Der Vorhang fällt…

Lange wollte ich nochmal geschrieben haben. Genau zwei Wochen frei hatte ich zur Vorbereitung auf die mündliche Prüfung. Aber dann habe ich mich nie aufraffen können, den Rechner einzuschalten… 😉

Und dann kam die entscheidende Woche, der entscheidende Tag. Donnerstag. Morgens um 5 war ich hellwach. Eine gute Gelegenheit um nochmal beim BFH zu checken, welche bedeutsamen Urteile in nächster Zeit zu erwarten sind – vielleicht kann man davon ja etwas für den Kurzvortrag verwenden…und die Zeit bis zur Prüfung musste ich ja ohnehin totschlagen.

Geholfen hat das leider nix 😛 Ich wusste ja, dass mir nicht mehr viel (bis gar nichts mehr) passieren konnte und hatte mir auch ausgerechnet, was im ‚worst case‘ funktionieren würde. Das hat dann auch dazu beigetragen, dass mich meine Themen zum Kurzvortrag nicht haben verzweifeln lassen 😉

1.) Die Nichtzulassungsbeschwerde

2.) Liebhaberei im Einkommensteuerrecht

3.) Die Abzinsung von Verbindlichkeiten/Rückstellungen in Handels- und Steuerrecht

Beim dritten Thema, weiß ich nicht mehr genau, wie es lautete, aber es ging irgendwie auch um die Abgrenzung der beiden Rechtsgebiete. Da ich nicht mehr genau wusste, wie ich es konkret im Handelsrecht berechne und es ja um die Abgrenzung ging, habe ich mich dann für die Liebhaberei entschieden. Die Nichtzulassungsbeschwerde war ohnehin von Anfang an raus.

Aber ich war erstaunt genug, dass ich es geschafft habe, die zehn Minuten voll zu bekommen. Mir war klar, dass es sich dabei um keine Glanzleistung handelte. So war es tatsächlich meine schlechteste Note an diesem Vormittag. Aber seis drum.

Eine kurze Pause, danach ging es in die Fragerunden. Immer zwei Runden hintereinander und wieder eine Pause. Die ersten beiden Runden (USt und Ertragsteuern) liefen ganz gut. Wir wurden vorab zur Benutzung aller mitgebrachten Hilfsmittel ermuntert und haben auch fleißig gemeinsam im Gesetz geblättert. Danach gab es eine längere Pause in der wir sogar 20 Minuten Sonne tanken konnten ehe es dann mit den nächsten beiden Runden weiterging (erst Bewertung, Schenkungsteuer, Zollrecht – in ganz groben Grundzügen -, GrESt und dann Bilanzsteuerrecht und ein ganz kurzer Ausflug ins Berufsrecht). Das lief schon etwas holpriger in der dritten Runde. Sowohl der Ausflug ins Zollrecht als auch in die GrESt lief ein wenig schleppend. Ich hatte das Gefühl, wir stocherten ein wenig wild in der Gegend herum. Aber es hat offensichtlich nicht geschadet 😀 Nach einer erneuten Pause ging es in den Endspurt mit Insolvenz- und Europarecht und abschließend der Runde des Prüfungsvorsitzenden. Nachdem in der allerersten Fragerunde keine AO dran kam, hatte ich schon befürchtet, mein Verdacht, der Fall „Uli H.“ würde aufgegriffen, sei genau bei mir nicht berechtigt gewesen. Aber wie der Vorsitzende selber sagte, hoffte er uns mit diesem Thema des aktuellen Geschehens ein Geschenk zu machen. Und zumindest für mich war es das definitiv. Also haben wir uns zuletzt noch mit der Selbstanzeige, Betriebsprüfung und Korrekturnormen befasst.

Die beiden „kuriosesten“ Fälle des Tages waren das auf Gran Canaria geklaute Auto, was nach Deutschland gelangen sollte (USt) und das in der Schweiz als Schenkung erhaltene Reitpferd (Bewertung). Aber mit Systematik und einem kleinen Schritt nach dem anderen haben wir auch diese Fälle gemeistert.

Der Vorsitzende und seinen Kollegen haben versucht, uns die Nervosität so weit es ging zu nehmen. Manche Reaktionen wirkten zwar harsch, aber insgesamt herrschte trotzdem bei allen Prüfern (bei einem mehr, bei dem anderen ein bisschen weniger) eine wohlwollende Atmosphäre. Insgesamt waren wir mit 4 Prüflingen von 08.15 bis 13.45 in der Prüfung. Es haben alle bestanden in unserer Runde (zwei waren mit 4,5 vorbenotet, der 3. Kandidat befand sich im zweiten Versuch, da er es letztes Jahr mündlich nicht geschafft hatte). Parallel haben in Düsseldorf noch 3 weitere Kommissionen geprüft am Donnerstag. In einer der anderen Kommissionen haben es an diesem Vormittag ebenfalls alle vier Prüflinge geschafft.

Welch eine Erlösung! 🙂 Im Laufe des Nachmittages ist dann eine riesige Anspannung von mir abgefallen, die ich trotz der guten Vornote nicht vermeiden konnte. Jetzt gilt es noch die Bestellung abzuwarten, dann ist dieser nächste Schritt geschafft.

Wie Stefanie kann ich nur sagen, es war ein wahnsinnig krasses Jahr. Auf den Tag genau ein Jahr vorher hatte ich meine mündliche Fachwirtprüfung. Zwischendurch Abschnitte im Büro gewechselt von Phasen des Lernens. Dieser Abschluss musste natürlich auch gefeiert werden und Abends haben wir mit meinem Freund, meinem Bruder und ein paar Freunden und Mitleidenden darauf angestoßen.

Es hat gutgetan hier im Blog Gedanken austauschen zu können während diesen Jahres und auch einfach mitzubekommen, dass man nicht alleine leidet 😉 Daher vielen Dank an die fleißig kommentierenden Leser und ebenso großen Dank an Herrn Schell, der versucht hat, wann immer es nötig war uns bei Laune zu halten und mit Hilfe der einen oder anderen Art zu unterstützen.

Jetzt kann ich es noch gar nicht wieder fassen, dass ich mich wieder hemmungslos meinen Hobbies hingeben darf 😛 Also erstmal den Fotoapparat rausgeholt und gestern am Rhein Sonne getankt! Und das erste nicht-fachliche Buch ist auch schon wieder in Arbeit 😉

Wie versprochen will ich als Schlusslicht noch einmal in allen Ecken und unter dem Sofa durchwischen, damit die nächste Runde sich hier genauso wohl fühlt wie wir und hoffentlich in Summe noch erfolgreicher ist! Das Licht kann ich jetzt ja doch direkt anlassen, da es nahtlos weitergeht ;P

Alles Gute wünsche ich euch allen und denen, die hier in NRW in den nächsten Wochen noch dran sind: viel Erfolg!

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Es ist vollbracht

Für alle die, die immer fleißig mitgefiebert haben, vorab schon mal soviel: Es ist vollbracht! 🙂

Das wird jetzt erstmal ordentlich gefeiert und dann melde ich mich am Wochenende auch gerne nochmal mit ein paar mehr Details zum Ablauf des heutigen Tages.

*smile*

Update

Wie Sophia vor wenigen Wochen, so habe auch ich ein Deja-Vu. Nachdem ich entgegen aller anderen guten Vorsätze faktisch bis zur Ergebnisbekanntgabe so gut wie nichts getan habe (außer ein wenig aktuelle Dinge zu verfolgen und ein bisschen ‚rumzulesen‘), bin ich jetzt dabei, mich schleunigst auf den aktuellen Stand zu bringen und den Stoff aus dem Vorbereitungskurs für die mündliche Prüfung abzuarbeiten. Ich lese tatsächlich das erste Mal während der Vorbereitung ernsthaft Skripte und arbeite sie systematisch durch 😐 😮 Das hätte ich jetzt auch nicht mehr erwartet 😀 das bisherige rumlesen war eher so ein Proforma-Alibi, ohne dass dabei allzu viel hängen geblieben wäre 🙁 ja, und jetzt verbringe ich meine Wochenenden also wieder in der Uni-Bib 😉

In NRW laufen die mündlichen Prüfungen jetzt bereits seit zwei Wochen. Mit aktuellen Protokollen habe ich mich bislang noch nicht sehr intensiv beschäftigt, eigentlich nur mal überflogen. Dafür höre ich natürlich aus dem Kurs schon einiges von denen, die bereits dran waren. Hier aus Düsseldorf habe ich bislang nur positives von fairen Prüfungen gehört.

Für mich heißt es jetzt noch ein paar Tage arbeiten und dann kann ich pünktlich zum Karneval richtig durchstarten. Ende der Woche sollte ich mit dem Durcharbeiten der aktuellen Skripte fertig sein und dann kann ich noch knapp anderthalb Wochen wiederholen, lernen und weiter fleißig Vorträge üben…dazu werde ich meinen Schreibtisch nochmal in den erholsamen Schwarzwald verlegen und danach sollte ich ausreichend gerüstet sein.

Wie läuft das Lernen bei euch? Was bekommt ihr von den laufenden mündlichen Prüfungen so mit?

Ruhe kehrt ein

Hallo ihr da draußen, seid ihr alle mit Lernen oder Feiern beschäftigt? 😉

Man merkt deutlich, dass auch hier wieder die Ruhe zurückkehrt…kein Vergleich zum ungeduldigen Warten auf die Ergebnisse vor wenigen Wochen. Aber es ist auch gut so, dass sich noch einmal mächtig aufs Lernen konzentriert wird.

Diese Woche ist mir wieder einmal auf der Arbeit aufgefallen, wieviel der Kurs im Sommer eigentlich gebracht hat – ganz unabhängig von dem Ergebnis der Prüfung. Ich hatte zwei, drei Telefonate mit Mandanten, bei denen Fragen auftauchten, die ich jetzt spontan beantworten konnte, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Einfach weil manches in Fleisch und Blut übergeht und jetzt selbstverständlich ist, nachdem man es in Übungsaufgaben oder Klausuren zigtausende von Malen ‚heruntergebetet‘ hat 😉 Geht euch das auch so und spürt ihr diesen Wissensgewinn bei eurer täglichen Arbeit?

Ein erfolgreiches Wochenende am Schreibtisch – oder aber wieder unbeschwert in Freizeit wünsche ich euch! Je nach dem, ob ihr schon durch seid, oder noch ein wenig pauken müsst!

Runde zwei

Jetzt ist auch bei mir die Vorbereitung für die mündliche Prüfung in vollen Zügen. Samstag hatten wir im Rahmen unseres Vorbereitungskurses eine Simulation. Nächstes Wochenende steht noch ein Extra-Simulationskurs auf dem Programm bei mir. Seit vergangene Woche übe ich jeden Abend nach der Arbeit Kurzvorträge mit meiner Kollegin oder anderen aus unserem Kurs. Zur Wiederholung der verschiedensten Themen finde ich es alleine ganz hilfreich, mir auch Vorträge der anderen anzuhören. Momentan stottere ich mir mit meinen Stichpunkten noch ziemlich einen zurecht. Aber ich weiß, dass es mit der weiteren Übung besser werden wird. Also geht es jetzt auch so weiter die nächsten Wochen. Ein bisschen beneide ich die, die schon eher dran sind, ja doch. Bei mir sind es noch fast sechs Wochen. Und wie immer fällt es mir schwer, mich jetzt schon so richtig aufzuraffen, obwohl ich doch genau weiß, wie schnell die Zeit vergehen wird.

Was macht das Lernen bei euch? Kommt ihr vorwärts und merkt ihr insbesondere bei den Vorträgen, dass es besser wird? Die Gliederung besser klappt und das Rumgestottere weniger wird?

Viel Erfolg wünsche ich euch allen weiterhin bei den anstehenden mündlichen Prüfungen!

Krasses Pferd

Der Brief.

Ich fasse es gar nicht. Immer noch nicht.

Die Spannung war übrigens nicht beabsichtigt, aber der Brief kam wenige Minuten bevor ich wegfahren wollte zu einer Verabredung. Also habe ich nur die wichtigsten Anrufe getätigt und dann erst vorhin wieder zig Nachrichten beantwortet, sodass ich nicht so schnell zu diesem Beitrag gekommen bin, wie ich wollte xD

Was für ein Tag. Ich bin am 13.3. dran, dem Datum, an dem ich letztes Jahr bereits mündliche Fachwirt-Prüfung hatte. Wieder direkt morgens. Welch Zufall! Und ja, die Note ist einfach nur ein Traum. Ich gehe mit 3,16 rein, was aber ja nichts daran ändert, dass ich jetzt auch noch fleißig Vorträge üben muss, um mich gegen unangenehme Themen zu wappnen.

Es geht weiter – auf in Runde 2!

Seit gestern ist ja bekannt, dass die Liste heute ab ca. 10 online sein würde.

Nachdem ich diese Nacht bei meinem Freund das erste mal seit langem wieder verhältnismäßig lange und ruhig geschlafen habe, ist die Liste um zwanzig vor zehn schon online gewesen. Ich hab in den ersten drei Anläufen das Passwort – trotz hoher Konzentration – offenbar nicht korrekt eintippen können :D Dann hab ich sie aber doch noch geöffnet bekommen ;) und dann habe ich erstmal meinen Freund angerufen, damit er kontrolliert, ob ich auch wirklich richtig lese :D :D :D

Was soll ich sagen, ich stehe mit drauf! Jetzt gilt es Weiterwarten und schauen, was im Brief steht – Note und Termin sind ja für die weitere Planung und Vorbereitung auch noch einmal mit entscheidend, und die stehen erst im Brief.

Für alle, die Quoten interessieren: in dem Dokument, in dem die zur mündlichen zugelassenen Kennnummern vermerkt sind, steht, dass circa 70% zur mündlichen zugelassen wurden. Ehrlich gesagt, interessiert mich persönlich das gar nicht sooo sehr. Jetzt gilt es reinzuhauen und wieder konzentriert zu lernen, zu wiederholen und Vorträge zu üben. Und dann – wie uns alle Dozenten vermutlich zu Recht predigen – am entscheidenden Tag einfach zu kämpfen!

Mir ist so ein Stein vom Herzen gefallen…! Der Adrenalinschub muss erstmal wieder abklingen ;) :)

Die Statistik und der Countdown

Der hier im Blog vertretene Querschnitt scheint ja nicht allzu signifikant den Schnitt wiederzuspiegeln 😉 wir widerlegen sozusagen die Statistik 😀 Ich freu mich total für die anderen, die alle schon wieder fleißig am pauken sind und ihre positiven Briefe bereits öffnen durften.

Mein Countdown zählt währenddessen weiter hinunter. 4 Tage noch. Aus dem Jahr 2012 bin ich mehr zufällig über eine Behauptung von 00:xx am Tag des Postausgangs gestolpert, dass die Liste bereits online gewesen sei. Ob das vertrauenswürdig ist, weiß ich natürlich nicht. Jetzt habe ich wieder darüber nachgedacht, ob ein Versuch nach Mitternacht es wert ist…mal sehen. Auf jeden Fall sind es jetz wirklich nur noch ein paar wenige Tage!

Steigt eure Nervosität auch, die ihr noch mit ‚leidet‘ und auf die Ergebnisse wartet? Gibt es welche, die von euch nicht in die Onlineliste hineingucken in NRW?

Wieder ein Countdown – 10 Tage noch

Sogar in NRW nähern wir uns ganz allmählich der Ergebnisbekanntgabe. Der 22. Januar rückt näher. Ertragt ihr das Warten noch? Seit dieser Woche schlafe ich schlecht und bin so sehnsüchtig darauf gespannt, endlich Gewissheit zu bekommen, wie es weitergeht. Ich kann meine Ungeduld kaum mehr bezähmen, ehrlich gesagt.

Irgendwie gibt es auch gar nicht viel zu berichten. Das einzige Highlight der Woche waren die Stunden, die ich heute tagsüber draußen verbringen konnte. Im Hellen. Das totale Wunder, bei Tageslicht nicht entweder im Büro oder im Kurs zu sein. Also habe ich ein wenig den Sonnenschein genossen, bis er wieder verschwunden ist.

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Welcome 2014!

Ich wünsche allen Lesern und Mitbloggern ein frohes, neues Jahr! Ein bisschen Durchhaltevermögen und Disziplin benötigen wir noch, dann ist es hoffentlich überstanden und geschafft.

Die freien Tage tuen unglaublich gut. Wie fast zu erwarten, ist es immer noch unglaublich schwer, mich zum Lernen aufzuraffen, aber eben auch sehr gut, die Akkus mal wieder aufzutanken um noch einmal für den letzten Endspurt Kräfte und Energien zu sammeln.

Auf ein Jahr, in dem das Privatleben wieder eine größere Rolle spielen darf 😉 *Prost*

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