auch kein Beinbruch, dafür hat man bei den anderen Aufgaben umso „sicherer“ abgeräumt, statt Zeit zu verlieren mit wildem Herumzusuchen in den Erlassen.
    Deine Zeit ist ein beschränktes Gut, setze sie da ein, wo sie am meisten bringt!

    Und wegen der Kleidung: ich habe ALLE Klausuren zuhause im Jogginganzug geschrieben – nach der 1. Klausur im Endriss Klausurenkurs habe ich mir die heiße Halle nicht mehr angetan und habe mir die Klausuren einfach nachhause schicken lassen.

    Und in der echten Prüfung bin ich in bequemer Cordhose/Jeans, Poloshirt und Baumwollstrickjacke erschienen, mit Pferdezopf (damit die Haare aus dem Gesicht sind).
    Bewertet wird schließlich nicht Dein Aussehen, sondern was auf dem Papier steht!

    Erst in der mündlichen Prüfung war „aufbretzeln“ angesagt, aber das heißt auch nur Hosenanzug und Bluse statt der Bequemkleidung.
    Make Up habe ich noch nie im Leben verwendet, ist also kein Muß 😉
    Sauber und ordentlich aussehen reicht in der mündlichen vollkommen.

  9. Liebes Münchner Kindl,
    ich habe in den mehr als 6 Stunden geschriebenen Klausuren auch Noten 4,0 und besser. Die letzte Gemischte, an der ich auch lange gesessen habe, war ein besonderes Erfolgserlebnis. USt brachte ne 3,0, AO 2,5, wenn ich dann in ErbSt ne 6,0 hätte, weil aus Zeitgründen gar nicht mehr gelöst, hätte ich trotzdem bestanden. Und das reicht, das muss ich mir wirklich immer wieder vor Augen halten. Und den Fortschritt, den ich während der vergangenen 16 Klausuren hatte, ich hab in AO und USt jeweils mit 5,0 gestartet, und das mit Zeitüberschreitung. Ich komme so ganz langsam von diesem Zwang, alles richtig machen zu müssen weg. Gestern habe ich dann wieder eine gemischte geschrieben und es tatsächlich geschafft, irgendwas und irgendwie zu lösen, obwohl ich mir nicht sicher war. Es wird schon noch besser werden. Und wegen Jogginganzug und MakeUp, solange mich die Postfrau noch erkennt, ist alles gut 🙂 Allen anderen mach ich einfach nicht auf. Im Kurs werde ich dann sicher nicht in Jogginghosen, aber auch nicht im Kostümchen erscheinen… Liebe Grüße!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*