Man muss nicht immer alles erzählen ………

Hallo liebe Anwärter und Berufskollegen,

zur Zeit bin ich noch wenige Tage vor der großen Lern – Zeit im Büro und organisiere mich zu Tode, welche Mandanten für die Buchhaltung noch eben angefahren werden

oder welche kleinen Steuererklärungen doch noch vorher eben raus müssen …….


dabei habe ich einigen Mandanten bereits erzählt, dass ich das Steuerberater-Examen versuche und leider für ca. zwei Monate nicht erreichbar bin!

Zwei Kolleginnen kamen am Freitag unabhängig voneinander etwas besorgt auf mich zu

– ich sollte besser den Mandanten nicht groß erzählen, dass ich das Examen versuche –

falls es beim ersten Mal nicht klappt, könnten die Mandanten einen – Ihrer Meinung nach – für nicht mehr so kompetent halten

– da die Mandanten (bei uns viele Kleingewerbetreibende und Landwirte) gar nicht wissen, wie schwer das Steuerberater – Examen eigentlich wäre!

Natürlich kann man auch mal zu viel erzählen ………… keine Frage!

Wie läuft das denn bei Euch? Dürfen Eure Mandanten erfahren, dass Ihr das extrem schwere Examen versucht? Oder sagt Ihr auch, Ihr seid einfach mal wieder längere Zeit nicht im Büro wegen Fortbildungen!

Ich hoffe, dass ich durch das Statement meiner Kollegen hier keinen beleidige

– das ist ja auch nicht meine Meinung!

Einen schönen Sonntag + frohes Schaffen + natürlich starke Nerven für das Lernen!

Martin

11 Gedanken zu „Man muss nicht immer alles erzählen ………

  1. Hey Martin, das ist eine gute Frage… Ich habe es erst vermieden, das groß breit zu treten. Aber irgendwann, als ich einigen Mandanten dann mitteilen musste, dass ich 3 Monate nicht da bin, kamen natürlich z.T. besorgte Rückfragen. Da hab ich dann erzählt, worum es geht. Klar ist es blöd, wenn man durchfällt und dann auf die Rückfragen der Mandanten immer wieder das “ Versagen“ eingestehen muss. Aber eigentlich würde es nur unser Problem sein, die eigene Scham über das „Versagen“. Die meisten Mandanten wissen doch wie schwer und undurchschaubar das Steuerrecht ist. Viele Grüße!

  2. Hey Mandy!

    Danke für Deine Antwort!

    Tja – ich denke da hast Du schon Recht, man wird es wahrscheinlich nicht extra groß rausposaunen müssen

    – aber schämen muss man sich auch nicht! Nicht bei der schweren Prüfung!

    Viele Grüße

  3. Hi,
    also ich gehe ja auch zum August in Freistellung (da bin ich ja froh, dass ich nicht der Einzige bin der „erst“ jetzt in Freistellung geht), bisher habe ich es keinem Mandanten erzählt aber auch aus dem letzten Jahr kann ich von keinem schlechten Ereignis berichten. Meiner Meinung nach muss man da seinen eigenen Weg wählen und einfach ein bisschen Fingerspitzengefühl haben.

  4. Hi Richard!

    Danke auch für Deine Antwort!

    Ja, ich gehöre auch zu den Anwärtern, die erst relativ spät in die „Freistellungsphase“ gehen

    – man bekommt schon fast ein schlechtes Gewissen, wenn man andere hört, die bereits seit Juni / Juli freigestellt werden – aber bei jedem ist das organisatorisch halt auch nicht möglich! 🙂

    – Ich habe seit Anfang Juli immer mal einen Tag Lernurlaub pro Woche gehabt und fange jetzt Ende Juli / Anfang August erst richtig an loszulegen mit der Freistellung

    – und man merkt sofort: siehe da: hat man mehr Zeit für das Lernen – dann läuft das auch besser! 🙂

    Und ja, wahrscheinlich hast Du Recht – das sollte jeder so machen, wie er es am Besten findet!

    Ich persönlich – jetzt erzähle ich hier dann doch vielleicht schon wieder zu viel 😉 😉 😉
    – habe im Fachwirt auch zwei Runden benötigt – das haben manche Mandanten auch mitbekommen und trotzdem hat mich da keiner für weniger beratungs – kompetent gehalten! Allerdings hatte ich im privaten Umfeld Leute, die mich deshalb ein wenig durch den Kakao ziehen wollten, daher mache ich mir wahrscheinlich sehr viele Gedanken über das Thema!

    Also uns weiterhin viel Erfolg und wie gesagt jedem von uns die eigene Zielstrebigkeit seinen Weg zu gehen!

  5. Hey Martin. Die Prüfung zum Steuerfachwirt hatte auch für viele andere ein Problem darstellt. Es waren zu viele Exoten Themen dabei. Lass dir bitte kein schlechtes Gewissen einreden. Du rockst es. Deine alte Lerngruppe glaubt an dich.

    MfG Kathi

  6. Da man im Examen die Auffassung der Finanzverwaltung vertreten muss, kann man m. M. nach nicht anhand des Bestehens oder der Note auf eine guten oder schlechten „Steuerberater“ schließen.

    Da die Ergebnisse eh erst viel später kommen und du direkt wenn du wieder da bist im Oktober eh noch nichts sagen kannst, haben viele Mandanten bis dahin wahrscheinlich auch schon wieder vergessen, dass da mal was war 😉

    Bei uns in einer Big4 ist es ganz normal, dass man erzählt was man vor hat. Die meisten unserer Mandanten würden es auch so blicken was los ist wenn man mehrere Wochen bis Mitte Oktober nicht da ist 😉

  7. Hey Katrin

    – so habe ich das selbst bezüglich der Meinung der Finanzverwaltung noch gar nicht gesehen!

    Das stimmt natürlich auch!

    Und, ja, die meisten Mandanten vergessen das sowie so wieder – die wissen vielleicht der Kollege X ist oft auf Lehrgängen – aber ob der jetzt Steuerfachwirt oder schon Steuerberater ist, das wissen die meisten Mandanten bei größeren Büros oft nicht!

  8. Arbeite bei einem Prüfungsverband und habe jetzt auch meinen üblichen Sommermandaten erzählen müssen, dass der Sommer nächstes Jahr für sie auf Mai oder Oktober verschoben werden muss.

    Ich habe es aber nur bei den größeren Firmen erzählt, die das meist schon kennen und wissen, was das für ein Himmelfahrtskommando ist. Die kleinen Firmen haben eh wenig Mitspracherecht bei den Prüfungsterminen und da war ich mir auch nicht ganz sicher, ob sie das einordnen können.

  9. Natürlich habe ich unseren Mandanten erzählt, weshalb ich mehrere Monate nicht erreichbar bin. Viele haben schon von den unmenschlichen Durchfallquoten gehört. Ansonsten lasse ich diese nicht ganz unwichtige Info auch mal im Small-Talk fallen, wenn es angemessen erscheint.. Bisher haben alle verständnisvoll reagiert und waren sogar voller Bewunderung, dass ich mir die Prüfung antue. Die meisten Mandanten sind schlau genug, dass man Kompetenz nicht von einem Titel ableiten kann. Man macht sich doch sowieso schon verrückt genug und geht im Kopf durch wie man den Leuten erklärt, dass man durchgefallen ist. Also: Ehrlich erzählen, weshalb man weg ist und sich um alles andere keinen Kopf machen.

  10. Hi Philipp und Johannes!

    Danke auch für Eure Kommentare!

    Also ganz geheim halten, kann und muss man es wohl eh nicht!

    Und @Johannes: eigentlich hast Du schon Recht, eine Schande ist das keines Falles, wenn man mehrere Anläufe macht – alleine bereits aufgrund der Doppelbelastung Arbeiten + Lernen!

    Das ist so oder so schon eine Leistung!

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