(De)Motivation

Hinter mir liegen die Osterferien ohne Urlaub, dafür Vollzeit arbeiten und jetzt am vergangenen Wochenende auch Samstag und Sonntag ganztags Unterricht (Bilanzsteuerrecht: Leasingerlasse und Körperschaftsteuer: Organschaft – alles nicht mein Fall). Begonnen hat unser Unterricht mit einer Standpauke, da die letzten Präsenzklausuren wohl derart schlecht ausgefallen sind, dass man uns nicht mal den Schnitt mitgeteilt hat. Examina baut seine Klausuren absichtlich schwerer als die eigentliche Prüfung und wirbt damit auch. Das hat den Hintergrund, dass man dann bei der tatsächlichen Prüfung eher das Gefühl hat, dass es „leicht“ ist (ja, das war ein Scherz, „machbar“ trifft es besser, aber es soll einem leichter fallen und die Noten wären dann 1,0 – 1,5 besser als in der Übungsklausur). Ich kann diesen Ansatz absolut nachvollziehen und quäle mich auch brav da durch. Nur wenn man jetzt mal überlegt, dass wir auch schon exakt ein Jahr lang Wochenende für Wochenende opfern, alles nebenberuflich und dann noch schlechte Ergebnisse und eine Standpauke bekommen – absolut demotivierend.

Was ich ja gar nicht mag: wenn ein Anbieter den anderen schlecht redet – ist das wirklich nötig? Haben die das wirklich nötig? Es kann sich doch jeder Teilnehmer selbst ein Urteil bilden und nicht jeder lernt gleich. Kurz, es wurde auf Knoll-Klausuren geschimpft. Sinngemäß „da schreibt man gute Noten, das ist gut für’s Ego, bringt nur nix“. Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Ja, meine Ergebnisse sind da im direkten Vergleich schon besser, aber es steht auch immer dabei z. B. „70% Schwierigkeit“, „80% Länge“ – da kann ich als vernünftiger Mensch in der Vorbereitung schon einschätzen, kann ich von der Geschwindigkeit her noch etwas zulegen oder worauf muss ich mich einstellen, kommt noch eine Besonderheit mehr dazu – für mich persönlich ist das motivierend, immer noch ein bisschen mehr an sich zu arbeiten, immer eine kleine Schippe drauf zu legen. Ja, wir haben schon April, aber es ist ja noch nichts verloren.

Ich muss auch sagen, diese sehr lange Vorbereitung hat einen entscheidenden Nachteil: Mann muss höllisch aufpassen, dass einem zum Ende hin nicht die Luft ausgeht. Oder geht das nur mir so?

7 Gedanken zu „(De)Motivation

  1. Hallo Nadine,
    natürlich kann das schnell demotivierend sein, ich würde diese Demotivation allerdings in Motivation für eine bessere Auswertung der Klausuren stecken. Zeigs denen!
    Ich mache auch die Vorbereitung bei Examina, allerdings per Fernkurs und jetzt parallel noch den Klausurenfernkurs. Schreibst Du deine Prüfungen schon auf Zeit? Ich brauche für die BilStR-Klausuren immer eine Ewigkeit…irgendwann wirds mir dann auch zu blöd. Diese Klausur breche ich dann ab und arbeite dafür die Lösung sehr genau durch. (Wenn ich Zeit zum Durcharbeiten habe 😉 ) Das Niveau der Klausuren haut einen auf den ersten Blick schon um, aber ich finde um so länger man sich damit auseinandersetzt, umso mehr bleibt im Kopf..Allerdings kann ich mich bisher wegen der Auswertungen auch nicht allzuviel beschweren.
    Wo schreibst Du deine Prüfungen? Nbg oder M?
    Viele Grüße, Simone

  2. Ja, ich schreibe schon auf Zeit und bin in Nürnberg. Ich möchte es denen gerne zeigen, aber nach konzentrierten 6 Stunden alles geben kommt doch nur ne 5,5 zurück – hoffentlich krieg ich da noch die Kurve. Ich verstehe Herrn Hellmann schon im Unterricht nicht und dann soll ich seine Klausuren schaffen!?

  3. Ich schreibe auch in Nürnberg Prüfung..
    Bilanzsteuerrecht ist, finde ich, sowieso am schwierigsten. Obwohl laut Auswertungen immer der beste Tag aller 3 Prüfungstage..
    Herr Hellmann ist für mich auch am schwierigsten nachzuvollziehen..auch vom Skript. In KöSt tu ich mich deshalb auch schwerer als z.B. in USt, dort ist immer alles viel frischer und lebhafter formuliert. Das macht schon einiges aus. Ich finde Deine 5,5 aber voll in Ordnung für 6 h…ich habe ne 4,0 allerdings auf 16 h Bearbeitungszeit 😀

  4. Hallo Nadine,
    das hört sich heftig an. So wie ich deinen Beitrag lese, liegt es aber eher am Dozenten als am Stoff, oder?
    Bei uns ist Bilanzsteuerrecht wirklich super, was aber auch sehr am Dozenten liegt. Die einzelnen Themen werden sehr verständlich vermittelt, auch mit Bezug zu anderen Fächern.
    Allerdings klingt das Klausurniveau von Examina ziemlich heftig … Normalerweise ist ja eher Knoll für frustrierende Klausuren bekannt 😉
    Ich empfinde es zum Teil ähnlich wie du … Es ist nicht gut, wenn sich die Vorbereitung seeeeehr lange hinzieht. Ich bin froh, dass der Kurs im Juni endet und ich dann die Themen nochmal für mich aufarbeiten kann bis zum Klausurenkurs. Aber eine lange Vorbereitung zieht definitiv die Motivation nach unten. Am Anfang ist man noch hochmotiviert; zwischendurch kommt eine Phase, in der man sich denkt, dass das Examen ja noch gaaaaaaaaaaanz weit weg ist und gegen Ende ist es die Masse an Stoff, die einen erschlägt. Ich glaube, wenn man an so einem Punkt angekommen ist, an dem die Motivation echt im Keller ist, macht es Sinn sich mal ein paar freie Tage zu gönnen und privat etwas zu unternehmen. Danach kommt der Ehrgeiz wieder zurück!

  5. Das Problem mit der Motivation in der langen Vorbereitungsphase habe ich für mich so gelöst, dass ich mir jeden Tag sage, dass ich das alles gern mache und dass das im Grunde mein Hobby ist, für das ich im Beruf auch noch bezahlt werde. Und so ist es irgendwie auch…
    Ich bin allerdings leicht entsetzt darüber, was andere über Knoll Klausuren sagen. Ich bereite mich derzeit mit dem Klausurenfernkurs auf die Prüfung nächstes Jahr vor und dachte immer, Knoll sei auch schwieriger als die echte Prüfung.
    Stimmt das jetzt nicht?

  6. Hallo Nadine, hallo Simone.
    Ich kann absolut nachvollziehen was ihr beide bei Examina durchmacht. Auch ich habe meine Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung bei Examina im vergangenen Jahr gemacht. Mit Erfolg… habe im 1. Versuch bestanden.
    Hab den Samstagskurs, Klausurenkurs, etc… also das volle Programm mit gemacht, und… es hat für eine sehr gute Note gereicht.
    Auch wenn es manchmal wirklich verdammt hart ist, vorallem bei BilSt-Klausuren, oder UmwStR und KStR … aber, es wurde uns alles beigebracht was wir in der Prüfung brauchten. Auch ich war manchmal wirklich am zweifeln und fast schon am verzweifeln, wie soll ich diese Klausur in dieser Zeit lösen. Zwar wird man irgenwann fitter beim Klausurenschreiben, jedoch zieht vorallem bei den Klaururen in BilStR das Niveau dann auch entsprechend an.
    Ich denke dass die Klausuren von Examina auf jedem Fall über dem Niveau des „Echt-Examen“ liegt und schon schwierig sind. Jedoch sind auch Klausuren von WLW, Knoll, etc. anspruchsvoll. Ich denke es kommt immer darauf an welche Klausur man gerade schreibt und ob einem diese Themen besser liegen oder man sie noch nicht gelernt hat.
    BilStR ist bei Examina aber besonders hart.
    Lasst euch nicht unterkriegen es ist noch eine ganze Menge Zeit bis zur Prüfung.
    Ich weiß, ich kann leicht reden, aber ihr schafft das!!!

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