Bestellungstermin

Heute ist meine mündliche Prüfung exakt einen Monat her. Was hat sich seither getan?

Nicht viel. Noch in der gleichen Kanzlei, natürlich zu anderen Konditionen, aber der Alltag hat sich kaum verändert. Terminbedingt ist aktuell allerhand zu tun und die fehlenden drei Wochen aus dem Januar sind kaum aufzuholen. Aber bei dem Ergebnis macht man das gerne. Wenn man sich mal überlegt, was man sich die letzten zwei Jahre so angetan hat…ich muss zugeben, die Erschöpfung, jetzt nachdem wirklich alles sacken konnte, ist enorm, aber es hat sich ja gelohnt. Ich habe zwischenzeitlich noch mit vielen lieben Kurskollegen mitgefiebert und fast alle dürfen sich demnächst Steuerberater nennen, ganz tolles Gefühl. Wenn ich so die Protokolle von Nürnberg verfolge, sieht es aus, als bleibt die niedrige Durchfallquote bei der mdl. Prüfung bestehen. Wenigstens etwas. Jetzt steht nächste Woche meine (vorzeitige) Bestellung an und dann im April bei der offiziellen Feier sieht man hoffentlich viele wieder, dann ohne Angst und Bammel, einfach nur zum Feiern!!

Apropos feiern – ein dreifach donnerndes HELAU!

20 Gedanken zu „Bestellungstermin

  1. Herzlichen Glückwunsch nochmal.

    Ich hab die Mündliche leider noch vor mir.
    Auch München bleibt sich treu. Nach den Protokollen fallen weitherhin reihenweise Leute mit 4,5 bzw. 4,33 durch. Sogar einen mit 4,16 hat es schon erwischt.
    Lerntechnisch läuft es momentan auch nicht so. Hab das Gefühl, dass ich alles sofort wieder vergesse und bei den Kurzvortragsthemen wird mir richtig Angst. Oft weiß ich gar nicht, was überhaupt gewollt ist und bei den anderen Themen hab ich auch nicht recht viel Ahnung.

  2. @ freizeitlerner: mach dich nicht verrückt! Versuch dein Bestes zu geben! Ich habe zur Vorbereitung viele YouTube Videos angeschaut, zu dem allgemeinen BWL/ VWL/ Recht Teil. Gibt da relativ gute Sachen! Verabschiede dich einfach davon, alles zu Wissen in der mündlichen. Es wird verlangt, dass man weiß, wie man mit dem Gesetz umzugehen hat. Schau dir die aktuellen Urteile vom BFH an, lese das DStR, arbeite Protokolle durch und versuche, die Kurzvorträge aus den Protokollen zu erarbeiten. Ich habe mir auch Kurzvortragsthemen selbst ausgedacht: z.B. lässt sich jedes Urteil / BMF Schreiben als Kurzvortragsthema gestalten.
    Lass dich von den Durchfallquoten nicht verunsichern. Bei mir ist jemand mit 4,0 durchgefallen (zu Recht). Du musst Selbstsicherheit in der Prüfung ausstrahlen, auch wenn du keine Ahnung hast oder das Gesagte evtl. falsch ist!
    Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich habe irgendwann auch nur noch Panik gehabt und den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen! Cool bleiben, hör dir ggf. Podcast zum Motivationstraining an und dann ran an den Speck! Verliere nicht das Ziel vor den Augen! Du bist so nah dran… Backen zusammenkneifen und Gas geben!
    Das Gefühl, bestanden zu haben ist unbeschreiblich!!!

  3. @Freizeitlerner: Nicht von den teilweise furchtbaren Themen verängstigen lassen. Meistens sind dann doch sowieso alle 4 Vorträge scheisse von daher würdest du vermutlich da nicht negativ auffallen. Ich selber hatte das Glück ein Traumthema zu erhalten (Hab genau den Vortrag 2 Tage vorher geübt). Hatte aber auch am meisten Angst vor 3 Arschlochthemen. Das hast du leider nicht in der Hand. Am Ende hast du mit einem schlechten Vortrag genau 1/7 versiebt aber noch 6/7 um doch noch als Gewinner vom Platz zu gehen. Zugegebenermaßen mit einem schlechten Gefühl, da muss man dann versuchen einen kühlen Kopf zu bewahren. Kämpfen und siegen!

  4. @Freizeitlerner: Mir wird auch übel, wenn ich manche Protokolle lese und mir denke – ob ich da wohl auch bestanden hätte?! Du tickst in der Ernstsituation anders und es sind meistens nur schlechte Themen dabei, aber auch die lassen sich meistern. Ruhe bewahren und bis zur letzten Minute alles geben. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass ich zu den Folgen einer umsatzsteuerlichen Organschaft mit einem schwachen Insolvenzverwalter befragt werde, hätte ich nicht antreten wollen ;-P Aber wir haben es als Team gerockt.

  5. Hallo zusammen,

    wir waren in der mündlichen in BaWü lediglich zu dritt (alle bestanden). Wir hatten einen der letzten Termine, da sind immer nur 3 Prüflinge drin, um ggf. einen erkrankten Prüfling dann da einzuplanen. In BaWü war wegen der geringeren Anzahl an Prüflingen bereits am 24.2.2017 der letzte Prüfungsta, bisher immer Mitte/Ende März. Man steht zu dritt viel mehr unter Beschuss, wenn auch die Prüfungsrunde nur 15 min statt 20 min dauert.

    Unser Start war wirklich bescheiden, haben teilweise totalen Quatsch erzählt. Dennoch haben wir alle in jeder Runde unser bestes gegeben, gekämpft bis zum Schluss. Das wurde uns auch hoch angerechnet. Der Prüfer sagte zu uns, dass wir uns ja trotz des schwachen Starts wieder gefangen haben. Also, nicht entmutigen lassen, auch wenn die eine oder andere Runde nicht optimal läuft. Es lohnt sich. Und immer schön §§ nennen. Das kommt gut an, und es schindet Zeit. Aber dennoch kurz nachdenken, was ihr sagt, ihr könnt euch sonst leicht in eine Richtung manövrieren, in die ihr nicht wollt.

    Auch mit 4,5 habt ihr super Chancen. Die Prüfer wollen Euch nicht durchfallen lassen, denkt da dran – aber ihr müsst liefern.
    Ich drücke Euch allen, die es noch vor sich haben, die Daumen. Gebt nochmal richtig Gas, es ist Endspurt angesagt.

  6. @Mel – Du denkst du hast das Recht darüber zu urteilen ob jemand zu Recht durchgefallen ist??

    Das passiert leider mit manchen Menschen, bei denen die Portion Glück im Erstversuch gereicht hat und die dann jegliche Menschlichkeit verlieren.

  7. Nun gut, wenn ich mit in der Prüfung sitze und sehe, daß ein weiterer Prüfling nichts abliefert, dann kann ich mir schon vorstellen, daß ich das Recht dazu habe, darüber zu urteilen, ob er zu Recht durchgefallen ist oder nicht.
    Und ich kann mir gleichzeitig sehr wohl darüber bewußt sein, daß mein Bestehen auch mit Glück zu tun hatte.
    Ebenso wie die Bemerkung, jemand sei zu Recht durchgefallen beinhalten kann, daß er einfach Pech mit den Fragen hatte.

  8. @Nadine, konntest du dir einen Termin für die Bestellung aussuchen, oder wie läuft das? Ich weiß nur, dass die Kammer diese Termine vorgibt, die bis Ende April gehen, aber nicht, wie die Vergabe läuft.

  9. @endlichSTB:
    ich bin die letzte, die über irgendwelche Prüflinge urteilt! Ich hatte selbst das Vergnügen 2 mal ! Und grundsätzlich ist meine Meinung, dass jeder, der die schriftliche bestanden hat im mündlichen durchkommen muss.
    Wer allerdings so blauäugig ist und UNVORBEREITET (kein Kurs besucht, keine Kurzvorträge geübt, keine Skripte gelesen und am Prüfungstag vormittags noch gearbeitet!) in die mündlich Prüfung geht, der kann einfach nicht bestehen. Der Prüfling sagte zu einem Prüfer, dass er mit dem Begriff „Bilrug“ nichts anfangen kann. Sorry, aber dann hat man es auch einfach nicht verdient, Steuerberater zu sein!

  10. @Karsten: Ich hab einfach auf meinem Antrag zur Bestellung vermerkt, dass ich eine vorzeitige Bestellung möchte und dann kam das Einladungsschreiben mit einem vorgegebenen Termin. Es steht auch drin, ich könnte bescheid geben, wenn der Termin nicht passt, aber ich muss so oder so frei nehmen. Uns wurde nach der mündlichen Prüfung gleich erklärt, dass diese Termine immer freitags gegen Mittag sind und diese Woche finden in Nürnberg keine mündlichen Prüfungen statt, dann passt das wohl.

  11. Ich habe am Tag nach der mündlichen angerufen, die Dame in der Kammer (Niedersachsen) hat mich dann in den ersten freien Termin eingetragen. Allerdings lag von mir auch schon das Führungszeugnis vor. Gemäß telefonischer Auskunft geht es streng nach Eingang, sie haben jeweils bis zu 20 Plätze je Termin, der 21. muss dann auf den nächsten Bestellungstermin warten. Allerdings waren bei uns nur 13 Kandidaten, einer davon Wiederbestellung, dem Vernehmen nach brauchen die großen WP-Gesellschaften immer etwas länger, un die Aufnahme in die Berufshaftpflicht zu bestätigen, weswegen die WP-Assis zumeist recht späte Bestellungstermine bekommen.

  12. @endlichSTB

    Ich muss dir leider auch bestätigen, dass es in meiner Prüfung jemanden gab, wo ich das Gefühl hatte, das derjenige als StB nur das Niveau der Haftpflichtbeiträge nach oben befeuert und man den dann besser nicht durch kommen lässt. So war es dann auch.

    Wer neben anderen „Kloppern“ in der ErbSt-Runde, bei der nach Vergünstigungen in Zusammenhang mit Grundbesitz gefragt wurde, lang und breit vom gewerblichen Grundstückshandel anfängt zu erzählen, hat es mMn nicht verdient.

    Und wenn man mit examinierten Kollegen über deren Prüfungen spricht, kriegt man solche Geschichten auch immer mal wieder zu hören.

  13. @ mel und hansi

    ich finde eure art und weise wie ihr über mitstreiter redet, die es nicht geschafft haben sehr herablassend und arrogant…

    du kennst nicht die gründe, warum der/diejenige keinen kurs im vorfeld besucht hatte oder sich nicht vorbereitet hatte oder warum er nicht vor der mündlichen vom arbeitgeber freigestellt wurde, aber du erlaubst dir deswegen die aussage, dass er deswegen einfach nicht bestehen kann… und das basiert worauf? dass du nur bestehen kannst, wenn du diese punkte in der vorbereitung abhaken kannst?
    ich hab für mein bestandenes steuerberater-exam weder einen präsenzkurs noch einen fernkurs absolviert. ich habe lediglich klausuren geübt und lediglich mit den cds von ohrenmenschen gelernt und auch keine kurzvorträge geübt. habe ich deswegen jetzt unverdient meinen berater bekommen?

    dass jemand mit fragen in der mündlichen nichts anfangen kann muss nicht zwingend an unwissenheit liegen sondern kann auch ganz einfach an nervösität/prüfungsangst liegen die sich auf grund der prüfungskommission ergibt…

    ebenso, dass der mitprüfling nur einen klopper nach dem anderen gebracht habe und somit das niveau der versicherungen nach oben treiben würde ist mehr als unkollegial… weißt du ganz genau, dass deine antworten alle zu 100% richtig waren und du absolut frei von fehlern bist? es gibt genug menschen die in der theorie glänzen, aber in der praxis versagen… auch das abbiegen in der erbst in die falsche richtung muss nicht unwissenheit sein wie bereit oben erwähnt…

    einfach mal ein wenig demut üben und jetzt nicht die nase übertrieben nach oben tragen und in die wunden der anderen salz streuen…

  14. @ becci

    Schade um jeden, der es trotz langer teuer Vorbereitung nicht schafft. Ich selbst habe eine Freundin, die es nach drei Versuchen und EUR 20.000 in den Sand gesetzter Werbungskosten leider nicht geschafft hat.
    Es gibt aber nun mal Antworten, die einfach falsch sind, objektiv falsch. Es spielt überhaupt keine Rolle in einer Prüfung, warum jemand eine falsche oder gar keine Antwort auf eine Frage gibt. Vielleicht war derjenige nervös, hat aus Gründen nicht gelernt, krankes Kind zuhause, whatever, kann alles sein.

    Zum Wesen einer Prüfung gehört aber nunmal die Präsentation seines Wissens zu einem bestimmten Zeitpunkt unter bekannten Bedingungen. Und wer das dann aus welchen Gründen auch immer nicht kann oder schafft, muss durchfallen. Ja, das sehe ich so. Was das mit Arroganz zu tun hat, weiß ich nicht.

    Was sollte aus deiner Sicht die Konsequenz sein? Alle sollen mündlich durchkommen, so gnadenmäßig oder wie? „Tja, hat zwar kaum was gesagt und wenn dann auch selten was richtiges, aber der hat bestimmt Prüfungsangst, lassen wir ihn mal bestehen“. Sorry, das würde ich überhaupt nicht so sehen.

    Es gibt sicherlich auch einen großen Glücksfaktor, was die Kommission, Vortragsthemen usw. angeht. Wenn ich aber schon als Mitprüfling merke, dass essentielle Basics nicht vorhanden sind, hat es jemand nicht verdient die mündliche zu bestehen. Meine Meinung, nenn es arrogant oder nicht demütig, ist mir egal.

  15. @ @becci

    ich frage mich gerade wo du in meinen worten diese aussage „Alle sollen mündlich durchkommen, so gnadenmäßig oder wie? “Tja, hat zwar kaum was gesagt und wenn dann auch selten was richtiges, aber der hat bestimmt Prüfungsangst, lassen wir ihn mal bestehen”.“ herleiten konntest… dies habe ich nirgendwo niedergeschrieben.

    es ging mir darum, dass es sich nicht gehört einfach zu sagen, dass jemand mit recht durchgefallen ist… es geht um die wortwahl (in den einzelnen beiträgen) die in meinen augen arroganz widerspiegelt…

    wenn jemand durchfällt ist es pech, aber als fremder dritter kann man nicht einfach sagen, dass ihm/ihr dies mit recht passiert ist und diese Aussage mit „Wer allerdings so blauäugig ist und UNVORBEREITET (kein Kurs besucht, keine Kurzvorträge geübt, keine Skripte gelesen und am Prüfungstag vormittags noch gearbeitet!) in die mündlich Prüfung geht, der kann einfach nicht bestehen.“ rechtfertigen.

    hat was mit taktgefühl und so zu tun… aber pauschalieren und abstempeln, wenn man selber bestanden hat ist für viele einfacher, als sich mit dem leid anderer auseinanderzusetzen und vielleicht aufbauend oder helfend zu denen zu stehen….

  16. @Bernd

    Ich warte derzeit noch auf meinen Bestellungstermin in Niedersachsen.
    Darf ich dennoch einmal fragen, wie die Bestellungstermin abläuft? Was passiert dort?
    Leider konnte ich hierzu noch nichts lesen…

  17. @ becci sagte am 1. März 2017 um 16:24

    Ich habe nirgendwo eine Aussage „Alle sollen mündlich durchkommen….“ von dir zitiert. Ich habe deinen Gedanken weitergedacht. Du sagst ja, es gibt vielfältige Gründe, warum jemand keine oder falsche Antworten gibt. Die Konsequenz aus meiner Sicht wäre dann, dies bei der mündl. Prüfung zu berücksichtigen. Meine Wiedergabe einer wörtlichen Rede bezog sich dann auf einen Prüfungsvorsitzenden, der das von mir zitierte am Ende einer Prüfung von sich gibt. Ich lehne die Berücksichtigung solcher Gründe jedoch ab.

    Wir liegen schlussendlich auseinander in unseren Ansichten darüber, was sich gehört und was nicht.

    Für mich ist das unproblematisch und auch nicht unhöflich zu sagen, dass jemand durchfallen muss, wenn er elementare Basics in der mündl. Prüfung nicht oder nur falsch zum Besten geben kann. Für die Gründe, die dafür verantwortlich sind, kann ich Empathie zeigen und das mache ich auch. Darf aber an dem Ergebnis der Prüfung nichts ändern.

  18. @Susi

    Eigentlich ist die Veranstaltung eher unspektakulär.

    Zunächst bekommen alle Ihre Urkunde von einem Mitglied des Vorstands, Fotograf knippst das, dann wird mit einem Glas Sekt angestoßen. Anschließend erzählt der Hauptgeschäftsführer etwa eine halbe Stunde etwas über die Kammer und das Versorgungswerk, nach etwa einer Stunde ist alles geschafft, vielleicht auch 1,5 Stunden, wenn 20 bestellt werden.

    Jeder erhält ein paar Unterlagen, vom NWB-Verlag gibt es ein Buch, von Datev eine Tasche, ein Prosecco in der Dose von einem anderen Verlag.

    Es gibt auch ein paar Plätze für Gäste, wenn du Partner oder Eltern mitbringen willst.

    Bei uns waren alle schick gekleidet, alle Herren außer mir 🙂 im Anzug mit Krawatte, die Damen im Kostüm.

    Anschließend schüttelt man noch ein bißchen Hände und dann löst sich das ganze wieder auf.

  19. @Bernd

    Vielen Dank für die Info.
    Dann kann ich den Termin ganz entspannt entgegen sehen 🙂 und freuen…
    Leider konnte/wollte die Dame von der StBK mir noch keinen genauen Termin nennen.
    Ich darf daher gespannt auf die Post warten, wann es denn endlich für mich soweit ist…

  20. Laut StBkammer sind dieses Jahr rund 60% in Hamburg durchgefallen. Es lag wohl nicht nur an Tag 2 sondern auch daran, dass die einfachen Punkte nicht bearbeitet wurden. (zu AO u GewSt z.b. gar nichts geschrieben)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*