Die Festplatte ist voll

Bei mir zu Hause auf dem Schreibtisch liegt ein (mittlerweile ziemlich versiffter) DIN-A4-Zettel, auf dem ich von Beginn meines Kurses an immer die Themen notiert habe, die ich noch lernen musste. Sobald ich das Thema gelernt und verstanden habe, streiche ich es durch.

Inzwischen kommen aber immer wieder Themen drauf, die ich 10 Zeilen weiter oben bereits durchgestrichen habe…

Verkürzt sieht das dann in etwa so aus:
Bauten auf fremdem Grund
KSt-Organschaft
Tausch mit Baraufgabe in der Umsatzsteuer
Verluste in der Einkommensteuer
Bauten auf fremdem Grund
KSt-Organschaft

Und für jedes Thema, dass „vorne“ neu reinkommt, fällt „hinten“ eins runter. Mein Gehirn meldet:

Festplatte voll

Das merkt man besonders daran, dass ich so „kleine Themen“ wie Umsatzsteuer und ErbSt/BewSt schon im Oktober/November 2016 „klausurreif“ gelernt habe, um sie aus den Füßen zu haben. Wenn ich jetzt die „gemischte Klausur“ schreibe kommt mir das teilweise so vor, als hätte ich noch nie von den Themen gehört.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass die Schwierigkeit der Steuerberaterprüfung nicht mehr die Komplexität der einzelnen Themen ist, sondern die schiere Masse…

Geht Euch das genauso? Oder liegt es am Alter? Oder sollte ich am Wochenende das verdiente Bier weglassen?

Aktuelles Motivationslevel: 70% (aber nur, weil ein Ende in Sicht ist – der Countdown ist zweistellig!)

16 Gedanken zu „Die Festplatte ist voll

  1. Du hast schon ein Jahr vor der Prüfung Sachen „klausurreif“ gelernt? Definitiv falscher Ansatz. Das ist die Quittung. Vor allem, wenn du dich seitdem damit wenig bis nicht mehr beschäftigt hast.

  2. Es war schon immer die schiere Masse.

    Die Komplexität kanns nicht sein, es müssen ja auch Finanzbeamte verstehen können… 🙂

  3. Ja, geht mir genauso 🙁

    Ich weiß manchmal auch nicht, wo oben und unten ist. Habe auch oft, dass Gefühl, dass ich gar nix mehr weiß. Bin beim 2. Mal dabei und wundere mich auch oft, dass ich über ein Thema ja schon Notizen habe, nur im Kopf sind die Infos irgendwie nicht mehr / bzw. ganz ganz hinten. Ich hoffe doch, dass diese alle Infos an den Prüfungstagen dann alle da sind…

    Nein, verzichte nicht auf das Wo-End-Bier! -> Genieße es 🙂 Mann/Frau soll sich auch was gönnen, zwischen den all dem Lernstoff. Schließlich haben wir ja noch ein „paar“ Tage bis zur Prüfung und die Motivation leidet auch bei mir.

    Es ist ein auf und ab der Gefühle, bei mir zumindest. Aber wie du auch schreibt, das Ziel / Ende ist in Sicht.

  4. @ Karsten
    Ich finde meinen Ansatz gar nicht so verkehrt.
    Mir ist klar, dass ich das nochmal auffrischen muss. Aber ich wollte die Themen einfach vom Tisch haben.
    Außerdem bilde ich die Azubis bei uns aus und Umsatzsteuer ist da ein riesen Thema. Das fiel mir schematisch deshalb sehr leicht. Und für ErbSt und Bewertung bin ich der Fachmann. Also habe ich diese beiden Themen einfach „fertig“ gelernt.

    Körperschaftsteuer, Grunderwerbsteuer und Gewerbesteuer habe ich übrigens inzwischen auch fertig.
    Seit letzter Woche habe ich auch Einkommensteuer abgeschlossen.

    Wie gesagt, das gilt nur für Inhalte und die Einzelthemen. Klausuranwendung und Erfahrung kommt natürlich noch im Klausurenkurs. Aber mein Ziel ist es, bis zum Klausurenkurs in 5 Wochen alle Themen auf der Pfanne zu haben und dann nur noch deren Anwendung zu üben.

  5. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Einen Stoff dieser Größenordnung einmal zu lernen und nicht regelmässig wieder aufzufrischen – wie es z.B. durch Klausuren geschieht – ist aber schon eine spezielle Art und Weise. 🙂

    Mir ging es zum Schluss des letzten Jahres ähnlich, dass der Eindruck vorherrschte, dass neues nur noch aufgenommen werden würde wenn anderes, wichtiges wegfällt. Die letzten 2-3 Wochen waren auch nicht mehr sehr produktiv. Allerdings ist es sicher von Vorteil wenn man 12-15 Monate lernt statt nur 5 Monate, wie ich es getan habe. Heute sitzt der Stoff ganz anders. Wenn auch nicht zwingend besser. 😉

    Der Kurs in Köln, erlaubt er Dir genug Luft zum Atmen zu holen? Zum Nachlernen bleibt Dir ja auch der September. Dort ohne Freistellung, oder?
    Alles in allem ist es ein hartes Programm, dass Du durchziehst. Hut ab, wenn das klappt!

  6. Bei allen anderen Fächern lerne ich ja auch auf die „normale Art“. Und natürlich wiederhole ich den Stoff durch Klausuren; ich hab jetzt nur echt eine ganze Weile keine gemischte Klausur geschrieben und da war alles wieder wie weggeblasen.

    Den Monat Köln ziehe ich mit 10 Tagen Bildungsurlaub + meinem regulären Urlaub durch.
    Und die Woche vor dem Examen habe ich ebenfalls mit regulärem Urlaub frei.

    Eine Freistellung habe ich wie gesagt ja nicht; das ist alles angesparter Urlaub des (Vor)jahres und Überstunden.

    Wenn das funktioniert klopfe ich mir auf die Schulter und sage mir „alles richtig gemacht“.
    Und wenn nicht… ja… dann schieb ich es auf eine unfaire Klausur und Exotenthemen. Ist doch klar?!

  7. Ich denke, dass es völlig normal ist, dass man Themen auch wieder vergisst. Man kann eh nicht alles 100%ig auf der Pfanne haben. Aber ist schon ärgerlich, wieviel wieder verloren geht. Mir ging es im Präsenzkurs sogar mal so, dass ich dachte, wir hatten das eine Fach noch gar nicht, aber wir hatten schon 6 Stunden Unterricht und ich konnte mich nicht dran erinnern. Leider vergesse ich in letzter Zeit auch alles private um mich herum… Termine, Aufgaben etc. Aber wenn ich mich so umhöre, geht das vielen so. Es wird auch wieder besser 😉

  8. Wie schon so oft geschrieben, das liegt am reinen Stoff – Lernen.

    Da hast du Null Wiederholung. Jedes Thema einmal angeschaut und dann liegt es ewig bis es mal wieder angefasst wurde.

    Nochmal: Klausuren Klausuren Klausuren!! Gerade jetzt. Nirgends anders bekommt man die Routine und Wiederholung, als wenn man Klausuren schreibt.
    Gefühlt kommen da meistens die Klassiker Themen in regelmäßigen Abständen und so festigt sich alles im Kopf. Das ist das A und O.

    Hör bitte auf mit Stoff lernen – du verzettelst Dich sonst.

  9. „TaxRelax“ kann ich nur zustimmen. Klausuren, Klausuren, Klausuren.
    Dann Lösung analysieren, Fehler bzw. nicht erreichte Punkte durchgehen und verstehen. Klausur gerne nach einem Monat nochmals schreiben, das schafft Routine und festigt den Stoff.
    Die 12-15 Klausuren welche gerne innerhalb eines Kurses durchgenommen werden decken bereits einen Großteil des Examengebietes ab. Wenn dieser Inhalt verstanden ist reicht es oftmals.

  10. Hallo zusammen,

    ich bin sehr dankbar für Eure Tipps. A pro pos Klausuren sind das A und O. Ich habe noch eine Frage:
    Wie lernt ihr sinnvoll für AO? Habt ihr noch ein Buch wo ihr kleine Teil raus empfehlen könnt o.ä.? Oder soll ich mich besser über Klausuren und nur Nacharbeiten reinkämpfen?

  11. @Fabian,

    es gibt ein Buch von Herrn Grosse zur AO, dass ich empfehlen kann…

  12. Hey Charles,

    besten Dank für die Info.
    Das ist auch vom Nwb Verlag oder?

    Ansonsten kann ich auch nur sagen, dasss ich den größten Wissenszuwachs und Aha-Effekt bei den Klausurbesprechungen hatte. In kleineren Fällen fehlt mir (so ohne Vorwissen) immer der Zusammenhang und das große Ganze. Immerhin sind es „noch“ drei Monate. 😉

  13. zumindest interessant fand ich den Klausurknacker AO von Breforth 978-3-9815540-1-4. Recht teuer und wirklich nur ein Vorschlag für die Herangehensweise an die AO Klausur. Zumindest einige Tipps fand ich ganz aufschlussreich.

  14. @Fabian,

    evtl. lohnt sich die Sonderausgabe von StuSt 7/2017 mit den Klausuren und der Klausurtechnik von Herrn Grosse…

    Am 1. Tag ist die Zeit extrem knapp….und man muss sich überlegen, wo man mit seinem Wissen die meisten Punkte holt, oder…?

  15. Weiß jemand ob es irgendeine Möglichkeit gibt, die Klausur aus dem Vorjahr zu besorgen..?:(

  16. Das Veröffentlichen der Klausuren ist seit 2016 durch die Finanzverwaltung nicht mehr gestattet…

    Die Durchfaller der schriftlichen Prüfung 2016 in Berlin und Sachsen, hatten jedoch die Möglichkeit, die Klausur nebst Lösungshinweis per Entgelt zu erwerben…

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