4 neue Steuerberater

Heute Morgen bin ich um 04:20 Uhr aufgewacht, weil ich einen ganz verrückten Traum über eine völlig absurde Themenauswahl meiner Kurzvorträge hatte.
Danach war an Schlaf nicht mehr zu denken – auch wenn sich die Aufregung zu dem Zeitpunkt eigentlich in Grenzen hielt.
So konnte ich die Zeit nutzen um an der Tankstelle die aktuellen Tageszeitungen zu kaufen. Man weiß ja nie, auf was für Ideen die Prüfer so kommen…

Gefrühstückt wurde um Punkt 06:30 Uhr und dabei habe ich mir nochmal meine Auswendig-Lern-Liste angeschaut:
Wie hoch ist das BIP? Wer ist Vorsitzender beim EuGH? Was für Klagearten gibt es? Und was sind die 5 Voraussetzungen für eine vGA?!

Danach fing die Aufregung an: Beim Anziehen meines Anzugs wollte das Binden der Krawatte einfach nicht gelingen. Das sah immer aus wie bei Trump obwohl ich eigentlich Krawatten binden kann…
Als es dann doch irgendwann funktioniert hat, bin ich mit meinem riesigen Rollkoffer zu Fuß zur Kammer und habe meine Mitkandidaten kennengelernt. Alles nette Leute, wir waren ein gutes Team.

Nach einer kurzen Einführung habe ich die Themenauswahl bekommen:

1. Arbeitszimmer im EStG
2. Organschaft in der Umsatzsteuer
3. § 160 AO

Volltreffer, 2 von 3 Themen habe ich zu Hause geübt. Ich habe mich dann für das Arbeitszimmer entschieden. Gott sei Dank nicht die komischen Themen aus meinem (Alb)traum.

Den ca. 30 mal geübten Begrüßungssatz habe ich natürlich promt vergessen und irgendwas anderes gestammelt… Naja, was solls! Der Rest lief sauber.

Auch die Fragerunden danach waren größtenteils angenehm und fair… Ausnahme bildetet AO und BGB! In AO wurde erwartbar das verbleibende 3. Thema abgefragt, das keiner der Teilnehmer gewählt hat. Trotz dessen, dass wir uns das extra nochmal kurz angeguckt haben, hat niemand die konkreten Fragen des Prüfers dazu beantworten können. AO halt…

Und BGB ist wie war auch erwartbar eine mittelschwere Katastrophe.

Alles in Allem hat es aber gereicht und ich darf mich ab sofort Steuerberater nennen.
Genug von mir für heute! Jetzt wird sich gefreut!

35 Gedanken zu „4 neue Steuerberater

  1. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Mission completed. Toll gemacht. Freuen und Feiern ist durchaus angesagt. Viel Spaß dabei. Viele Grüße vom NWB Verlag

  2. Auch von meiner Seite herzlichen Glückwunsch! Vielen Dank für ein Jahr erfrischenden und aufschlussreichen Blog. Der wird mir bei meiner weiteren Vorbereitung sehr fehlen!

  3. Gratulation, aber Steuerberater darfst du dich erst nach der Bestellung nennen. 😉

  4. Doch geht, allerdings muss man das rechtzeitig vorher beantragen.
    Ich war leider zu spät dran, sodass der Kammerpräsident die Urkunde nicht mehr unterzeichnen konnte.

    Aber eine Kandidatin aus unserer Runde konnte sich im Anschluss direkt bestellen lassen

  5. Herzlichen Glückwunsch Herr Kollege, ich ziehe meinen Hut.
    Den StB zu packen und das ohne Freistellung…

    Danke für den tollen Blog. Er hat mir sehr viel Freude bereitet!

  6. Ganz herzlichen Glückwunsch – natürlich auch an alle Mitstreiter aus dem Blog. Willkommen im Berufsstand und Versorgungswerk. 🙂

  7. Geil und fetten Respekt, ohne Freistellung. Hut ab Herr Kollege 🙂

    Aber jetzt hau dir erstmal die Schaufel ins Gsicht und feier gscheit!!

  8. Herzlichen Glückwunsch!
    Und waren die übrigen Gebiete neben ao und bgb in Ordnung? Basics oder teilweise abgedrehte Fälle? Hat sich der Blick in die Zeitung gelohnt 😉
    Vg

  9. Hallo Patrick,
    das sind ja super Nachrichten, herzlichen Glückwunsch!! Feier ordentlich!!
    Wie waren denn die einzelnen Runden und auch die Prüfer? Alles soweit machbar gewesen?
    Ich habe Anfang März die mündliche Prüfung in RLP und habe etwas Bammel. Drücke alle Anderen ganz fest die Daumen!!

  10. @RLP
    Bei VWL hat sich die Zeitung gelohnt. Es ging rund um die Grafik des Tages aus dem Handelsblatt des Vortages (magisches Viereck).
    Die Runden ESt und KSt waren absolute Basics und problemlos machbar.
    In USt wurden nur neuere Urteile abgefragt. Der Prüfer war aber nicht gut im Konstruieren von Fällen und Beispielen und auch die Art wie er gefragt hat war nie auf den Punkt, sodass man trotz dessen, dass man alles wusste, nicht richtig auf die Fragen antworten konnte. Das hat man auch den anderen Prüfern angesehen. Die konnten vermutlich auch nicht viel mit den Fragen anfangen.

    Inhaltlich war USt nämlich auch harmlos:
    – Änderungen bei § 4 Nr. 21
    – Option im Notarvertrag
    – Teil GiG

    @Taxi
    Die Runden waren fair.
    Ich kann dir gerne mein Protokoll zuleiten.
    Kommentier einfach unter deinem nächsten Beitrag mit deiner richtigen E-Mail-Adresse und ich schick dir alles.

  11. Glückwunsch auch von mir!!
    Da ich kurz vor der Prüfung stehe, würde ich mich auch über das Protokoll freuen. Vielen Dank!

  12. Hi, das wäre super lieb.
    Die Prüfungsrunden sind bestimmt unterschiedlich, ich kann ich mich aber wenigstens etwas darauf einstellen,
    Dankeschön !!

  13. @Patrik: Ich hatte dir ja gestern schon persönlich bei der Kammer gratuliert als ihr entlassen wurdet und wir noch warteten! Aber auch hierüber nochmal: Herzlichen Glückwunsch! 😉

    An die RLP’ler:

    Bei uns in der Nachmittagsrunde waren wir nur zu dritt.

    Folgende Themen:

    1. LST: Behandlung von Betriebsveranstaltungen
    2. KST: Führen Ausfälle von Darlehen zu Anschaffungskosten beim GmbH-Gesellschafter
    3. BWL: Innen- und Außenfinanzierung mit Fokus auf die Beteiligungs- und Fremdfinanzierung

    Fragerunden:
    BWL/VWL: Griechenland, EZB, Unternehmensbewertung, Kostenstellenrechnung
    KST: Gründung GmbH, Beginn Steuerpflicht, Ermittlung des Einkommens, Einkünfte beim Gesellschafter und Optionen hierbei, § 8b KStG
    UST: Sonstige Leistung von Frankreich nach Deutschland, Unterschied Soll-/Ist-Versteuerung (die Bildung der Beispiele war etwas holprig)
    AO: Fall zu § 174 AO mit Ausflug in die §§ 172, 173 AO und die Berechnung der Einspruchsfrist
    EST: Berücksichtigung von Kindern in allen Variationen, § 35a EStG
    ZivR: Bildung eines Konsortiums zum Bau einer Brücke durch zwei Bauträger (sollten beides KapGes sein): Was ist das? GbR? OHG? Rechtsfähigkeit der GbR erläutern

    BWL war etwas holprig, ZivR auch – aber alles in allem kann ich es nur bestätigen: es wird auf bestehen geprüft! Die Prüfer wollen uns denken sehen UND hören und sind darüber hinaus alle wirklich freundlich! Ein gesundes Maß an Anspannung ist ok, aber man braucht sich da auch nicht verrückt zu machen!

    Wir haben alle drei bestanden 🙂

  14. Du warst das!!! Herzlichen Glückwunsch, Herr Kollege, und danke für den ausführlichen Bericht

  15. Wer den Auto-„Schwarzmacher“ nachlesen möchte, die Lösung wird in JuS 1999, Heft 7, Seite 668 ff. dargestellt. Der Werklohn stellt nur den geringsten Teil da, alles weitere wohl nur für Juristen …
    Zu finden auf den Seiten der Uni Münster, Stichwort „Der praktische Fall – Bürgerliches Recht: Die Schwarzmacher“. Auf jeden Fall interessant.

  16. Mega! 🙂 Krasser Performer!!!

    Ich bin dieses Jahr dran. Was habt ihr in der Schriftlichen fuer eine Textausgabe fuers HGB, BGB, VwZG usw verwendet?

    Danke und LG

  17. Jep, StGB ist drin. Es fehlt zB das GwG. Das bisschen was man da für die mdl. braucht kann man aber auch komplett auswendig im Kopf haben.

  18. Hallo,

    ich möchte nun einen Klausurenfernkurs ab Mrz buchen.

    Nun habe ich folgende Anbieter recherchiert und wollte nach Euren Erfahrungen fragen. Ich habe mich bisher mit WLW vorbereitet. Momentan sieht aber mein theoretisches Wissen wegen wenig Lernzeit nicht so gut aus.

    – Knoll: 27 Klausuren + Korrektur + Lösungshinweise
    für 1.290 EUR
    für 490 EUR gibt es noch eine Videobesprechung

    – Haas: 18 Klasuren + Korrektur + Lösungshinweise + Videobesprechung
    für 1.245 EUR

    – Endriss: gibt es keinen klassischen Klasurenfernkurs – lt. meienr Recherche.

    – Dr. Bannas: 27 Klasuren + Korrektur + Lösungshinweise + Videobesprechung
    für 1.150 EUR

    – WLW (KLasurfernkurse I bis IV): 39 Klausren + Korrektur + Lösungshinweise + Videobesprechung
    für 2.280 EUR
    Aber: Klausurenfernkurs I hat schon in Januar begonnen – habe ich verpennt :/

    Meine Fragen:
    1.) Kann man bei dem jeweiligen Anbieter in der Videobesprechung Fragen stellen?
    2.) Bestehen vor dem Hintergrund der Preisunterschiede 65,56 EUR/Klausur (Knoll), 69, 17 EUR/Klausur (Haas), 42,59 EUR/Klausur (Dr. Bannas) und 84,45 EUR/Klausur (WLW) signifikante Qualitätsunterschiede zwischen den Anbietern?

    Ich freue mich auch über eure allgemeinen Erfahrungen zu den Klausurfernkursen. 🙂

    LG und schöens Rest-WE!

  19. Haas Klausuren fande ich gut zum Lernen. Der Schwierigkeitsgrad ist aber etwas zu einfach. Eher für den allerersten Klausurenkurs zu empfehlen. Die Videobesprechungen dort fand ich jedoch nicht gut.
    Bannas: Einzelne Klausuren waren von der Qualität nicht so gut. Die Korrekturen und die Videobesprechungen sind jedoch top. Würde jedoch vermutlich nicht nochmal es bei denen machen den Klausurenkurs.
    Knoll: Sehr anspruchsvolle Klausuren. Etwa Examensniveau, wenn nicht leicht etwas höher. Zu den Videobesprechungen kann ich nichts sagen. Die Klausuren empfand ich allgemein als sehr lehrreich.
    WLW: Macht eine Arbeitskollegin von mir. Sie scheint sehr zufrieden zu sein. Vor allem sollen die Videobesprechungen echt top zu sein.

  20. @WLW kann ich so bestätigen. Die Klausuren sind Top, sowohl vom Aufbau als auch von Schwierigkeitsgrad her sehr nahe dran. Das gleiche gilt für die Bannas Klausuren C-E, A und B sind einen Tick zu „einfach“.

  21. Hat jemand von euch Erfahrung mit dem 14 Wochen Vollzeitkurs von WLW bzw. den 15 Wochen Vollzeitkurs von Haas?

  22. Endriss bietet einen sog. „Online-Intensivklausurenkur“ an. (20.08.-14.09.2018) Der läuft parallel zum Kölner Präsenzkurs.

    18 Klausuren mit anschließender Besprechung

    Die Online-Teilnehmer sind dabei über so ein Tool live bei der Klausurenbesprechung im Präsenzkurs von Köln dabei. Man kann auch fragen via Chat stellen. Die sollen dann im Nachgang von den Dozenten beantwortet werden. Die meisten machen das auch.

    Ich habe diesen Kurs belegt und war grds. sehr zufrieden.

  23. Entscheidend ist doch, ob du ein möglichst realistisches und optimiertes Klausurentraining haben willst oder aber ob du auch gleichzeitig Wert auf Wissenserwerb legst und das materielle Recht nicht komplett unabhängig von den Klausuren lernen willst. Darüber muss man sich zuerst im klaren werden.

    Eigenständiger Wissenserwerb mit Skripten, Lehrbüchern, Kursen hat den Vorteil, dass man den Stoff voll-umfänglich abdecken kann und der Wissenserwerb grundsätzlich zeitlich optimiert ist. Dann kann man für das Klausurentraining einen Klausurenkurs mit insgesamt weniger Klausuren nehmen und es macht Sinn einen solchen Kurs zu nehmen, bei welchem ausschließlich originalKlausuren verwendet werden. Da sind dann einfach alle Klausuren examenstypisch und es gibt kein lamentieren.

  24. Hallo!

    Dank gebuert Euch! 🙂

    @Pe: Also ich muss schon beim Klausurenschreiben noch fachliches Wissen (-> Pruefungsschemata) lernen. Und welcher Klausrenkurs ist dafuer am besten? Wohl einer mit vielen Klausuren …

    Thx und guten Wochenstarr! 🙂

  25. @Pe: „vollumfänglich“ den Stoff behandeln 😀 Wann fängst du an mit Lernen 2 Jahrzehnte vorher, damit alles „vollumfänglich“ behandelt wurde?

  26. @Nadja Wenn du beim Klausuren erstellen Stoff lernen möchtest, kann ich dir den GFS Basis-Klausurenkurs ans Herz legen. Die sind allerdings teilweise erheblich länger als 6 Stunden. Vorteil du kannst jederzeit einsteigen und hast keine Abgabefrist. Mit den habe ich im Oktober begonnen und freue mich ab März auf den Knoll Kurs.

  27. @Friedrich: „Vollumfänglich“ im Sinne einer eigenen Themenauswahl und Schwerpunktsetzung mit der man mehr als 90 % des prüfungsrelevanten Wissens abdeckt. Selbst mit 100 Klausuren bekommt man das so nicht abgedeckt.

    @nadja: „Wohl einer mit vielen Klausuren … “
    Da hat glücklicherweise jeder seine eigene Hypothese.

  28. @pe
    Wie hast du dich konkret vorbereitet?
    Lehrbücher und zum Schluss nur ein paar Originalklausuren?
    Ich weiß nicht, ob sowas zum Erfolg führt.

  29. @steueranfänger Ich habe mich (ohne vorherige Vorbereitung) mit dem 15 Wochen Haas Kurs und einem anschließenden Klausurenkurs vorbereitet und bin damit sehr gut gefahren. Bei Haas werden von Anfang an Klausuren geschrieben, natürlich anfangs vom Niveau her etwas einfacher und immer an den parallel laufenden Kurs angepasst. Das steigert sich dann mit der Zeit. Jede Klausur wird korrigiert und die Korrekturen sind sehr detailliert und hilfreich. Um sich eine Basis für die Klausuren anzueignen kann ich den Kurs wirklich sehr empfehlen! Klausurenkurse mit Klausuren auf sehr hohem Niveau machen anfangs keinen Sinn (wenn man nicht schon ein sehr gutes Vorwissen hat).

  30. @Steuerente:
    Fallsammlungen nwb aus den wichtigen Gebieten (3x durchgearbeitet) und die Klausuren der letzten 10 Jahre unter klausurbedingungen. in der richtigen reihenfolge bekommt man auch einfach ein Gefühl dafür, wie sich die Klausuranforderungen entwickelt haben und was (aktuell) geprüft wird. ob lehrbücher, fallsammlungen, präsenskurs oder fernkurs sei dahin gestellt…….

    was man so mitbekommt, dann neigen viele Kandidaten dazu einfach immer mehr Klausuren zu schreiben. Das mag für den einen oder anderen zum Erfolg führen….(insb. Wiederholer, Dipl. Finanzw.)… Für den Großteil der Kollegen ist das sicherlich nicht der Königsweg.

    Ein sinnvoller Ausgangspunkt können die Lehrpläne der renommierten Steuerschulen sein. Da setzt keine auf 100 Klausuren zur Stoffvermittlung. Das ist einfach nicht smart……

    Die Ausgangskonstellationen der einzelnen Kandidaten sind zu unterschiedlich, um da ein Patentrezept zu haben. Ich wollte einfach ein contra zu dem Weg setzen möglichst viele Klausuren zu schreiben und alle Klausurenkurse mitzunehmen.

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