Hallo ihr Lieben,
ich habe mich lange nicht gemeldet. Der Grund ist einfach: In der Zwischenzeit ist einfach nichts passiert. Dass die Prüfung nicht so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht hätte, habe ich mittlerweile einigermaßen verarbeitet. Ja, ich grübele nachts nicht mehr über Lösungswege und ärgere mich auch nicht mehr darüber, dass ich dies und jenes nicht geschrieben habe. Die Arbeit hat mich wieder und ich habe sogar einen Plan, sollte es nicht gereicht haben.
Der Kurs für die mündliche Prüfung beginnt bei uns Ende nächster Woche und ich wollte mit der Anmeldung bis zur Verkündung der Ergebnisse warten. Laut Steuerextra und eigener Erfahrung kam die Post bisher die letzten beiden Jahre immer am 7.12. Dementsprechend fieberte ich auf den Termin zu.
Ich glaube im Übrigen, es gibt keine schlimmeren Kollegen, als diejenigen, die auf das Ergebnis der schriftlichen Steuerberaterprüfung warten. Ich entschuldige mich hier nochmal in aller Form.
Ich rechnete ab dem 5.12. damit. Also näherte ich mich entsprechend ängstlich meinem Postkasten.
Am Mittwoch….ein Brief. Ich traute mich ihn kaum umzudrehen, aber er war ja weiß und lies somit nichts Schlimmes erwarten. Es war …eine Einladung zu einem Seminar. Puhh. Donnerstag 6.12.: Postkasten geöffnet und es lag wieder ein Brief darin. Ich kann mich echt nicht erinnern, überhaupt jemals nur einen Brief ohne Werbung etc. bekommen zu haben und nun schon zum 2. Mal hintereinander. Also wieder mit zittriger Hand den Brief umgedreht. Sah nach Behörde aus. Diesmal: Irgendwas mit Schulgeld für meinen Sohn. Ich werd noch irre!
Die Kollegen fiebern ebenfalls mit und jeden Morgen werde ich begrüßt mit der Frage: Und?
Es war also Freitag der 7.12. Der Tag der Tage in den letzten beiden Jahren. Ich war morgens im Büro eine Kollegin verabschieden und hatte mir dann überlegt, Besorgungen zu machen. Hauptsache nicht den Postboten treffen. Nachdem ich dann meinen Sohn schon eine Stunde zu früh von der Schule abholen wollte, hatte ich ja nun Zeit und fuhr nach Hause. Oh nein!!! Das Postauto vor mir. Nein, also ich wollte den Postkasten lieber allein öffnen. Dieses Klingeln und dann das Einschreiben. Darauf hatte ich jetzt ehrlich keine Lust.
Ich fuhr also noch etwas rum und dann nach Hause. Oh Gott! Ich wollte den Postkasten nicht öffnen. Egal! Bringen wir es hinter uns. Mit Herzklopfen öffnete ich den Postkasten. Diesmal 2 Briefe. Die Krankenkasse und eine Versicherung hatten uns sinnlose Briefe geschrieben.
Ich kam also zur Einsicht, dass ich das in dieser Form nicht sehr lange mitmachen kann. Ist glaube ich, nicht gut für‘s Herz!
Nunja, heute ist Samstag und vorhin kam das gelbe Postauto. Ich schaute aus dem Fenster. Er hielt und suchte Briefe zusammen. Der Puls stieg. Ich war auf alles vorbereitet. Er warf die Briefe in den Postkasten und fuhr. Langsam wundere ich mich nicht mehr. Also runter zum Postkasten und irgendwie hatte ich mir schon gedacht, dass es wohl wieder nichts ist. Und richtig! Diesmal eine Rechnung und irgendein belangloses Schreiben.
Irgendwie ist Kontinuität ja auch ganz schön.
Ich weiß auf jeden Fall, wie ich Montag begrüßt werde….
UND?….
Und auch die Antwort wird wie üblich lauten: “Nix”.
Was ich mich die ganze Zeit frage, ist es nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen, dass es diesmal länger dauert?
Wie geht‘s euch so? Liegen die Nerven auch blank?
Mittlerweile will ich einfach nur den Brief um diesen Zustand zu beenden. Ich glaube, jeder um mich herum, wünscht sich das 😉 .
@Miri Dank dir für die Info:-)
@Tim
NWB Steuer und Studium – ein Heft pro Jahr hat eigentlich immer einen Schwerpunkt BWL-/VWL zur Vorbereitung auf die mündliche. Schnapp dir sonst ruhig dass vom letzten Jahr, da ändert sich eh nichts relevantes und enthält schon mehr als du wissen musst. Konzentrier dich auf die absoluten Basics, hab ein paar relevante Kennzahlen zur Hand (BIP, Staatsverschuldung, etc.) und mach dir keinen Kopf. Wegen BWL wird keiner durch die Prüfung fallen, in der Kommission sitzen drei Juristen der Finanzverwaltung, die noch weniger Ahnung davon haben als du 😉
Außerdem bist du Dipl. Finw. und gehst daher sowieso mit der besten Note von allen Teilnehmern in deine mündliche 😀
@Tim: Ich kann für die Nichtsteuerfächer die Unterrichtsmaterialien zur mündl. Prüfung von WLW empfehlen. Da ist eigentlich alles abgedeckt, was an BWL/VWL in der Prüfung drankommen kann.
Liebe Ivonne, ich hoffe doch, dass sich das Warten für dich gelohnt hat?!
Hallo
ich war auch damals Finanzbeamter. Ich wollte unbedingt eine Note von 3,5 oder besser haben, damit ich keine VWL/BWL Fragen bekomme. und hatte dann 4,0 und durfte mich näher vorbereiten: ich hatte ausschließlich „Die Mündliche Steuerberaterprüfung Fragen und Antworten“ von Grobshäuser. Immer wenn ein seltsamer Begriff war, den ich nicht kannte, habe ich einfach in Wikipedia nachgesehen. Unwissenschaftlich aber ausreichend.es kamen in der mündlichen mehrmals genau die Fragen dran, die im Buch standen. Ich hatte bei den Steuerthemen richtig gut Gas gegeben und dann war ich später in den BWL/VWL Themen viel weniger dran. und dann eben pokern: einmal fragte mich der Wirtschaftsprüfer, ob ich denn genau wüsste, wie eine bestimmte Unternehmensbewertung abläuft. Ich hatte keine Ahnung, habe aber nur kurz mit „Selbstverständlich weiß ich das“ geantwortet. Das hat er mir geglaubt und die Frage zu meinem Glück weitergereicht. Aber ich glaube dass es nie bei mir eng geworden wäre, dazu war ich bei den reinen Steuerthemen zu fit.