Steuerberaterprüfung vs. Steuerfachwirtprüfung

Nach der Prüfung ist vor der Prüfung!
Und damit meine ich nicht die mündliche Steuerberaterprüfung. Nein, ich werde im Dezember auch die Steuerfachwirtprüfung schreiben. Mein Plan B sozusagen.

Und daher wünsche ich mir von all den Steuerfachwirten da draußen, die die Steuerberaterprüfung geschrieben haben, Tipps, worauf ich bei der Steuerfachwirtprüfung im Gegensatz zur StB-Prüfung achten sollte.

Was sind die Unterschiede, was die Schwerpunkte? Hat man zeitlich ebenso viele Probleme wie bei der StB-Prüfung?
Wo wird die Steuerfachwirtprüfung in Berlin geschrieben? Infos oder eine Rückmeldung der Steuerberaterkammer zu meinem Antrag habe ich noch nicht.
Wie läuft die mündliche Steuerfachwirtprüfung ab und wann findet diese statt? Wann erhält man die schriftlichen Ergebnisse?

Ich bin über jede Information dankbar.

11 Gedanken zu „Steuerberaterprüfung vs. Steuerfachwirtprüfung

  1. Also soweit ich es noch im Kopf habe (geschrieben Winter 2016/2017) ist grade in USt der „Weg“ weiter zu führen. Darauf haben unsere Dozenten beim Examen auch oft hingewiesen dass es im StB-Examen eigentlich zumindestens in USt einfacher ist.

    Ansonsten natürlich keine Umwandlung, kein IntStR. Dafür (noch) in der Bilanzklausur ein eigener Abschnitt für BWL/VWL/Gesellschaftsrecht… aber nächstem Jahr ist es dann meine ich eine 4. Klausur. Die Themen sind hier und dort ebenfalls nicht so zu vertiefen bzw. manche Themen sind eben beim Fachwirt kein Thema und die Klausuren sind kürzer und nicht über 6 Stunden. Ebenfalls waren meine ich die AO Aufgaben nicht so komplex und lang. Aber was genau? Dafür ist es 1. zu lange her und 2. schwer zu sagen 😀

  2. Hallo Julia,
    du bist vielleicht zäh. Willst du tatsächlich kurz vor der mündlichen noch die Steuerfachwirtprüfung ablegen? Respekt
    Also bei der Steuerfachwirtprüfung kann im Grunde die gleichen Themen wie in der Steuerberaterprüfung vorkommen. Nur nicht in dieser Tiefe und schwere. Um Umwandlung, internationales Steuerrecht und Organschaft brauchst du dir keine Gedanken machen, sowas kommt nicht vor. Zeitlich hatte ich kein Problem, die Aufgaben sind auch nicht so lang.
    Ich habe damals im Dezember geschrieben und am 5.Februar mein Ergebnis bekommen. Die mündliche war drei Wochen später.
    Zur mündlichen. Ich hatte diese in Baden Württemberg und hier muss man keinen Fachvortrag halten ich weis aber das es in anderen Bundesländer anders ist. Ihr geht zu dritt/ viert in die Prüfung rein und werdet als wenn ich mich noch recht erinnere in 5 Runden geprüft.
    Ich wünsche Dir viel Erfolg.
    Grüße
    Nicole

  3. Hallo Julia,

    ich habe 2016 den Fachwirt und letztes Jahr den Berater erfolgreich absolvieren können. In der Vorbereitung zum Fachwirt haben sie oft zu uns gesagt, dass beim Fachwirt zum Teil 60-70% an Stoff vermittelt werden die man auch für den Berater braucht. Das würde ich im Nachhinein so teilen. Im Berater sind dann natürlich die Themen wie Umwandlung etc. noch drauf gekommen. Beim Berater ging es meiner Meinung nach noch deutlich mehr in die tiefe. Vielleicht hast du die Möglichkeit noch ein paar Klausuren vom Fachwirt zu lösen bzw sie dir anzugucken?

    Vielleicht noch kurz zu den drei Tagen:
    Tag 1: USt fande ich im Fachwirt deutlich angenehmer, weil unter jeder Teilaufgabe genau stand was verlangt wurde. Steuerbar, BMG usw. AO ist lange nicht so komplex wie im Berater. Die Sachverhalte sind deutlich kürzer. In einer Probeklausur bei Haas war der längste Sachverhalt glaub ich mal 1,5 Seiten lang. In der echten Klausur waren das dann drei Sachverhalte jeweils ca. eine halbe Seite lang.

    Tag 2 ist beim Fachwirt auch umfangreich. Int. Str, KSt organschaft brauchst du hier nicht. Was aber nicht zu unterschätzen ist, dass du beim Fachwirt viel tiefer in die Sonderausgaben, Agb etc einsteigen musst und dich demzufolge auch da im Gesetz auskennen solltest wegen der richtigen Zitate. Diese Themen wurden bei Haas im Berater zumindestens nicht in der tiefe unterrichtet wie man es beim Fachwirt braucht. Vielleicht ist es bei deinem Anbieter anders gewesen.

    Bei Tag 3 gibt es 75 Punkte für Buchführung und Bilanz und 25 für Gedellschaftsrecht/Kost/BWL. Ich habe Themen wie BWL/Kost erst für die mündliche Prüfung zum Steuerberater gelernt. Hier müsstest du ggf. für die schriftliche Prüfung zum Stfw noch nacharbeiten.

    Ich weiß natürlich nicht, ob sich in der Stfw Prüfung was in den letzten Jahren geändert hat 🙂

  4. Guten Morgen StB21_22, Nicole und Rockz,
    ganz lieben Dank für eure ausführlichen Beiträge, das hilft schonmal! 🙂

    @StB21_22, den Weg in USt weiter führen? Wenn ich den Ort der Lieferung/Leistung habe, die Steuerbarkeit, die BMG, Zeitpunkt der Entstehung der Steuer, Steuerschuldner und die USt ausgerechnet wurde, was ist dann noch weiter zu führen? 🙂

    @Nicole, das Fachwissen ist ja da. Ich muss jetzt nur schauen, was die unterschiedlichen Wege zur Lösung betrifft und mir noch sowas wie KLR, BWL ansehen. Und dann ab in die Prüfung. Klausuren schreiben hat ja schon auch Spaß gemacht. Und ehe ich ohne Abschluss dastehe, nehme ich den StFW gerne mit, wenns klappt. Kein Fachvortrag klingt schonmal gut. 😉

    @Rockz, ich gratuliere zur bestandenen StB-Prüfung letztes Jahr!
    Ich habe mir ein Klausurenbuch von NWB bestellt, da schaue ich ab nächstem WE mal rein und kann dann besser abschätzen, was die Erwartungen sind. Examio bietet auch immer wieder kostenlose Webinare an, das werde ich nutzen.
    Sonderausgaben, agB ja das hatte ich befürchtet. Das kam in meiner Vorbereitung auch nicht in solch einer Tiefe dran. Schau ich mir dann nochmal an.

  5. Hallo Julia,

    spannender Weg … ich habe erst mal den Fachwirt und dann ein paar Jahre später den Berater gemacht aber OK das kann man auch so machen …

    Ich schließe mich aber meinen Vorrednern an, kein Internationales, keine Umwandlung, die Themen an sich sind etwas runder und nicht alle Steuerarten werden so ausgereizt.

    Die Klausuren sind ja auch kürzer, ich meine zwei mal 4 und einmal 5 Stunden.

    Bei Bilanzierung gibt es halt das Novum das dort ein Thema vorkommt was in der Beraterprüfung NICHT dran kommt:

    „BWL“

    Ich musste damals z.B. eine Stellungnahme zum Ergebnis für die Hausbank in Form eines Briefes schreiben …

    Diese Themen sind beim Berater nicht gefragt.

    Die alten Klausuren kannst Du (bis 2014/2015) hier:

    https://www.steuerberaterkammer-westfalen-lippe.de/ausbildung-berufsweg/steuerfachwirtin/pruefungsaufgaben/

    einsehen. Nur die Lösungen gibt es halt nicht.

    Ich schlage vor, dass Du die Klausuren einfach mal neben die vom Berater legst. Dann werden die Unterschiede schon sichtbar.

    Bei der mündlichen gab / gibt es nur Fragerunden, keinen Vortrag, etwas kürzer als beim Berater i.d.R.

    Lg+viel Glück
    Marcus

  6. Hallo zusammen,
    hat irgendjemand hier Erfahrungen mit dem WLW Grundlagenkurs im Februar/März 2022? Ich würde mich sehr über ein Feedback freuen.
    Viele Grüße!

  7. Falls es noch nicht erwähnt wurde, im Fachwirt musste man auch die Fundstellen aus den Richtlinien zitieren, im StB wohl nur aus dem Gesetz. In NRW gab es 5 Minuten Fachvortrag.

  8. Hallo
    ich habe meine Fachwirt-Prüfung Ende 2016 in Hamburg geschrieben, ich erinnere mich zwar kaum noch aber die ersten beiden Tage schreibt man 5 Stunden und am letzten Tag 6 Stunden). Es gibt soweit ich weiß keine Umwandlung sowie kein IntStR. Meine mündliche hatte ich im März 2017, mir wurden Fragen gestellt von 5 Prüfern, es waren also keine Vorträge etc. Die mündliche fand ich persönlich viel besser als die schriftliche damals.

  9. Hallo Marcus, Any und Engel155,

    ganz lieben Dank für Eure Beiträge!

    @ Marcus: Die alten Klausuren schaue ich mir auf jeden Fall mal an, danke für den Link. BWL ist in der Tat bisher noch nicht in meinem Repertoire aber für die mündliche kann das nicht schaden. Danke für die Wünsche.

    @Any: Fachvortrag gibt es in Berlin wohl tatsächlich nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass es hier Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt. Richtlinien zitiert man unter Umständen auch beim StB aber vielleicht nicht so konsequent, danke für den Hinweis.

    @Engel155: 5 und 6 Stunden? Ich dachte, es wären 4 und 5 Stunden oder hat sich das geändert?

    @Julia: Den WLW Grundlagenkurs kenne ich leider nicht. Jemand anderes, der hier Tipps geben kann?

  10. @Julia:
    Ich habe den WLW Grundlagenkurs 2020 gemacht und fand ihn gut. Es ist ein guter Einstieg, alle Themenbereiche wurden angesprochen. Was im Grundlagenkurs dran kam, kommt im 11 bzw. 8-Wochenkurs nicht mehr dran. Mir hat es zum Start für die 6- Stündigen Klausuren gut geholfen, das Fachwissen aufzufrischen.
    Mit Grundlagen sind auch tatsächlich erstmal die Basics gemeint. Die Dozenten waren super und man konnte nebenher noch die ein oder anderen Infos für die Vorbereitung aufschnappen und was ich vorteilhaft empfand, man hat einfach noch ein bisschen Zeit bis es wirklich zur Sache geht.
    Ich würde den Kurs wieder machen. Habe im Anschluss den 8 Wochenkurs gemacht und war sehr mit Inhalt, Dauer und Niveau etc. zufrieden.
    Ich kann WLW alles in allem nur empfehlen. Auch die Klausurenkurse.
    Für mich hat es am Ende gereicht und habe bestanden. Meine Vorbereitung habe ich nur mit WLW auf die Schriftliche gemacht.

    Hoffe es hilft dir ein bisschen weiter. LG aus Bayern

  11. @STB2020/21
    Vielen Dank für die Auskunft! 😉 Ich habe bereits einige Lehrbriefe vom Fernkurs Knoll durchgearbeitet und mache zur Zeit den Klausurenvorbereitungskurs (Kurzklausuren). Ich überlege aber nun, für einige Teilbereiche den Grundlagenkurs zu buchen, da ich in einigen Themen noch Null Vorkenntnisse (Umwandlung, ISTR) habe und leider zeitlich bis zum Beginn der Klausurenkurse im Februar 2022 nicht alle Lehrbriefe durchgearbeitet haben werde.
    Grundsätzlich ist es aber doch recht knapp erst im Februar mit den Grundlagenkursen anzufangen und im Oktober in die Prüfung zu gehen, oder?? Oder hast du die Grundlagenkurse dann im Jahr vor der Prüfung belegt?
    Würde mich nochmal über eine Rückmeldung freuen! Danke!

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