„Der Höchststand des Wissens“

…ist jetzt wohl bei der Mehrheit erreicht und ich kann es fast nicht mehr hören  😉

Ist es bei euch auch so, dass gerade die Prüflinge (egal ob Bilanzbuchhalter, Steuerfachwirt oder Berater) von den anderen Kollegen immer am meisten gelöchert werden? Am liebsten noch ohne vorher selbst etwas nachzulesen? Der gravierende Unterschied zwischen Gesetz bzw. im Zweifel Prüfungslösung nach Verwaltungsauffassung und der gängigen Praxis im Alltag eines Steuerbüros ist für manche einfach unbegreiflich. Neuerdings kommt von mir bei fachlichen Fragen die Gegenfrage (natürlich mit Augenzwinkern): „Prüfungstechnisch richtige oder kurze Praxisantwort?“ 😉 Aber ganz ehrlich? Wenn ich meinen Kollegen dann aus dem Stegreif einen Kurzvortrag halten kann, habe ich die Materie wohl verstanden und es ist eine tolle Übung und Wiederholung. Erstaunlicherweise gibt es viele Praxisfälle, die leicht ausgeschmückt eine tolle Klausur ergäben (ich denke nur noch in Klausurtechnik und -taktik). Ich muss aber so aufpassen, dass ich die aktuellen Urteile, BMF-Schreiben usw. nur noch überfliege, ob ich sie gerade praktisch brauche und schnell im Kopf wieder beiseiteschiebe. Den Aspekt hatte ich bei einer so langen nebenberuflichen Vorbereitung anfangs gar nicht bedacht, wenn man bis kurz vor knapp noch arbeitet. Und nichts reininterpretieren, was nicht da ist, gaaaaanz wichtig.

Auch irre: Wir haben heute in der Kanzlei die Seminareinladungen zum Jahreswechsel etc. erhalten und müssen uns entscheiden, wer wann zu welchem Anbieter geht. Ich habe da eigentlich noch gar keinen Kopf für und im allerbesten Fall kollidiert das dann vielleicht mit der mündlichen Prüfung und deren Vorbereitung – aber dann sage ich das doch sehr gerne ab 😀 😀 In meiner Einladung zur schriftlichen Prüfung steht auch nur pauschal „mündliche Prüfung ab Mitte Januar“. Was ich so mitbekommen habe, zieht sich das auch bis ins Frühjahr, aber immer einen Schritt nach dem anderen. Was mich sehr irritiert: Viele hier schreiben anscheinend die Prüfung tatsächlich unter ihrem Namen (und haben dafür extra Adressstempel usw. anfertigen lassen). Bei der StBK Nürnberg darf ich nur die kurze Prüfungsnummer angeben, da spar ich mir doch die Stempelei. Sachen gibt’s…

29 Gedanken zu „„Der Höchststand des Wissens“

  1. Hallo Nadine, auf jeden Fall Seminare buchen. Ich hatte das Glück/Pech genau am Tag vor meiner Prüfung im Ganztagesseminar Steueränderungen zu sitzen.
    Das ein oder andere gehörte konnte ich am Folgetag tatsächlich anbringen. Leider war die Meinung der Dozenten in einem Fall vollkommen abweichend zu der des Prüfers. Dennoch bestanden…

  2. Ich habe in München geschrieben und durfte auch nur unter der Prüfungsnummer schreiben. Einen Stempel hatte ich mir trotzdem machen lassen. Und ich muss sagen, dass das gar keine schlechte Idee war. Das geht halt wirklich schnell. Allerdings durfte man bei uns auch vor der Zeit die Blätter schon beschriften. Hat also zeittechnisch nichts gebracht…

  3. In Stuttgart/Sindelfingen dito.
    Man musste nur seine Prüflingsnummer auf jedes Blatt schreiben und die letzte Seite unterschreiben.
    Als wir dort am ersten Tag zum ersten Mal unsere Plätze einnahmen, lag an jedem Platz schon der Stapel Papiere, natürlich noch foliert in einer Verpackung. Wir durften dann aber direkt auspacken und jede Seite beschriften / stempeln.
    Spart Zeit und Nerven. War alles sehr gemütlich.

  4. Ich hatte mir auch einen Stempel fertigen lassen. Bei mir damals, hat glaube ich jeder gestempelt. Ich glaube, ich würde sogar 2 machen lassen. Einmal mit Adresse und einmal mit der Nummer….sicher ist sicher 🙂

  5. @Koni: Klar buchen wir die Seminare, hatte nur gehofft, das hätte Zeit bis nach der Prüfung. Ich glaube, die Einladungen kommen auch jedes Jahr früher, so wie die Lebkuchen im Einzelhandel…

  6. Lass dir bitte auf jeden Fall einen Stempel (in Nürnberg nur mit der Nummer) machen.
    In Ansbach lief es letztes Jahr so, dass um 8:30 begonnen wurde, die Platznummern zu vergeben. Tag 1 von A bis Z, Tag 2 Z – A, Tag 3 wieder A-Z.
    Wenn du einen Nachnamen sehr weit vorne oder sehr weit hinten hast, hast du im schlimmsten Fall nur knaop mehr als 5 Minuten, um dich häuslich einzurichten. Dann ist ein Stempel für die ersten 30 Blätter Gold wert. Für mehr Blätter musst du während der Prüfung Handzeichen geben. Da lohnt sich der Stempel dann sogar noch mehr.
    PS ich hatte Aufkleber mit meiner Nummer, das kann ich aber nicht empfehlen, Aufregung und Fingerspitzengefühl geht schlecht zusammen.

  7. Hey Sabrina wie geht’s dir, wie läufts als MegaSteuerberaterin, konntest du dein Wissen schon umsetzen und zu Geld/Umsatz machen XP

  8. @ Sabrina

    Liebe Sabrina, ich hab ebenfalls dieses Jahr bestanden und bin ab März in NRW bestellt. Würde mich gerne mit dir austauschen über das was danach gekommen ist. Arbeit, Veränderungen, Selbständigkeit etc. Gibt es da evtl. eine Möglichkeit?

  9. Hallo Zusammen, die Idee mit dem Stempel finde ich klasse. Darüber hatte ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Gibt es besondere Empfehlungen für einen Stempel? Mir würde einer mit Zahlen reichen. Ein integriertes Stempelkissen wäre optimal.

  10. Sehr lachen ich muss.
    Sabrina mit ihren Noten ihre erste Million bereits verdient haben wird.
    Aufkleber eine sehr dumme Idee sind. Ein Stempel nur ein paar Euro kosten wird und viel Zeit sparen wird.

    Meister Soda Euch von letztem Jahr Sindelfingen erzählen kann:
    Einlass sehr früh gewesen ist. Am ersten Tag sehr früh am Glaspalast man sein sollte.
    Man sehr viel Zeit haben wird an seinem Platz. Viele Blätter bereits an jedem Platz liegen werden.
    Man mindestens 20 Minuten Zeit haben wird. In dieser Zeit man seine Blätter auspacken und 30 davon stempeln sollte.
    In Sindenfingen genug Papier am Platz gelegen ist, man nur selten Leute gesehen hat, die mehr Papier benötigt haben.
    Mir nach dem Stempeln und Aufbauen sehr langweilig geworden ist. Am besten nicht mit anderen Leuten man reden sollte. Sonst man sich durch dumme Vermutungen nur verrückt machen lässt. Den Gang zur Toilette man nicht vergessen sollte.

    In Sindelfingen leider weiche Gummimatten (1 x 1m) unter den Tischen liegen werden. Der Tisch immer wackeln wird, wenn vorbeilaufen jemand muss. Jeder Tisch zum Gang wackeln wird. Sich beschweren wenig hilfreich sein wird.
    Nie ohne Gehörschutz ich schreiben würde. Trainieren damit zu schreiben man sollte. Dann daran man sich gewöhnt haben wird. Zu Hause mit diesen Stöpseln im Ohr ich gelernt und Klausuren geschrieben ich habe.

    Alle Bücher angeschaut werden während man warten wird bis es losgeht.

  11. Haha, nein, die Million habe ich noch nicht, ich bin angestellte Steuerberaterin in der Kanzlei, in der ich schon immer war. Mir geht es gut und ich freue mich auf den Urlaub im Oktober.

    @StB: Am einfachsten findest du mich wahrscheinlich über Facebook. Kennst du die Gruppe Steuerberaterprüfung 15 / 16 / 17? Die hübschere der beiden Admins bin ich (sorry Ibo!).

  12. Stempel finde ich auch gut … wenigstens ein Lichtblick neben der Sauklaue 😉

    Ich bräuchte kurz Eure Hilfe! Könnte mir jemand die bepunkteten Lösungen der 15’er und 14’er Klausuren freundlicherweise zusenden? Die Lehrgangsanbieter (mindestens Bannas) haben die wegen unüberbrückbarer Differenzen mit dem Finanzministerium von der Homepage genommen. Es hat doch bestimmt jemand noch die PDF auf dem PC 🙂 Eine Alternative habe ich bislang nicht gefunden.

    Die Mailadresse ist: mic.atone@gmx.de

    Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg allen!

  13. @Meister Joda: wie ist das mit den Toilettengängen? Darf wirklich immer nur einer auf die Schüssel? Dann wird meine rundliche Blase Probleme bekommen….

    @Sabrina: Ist der Stempel das Geheimnis wie du die letzten paar Prozent zur Topleistung rausgeholt hast? Dann werde ich mir das wohl auch mal zulegen 😉

  14. @ Rudi Rundlich: Meiser Soda meinen Du wohl… (Verwandt dieser nicht, Verschwägert dieser auch nicht – denke eher Darth Soda dieser er ist); Berichten Dir von meiner Prüfung ich kann. Geschrieben ich habe in Kolbermoor, nähe Rosenheim. Immer nur einer/eine die Toilette diese benutzen Er/Sie durfte. Schild dieses vorhanden war, welches zeigte an ob besetzt oder nicht. Nicht, gar nicht, hörst Du, auf gar keinen Fall – durfte man benutzen Toilette separate welche auch vorhanden war diese (vor Eingang Prüfungsvorraum); ausgeschlossen gewesen wäre man sonst (gegeben es hat dies wohl schon – arme Padawans !) ; Möge die Macht mit Euch sein – Stempel ich hatte nicht, trotzdem geschafft ich habe 😉

  15. Klausurtechnik-Frage zu Bilanzsteuerrecht:

    Wie haltet ihr es mit dem Sermon am Anfang (Ausweis, Ansatz, Zurechnung), wenn sich zwischen StB und HB keine (!) Unterschiede ergeben? 1x hinschreiben und dann über § 5 (1) S. 1 HS.1 die Paragraphenkette ausm ESTG dranklatschen oder trennt ihr das strikt und schreibt im Zweifel alles 2x hin?

    Gehe z.Z. Haas-Klausuren durch und da ist das strikt getrennt und jeweils extra bepunktet (je 0,5 i.d.R.). Hab’s bislang in erster Variante hingeschrieben, weil ich den Mehrwert nicht gesehen habe. Wurde bei meinem VZ-Kurs m.E. auch nicht moniert.

    Will aber auch nicht das Risiko eingehen an den falschen Korrektor zu geraten, der mir dann nur halbe Punkte gibt, weil er der Ansicht ist, dass ich es mir zu leicht gemacht habe (was natürlich unzweifelhaft so ist im Vgl. zu denjenigen, die alles schön getrennt 2x hinschreiben, statt nur die ESTG-§§ an die HGB-§§ zu pinnen)

  16. M.E. auf keinen Fall doppelt schreiben!

    Gegenfrage: Irgendwelche Erfahrungen wie mit Telegrammstil in AO seitens der Prüfer verfahren wird? Insbesondere bei Fristen m.E. Kaum anders darstellbar aus Zeitgründen.

  17. Ich habe tatsächlich auch gelernt, doppelt zu schreiben (Haas-Methode). So viel schreibt man ja auch eigentlich gar nicht doppelt, da man die Begrifflichkeiten (VG / WG) ja auf jeden Fall beide verwenden muss und auch alle entsprechenden §§ bringen muss.

    Wenn alles GoB-konform und das Ergebnis das gleiche ist, mache ich meine Argumentation im Handelsrecht aber deutlich kürzer (würde auch niemals doppelte Berechnungen machen) und verweise dann nur entsprechend auf die Ausführungen zum Steuerrecht.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, wird ja der Fokus auf das HGB in der Klausur immer stärker, deswegen wäre ich im Zweifel eher vorsichtig. Und das Zeitproblem ist (bei mir zumindest) bei BilStR sowieso nicht so groß wie bei den anderen beiden Klausuren, also lässt es sich auch noch einigermaßen gut unterbringen.

  18. @STB_2016? Uns wurde für AO beigebracht, auf die Fragestellung zu achten und wenn ein Gutachten gewünscht wird, darf es kein Telegrammstil sein.

  19. Klar darf es kein Telegrammstil sein, wenn Gutachten gewünscht ist. Allerdings wäre mir das im Zweifelsfall einfach egal, wenn die Zeit am rennen ist. Dann nehmen ich lieber den Abzug in Kauf, anstatt schön ausführlich im Gutachtenstil zu bleiben und dafür nicht fertig zu werden. Ich denke das bringt mehr Punkte…

  20. so halte ich es bisher auch und zwar von Anfang an in ao. Weder bei Knoll noch bei meinem präsenzkurs war ein schlechtes Wort dazu zu lesen bisher…

  21. Muss nochmal nachhaken 🙂 Wie ausführlich haltet ihr es denn in Ust bzw. was sagen Eure Anbieter hierzu?

  22. Wenn nicht ausdrücklich „Gutachten“ da steht kürze ich ab was nur geht: i.g.L. stb. Sonst. Leist. Stfr. – weder Knoll, noch Examina haben sich daran gestört.

  23. Das ist eindeutig zu kurz. Es sollte schon noch ein bisschen nach Satzbau aussehen, das heisst ein Satz ohne ein einziges ausgeschriebens Wort wäre m.M.n. nix. Versetzt euch in die Lage des Korrektors. Es muss „Spass“ machen es zu lesen oder zumindest sollte man es lesbar machen. Und es schadet nicht, sich von anderen Prüflingen postiiv abzusetzen. Damit meine ich auch die Lesbarkeit. Lässt sich alles üben….

  24. Ich denke bis auf AO kann man schon einiges Abkürzen.

    Natürlich ist es für den Korrektor schöner, wenn ganze Sätze dastehen.
    Allerdings werden dann mit Sicherheit 95% der Leute nicht fertig
    (die 5%, die fertig werden, haben mit Sicherheit was vergessen 🙂

    Ich stelle in USt den Sachverhalt ganz kurz in einem Satz dar und gehe
    auf Besonderheiten ein.
    Ansonsten halte ich es wie die anderen und kürze ab:
    (Lieferung § 3 Abs. 1; Ort: §…; stb. u. stpfl. …)

    In ErbSt mache ich es mittlerweile genauso.
    Bisher hab ich immer die komplette Bewertung schön dargestellt
    (also mehr oder weniger das Gesetz abgeschrieben).
    Vor der Bewertung des übrigen Vermögens war für mich die
    Zeit allerdings vorbei und es gingen wichtige Punkte verloren.
    Deshalb kürze ich auch hier ziemlich stark ab.
    (Bewertung: Ertragswertverfahren §§; Bodenwert: Berechnung + §§;
    Rohertrag …)

    Ich nehme lieber einen Abzug von 2-3 Punkten für die Form in Kauf,
    als dass ich Teile gar nicht bearbeite und mir weit mehr Punkte
    verloren gehen.

  25. Das Thema mit den Abkürzungen und Telegramstil wurde schon zig mal durchgekaut.
    Bis auf AO überall zulässig ohne abzüge usw. Ob der korrektur Spass am korrigieren hat, kann einem am allerwertesten vorbeigehen. wer meint mehr schreiben zu müssen wie verlangt ist, darf das gerne machen aber nicht den anderen einreden, dass ihre variante zu kurz wäre.

    Im Zweifel würde ich auch in AO auf stichpunkte übergehen wenn die Gefahr besteht, dass man nicht fertig wird. Allerdings nur dann. Und die Gefahr am ersten Tag nicht fertig zu werden ist hoch.

  26. @Stephan: Du sprichst mir aus der Seele!!!!!!

    Ich habe letztes Jahr das Examen sehr erfolgreich bestanden und habe nur Stichpunkte geschrieben. Ob mein Korrektor Spaß hatte war mir ziemlich egal! Hauptsache ich bin in jeder Klausur fertig geworden und habe jede Aufgabe nach meinem Verständnis gelöst.

    Im schlimmsten Fall könnte der Korrektor ein bis zwei Punkte abziehen, weil man lediglich Stichpunkte geschrieben hat, aber dann hat man trotzdem noch evtl. mehr Punkte gesammelt, als wenn man eine Aufgabe gar nicht gelöst hat, weil man Zeitdruck hatte!

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