Wieder an Bord

Nach zwei unglaublich stressigen und anstrengenden Arbeitswochen habe ich eine der Hochphasen im Jahr und damit etliche Überstunden hinter mich gebracht.
In dieser Zeit bin ich abgesehen vom Präsenzunterricht zu nichts weiter gekommen, was mit Vorbereitung auf das Examen zu tun hat. Aber immerhin ist daran nun ein Haken gesetzt und ich kann mich wieder mehr auf mich konzentrieren.
Diese Wochen haben gezeigt, dass ich mich sehr auf meine Freistellung freue, weil ich mich dann voll und ganz auf die Vorbereitung konzentrieren kann.
Ich habe sehr großen Respekt vor allen, die es ohne Freistellung angehen und ziehe meinen Hut davor. In meinem Präsenzkurs sind auch ein paar dabei, die ohne auskommen müssen. Ich denke, dass das Ganze natürlich auch ohne Freistellung möglich ist (was uns ja etliche Beispiele gezeigt haben), aber ich bin dennoch froh, dass ich es nicht muss. Bei mir war es sogar eher so, dass mein Chef es mir wärmstens angeraten hat, da ich eigentlich vor hatte, pro Woche nur 1-2 Tage frei zu nehmen. So langsam bin ich ihm sehr dankbar 🙂

Derzeit bin ich sehr froh, dass ich im Präsenzkurs gut mitkomme. Ich muss sagen, dass ich mit meinen Dozenten sehr zufrieden bin. Klar, man kann es nicht allen recht machen. Bei mir im Kurs finden auch manche ein paar Dozenten schlecht, aber ich komme sehr gut mit und bin positiv überrascht. Heute wurden wir auch alle noch einmal daran erinnert, dass wir bis 30.04.2017 den Antrag auf Zulassung stellen müssen. Das finde ich sehr aufmerksam, obwohl das eigentlich jeder auf dem Schirm haben sollte. Aber uns wurde erzählt, dass es auch mal einen/eine Anwärter/in gab, der/die im Kurs saß und dem/der dann im Sommer aufgefallen ist, dass er/sie sich gar nicht angemeldet hat… Das finde ich ziemlich merkwürdig und es kann sich dabei nur um einen Einzelfall handeln.
Ich habe zum Glück meinen Zulassungsbescheid bereits bekommen und die Gebühr überwiesen. Also daran ist auch schon mal ein Haken. Bei mir stand übrigens noch kein Prüfungsort fest. Die Information bekomme ich laut Schreiben erst im September. Aber da in Sachsen-Anhalt der Andrang nicht so groß sein wird wie in anderen Bundesländern, muss ich mir wohl keinen Kopf hinsichtlich ausgebuchter Übernachtungsmöglichkeiten machen 🙂

Gestern habe ich es dann mal geschafft, die Ergänzungslieferung der Steuergesetze einzusortieren. Dies ging relativ schnell, da ich nicht nachmarkiert habe. Ich werde wohl für die Hauptgesetze (EStG, AO und USt) auf die Handbücher zurück greifen.
Heute kam dann die Ergänzungslieferung zu den Richtlinien, aber auch diese sollte nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen.

Ansonsten muss ich diese Woche noch eine Hausarbeitsklausur Ertragsteuer aus dem Präsenzkurs schreiben, was ich gern noch vor Ostern erledigt haben möchte, da ich an den freien Tagen mal etwas Erholung brauche und mich die Familie auch gern zu Gesicht bekommen möchte.

Wie sehen eure Pläne für die freien Tage aus? Habt iht vielleicht sogar Urlaub während der Ferien?

33 Gedanken zu „Wieder an Bord

  1. @Susi, darf ich einmal nachfragen,

    warum Du Dich bzgl. AO, EStG + UStG mit den amtl. Handbüchern vorbereitest und nicht mit den Gesetzen, Richtlinien und Erlassen?

  2. Hallo Susanne,

    schön, dass Du „wieder an Bord“ bist.
    Ich denke den Arbeitsstress zu dieser Jahreszeit kann jeder von uns nachvollziehen. Bei uns ist die Hochphase zum Glück seit April vorbei.

    Da ich leider einer der Kandidaten bin, der ohne Freistellung zurechtkommen muss, sehen meine Ostertage auch eher ernüchternd aus. Urlaub habe ich gar keinen dieses Jahr außer für die 18 Tage Klausurenkurs und die Prüfungswoche. Die 4 freien Ostertage nutze ich für 2 Klausuren incl. Nacharbeiten. Den Ostermontag habe ich mir komplett freigehalten für die Vorbereitung einer Hochzeit incl. zugehörigem Junggesellenabschied, bei der ich Trauzeuge bin (wofür übrigens meine verbleibenden Überstunden und Urlaubstage drauf gehen) . Es wird halt nie langweilig.
    Aber ich will nicht jammern – ich bin selber schuld. Ich hätte die Möglichkeit des unbezahlten Urlaubs gehabt aber war zu geizig um auf mein Gehalt zu verzichten.

    Ich wünsche Dir schöne freie Tage über Ostern. Das muss schließlich auch mal sein! Viel Erfolg bei der weiteren Vorbereitung

  3. Vor ein paar Jahren gab es mal einen in Hannover (so habe ich die Geschichte gehört), der stand plötzlich auf und verließ den Saal, als der Dozent zu Beginn des 15-Wochen-Lehrgangs nach der erfolgten Anmeldung fragte. Im nächsten Jahr hatte er wieder die Anmeldung verbaselt, merkte das aber noch vor Antritt des Lehrgangs. Was man so hörte, handelte es sich um den Sohn eines Steuerberaters, der zur Nachfolge in der väterlichen Kanzlei vorgesehen war. Anscheinend hatte er dazu keine Lust und hat dann – quasi als freudsche Fehlleistung – zweimal die Anmeldung „vergessen“.

  4. @ Charles: Ich finde die Handbücher in den Fächern sehr praktisch, da man die Richtlinien zum jeweiligen Paragraphen gleich dahinter hat und die wichtigsten Erlasse sind im Anhang der Handbücher enthalten. Das bedeutet, man hat alles in einem Buch und das empfinde ich persönlich als sehr praktisch. Noch dazu sind da die Seiten nicht ganz so dünn 🙂

    @Patrik: Das mit dem Geiz kenne ich sehr gut. Ging mir auch so. Deshalb hatte ich meinem Chef das mit der 3-Tage-Woche vorgeschlagen. Er meinte dann aber zu mir, aus Erfahrung kann er mir nur raten, mir die Zeit für die Vorbereitung zu nehmen und auf diesen Rat habe ich dann vertraut und denke, dass es für mich persönlich auch gut ist, weil ich die ganze Theorie und Klausurschreibepraxis nicht mehr wirklich parat habe.
    Dann wünsche ich dir ein paar erfolgreiche Ostertage 😉

    @Bernd: Ok, diesen Fall kann ich dann nachvollziehen… Obwohl das auch ganz schön verrückt ist!

  5. Hätte ich vorher gewußt, wie es sich als Nachfolger in einer Familienkanzlei anfühlt, hätte ich die Anmeldung auch vergessen…
    Leider hatte ich sie (die Anmeldung) nicht vergessen und habe knapp 6 Jahre als Steuerberater eine Familienkanzlei durchlitten, um dann nach den sechs Jahren zu gehen und mich umzuorientieren…
    Wie das Leben so läuft…

  6. @Susi,

    darf ich noch einmal nachfragen, bzgl. der Handbücher:

    Wenn Du vorrangig das Handbuch USt und AO benutzt, wie willst Du dann auf dem für die Prüfung aktuellen Stand 2017 in der USt sein…

    Habe heute die 162. Ergänzungslieferung zu den Richtlinien erhalten, die aus dem neuen UStAE und dem AEAO bestehen, insg. 1080 Seiten. Mir graut schon davor, diese einzusortieren (= kein Problem) und zu markieren und mit den WLW-Griffregistern zu versehen..?

    Und wirst Du auch das Handbuch zur KSt, ErbSt/BewR und LohnSt benutzen?

    Grüße, Charles

  7. Hallo zusammen,

    Ohne Freistellung ist echt Wahnsinn, davor ziehe ich auch meinen Hut…

    Ich bin eine der Glücklichen und darf in die Freistellung gehen. Mein Plan sieht so aus, dass ich in der ersten Woche der Freistellung eine Woche in den Urlaub fahre. Ohne Bücher, ohne alles. Einfach um erstmal Energie zu tanken und mit frischem Kopf durchzustarten. Und dann gehts los…

    Wie bringt ihr aktuell das lernen unter? Ich komme aktuell leider nicht unter der Woche zum lernen. Daher bleibt nur das Wochenende… Und das sieht so aus, dass ich Samstags eine Klausur schreibe und Sonntags die Nachbearbeitung mache (Hab zum Wissensaufbau teilweise vorab Lehrbriefe gelesen).

    Schreibt ihr schon Klausuren? Falls ja, innerhalb der 6 h und/oder länger und mit Lehrbriefen?
    Oder legt ihr im Moment den Schwerpunkt auf Wissensaufbau?

  8. Hallo zusammen, Hallo Mr. Dimitri,

    gerne würde ich das Thema „Familienkanzlei“ nochmal aufnehmen. Immer wieder fällt mir auf, dass gerade in unserem Beruf doch sehr viele von der Familie vorgeprägt sind…
    Auch ich stehe kurz vor der Entscheidung in der Kanzlei meiner Mutter mit einzusteigen oder alternativ bei meinem jetzigen Arbeitgeber!

    Was hast du/ihr für negative Erfahrungen damit gemacht?

    Vielen Dank

  9. @ Charles: Die Handbücher haben den Stand vom 01.01.2017. Ich gehe also davon aus, dass die Änderungen, die jetzt mit den Ergänzungslieferungen gekommen sind, bereits enthalten sind, bzw. dass dieser Rechtsstand ausreichend ist. Sollte dies nicht der Fall sein, habe ich das Gesetz ja auch aktuell in meinen Backsteinen. Für LSt ist ein Handbuch auch sinnvoll. Für den Rest werde ich keines verwenden.
    Verwendest du für die WLW Griffregister keine Folien? Dann ist das bei Ergänzungslieferungen nicht so problematisch. Oder versiehst du die Gesetze/Richtlinien erstmalig mit den Griffregistern?

    @ Annemarie: Ich habe vor meiner Freistellung zwischen Himmelfahrt und Pfingsten eine Woche Urlaub und werde es da genauso machen wie du und Energie tanken. Für die Freistellung habe ich mir noch keine konkreten Pläne gemacht, außer dass ich vermutlich nicht zu Hause bleiben werde, da das dann wahrscheinlich nicht zum Erfolg führt 🙂
    Zurzeit komme ich in der Woche auch nicht zum Lernen. Am Wochenende habe ich dann Präsenzkurs und versuche dort so viel wie möglich mitzunehmen. Wenn Sonntag mal kein Kurs ist, dann ist das ein freier Tag.
    Wir schreiben bereits im Kurs 6-stündige Klausuren und dabei halten wir auch die Zeit ein. Dies mach ich auch, wenn ich die Hausarbeitsklausur (wie heute) zu Hause schreibe. Aber teilweise sind diese Klausuren zwar vom Umfang aber nicht vom Inhalt auf Examensniveau.
    Ich schreibe die Klausuren auch ohne Skripte und Lehrbriefe, denn dann schafft man in den 6 Stunden ja noch weniger.

    @ Tim: Ich bin ab Juli in Freistellung.

  10. @ Mr. Dimitri, was ist dir in der Familienkanzlei passiert? War es deine eigene Familie?

  11. Ich finde das Thema Familienkanzlei auch sehr spannend. Ich bin davon zwar nicht direkt betroffen (bei mir in der Familie hat niemand auch nur im Geringsten etwas mit Steuern zu tun), jedoch habe ich das Angebot, die Kanzlei zu übernehmen, die dem Vater einer sehr guten Freundin von mir gehört (natürlich noch alles unverbindlich).

    @ Mr. Dimitri: Du sagtest, Du hast Dich umorientiert. Was machst Du heute beruflich?

  12. @ Annemarie

    Ich spare mangels Freistellung eben am Schlaf.

    So Sachen wir Einsortieren mache ich morgens vor der Arbeit, dann stehe ich eben früher auf.

    Samstags wird im Unterricht der neue Stoff vermittelt und die Nacharbeitung wird nach der Arbeit unter der Woche gemacht. Das sind ab und zu sehr ruhige Wochen weil ich den Stoff schon kann oder – wie diese Woche – richtig anstrengende Wochen. Gestern waren es 4 Stunden nach der Arbeit „Rückstellungen im Bilanzsteuerrecht“. 6 Aufgaben gemacht, keine einzige war richtig. Na Prost.

    Klausuren schreibe ich seit ca. 2-3 Wochen. Jede Woche eine.
    Die gemischte Klausur stückel ich meistens, z.B. AO Freitags Abends, USt Samstag nach der Schule und irgendwann wo Zeit ist noch Bewertung. Die Bilanzsteuerklausuren schreibe ich am Stück immer Sonntags weil stückeln da schwierig ist. Ertragsteuer lasse ich noch ein paar Monate weg, weil ich in KSt und GewSt zu schlecht bin.

  13. Nochmal zu den Handbüchern.. Diese werden überwiegend von den Finanzbeamten genutzt und deren Durchfallquote ist dennoch gering, also kann es nicht so schlimm sein, dass sie nicht zu 100 prozent aktuell sind. Die Gesetze ändern sich ja überwiegend auch nicht

  14. Oh, bin mir grad nicht sicher, ob ich meinen Kommentar unvollständig abgeschickt habe.. Also sicherheitshalber nochmal 😀
    Nochmal zu den Handbüchern..
    Diese werden überwiegend von den Finanzbeamten genutzt und bei denen ist die Durchfallquote doch etwas geringer, also kann es nicht so schlimm sein, dass sie nicht zu 100 prozent aktuell sind. Die Gesetze ändern sich ja auch nicht laufend grundlegend. Und die größten Änderungen bekommt man irgendwie schon mit und kann sich noch eine aktuelle Fassung zulegen 🙂 ich fand die Handbücher besser, schon weil die Seiten dicker sind 🙂 aber ist alles Geschmackssache 🙂

  15. @ Karsten:

    Nee, war meine Schwiegerfamilie.

    Ich sollte Nachfolger von meinem Schwiegervater (Einzelkanzlei) werden…
    Schwiegermutter, Schwägerin und Ehefrau waren (und sind) auch dort beschäftigt.
    Nach einiger Zeit hat er sich nicht mehr an Absprachen gehalten und mir finanziell stark geschadet, sogar meine Existenz gefährdet.
    Dank sei Gott war ich nur in Bürogemeinschaft mit ihm, nicht in Sozietät.
    So konnte ich irgendwann mein Kanzleischild abschrauben und gehen, ohne irgendwelchen gesellschaftsrechtlichen Auseinandersetzungen heraufzubeschwören.

  16. Hallo zusammen,
    schreibt ihr schon Klausuren? kommt ihr klar mit der Zeit (6 Stunden)? Ich brauche derzeit zT 10+- Stunden um eine Klausur vollständig zu schreiben. Natürlich lerne ich auch die neue Themen dabei aber ich bin mir nicht sicher ob ich richtig mache. Ich versuche derzeit Wissen aufzubauen aber mit der Zeit komme ich überhaupt nicht hinterher.
    Wie ist es bei euch?
    LG aus der Hauptstadt

  17. Im Präsenzkurs ist das einfacher, denn da behandeln die Klausuren die Themenbereiche, die im Unterricht bereits dran waren. Also muss man sich den Stoff nicht grundlegend erarbeiten und kann sich auf die Klausurentechnik, das Arbeiten mit den „Backsteinen“, das richtige satzgenaue Zitieren und vor allem das Zeitmanagement konzentrieren.

    Im Fernlehrgang wird ja anscheinend häufig Stoff abgeprüft, den man sich zumindest teilweise erst durch die Klausur erarbeitet. Da ist es natürlich illusorisch, die Zeiten einzuhalten. Der Trainingseffekt dürfte aber auch deutlich geringer sein, weil es einfach keine Ernstfallbedingungen sind.

  18. Hallo,

    ich habe eigentlich nur bei der gemischten Klausur zeitliche Probleme.
    Den Rest schaffe ich ganz gut.

  19. Die Schreibzeit deutlich zu überschreiten macht aus meiner Sicht wenig Sinn. Im Examen entfällt bei den meisten Leute mehr als 80-90 % auf die reine Schreibzeit. Wenn man in dem Klausurenkurs ein Thema hat, dass man noch nicht gelernt hat, wo man erkennbar große Lücken hat, dann unterbricht man die Klausurbearbeitung, hält die Bearbeitungszeit an, legt die Klausur zur Seite und nimmt sich ein Lehrbuch oder ähnliches und erarbeitet das Thema losgelöst von dem Klausurfall. und schreibt anschließend die Klausur dann weiter.

    Die Bearbeitungszeit deutlich zu überschreiten ist letztlich nach meiner Erfahrung kontraproduktiv: Die Probeklausuren nur als reine Wissenserarbeitung zu betrachten ist a) unproduktiv, weil relativ viel Zeit benötigt wird um ein Thema letztlich nur ausschnittsweise zu lernen und b) zu teuer. Zusätzlich sind die Korrekturen regelmäßig nicht so ausführlich, dass sich die Nachbearbeitung auf die Durchsicht der Korrekturanmerkungen beschränken kann, sondern anhand der Musterlösung umfangreich nachgearbeitet werden muss.

    In der Annahme bei den Probeklausuren zusätzlich das Klausurenschreiben zu erlernen und damit letztlich in einer Gesamtbetrachtung eine effektive Vorbereitung vorliegt, liegt bei einer deutlichen Überschreitung der Annahmefehler vor, dass ich bei einer 10-stündigen Schreibzeit etwas für das Schreiben unter den realen 6 stunden lernen würde. Letztlich ist das aber eher nicht der Fall. Wenn ich mir 10 Stunden nehme, dann führt das dazu das ich bei einer Aufgabe 200 Wörter schreibe, bei der ich beim Examen unter dem Ziel die Klausur komplett fertig zu schreiben unter Berücksichtigung meiner persönlichen Schreibgeschwindigkeit bestenfalls 100 Wörter hätte schreiben dürfen. Damit lerne ich genau das, was mir nicht weiterhilft.

    Von daher war für mich immer die Prämisse die Bearbeitungszeit in den Probeklausuren von Anfang an nicht deutlich zu überschreiten. In der Mehrzahl der Fälle habe ich die Klausuren auch so geschrieben, dass ich deutlich weniger als 6 Stunden benötigt habe. Bei den meisten/vielen Probeklausuren wird letztlich ja irgendwie auch der Inhalt der Originalklausuren der Vorjahre berücksichtigt. Die Teilnehmer an den Steuerlehrgängen, die Benutzer der Lehrbuchsammlungen etc. erwarten natürlich, dass in den Materialien auch dieser Stoff berücksichtigt wird. Deshalb sind die Sachverhalte regelmäßig irgendwo in den Unterlagen berücksichtigt und man schreibt eine Klausur darüber. Im Examen ist es aber dann doch immer so, dass ein kleiner Teil Stoff neu dazu genommen wird, sodass man für dessen Bearbeitung entsprechend mehr Zeit benötigt. Das sollte man entsprechend bei der Zeiteinteilung für die Probeklausuren berücksichtigen.

  20. @cp,

    darf ich einmal nachfragen…
    Wenn man die 6-stuendige Klausurbearbeitung bis jetzt nicht einhalten kann, ..

    Welche Möglichkeiten hat man dann, sich zu steigern?

    Grüße, Charles

  21. @Charles

    Das kann pauschal glaube ich niemand beantworten.
    Für eine solche Zeitüberschreitung kann es ja verschiedene Gründe geben.

    Es kann fehlende Übung sein.
    Wenn es um die Bewertung von Fremdwährungsverbindlichkeiten geht, müsste man eigentlich direkt wie ein Pawlow’scher Hund anfangen zu sabbern und ganze Paragraphenketten im Handelsrecht und Steuerrecht hinschreiben können.
    Wenn man sich bei solchen Standard-Fällen noch die Rechtslage erarbeiten muss und die Vorschriften sucht, dann liegt das einfach an der fehlenden Übung. Das ist zum aktuellen Zeitpunkt auch noch völlig ok. Es ist ja noch viel Zeit für Training.

    Oder es liegt an der Technik.
    Man müsste die Klausur dann man mit einer guten Auspunktungsliste vergleichen.
    Schreibe ich soviel wie nötig aber so wenig wie möglich?
    Beispiel Bewertung von Anlagevermögen nach Steuerrecht.
    Ich schreibe „§ 5 Abs. 1 S. 1 HS 1, § 5 Abs. 6, § 6 Abs. 1 Nr. 1 S.1 mit AK im Zugang vermindert um AfA § 7 Abs. 1 S. 1, 2, 4 zum Bilanzstichtag“
    Ich habe da anfangs auch teilweise eine halbe Seite geschrieben „Es gilt der Maßgeblichkeitsgrundsatz zwischen Handels- und Steuerbilanz nach § 5 Abs. 1 Satz 1 Hs, 1. Jedoch sind auch Abweichungen gemäß 5 Abs. 6 möglich. Steuerlich gilt das Anschaffungskostenprinzip nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 vermindert um die planmäßige Abschreibung nach ….“

    Es kann auch eine langsame Auffassungsgabe sein. Wie schnell verstehe ich die Aufgabentexte, habe mir die Sachverhalte aufgemalt, weiß, worauf der Klausurenersteller hinaus will. Wobei es auch hier wahrscheinlich um Übung geht.

  22. @Patrik
    @pe
    habt ihr letztes Jahr die Klausuren schon geschrieben?
    Meine Sorge / Frage ist, ob es besser ist in diesem Zeitpunkt Wissen aufzubauen und zB ab Juni Klausuren unter realen Bedingungen zu schreiben. Mir macht wenig Sinn, wenn ich eine Klausur zur Korrektur schicke, die nur die hälfte bearbeitet ist. Ich bin ja ab Ende Mai im Vollzeitkurs. Ich möchte irgendwann das Ganze beherrschen, damit ich ohne viel nachzudenken runter schreiben kann. Vielleicht ist das nur illusorisch 🙁

  23. Ich habe mit den 6-Stunden-Klausuren im März angefangen und schreibe seit dem jede Woche eine.

    Ich bearbeite aktuell ausschließlich Bilanz und Gemischte Klausur, weil ich in Ertragsteuern noch nicht das nötige Wissen aufgebaut habe (ESt: 70%, KSt 30%, GewSt 0%). Diese Klausuren würden jetzt noch keinen Sinn machen. Ertragsteuerklausuren bearbeite ich gebündelt, wenn wir im Unterricht in den Fächern soweit sind.

    In Bilanz und der gemischten Klausur fehlen zwar auch noch Themen, aber die kann ich entweder mit Fachwirt-Wissen einigermaßen lösen oder ich erarbeite es mir in der Klausur (Ich gucke dann im Stichwort-Verzeichnis in den Richtlinien, schreibe mir alle Richtlinien auf und Blätter die dann durch).
    Klar geht das dann auch oft nach hinten los. Ich habe letzte Woche eine Klausur korrigiert wieder bekommen, wo ich die Wut des Korrektors über meine dummen Fehler beim Nacharbeiten richtig spüren konnte.
    Aber das sehe ich dann sportlich und als Training, denn ich bin sicher, dass mir auch bei der Echt-Klausur im Oktober nicht zu allem etwas einfallen wird.
    Aber ich bearbeite immer alles – auch wenn ich manchmal ganz schön schwimme.

    Mein Ziel ist es, beim Klausuren-Kurs Mitte August auf Prüfungsniveau zu sein was das Wissen angeht. Dann geht es nur noch um Anwendung, Technik und Punkte abgreifen.

  24. Ich habe letztes Jahr einen spät beginnenden 15-Wochen-Lehrgang belegt, da haben wir zuerst mit dreistündigen Klausuren (9 Stück) angefangen. Das waren meine ersten Klausuren, aber vorher wurde im Lehrgang schon erläutert, wie man das Falllösungsschema anwendet, wie man zitiert etc. Ich habe das mit den Klausuren für mich sehr ernst genommen und mich auch durch zwischenzeitliche Misserfolge nicht entmutigen lassen. Zum Ende des 15-Wochen-Lehrgangs waren dann auch die Noten durchgängig so, dass ich Hoffnung schöpfte, ich habe dann noch einen 6-Klausuren-Präsenzkurs gemacht, die waren dann auch alle zwischen 3,5 und 4,5, dann fühlte ich mich gut vorbereitet.

    Was mir gut geholfen hat, waren die Standard-Paragraphenketten, insbesondere bei USt und im Bilanzsteuerrecht (Ansatz dem Grunde nach, Ansatz der Höhe nach, es ist immer dasselbe!), dadurch gewinnt man irgendwann das notwendige Tempo. Wenn man dadurch Tempo gut macht, hat man auch mal die Zeit, ein bisschen in der Idiotenwiese zu suchen bei Sachverhalten, die man nicht gleich aus dem Ärmel schütteln kann.

    Was mir auch geholfen hat waren die korrigierten Klausuren, da habe ich irgendwann gelernt, wo ich immer Punkte liegen lasse und konnte das verbessern.

    Insgesamt habe ich 30 korrigierte Klausuren im Präsenzunterricht geschrieben.

    Im Ernstfall war ich natürlich (wie alle) etwas aus dem Tritt mit den Lohnsteuer-Sachverhalten und der Grunderwerbsteuer, aber es hat trotzdem noch für eine 4,33 gereicht.

    Mein Fazit wäre: lasst Euch jetzt noch nicht Irre machen, Ihr habt noch genug Zeit zum Üben!

  25. Und wie macht ihr es mit der Klausurnachbearbeitung? Wie viel Zeit wendet ihr hierfür auf und wie genau macht ihr das?
    Arbeitet ihr direkt nach dem Schreiben nach oder erst wenn die Klausur korrigiert zurück ist? Teilweise kommen die ja erst drei oder vier Wochen später zurück.

  26. Ich habe die Korrektur im Kurs fast nie angesehen, sondern stets die Musterlösung genau bearbeitet. Dafür habe ich alle Stellen, die ich falsch hatte (oder sonst wie wichtig fand) markiert, und diese, teils in Kurzform, nach Rechtsgebieten gegliedert, in ein Word-Dokument eingetragen. Das habe ich mir von Zeit zu Zeit angesehen. Das hat mir (!!!) insbesondere dabei geholfen, die immer gleichen §§-Ketten bei USt und Bilanz quasi auswendig zu können.

  27. ich arbeite die Musterlösung auch gleich danach. In 3 Woche wüsste ich nicht mehr worum bei der Aufgabe ging.

  28. Zum Thema „Soll man die Klausuren nach 6 Stunden abgeben oder überziehen“:

    Ich habe nur Bilanzsteuerrecht ab der 3. Klausur „streng“ nach 6 Stunden zur Korrektur eingereicht. Bei allen anderen habe ich in den ersten 10-15 Klausuren überzogen. Erst ab der 15-20. Klausur habe ich realistisch die 6 Stunden eingehalten und lag bei 5,0 oder besser.

    Das „reine“ Überziehen am Stück finde ich persönlich weniger schlimm. Was ich persönlich für viel „bescheuerter“ halte, ist das Splitten von Klausuren (z.B. Gemischt; Fr. AO, Sa. USt. und So. ErbSt/BewG). Man darf nicht unterschätzen, dass es was anderes ist sich immer „nur“ 2 Stunden am Stück zu konzentrieren oder ob man tatsächlich 6-7 Stunden am Stück konzentriert mit einer Klausur zu beschäftigen. Das habe ich ab der 1. Klausur eingehalten…wenn ich überzogen habe, dann saß ich eben 8 Stunden am Schreibtisch und hab 2-3 Toilettenpausen gemacht und sonst nichts.

    Noch ein Tipp: Bei der Bearbeitung nach jeder (Teil-)Aufgabe die Bearbeitungszeit auf dem Klausurbogen notieren und nach 6 Stunden sowieso „markieren“. Wenn dann die Korrektur kommt, kann man auch bei Überziehen erkennen, wieviele Punkte es in 6 Stunden gegeben hat und wie für jede Aufgabe die „Zeit/Punkte-Ausbeute“ ist.

    Nachbearbeitung der Klausuren würde ich persönlich immer (!) mit den eigenen Klausuren und Korrektur machen. Man darf nicht unterschätzen, dass es manchmal auch entscheidend ist, dass es die Punkte auch nur gibt, wenn es in der richtigen Reihenfolge kommt.

    Viel Glück!

  29. @ Lars
    zum Splitten der gemischten Klausur.

    Natürlich ist das bescheuert aber so eine Woche hat eben nur 7 Tage.
    Mo.-Fr. arbeiten, Samstags Unterricht und Sonntags dann eine Bilanz oder Ertragsteuerklausur, die man gar nicht splitten kann. Dann bleibt einem im jetzigen Stadium nunmal nichts anderes übrig,.

    Das Schreiben unter Echtbedingungen übe ich dann ab August im Klausuren-Intensivkurs. Anders geht es nicht

  30. @Patrick

    Splitten kannst du alle 3. Tage ganz wunderbar, weil nur selten Aufgaben aufeinander aufbauen (es sei denn man hat einen ESt und KSt-Teil).

    Es ist ohne Freistellung einfach schwieriger, weil der effektive Workflow pro Woche vielleicht bei 20-30 Stunden liegt. Das Pensum reißt man in der Freistellung in guter Verfassung in 2,5 Tagen ab.

  31. Lösung innerhalb weniger Tage nach Abgabe durchlesen, bei Klausurrückgabe intensiv mehrere Stunden durcharbeiten.

    Immer die Zwischenzeiten auf der Klausurbearbeitung notieren. Wenn die Klausur zurück kommt, professionell auswerten: Bearbeitungszeitpunkt der einzelnen Teilaufgaben in Minuten, wieviel % der Punkte geholt, wieviel Minuten pro Punkt für jede Aufgabe

    Welche Fehler will ich zukünftig vermeiden; was will ich anders darstellen; wo will ich einen anderen Schwerpunkt setzen; welchen Fehler habe ich jetzt zum dritten Mal gemacht

    Ich habe mir dafür eigene Auswertungsbögen erstellt, sodass man sich das später effektiv nochmal anschauen kann.

    @charles: Wenn man mit der Zeit überhaupt nicht hinkommt, dann sollte man schauen, will die eigene Bearbeitungszeit verteilt ist: Erfassen SV, Erarbeitung Lösung, schreiben Klausurbearbeitung. Spätestens im Examen sollte die Klausurbearbeitung deutlich am meisten Zeit einnehmen. da würde ich schauen, dass sich man beim schreiben von anfang an ziemlich nah an den 80 % von 6 stunden bin. wenn man merkt, dass das schreiben selber zu lange dauert: man nimmt eine korrigierte klausur + Musterlösung + Korrekturbogen und formuliert die klausur noch einmal komplett neu aus. so wie die eigene optimale lösung ausgesehen hätte: möglichst kurz, prägnant, aber ausreichend für die volle punktzahl. jeder satz optimal. ich denke der ust-teil ist dafür für den anfang am geeignetsten, da sich da vieles wiederholt.

    ziel sollte immer sein, die volle punktzahl in den einzelnen teilaufgaben zu holen. solange das nicht der fall ist bei einer klausur, gibt es da was zu verbessern, sofern es sich nicht um ein rechtsproblem handelt, bei dem man nicht den anspruch hat dieses zu können.

    weil du danach gefragt hattest: examen vor ein wochen bestanden.

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