Muggelwelt trifft Paragraphenmagie – Mein Alltag in der Examensvorbereitung

Es ist 4:45 Uhr. Mein Wecker klingelt – und ich bin längst hellwach. Die Dozenten verfolgen mich inzwischen in meinen Träumen (wer errät, welches Engelsstimmchen mich gerade nachts begeleitet? 😅). Wie die Stimme es mir befiehlt setze ich mich an den Schreibtisch, starte eine Klausur und stürze mich ins erste Duell… gegen die Zeit.

Danach geht’s mit Hund auf Gassi-Tour. Diese Runde im Morgengrauen, wenn das Dorf noch schläft und die ersten Sonnenstrahlen durch die Bäume blinzeln, liebe ich besonders. Während wir durch den Tau stapfen, lausche ich zur Wiederholung der Aufzeichnung des Webinars vom Vorabend – bloß keine Minute verschenken.

Zu Hause angekommen, gibt es erst mal das heilige Elixier namens Kaffee ☕, und dann mache ich mich (ein klein wenig später als geplant) auf den Weg in die Kanzlei.
Obwohl ich das Umfeld sehr schätze, merke ich täglich, wie fordernd der Spagat zwischen Vollzeitarbeit und Prüfungsvorbereitung ist. Zwischen Jahresabschlüssen, Fristen und dem unaufhörlichen Tick-Tick-Tick der Uhr. Nie war der Wunsch nach einem Zeitumkehrer größer.

In der Mittagspause bedrucke ich Post-its und wappne mein Gesetz mit Prüfungsschemata.

Feierabend? Naja – schnell den Hund geschnappt und ab in den Wald. Dieses Mal ohne Steuer-Podcast, einfach nur Stille genießen und durchatmen. Nach einer Weile frage ich mich, ob ich heute überhaupt schon etwas gegessen habe… Ups, 17:56 Uhr! Gerade noch rechtzeitig zurück zum Webinar. Wieder dieser Dozent mit Engelsstimme, der alles so wunderbar einfach erklärt – und ich denke: „Okay, das krieg ich auch noch zusammen.“ (Man denke an diese Worte bei der Bearbeitung der nächsten Klausur 😅)

Noch völlig aufgewühlt vom neu Erlernten gehe ich ins Bett. Das Gedankenkarussell dreht sich weiter – aber irgendwie gehören diese wirren Träume und halben Lösungen ja auch dazu.

In drei Wochen beginnt meine Freistellung. Ganz ehrlich: Ich kann’s kaum erwarten, endlich mit vollen Kräften in die Examensvorbereitung zu starten und nicht mehr zweigleisig fahren zu müssen.

(Wann) geht ihr in die Freistellung? Und wie gestaltet ihr eure Freistellung?

Ich freue mich, von euren Plänen zu hören.

Eure Charlie

Zwischen Busy Season, Klausurenstress und dem Wunsch, alles zu schaffen

Hallo zusammen! 👋

Vielleicht geht es einigen von Euch ähnlich: Im Moment fühlt sich mein Alltag an, als würde ich zwei Vollzeitstellen gleichzeitig wuppen. In unserer Kanzlei ist aktuell Busy Season – und das heißt in der Praxis: Dauerlauf auf Anschlag. Jahresabschlüsse wollen geprüft werden, Fristen müssen eingehalten werden und die ein oder andere Steuererklärung 2023 (Abgabefrist 31. Mai 2025 bzw. 2. Juni 2025 lässt grüßen!) möchte auch noch eingereicht werden.

Zusätzlich rückt langsam die heiß ersehnte Freistellung Mitte Juli näher. Klingt schön? Ja, aber nur auf den ersten Blick. Denn das bedeutet für mich auch: Alles, was geht, sollte vorher im Idealfall fertig werden. Kein Wunder also, dass ich mich manchmal frage, wie viele Stunden ein Tag eigentlich haben müsste, damit ich am Ende noch guten Gewissens ein Häkchen hinter all meine To-Dos setzen kann. (Spoiler an dieser Stelle: Genug Stunden gibt es wohl nicht. 😉)

Die Sache mit den Klausuren…

Und als ob das nicht schon genug wäre, schreibe ich aktuell jedes Wochenende eine Klausur. Mal läuft es richtig gut und ich freue mich, dass ich mit einem guten Gefühl noch einen halben Tag Wochenende genießen kann. Mal möchte ich am liebsten die Klausur zusammenfalten und sie in die Ablage P befördern, damit ich sie nie wieder ansehen muss. 📚😅

Diese extremen Schwankungen sind emotional manchmal wirklich nicht ohne. Der Wunsch nach Kontrolle, dem perfekten Ergebnis, kollidiert dann mit der Realität: Manchmal reicht es einfach nicht für eine saubere Lösung, schon gar nicht in der vorgegebenen Zeit. Und genau dann heißt es: nicht entmutigen lassen, weitermachen und darauf vertrauen, dass der Weg das Ziel ist. (Oder wie es bei Knoll so schön heißt: Trust the process.)

Zwischen Anspruch und Achtsamkeit

Was ich in den letzten Monaten besonders gelernt habe: Mental Health ist kein Luxus, sondern überlebenswichtig. So verlockend es ist, jeden freien Moment oder ein paar freie Stunden für die Nacharbeit oder Stoffwiederholung zu nutzen – irgendwann fordern Körper und Kopf seine Pause ein. Deshalb versuche ich mir bewusst kleine Inseln der Erholung zu schaffen: Ein Spaziergang an der frischen Luft, ein WhatsApp-Podcast an meine beste Freundin oder einfach mal ein bisschen Häkeln (nachfolgendes Bild als kleiner Beweis für meine gestrige Abendbeschäftigung .🧶)

Nicht immer gelingt es mir, aber ich arbeite dran. Und vielleicht genau das ist eine der wichtigsten Fähigkeiten auf diesem Weg: nicht nur fachlich zu wachsen, sondern auch menschlich.

Warum ich trotzdem dran bleibe

Ja, es ist hart. Und ja, manchmal überkommt mich auch die große Frage: „Warum tu ich mir das überhaupt an?“ Aber genau dann erinnere ich mich daran, weil ich ein Ziel vor Augen habe. Weil ich weiß, dass ich für etwas kämpfe, das mir langfristig viele Möglichkeiten eröffnet.

Und weil ich in den kleinen Fortschritten – einer besseren Klausur, einem erledigten Projekt oder einfach in einem lustigen Abend mit Freunden – die Motivation finde, weiterzumachen. Jeder Tag, den ich durchhalte, bringt mich einen Schritt näher ans Ziel. Und genau dafür lohnt es sich.

Jetzt seid Ihr dran!

Wie geht Ihr aktuell mit stressigen Phasen um? Habt Ihr bestimmte Routinen oder kleine Tricks, um Euch nicht im Stress zu verlieren? Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen – schreibt sie gerne in die Kommentare. 💬

Bis ganz bald,
Janine