Bestanden!

Nach eineinhalb Jahren Lernen hab ich endlich mein Ziel erreicht: Heute habe ich die mündliche Prüfung bestanden!
Ich bin so froh, dass ich es geschafft habe und wieder „ein normales“ Leben ohne Lernen beginnt. Jetzt schwebe ich auf Wolke 7 und feiere erst mal ein bisschen.

Die größte Angst hatte ich vor dem Kurzvortrag. Hier war das ausschlaggebende Kriterium das Thema, vor dem Vortrag selbst hatte ich weniger Sorge.

Die drei Themen, die zur Auswahl standen:
1. Bilanzielle und ertragsteuerliche Behandlung von Pensionszusagen bei Personengesellschaften an einen Gesellschafter
2. Unternehmerbegriff, insbesondere umsatzsteuerliche Organschaft mit Berücksichtigung der aktuellen BFH-Rechtsprechung
3. Tatsächliche Verständigung

Ich habe mich nach langem Hin und Her für Thema 2 entschieden. Bei den drei Themen war keines dabei, das ich sofort abgelehnt hätte und auch keines, bei dem ich Luftsprünge gemacht habe. Ich denke, Thema 2 war das geringste Übel für mich, wobei ich mir mit der aktuellen BFH-Rechtsprechung nicht so sicher war und dieser Punkt bei mir ziemlich kurz kam. Aber egal – geschafft ist geschafft!

Die Fragerunden gingen dann auch ziemlich schnell vorbei. Die schlimmste Runde war AO, da der Prüfer hauptsächlich Definitionen und Begriffe hören wollte, die nicht im Gesetz standen und einem auch keine Zeit gelassen hat um Nachzuschlagen. Die anderen Prüfer waren alle sehr nett und sympatisch und haben großzügig Hilfestellung geboten.

Leider hat es ein Mitprüfling aus meiner Gruppe nicht geschafft, das hat dann die Stimmung bei der Ergebnisverkündung etwas getrübt. Es ist immer schade, wenn man so viel Kraft und Zeit in diese Prüfung investiert hat und dann – schon fast am Ende angelangt – nicht bestanden hat.

Hiermit möchte ich mich auch gleich aus dem Blog verabschieden. Das Bloggen hat mir sehr Spaß gemacht und hat die schlimme Lernzeit doch etwas aufgeheitert!

Melanie wünsche ich für Ihre Mündliche noch viel Erfolg!

Die (unangenehmen) Folgen der schriftlichen Prüfung

Um nicht immer nur von meinem aktuellen Lern-Status zu berichten, hab ich mal wieder eine kleine Anekdote:

In letzter Zeit kommt es immer häufiger vor, dass mein Freund meine für ihn geschriebenen Einkaufszettel oder Haushalts-To-Do-Listen angeblich „nicht lesen kann“. Mein Verdacht ist ja, dass es nicht am „Lesen können“, sondern am „Lesen wollen“ liegt. Wer schleppt schon gerne schwere Supermarkt-Einkaufstüten oder spült gerne ab? Mit ein bisschen Augenzwinkern hab ich meistens auch nicht weiter nachgehakt…

Letzte Woche allerdings, hat dann auch eine Kollegin angemerkt, dass sie ein paar Wörter auf einem von mir handschriftlich geschriebenen Zettel nicht entziffern kann.

Liegt es vielleicht doch an meiner Schrift? Vor der Prüfung habe ich noch alles dran gesetzt, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu Papier zu bringen und hab mir das Gekrakel anscheinend so angewöhnt, dass ich es jetzt nicht mehr wegbekomme. Naja, die Prüfer konnten meine Schrift anscheinend ja ganz gut lesen, das ist erstmal die Hauptsache!

Vielleicht muss ich jetzt mal bei einer Freundin, die Grundschullehrerin ist, Nachhilfe in Schönschreiben nehmen.

Die Vorbereitungskurse sind vorbei

Letztes und dieses Wochenende waren meine Präsenzkurse für die mündliche Prüfung. Nach einem Tag Berufsrecht und drei Tagen aktuellem Steuerrecht war gestern der krönende Abschluss mit einer Prüfungssimulation.

Irgendwie war ich sogar ein bisschen aufgeregt. Als ich aber meine drei Vortragsthemen zur Auswahl bekommen habe, musste ich grinsen: Genau eines der Themen hab ich schon mal vorbereitet und vorgetragen. Also hab ich mich auch für das Thema entschieden. Für den Übungseffekt wäre natürlich ein anderes Thema sinnvoller gewesen, aber das kann ich ja auch noch zu Hause proben.

Den Vortrag hab ich dann auch ziemlich gut hinbekommen. Dafür war der Start in die Fragerunde mehr als holprig. Bei einigen Fragen hab ich ganz schön rumgestottert und auch einige Male musste ich komplett passen. Meine Schlagfertigkeit lässt leider zu wünschen übrig…
Dafür gab es aber auch wieder andere Fragen, die ich korrekt beantworten konnte. Das Fazit der Simulation: Die Prüfer hätten mich bestehen lassen. Das ist doch schon mal eine Erleichterung!

Nun hab ich noch genau vier Wochen bis zu meiner mündlichen Prüfung. Ich möchte noch ein paar Vorträge halten, Fachzeitschriften lesen und möglichst nichts mehr vergessen, was ich in den Kursen gehört habe!

Es geht weiter

Nachdem ich die super Nachricht erst mal verdaut und auch darauf angestoßen habe, habe ich schonmal die nächsten Wochen organisiert:

Am Donnerstag geht es erst einen Tag zu WLW nach Bamberg, danach 3 Tage nach München zum Vorbereitungskurs bei Knoll. Ein Zimmer in einer Pension ist auch schon gebucht!
Das Wochenende drauf ist dann noch mal WLW angesagt: eine Prüfungssimulation unter Echt-Bedingungen.
Die letzten Tage vor dem Termin der Mündlichen nehm ich dann nochmal Urlaub und lerne noch zu Hause.

Bis dahin hole ich mir noch die letzten DStR- und NWB-Zeitschriften und lese mir das Wichtigste durch.

Das dürfte dann für die Mündliche genügen, hoffe ich. Bis jetzt habe ich auch schon fast 30 Kurzvorträge gehalten und fühle mich auch schon etwas sicherer als am Anfang. Ich hoffe nur, dass die Themen passen. Da gibt es doch immer wieder welche, bei denen ich komplett blank bin und keine 2 Minuten einen Vortrag zusammenbringen würde.

Wie geht es bei Euch weiter?

Mein Traum ist wahr geworden

Vor 10 Minuten hab ich den lang ersehnten Anruf bekommen: Mein Freund hat die Post aus dem Briefkasten geholt und mir den Brief der Kammer vorgelesen: Bestanden! Ich kann es kaum glauben!

Meine Noten waren auch viel besser als erwartet (3,0 Durchschnitt), da dürfte mir dann in der Mündlichen eigentlich auch nichts mehr passieren, hoffe ich.

Der Termin für die Mündliche ist am 18.02.13, also ziemlich genau in der Mitte des gesamten Prüfungszeitraums. Das passt für mich auch ganz gut. So hab ich noch ein paar Wochen zum Lernen Zeit, muss aber auch nicht mehr allzu lange auf die Prüfung warten.

Ich bin immernoch total aufgeregt, ich muss es erst mal realisieren. Heute Abend wird erst mal gefeiert!

Gutes Neues Jahr!

Nachdem ich mir über Weihnachten eine kleine (Blog-)Pause gegönnt habe, möchte ich jetzt allen Mitbloggern und Bloglesern einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen!
Für die, denen noch die Mündliche Prüfung bevorsteht: Haltet durch und natürlich viel Glück!

Für die, die noch gespannt (so wie ich) auf das Ergebnis warten: Drücken wir uns am besten gegenseitig die Daumen, dass es gereicht hat!

Ich habe mir die Zeit seit Weihnachten mit Entspannen und Relaxen im Familienkreis ganz gut vertrieben. Ein kleines bisschen hab ich auch gelernt, allerdings nicht so viel, wie ich mir eigentlich vorgenommen hab. Aber die Urlaubstage hab ich auch echt zum Entspannen gebraucht, sonst wären irgendwann die Batterien leer gewesen! Ab heute will ich wieder Gas geben und nochmal neue Theorie-Themen (InsO, VWL etc.) anschauen und natürlich Vorträge üben. Mal schauen, ob es klappt…

Ich melde mich dann zwischen 3. und 5. Januar wieder, dann sollte mein Ergenbis da sein! Bis dahin – macht es gut!

Endspurt der Warterei

Nachdem die Thüringer ihre Ergebnisse schon bekommen haben, beginnt bei mir nun der Warte-Endspurt: Es sind noch drei Wochen bis in meinen Briefkasten hoffentlich ein Brief mit positivem Ergebnis hereinflattert…
Nach dem Schock von Mandys Ergebnis habe ich nun auch richtig Angst bekommen.
Ich hoffe, dass die Zeit jetzt noch ganz schnell rum geht: Die letzte Arbeitswoche ist sowieso schon ausgefüllt mit Weihnachtsfeier, Jahresendspurt-Arbeiten und Geschenke-Besorgen, die Weihnachtswoche selbst wird im Kreise der Familie auch schneller als gedacht rumgehen und kaum habe ich dann die Silvesternacht einigermaßen auskuriert, kann ich voraussichtlich am 03.-05. Januar 2013 mit meinem Ergebnis rechnen.
Dann weiß ich auch endlich, ob das Lernen und die Vorträge für die Mündliche nicht vergebens waren…

Wie haltet ihr das Warten aus? Bekommt noch ein anderes Bundesland schon vor Weihnachten die Ergebnisse?

Entmutigende Musterlösungen

Natürlich hab ich die Musterlösungen von Bannas auch schon gedownloaded. Für ein ausführliches Lesen hab ich mir allerdings keine Zeit genommen, man kann ja sowieso nichts mehr ändern.

Also hab ich die Musterlösungen nur kurz überflogen. Nach mehr als 6 Wochen nach der Prüfung kann ich mich sowieso nicht mehr an meine eigene Lösung erinnern. Ich wundere mich selber über mich, wie schnell ich sogar die Aufgabenstellung aus meinem Gedächtnis gelöscht habe.

Ein genaues Überprüfen der Bannas-Lösung würde also sowieso nichts bringen. Trotzdem war die Bilanz-Lösung ein echter Schock für mich. Ich weiß zwar selber, dass der dritte mein schlechtester Tag war, aber die Lösung liest sich für mich wie Hieroglyphen, es kommt mir daraus nur sehr wenig bekannt vor und das, was ich dachte richtig zu haben (z.B. Disagio), ist nun anscheinend falsch 🙁

Die einzige Hoffnung waren noch die Spekulationen in diversen Foren, wo angeblich jemand gehört hätte, dass der 3. Tag aufgewertet werden würde. Mal abwarten, aber offiziell werden wir das ja eh nicht erfahren…

Meine Motivation für die Vorbereitung auf die Mündliche ist natürlich auch rapide abgesunken. Es ist wirklich schwer, mich aufzuraffen. Letztes Jahr auf „Advent und Weihnachten“ zu verzichten war da irgendwie einfacher als jetzt.

Die Lerngruppe

Morgen ist bereits das vierte Treffen meiner Lerngruppe. Mittlerweile sind wir ein Dreierteam und das ist perfekt so.
Pro Treffen (ca. zweimal die Woche haben wir uns vorgenommen) hält jeder zwei Vorträge. Bisher haben wir es immer so gemacht, dass jeder vom anderen – wie in der echten Prüfung – drei Themen gestellt bekommt . Daraus kann er dann in der ersten Runde ein Thema auswählen. In der zweiten Runde stehen dann nur noch zwei Themen zur Auswahl. Es hat sogar gut geklappt, dass wir kein Thema mehrfach vergeben haben.

Ich muss sagen, auch durch das Zuhören vom anderen lernt man schon Einiges. Zwar vertieft man sich nicht so sehr in das Thema, wie wenn man selbst 30 Minuten Vorbereitungszeit hat, aber in den 10 Minuten des Vortrags geht mir schon immer viel dazu durch den Kopf und ich versuche mitzudenken.

Nach dem jeweiligen Vortrag bewerten wir uns inhaltlich und rhetorisch. Das ist echt super, da man somit Feedback von Personen erhält, die sich auch fachlich mit den Themen auskennen. Uns ist auch aufgefallen, dass wir oft noch ganz andere Ideen zu den Vorträgen haben, als die Musterlösungen von Knoll, WLW, HDS und NWB hergeben.

Es ist echt toll, dass ich eine Lerngruppe gefunden habe und es auch etwas bringt 🙂

Die neuen Themengebiete

BGB, Insolvenzrecht und Berufsordnung. Das waren die Themen der ersten Lehrbriefe von Knoll.
Ganz schön trocken sag ich nur! Da merkt man, dass die Unterlagen von Juristen zusammengestellt wurden: keine oder nur ganz wenige Beispiele, unzählige Paragraphen und Urteile und endloser, kleingedruckter Text!

Die Lehrbriefe hab ich zwar alle brav durchgearbeitet, aber wenn mich heute jemand fragen würde, was ich zur neuen StB Vergütungsverordnung gelernt habe, könnte ich heute nur noch Einzelteile zusammenstottern…

Diese Themen werde ich mir dann wohl oder übel kurz vor der Prüfung ins Kurzzeitgedächtnis pressen müssen, hilft nichts…

Aber Gott-sei-Dank müssen wir keine juristische Klausur schriftlich schreiben, das wäre eine Horror-Vorstellung für mich. Die kurzen mündlichen Fragen sind da schon angenehmer.

Ich freue mich jetzt regelrecht auf BWL und VWL, das hatte ich wenigstens im Studium schonmal und vielleicht ist ja BWL auch etwas praxisbezogener, mal abwarten.

Mit den Übungsvorträgen läuft es bei mir eher schleppend, ich wollte zuerst die neuen Theoriethemen einigermaßen beherrschen, damit ich auch mal Vorträge aus diesen Themenbereichen üben kann.

Aber das ist auch wieder eine Aufschieberitis-Ausrede für mich selbst, denn ich könnte ja schonmal Steuerthemen-Vorträge üben.

Wie laufen bei Euch die Vorträge? Wieviele haltet ihr pro Woche?