Du kannst die Wellen nicht anhalten …

Hallo Ihr Lieben,

aber du kannst lernen auf ihnen zu surfen.
Ich liebe Wellen, besonders die mit weißen kleinen Schaumkronen bei stürmischem Wetter an der Ostsee, wenn der Strand leer ist …

Da diese Wellen gerade sehr fern sind und einige unserer Mieter gerade von der Coronawelle erfasst werden, dachte ich mir, ich schaue mir mal das Bannas Skript für das Insolvenzrecht an.

Himmel, bin ich froh, dass ich dieses Jahr nicht in die Mündliche gehe!

Da überfliege ich also 61 Seiten und lese so spanendes wie:

Verfahrensarten, Aussonderung, Absonderung und Aufrechnung, Kongruente Deckung ….

dann muss ich kurz weggenickt sein und erwachte wieder bei

Anfechtung wegen unentgeltlicher Leistung um dann auf Seite 57 endlich bei Modifizierung der InSO in der Covid-19 Pandemie Phase zu landen!

Es folgt die bekannte Änderung der Aussetzung bis zum 30.09.2020 und die Erweiterung bei Überschuldung bis Jahresende aber nur wenn keine Zahlungsunfähigkeit. Es folgt der kurze Hinweis des erhöhten Haftungsrisiko für Steuerberater, wenn dieser es versäumt dem Mandanten den Unterschied zu verdeutlichen bevor letztes plötzlich zufällig passiert …

Sportlicher Ansatz! Und so Realitätsnah …

Da kommt dann wohl ein länger andauerndes Freudenfest der Insolvenzverwalter auf uns zu oder um im Wellenterminus zu bleiben:

eine Insolvenzverwalterfreudenfestwelle

Egal, ist wie im richtigen Leben, des einen Freud ist des anderen Leid und die Antworten die ich bzgl. Rückforderung der Mieten durch den InsoVerwalter gehabt hätte fanden sich in dem Skript leider auch nicht …

Bleibt die entscheidende Frage, in welchem Umfang ist das in der Mündlichen relevant? In Steuer und Studium taucht das erst in 1/2021 auf, neben dem Berufsrecht und Europarecht. Was sagen eure Anbieter diesbezüglich? Und wie sieht es bei euch in der Praxis aus, hat die Insolvenzwelle schon eure Mandanten erfasst?

Auf das wir der Erkältungswelle entkommen,
wünsche ich euch wie immer viel Kraft; Spaß und Zeit zum Lernen.

LG aus Berlin
Beate

11 Gedanken zu „Du kannst die Wellen nicht anhalten …

  1. Hallo Beate, noch bin ich mir ziemlich unsicher, ob ich überhaupt vor ankündigung der Ergebnisse lernen soll.
    Habe leider kein gutes gefühl, da ich bilanzen nach 3 stunden abgeben musste (aus gesundheitlichen gründen) 🙁

    Wie ging es damals dir/euch nach dem 1. Versuch?

    Wünsche euch allen viel glück und ich liebe dein blog:)

    Liebe grüsse
    Hse

  2. Das muss nichts heißen, HSE. Ich war in Bilanz auch bereits nach 4 Stunden fertig und habe abgegeben.

  3. Liebe Hse,
    ich verstehe deine Unsicherheit gut, mir ist es nach der ersten Prüfung auch so ergangen.
    Tief in mir wusste ich, dass es nicht gereicht haben kann aber natürlich stirbt die Hoffnung als letztes …
    Ich bin allerdings durch und durch pragmatisch und verliere mich nicht lange in solchen Befindlichkeiten.
    Ich bin sofort (2 Wochen nach der Prüfung) in den Wiederholerkurs bei Bannas eingestiegen
    und habe parallel den Kurs für die mündliche besucht.
    Als dann im Dezember das Ergebnis kam und mein Gefühl bestätigte, war ich schon wieder so im Lernmodus,
    dass es mich nicht wirklich umgehauen hat und ich mich einfach noch tiefer in die Klausuren gestürzt habe.
    Wie sieht den dein Plan aus, wenn sich dein Gefühl bestätigt?
    Ein neuer Versuch oder Pause oder sogar Aufgabe (was für ein böses Wort), fällt mir sogar schwer es zu schreiben …
    Wo würdest du dich wie auf die Mündliche vorbereiten?
    Viel Kraft
    LG Beate

  4. Liebe Beate,

    So ganz genau weiß ich es nicht, was ich dann tun werde. Ob ich das ganze meinem 3- jährigen kind und meinem mann erneut antue, ist die frage. Andererseits habe ich so viel dafür getan… ich war eig. Auch ganz gut vorbereitet, jedoch wollte mein körper am 3. tag nicht mehr:(

    Na ja mal schauen. Sollte ich mich doch für die mündliche vorbereitung entscheiden, werde ich bestimmt wieder knoll bevorzugen.

    Wünsche allen viel erfolg!

    Ps: du solltest das bloggen weiterhin auf social media fortsetzen und über gott und die welt schreiben! Du kannst es sehr gut!

  5. Liebe HSE,
    wie denkt dein Mann über ein weiteres Jahr Reisebegleitung?
    Letztendlich spricht auch nichts dagegen zu pausieren, bis du wieder bei Kräften bist
    und dieser Lernmarathon besser in dein Leben passt.
    Schwere Entscheidung.
    Auf der anderen Seite frage dich ob deine Niedergeschlagenheit vielleicht eher den Corona-Herbst-Wintergesamtumständen geschuldet ist
    und nichts mit einer möglichen Reiseverlängerung zu tun hat?
    Du bist doch nicht aus Langerweile auf diese Reise gegangen!
    Eine Reiseverlängerung ist immer eine legitime Option …
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft zum Lernen, nicht Lernen ist gerade keine Option …
    LG Beate
    P.S. Social Media findet im großen bösen Internet statt!
    Teile von mir sind Ü50 und es war schon ein großer Schritt für mich,
    mich in diesen kleinen geschützten Campus Blog zu trauen …

  6. Liebe Beate
    Ich befinde mich grade im „Wellental“……
    null Motivation……Dauermüde….warten auf die „Weihnachtspost“……“Winterblues“…..
    einen Lernplan hab ich zwar gemacht schiebe ihn aber vor mir her….im Moment lese ich nur Steuer + Studium……Kurs für die mündliche ist erst im Januar….
    LG

  7. Liebe MKI,
    ich verstehe dich sehr gut!
    Und im Moment sehe ich auch nicht, dass die Mündlich so früh stattfindet wie in den letzten Jahren.
    Somit kommt die Motivation bestimmt, wenn du den ersehnten Brief in den Händen hältst.
    Wie müssen sehr aufpassen, dass wir nicht wieder in diese Lockdown-Lähmung kommen.
    Ich ertappe mich auch schon wieder dabei unnötig zu Prokrastinieren …
    Wie sieht dein Lernplan den aus?
    Viel Kraft
    LG Beate

  8. hallo ihr lieben,

    es ist wirklich komisch sich ohne. etz und doppelten Boden auf die mündliche Prüfung vorzubereiten, ohne nicht einmal zu wissen ob es wirklich reicht. Mein Pflichtbewusstsein bzw auch schlechtes Gewissen zwingt mich aber mich zumindest täglich 2 h hinzusetzen und die Lehrbriefe für die Mündliche von wlw durchzulesen und zu markieren und dazu die Fragen auf den Karteikarten zu lernen.
    jeder sagt mir darüber hinaus, lerne Vorträge. wie macht ihr das? ich simuliere bisweilen die Situation , nehme ein Thema und stoppe für 30min die Zeit infos zu sammeln.
    so jetzt vergleiche ich zuletzt meine aufzeichnung mit den Lösungen (WLW sei Dank) und es noch nicht mal annähernd, was gefragt wird.
    wie geht ihr bei der Sache vor? Versucht ihr so viele Vorträge wie möglich mit Lösungen zu lernen oder habt ihr ein Gehirn, der das alles bereits wusste? befinde mich etwas verloren.

    viele Grüße Anna

  9. Hi Anna,

    mein schlechtes Gewissen hat mich auch durch die komplette Vorbereitung für die Mündliche getragen. Das ist nicht schlecht. Kopf aus, nicht mehr an die Schriftliche denken und weiterlernen. Jetzt eben vermehrt VWL, Berufsrecht, BWL etc und die aktuellen BFH Entscheidungen und neuen BMF Schreiben durchlesen. Habe mich komplett mit WLW vorbereitet und bin außergewöhnlich gut durch die Mündliche gekommen.

    Zu den Vorträgen. Meine Erfahrung und auch meine Überzeugung die komplette Vorbereitung war, dass es natürlich sein kann, dass man ein Thema zur Auswahl hat in der Mündlichen, dass man vorher bereits intensiv vorbereitet hat, aber die Wahrscheinlichkeit dieses Thema 1:1 auswendig hinzuschreiben ist wohl eher gering. Daher bin ich 2x die kompletten Vorträge von WLW (waren seinerzeit fast 2 Kisten) durchgegangen. Durchgelesen, in Ruhe und habe versucht alles zu verstehen.
    Hierdurch habe ich (ähnlich wie in Erbst in der Schriftlichen) langsam aber sicher ein Grundschema, was für nahezu alle Themen anwendbar ist verinnerlicht. Mit dieser Herangehensweise bzw. diesem Rahmen kann man dann m.E. auch fast jedes Thema gut aufarbeiten. Dann fehlen nur noch die inhaltlichen Dinge, dafür brauchst du die Paragrafen. Die klatschst du an den Rahmen dran, machst auf Besonderheiten, Rückausnahmen aufmerksam und gehst auf verschiedene Steuerpflichtige o.ä ein und grenzt ab. Dann ist der Hauptteil eigtl fertig.

    Einleitung und Schluss sind m.E. wichtig. Sie sind wichtig für ersten Eindruck. Hier kann man zeigen, dass man Verständnis für die Materie hat, dass man über den Tellerrand schauen kann, dass man aktuell informiert ist etc. Für Einleitung habe ich immer versucht einen Lebensachverhalt zu zeichnen. „Die Veranlagung eines Mandanten war fehlerhaft. Wir haben dann Einspruch eingelegt aber die Verwaltung hat diesen abgelehnt. Was macht man in einem solchen Fall? genau hierfür steht einem der Finanzrechtsweg offen. hier kann man bla bla bla“ natürlich schöner formulieren, das war nur beispielhaft. Was aktuelles kommt auch immer gut.

    Der Schluss war dann klassischerweise ein i-Tüpfelchen also Besonderheit oder Ausblick. Wenns ganz schlecht läuft, gibts einen Standard Satz, musst du mal Dr. Brähler oder Toni Kreckl fragen. Der ging in die Richtung „Daher ist es von großer Bedeutung, dass wir als Steuerberater ein gutes und enges Verhältnis mit dem Mandaten pflegen um frühzeitig eine geeignete Lösung zu finden“

  10. Danke Hansi für deinen Tipp und deine geteilten Erfahrungen. Momentan sitze ich häufig vor den Thems( zugegeben ich habe mot Kö und FGo angefangen und tw find ich noch nicht mal was auf Anhieb im Gesetz. Da du erfolgreich bestanden hast ( nehm ich schwer an) , würdest du mir raten tw gleich in die Lösung zu schauen? sorry für diese vll naive Frage, aber scheinbar ist mein Hirn leer geschrieben.

    Viele Grüße

    Anna

  11. Hi Anna,

    ich habe in der Vorbereitung jeden Abend mind. 5 Themen vernünftig durchgearbeitet. D.h. Thema durchgelesen, 2-3 mins brainstorming und dann die Musterlösung grob angeschaut, danach im Detail, dann die aufgeführten Fundstellen angeschaut und dann nochmal den Überblick und Aufbau angeschaut.
    Unter Echtbedingungen Vorträge ausgearbeitet oder gar gehalten habe ich nur ca 3 im Rahmen von Prüfungssimulation in Bamberg.
    Die Vorträge vermitteln viel von dem Wissen für die nicht Steuerfächer und geichzeitig wiederholst du auch extrem viel Steuerfach Themen, die ja genauso abgefragt werden.

    Erst als ich wusste, wie ich schnell einen Rahmen, Haupteil/Einleitung/Schluss aufstelle und mit Fundstellen und Beispielen füllen muss, hat es für mich Sinn gemacht auf die 30min Vorbereitung zu achten. Erst dann hatte ich ein Gefühl dafür, ob ich genug beisammen habe für einen 10min Vortrag und alle wichtigen Punkte wie aktueller Bezug, generelle Relevant, Abgrenzung zu anderen Steuerarten oder Steurepflichtigen, Ausblick in die Zukunft, internationaler Bezug etc berücksictigt sind.

    Fairnesshalber muss ich erwähnen, dass ich mich mit Vorträgen und dem Sprechen vor einer Gruppe sehr leicht tue. Wer hier Probleme hat, der muss wahr. eher an seiner Rhetorik und Vortragsweise feilen, da gibts dann vll. sogar mehr Punkte, als auf inhaltliche Vollständigkeit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*