Lebenszeichen…

Hallo Zusammen,

Ich habe mir jetzt etwas Zeit gelassen mich zu melden.

Das lag zum einen daran, dass ich direkt wieder in den Job eingestiegen bin letzte Woche und da erstmal direkt wieder unerwartet eine Deadline hatte.

Das hat mir extrem zugesetzt. Komme ich doch gerade erst aus einem Sprint.

Krank und angeschlagen habe ich jetzt eine Woche Urlaub mit den Kindern. Wir waren von Samstag bis heute bei einer Bekannten auf dem Bauernhof die ich dieses Jahr kennengelernt habe.

Dort durften die Mädels Ponys putzen, Schweinen tief in die Augen gucken. Morgens die Rehe und Rinder aus dem Fenster beobachten… das war wirklich schön. Abends haben wir dann noch eine Schatzsuche im Dunkeln gemacht… Kein Kind lag vor 22 Uhr im Bett.

Die Kinder fanden das Großartig. Wir beiden Mamas sind jetzt unendlich platt.

Heute sind wir mit der Deutschen Bahn weiter zu meiner Mutter gefahren. Mit der Bahn erlebt man leider immer was. Wegen Zugverspätung den Anschluss verpasst. Dann noch etliche Male umsteigen müssen… weil die Züge ständig ausgefallen sind… mit 2 kleinen Kindern und Gepäck ne Nervenbelastung. Aber ich hab sehr viele nette Leute kennengelernt. Ein älterer Herr hat uns eine Tafel Rittersport geschenkt- weiß nicht ob er mehr Mitleid mit mir oder meinen kleinen Böckchen hatte 😀

Zwei Mal haben jeweils Leute auf unser Gepäck aufgepasst.. Während ich mit dem Schulkind mal schnell wohin musste.

So viel Freundlichkeit habe ich schon lange nicht mehr erlebt unter Fremden. Das tat gut und hat mein Herz erwärmt.

Jetzt hab ich euch aber auch genug gelangweilt. Eigentlich will ja jeder hier nur das eine wissen 😉

Ich hab mich auch etwas rausgenommen, weil ich erstmal das Karusell im Kopf stoppen musste. Wie oft schoss mir zu egal zu welcher Tageszeit in den Kopf was ich hätte anders machen müssen… ich finde, dass fühlt sich an wie schwerer Liebeskummer. Wenn man gerade an was anderes denkt, was anderes macht… oder mitten in der Nacht aufwacht… und dann fällt einem ein… wie doof alles gelaufen ist.

Also. Ich habe letztes Jahr geschrieben. Und da fand ich die Klausuren fair. Da lag es an mir. An mir… das ich aus persönlichen Gründen (Lockdown, Kinderbetreuung) nicht bestehen konnte. Da wusste ich… hätte ich mehr Zeit gehabt… hätte ich die Taktik eingehalten… dann hätte ich es geschafft. Haben ja auch exakt 5,5 Punkte gefehlt, um in einer Klausur eine bessere Note für dem Ausgleich zu bekommen.

Dieses Jahr bin ich wirklich sehr gut vorbereitet rein. Ich hätte nicht mehr machen können. Wirklich nicht. Ich habe keine großen Lücken gelassen. Ich habe 62 Probeklausuren geschrieben und nachgearbeitet. Ich habe WLW, Knoll, Examino geschrieben..ich war immer in der Zeit, am Ende ja sogar schneller.

Ich war fast jedes WE ab Februar im Büro. Ich habe viel geopfert. Bin ganz selbstbewusst in den ersten Tag… wirklich. Mega selbstbewusst 😀 hab gedacht in Ust hau ich sie gegen die Wand und schreib ne eins…

NIX da. Zum Inhalt muss ich wirklich nix sagen… das hat mir so die Beine weggerissen…aber gut. Gab genug die klar kamen. Die das gut fanden. Möchte da auch wie Anna keine Bewertung zu abgeben oder in eine Diskussion einsteigen. Ich hab auch nix groß gelesen im Forum dazu.

Ich sag nur so viel… hoffe Erbschaftssteuer rettet mich. Und AO hat hoffentlich in der wenigen Zeit auch gereicht.. irritierend fand ich da allerdings wofür es da 30 Punkte geben sollte. Aber ausgleichen einen anderen Tag?! Das glaub ich kann ich damit nicht.

Zweiter Tag: war in der Vorbereitung mein Lieblingstag. Weil ich in Einkommensteuer echt gut geworden bin im Vergleich zum Vorjahr. War auch ok.. hab aber nicht alles geschafft. Es war wirklich viel zu viel. Für mich jedenfalls.

Dritter Tag: volle Katastrophe 😀 hab mich die ganze Zeit gefragt, welchen Tag ich da gerade schreibe. Fand es schwer da bei diesen Themen HB und StB Vergleiche zu ziehen. Der Tag wo man sonst gut Fußgängerpunkte holen können soll… wo waren die bitte?

Ich habe jeden Tag gekämpft. Ich hab wirklich gekämpft.. mit mir – mit der Klausur. Mit den Bedingungen. In der Halle in Berlin war es wie Anna geschrieben hat furchtbar kalt. Meine Wärmflasche war am Ende nicht mehr warm genug um zwischendurch die Finger zu wärmen.

Obwohl ich mir echt sicher war, dass das nicht gereicht hat, habe ich abgegeben..ich bin kein Typ der aufgibt. Und noch mehr hasse ich es, wenn ich mir selbst die Frage stelle „hätte es vllt doch gereicht?“…

Ich bin nach Hause gekommen und habe erstmal geweint, als ich meine dreijährige gesehen habe. Sie fragte mich ganz fröhlich, ob ich aus dem Urlaub zurück gekommen bin. (Reisetasche = Urlaub- ganz logisch oder 😉 )

Jetzt liegt die Prüfung fast 2 Wochen hinter mir. Plötzlich ist da wieder Hoffnung und Zuversicht. Vllt bin ich zu streng geworden mit mir. Im Vergleich zu letztem Jahr war ich ja viel besser vorbereitet und selbst da haben ja nur wenige Punkte gefehlt….

Ich hab keine Ahnung. Aus einem … „ich werde nichts machen bis das Ergebnis da ist“ – ist zumindest ein… „ich werde mir mal die Protokolle aus dem Vorjahren ausarbeiten“… aber auch erst ab 7.11. Und auch nur an meinem freien Tag in der Woche..bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse, sollen meine Mädels nicht mehr darunter leiden „das Mama lernen muss“. Da gehören die WE ihnen und die ins Bettbegleitung wird durch Mama erfolgen.

Das ist mein Kompromiss den ich da mit mir eingehe- zu groß war der Schmerz so viel für nix verpasst zu haben. Denn ich hätte noch ein Jahr lang länger lernen können, noch 62 Klausuren mehr schreiben können.

Irgendwie waren diese 3 Tage besonders..Zumindest Tag 1 und Tag 3 😀

Wie geht es euch? Habt ihr auch dieses Phänomen, das sich das Gefühl noch mal verändert hat?

Wie bei Anna ist bei mir inzwischen auch alles verschwommener… als noch vor ein paar Tagen.

Ich habe Angst dann doch am 20.12. Enttäuscht zu werden, weil man sich dann doch noch Hoffnung einredet, aber das lässt sich leider nicht verhindern.

Ich wünsche euch jetzt noch eine schöne Restwoche! Ich versuche jetzt die restlichen Urlaubstage wieder fit zu werden und die Zeit auch zu genießen ♡