Willkommen in der wunderbaren Welt der Blöcke

… hat es mir gerade angezeigt, als ich mich mal wieder nach sehr langer Zeit eingeloggt habe. Schade, dass Beate zur Alleinunterhalterin mutiert ist, obwohl sie das sehr gut macht!

Ach was war das doch für eine aufregende Zeit letztes Jahr. Nach der Schriftlichen war vor der Mündlichen. Ich hab nach der Schriftlichen auch erstmal gar nichts gemacht, außer arbeiten, arbeiten, arbeiten und wieder ein bißchen leben. Ich kann alle verstehen, die noch nichts für die Mündliche getan haben. Mir ging es genauso. Aber jetzt ab Dezember wäre ein guter Zeitpunkt, sich mit dem staubtrockenen Inhalt von BWL, VWL, InsO und der StBVV zu beschäftigen. Es ist am Ende doch wieder eine ganze Menge, wovon man noch nicht wirklich viel kann, zumindest ging es mir so. Also, schnappt euch ein paar Plätzchen und ein Glühweinchen, sucht euch eine gemütliche Ecke und legt los. Jeden Tag ein bißchen.

Dieses Jahr war gefühlt nicht weniger aufregend, aber total anders. Der Sommer war ja halbwegs erträglich, aber jetzt reicht es. Meine Tochter liegt im Krankenhaus nach einer geplanten und nicht ganz unkomplizierten OP am Arm. Die sollte ja eigentlich schon im Frühjahr stattfinden. Nachdem ich die ersten Tage auch über Nacht mit im KH war, durfte sie anschließend immerhin von 1 Elternteil besucht werden. Das hat natürlich Mama übernommen. Morgen darf sie endlich nach Hause und wir können uns neben der Nachholung des ganzen versäumten Schulstoffes, wobei natürlich keine Unterstützung durch Lehrer zu erwarten ist und der Aufarbeitung liegengebliebener Hausarbeit, wobei keine Unterstützung von höflichen Hauselfen zu erwarten ist, hoffentlich irgendwie auf Weihnachten einstellen, wenn dann nicht doch noch eine zweite OP nötig ist. Allerdings ist völlig unklar, ob die dann zu den lebensnotwendigen OP’s zählt, die seit gestern in unserem KH nur noch durchgeführt werden dürfen…. Ganz nebenbei wird gerade seit Ende Oktober unser Badezimmer saniert. Ich habe ein dringendes, unaufschiebbares Bedürfnis nach einem stundenlangen Badewannengelage mit Kerzen, Wein und Entspannungsbadeschaum. Die neue Badewanne steht schon in der Garage. Wahrscheinlich werde ich demnächst eimerweise heißes Wasser in die Garage schleppen und einfach dort baden. Von Weihnachtsdeko und Weihnachtsstimmung ist reden wir mal gar nicht. Das pure Mama-Abwesenheits-Chaos hält sich tapfer im Haus. Ich wäre jetzt bereit für einen Wellnessurlaub. Oder überhaupt für Urlaub. Ohne Einschränkungen, ohne Tests, ohne drohende Quarantäne.
Und außerdem: Corona, Corona, Corona, du kannst mich mal. Hau jetzt endlich ab, ich will mein altes Leben zurück! Es nervt nur noch. Ich will Weihnachtsmärkte mit Kräppelchen, den berühmten Waffeln, Glühwein, Weihnachtsfeiern, Weihnachtsstimmung, Restaurants, Kinos, Kosmetik, Shopping ohne Maske und ohne Anstehen, nicht mehr diese ständigen täglichen Zahlen hören, nicht mehr fürchten, dass die Kinder in Quarantäne müssen, wieder unbedeckte lachende Münder sehen, nicht ängstlichen Menschen, die auf dem Fußweg einen Bogen um mich machen, mein Kind im Krankenhaus zusammen mit Papa und Bruder besuchen, mit vielen Freunden gleichzeitig treffen, keine ängstlichen einsamen alten Leute mehr, nicht mehr zweifeln, ob das alles so richtig ist und ob das jemals ein Ende haben wird … Kann mal bitte jemand vorspulen in eine Zeit, wo alles wieder gut ist?

Ich hör ja schon auf. Wir machen das Beste daraus. Morgen wird erstmal das Haus mit sämtlichem Weihnachtsgedöns geschmückt, die Ankunft des Kindes mit Glühwein und Kinderpunsch und einem fetten Burger oder ähnlicher kalorienreicher Schweinerei gefeiert (dringend notwendig nach dem Krankenhausessen), ein Weihnachtsbaum besorgt und Wintersachen für den in den Himmel schießenden Sohn geshoppt. Das wird ein schöner ruhiger Samstag, oder?

Liebe Grüße, eine schöne besinnliche Adventszeit, mit Licht, Hoffnung und Glaube wünscht euch aus dem Lockdown des Leipziger Landes

Mandy