Nachgefragt – Steuerberaterprüfung 2024/2025

Ihr wisst es besser als andere: Jedes Jahr begleitet der NWB Campus-Blog Tausende von angehenden Steuerberatern auf ihrem Weg zur Steuerberaterprüfung. Unsere Franziska hat uns als Bloggerin im letzten Turnus des NWB Campus-Blogs an ihren Höhen und Tiefen teilhaben lassen. In einem Interview mit Steuer und Studium blickt sie nun auf diese Zeit zurück und hat Tipps für die künftigen Steuerberater.

Lest jetzt das ganze Interview auf nwb.de!

Absolventenhut und Dokumente
(c) stock.adobe.com – Vadym

Alles neu macht der Mai🌼- oder: Leben im Ausnahmezustand?

Der Mai zeigt sich von seiner schönsten Seite – blauer Himmel, sonnige Tage und lange Abende. Während andere auf Maifeste gehen oder gemütlich mit einer Maß Bier im Biergarten sitzen, jongliere ich zwischen Abgabefristen, Klausuren und mentaler Gesundheit. Und ich weiß: Ich bin nicht allein damit.

Gefühlt startet jetzt nochmal ein ganz neuer Abschnitt. Die Frist für die Abgabe der Steuererklärungen 2023 naht mit großen Schritten, in der Wirtschaftsprüfung tobt die Busy Season, und gleichzeitig läuft meine Klausurvorbereitung auf Hochtouren. Jeden Samstag oder Sonntag schreibe ich meine wöchentliche „Pflichtklausur“, und manche frage ich mich wirklich: Wofür das alles?

Alles kommt zu kurz – außer Arbeit

Ob Sport, gesunde Ernährung, Hobbys oder einfach mal Zeit für mich – aktuell fällt alles hinten runter. Das Leben ist ein Jonglierakt: Der Kopf voll, der Kalender überfüllt und das Herz manchmal ein bisschen schwer. Ich merke, wie ich zwischen Fristen, Lernpensum und Arbeitsalltag lebe, als wäre ich in einer Parallelwelt – getrennt vom Rest der Welt, der gerade Frühling und Leichtigkeit lebt.

Aber: Ich arbeite derzeit trotzdem unglaublich gerne. Auch wenn der Druck hoch ist, genieße ich das, was ich tue. Die Zusammenarbeit im Team, das Gefühl, produktiv zu sein – das wird mir in der Freistellung ehrlich gesagt richtig fehlen. Es klingt vielleicht paradox, aber: Der Job gibt mit Struktur, Energie und das gute Gefühl, Dinge fertig zu bringen.

Rückenwind von allen Seiten

Was mir diese Zeit wirklich erleichtert: Verständnis. Und zwar von Menschen, die mir am nächsten stehen – Freunde, Familie und vor allem auch meinem Team. Es ist so wertvoll, wenn das Umfeld nicht nur nickt, sondern wirklich mitzieht. Wenn die beste Freundin nicht sauer ist, weil man sich nicht mit der nächsten Antwort länger Zeit lässt als üblich. Oder wenn die Eltern sich nicht beschweren, weil man sich mal wieder nicht meldet.

Aber auch auf beruflicher Seite: Ich bin wirklich dankbar. Dankbar für meine Kolleginnen und Kollegen, die mir Verständnis entgegenbringen und dankbar für meine Vorgesetzten, die wissen, was das Examen bedeutet. Die in Wort und Tat unterstützen. So sollte es sein – und ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.

Und jetzt?

Jetzt geht’s weiter. Schritt für Schritt. Klausur für Klausur. Ich kämpfe mit dem Stoff, balanciere zwischen Job und Lernen – und versuche, dabei nicht den Humor zu verlieren.

An alle da draußen, die sich gerade ähnlich fühlen: Ihr seid nicht allein. Wir leben gerade in einer besonderen Zeit – intensiv, fordernd, aber auch voller Potenzial, etwas Großes zu schaffen. Und manchmal hilft es, sich das gegenseitig zu sagen.

Wie geht es Euch gerade? Was gibt Euch Kraft, was fordert Euch am meisten? Bleibt stark und denkt daran: Ein guter Tag besteht nicht nur aus Lernzeit, sondern auch aus Lebenszeit.

Alles Liebe.
Eure Janine

Zwischen AO und beruhigender Musik

Willkommen zurück auf meinem Blog, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter!

Heute nehme ich euch mit in einen ganz besonderen Lerntag – einen, an dem ich das trockene Steuerrecht mit einem Hauch Magie aufgepeppt habe. Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, war mein Setup heute ein Mix aus purem Juristenwahnsinn und einem kleinen Ausflug nach Hogwarts. 🏰

🎧 Im Hintergrund läuft „McGonagalls Lernsitzung“ auf YouTube – ein Pomodoro-Video im Harry-Potter-Stil, das mir hilft, fokussiert zu bleiben. Jede 50-Minuten-Lerneinheit wird von 10 Minuten Pause unterbrochen – genug Zeit, um kurz durchzuatmen, Kaffee nachzufüllen und den nächsten Paragrafen ins Visier zu nehmen.

📖 Der dicke Kommentar zur Abgabenordnung ist mittlerweile mehr Post-it als Buch – ich weiß nicht, wie viele Farben ich inzwischen nutze, aber irgendwie hilft’s, Ordnung im Chaos zu bewahren. Daneben läuft mein MacBook heiß – die Onlineversion der AO (aktuellste Fassung!) ist ständig offen, genauso wie meine digitalen Karteikarten und Notizen.

📝 Meine heutige Einheit drehte sich um die Magie der AO. Klingt trocken? Ja. Ist aber einer der zentralsten Grundpfeiler des gesamten Verwaltungsverfahrens und damit prüfungsrelevant hoch drei.

Was mir heute besonders geholfen hat:

  • Pomodoro-Technik in Kombination mit atmosphärischem Study-Ambiente
  • Struktur durch Farbcodes und handschriftliche Zusammenfassungen
  • Sich bewusst machen: Jeder einzelne Lerntag ist ein weiterer Baustein Richtung Oktober 2025

Wenn du auch gerade lernst und manchmal das Gefühl hast, den Wald vor lauter Paragrafen nicht mehr zu sehen: Du bist nicht allein. Hol dir eine Tasse Tee, klick auf ein Lernvideo, und tauche einfach ein – in Steuerrecht oder Zauberei. Beides braucht Disziplin, ein bisschen Geduld und den festen Glauben an das Ziel. 💪

Bleibt dran – wir packen das!

Klausuren in der Vorbereitung – mein AHA Moment

Auf dem Weg nach Hause höre ich oft Podcast. True Crime, Wirtschaft oder Politik. Je nach Laune ist alles dabei. Und ab und zu höre ich auch mal einen Podcast in dem es um die Steuerberaterprüfung inklusive Vorbereitung geht.

Vor einigen Monaten habe ich genau diesen Podcast gehört und mich gefragt, wieso der Sprecher immer wieder betont hat, wie wichtig es ist, Klausuren zu schreiben. Ich konnte mir zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen, dass das Schreiben von Klausuren genauso wichtig sein sollte wie die Teilnahme an einem entsprechenden Kurs.

Jetzt, nachdem die 11 Klausur aus meinem Klausurenkurs bei mir angekommen ist, kann ich den Sprecher des Podcast nicht nur besser verstehen, nein, ich muss ihm auch zu 100% zustimmen.

Das Schreiben der Klausuren hilft das eigene Zeitmanagement besser zu verstehen und zu optimieren. Die Erkenntnis, wie schnell doch 3 Stunden vorbei sein können, hat mich beim letzten Mal schon sehr überrascht. Aber besser, ich habe diese Erkenntnis jetzt schon, als erst im Oktober.

Und auch hilft das Schreiben der Klausuren, sich mit dem Gefühl der Verzweiflung vertraut zu machen. Wenn man mal wieder nicht weiß wo man anfangen soll. Wenn man mal wieder nicht weiß wo die Stelle im Gesetz war die man sucht. Diese Ratlosigkeit kann schnell zu einer Form der Verzweiflung führen. Und ich glaube, wenn man sich bereits jetzt damit vertraut macht, macht einem diese Situation im Examen weniger Angst.

Bisher habe ich keine meiner Übungsklausuren bestanden, was für mich aber auch keine große Überraschung ist. Aber ich steigere mich von Klausur zu Klausur. Und wenn es nur 1 Punkt mehr ist, so weiß ich doch für mich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich finde mich immer besser im Gesetz zurecht. Ich werde besser darin, die Sachverhalte und Probleme im Text zu erkennen. Und das gibt mir trotz der schlechten Noten ein Gefühl von Erfolg.

Aber wie ist das bei euch? Seit ihr schon mittendrin im Klausurenkurs oder startet ihr erst später? Wie wichtig sind euch Klausuren? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Expecto Erholung

Bevor ich mich bald ganz in die Welt der Paragraphen, Klausuren und Lehrbriefe verabschiede, habe ich mir einen kleinen, aber wirkungsvollen Zauber gegönnt: einen Kurzurlaub im benachbarten Dänemark. 3 Tage zwischen Dünen, Wald und Meer – ohne Webinar, ohne Skript, ohne schlechtes Gewissen. Naja… fast ohne. Ich schwöre, ich habe mein schlechtes Gewissen an der deutsch-dänischen Grenze abgelegt – und es auf dem Rückweg dort auch artig wieder eingesammelt. Puh! 3 Tage! Verpasst habe ich 3 Webinare und eine Klausur, die es nun zusätzlich zum laufenden Unterricht nachzuholen gilt.🫠 Aber es hat sich definitiv gelohnt! Ich habe die Zeit unglaublich genossen und meinen Akku aufgetankt. 🔋

Meine Gesetze habe ich zu Hause gelassen, WhatsApp Nachrichten größtenteils außer Acht gelassen und keine Arbeitsmails gelesen (proud of me! Der Daumen schwebte einige Male über der App). Ganz ohne Steuerkram ging es dann im Urlaub aber doch nicht: In der Sonne am Strand habe ich heimlich ein wenig in der neuen NWB Steuer & Studium gelesen – für mich ein gelungener Kompromiss (aber natürlich auch abseits vom Strand uneingeschränkt zu empfehlen!).
Jetzt, zurück in der Realität, wartet der Countdown: noch zwei Wochen bis zur Freistellung, die ersten Kisten sind gepackt, die Packliste wächst – und mit ihr die Frage: Was darf auf keinen Fall fehlen für den Umzug auf Zeit?

Macht ihr auch nochmal eine kleine Pause, bevor es ernst wird? Oder heißt es bei euch schon: Accio Karteikarten!?

Eure Charlie