Heute….

….befinde ich mich in meinem persönlichen „emotionalen Loch“.  Ich kann mich gar nicht motivieren auch noch irgendetwas für dieses Examen zu tun! Nun lerne ich schon seit vielen Monaten, opfere nahezu jedes Wochenende, saß unzählige Stunden in meinem Büro und nun heute dies: eine 6 Stunden Probeklausur Verfahrensrecht. Verfahrensrecht ist ja eigentlich das „Punktefach“ aber heute…. ich benötigte 4 Stunden für Bewertungsrecht, danach war ich so frustriert, dass ich nicht schneller war, dass ich keine Lust mehr hatte, die Klausur weiterzuschreiben. Dennoch  quälte mich noch 1,5 Stunden durch Umsatzsteuer. AO konnte ich aus Zeitmangel nicht einmal die Aufgaben lesen…. Nun ja, die Laune wird schlechter und schlechter….

Der einzigste Hoffnungsschimmer: immerhin gab es mindestens 2 Mitstreiter, denen es genau so ging……und geteiltes Leid ist halbes Leid.

Die nächsten Monate können ja noch lustig werden !

7 Gedanken zu „Heute….

  1. Die Rückschläge erlebt jeder. Dadurch darf man sich nicht verrückt machen lassen.
    Hast du denn eine Idee wieso du ganze 4 Stunden für Erbschaftssteuer gebraucht hast? War der Aufgabenteil komplexer als sonst? Oder hast du Dich vielleicht in Details verloren?
    Was ich lernen musste ist, dass man sich auf keinen Fall „verzetteln“ darf und ggf. auch einfach Sachen weglassen muss, wenn man nicht sofort oder sehr zügig auf die Lösung kommt.
    Oft ist es aber leider auch so, dass die Klausuren von den Anbietern noch weniger in der Zeit machbar sind, als die Echtklausuren. Sowas ist dann frustrierend. Ich habe Klausuren mitgeschrieben, da war die beste Note eine 5,0. Das das kaum dem echten Leistungsvermögen des ganzen Kurses entspricht, sollte dann jedem klar sein und einen auch trösten.
    Am 1. Tag sollte man versuchen ALLES zu bearbeiten. Ich habe ErbSt immer nach 2 h bis max 2.15h beendet. Für USt habe ich mir auch 2- max 2,5 h Zeit genommen, so dass ich für AO immer noch mindestens 1,5 Stunden Zeit hatte und hier noch meine 10 Punkte geholt habe… manchmal auch mehr 😉 Ganze Teile wegzulassen halte ich für gefährlich.

  2. „AO konnte ich aus Zeitmangel nicht einmal die Aufgaben lesen“

    …weil Du 4 Stunden allein für das Bewertungsrecht bzw. das Erbschaftsteuerrecht benötigt hast. Daran lag es. Aber gerade bei den Aufgaben zum Erbschaftsteuerrecht ist es äußerst wichtig, die Berechnungsroutinen AUSWENDIG zu können. Das betrifft ganz besonders die Berechnungsroutinen zur Ermittlung von Grundvermögen und von Betriebsvermögen. Diese laufen IMMER gleich ab – und das müssen sie auch. Aber Du musst diese Berechnungsroutinen nicht nur auswendig können, Du musst sie auch SCHNELL auswendig können. An dieser Stelle hilft kein Talent weiter, auch kein besonderes, schöngeistiges Wissen. An dieser Stelle gibt es keine Abkürzungen und auch keine Tricks, sondern einzig und allein das Auswendiglernen und ständige Wiederholen der Berechnungsroutinen bis zum Prüfungstag wird zum Erfolg führen. Natürlich musst Du Dir die Berechnungsroutinen erst einmal SELBST erstellen. Genau DAS gehört zum Lernprozess im Rahmen der Vorbereitung für die Steuerberaterprüfung. Und genau DAS unterscheidet Dich dann letztlich später von einem einfachen Sachbearbeiter.

    Eine Frage noch: Wieso lernt man Umsatzsteuerrecht, wieso lernt man steuerliches Verfahrensrecht, wenn man aus Mangel an Zeit die Aufgaben dazu nicht lösen kann? Das ist dann im Hinblick auf den Prüfungserfolg komplett verschwendete Zeit. Mache Dir eines auch klar: Die Umsatzsteueraufgabe umfasst im Durchschnitt regelmäßig 20 Einzelsachverhalte in 4 oder 5 Textziffern. Die Umsatzsteueraufgabe ist DER Sargnagel des ersten Prüfungstages, denn es ist vollkommen irrwitzig, diese Aufgabe vollständig lösen zu wollen, weil sie innerhalb einer angemessenen Zeit schlichtweg nicht lösbar ist.

    Deshalb ist es ein absolutes MUSS, schnell und sicher durch die Erbschaftsteueraufgabe zu kommen. Die Erbschaftsteueraufgaben lassen sich mit Hilfe einer immer gleichen Lösungsroutine lösen. Dabei handelt es sich nicht etwa um Einfallslosigkeit seitens der Prüfungsersteller, sondern diese Lösungsroutine ist von Gesetzes wegen so vorgesehen und man tut gut daran, dass man in der Prüfung aufzeigt, dass man genau nach dieser Lösungsroutine vorgeht. Wenn das nicht in den Steuerprivatschulen erläutert wird… …wieso gibt man dann viel Geld dafür aus? Das ist absolut essentiell für den Prüfungserfolg!

    Was meinst Du wohl, wie lange ich bisher dafür gebraucht habe, um MIR SELBST die verschiedenen Berechnungsroutinen für beispielsweise den Steuerwert des Grundvermögens (Grundbesitzwert) oder den Steuerwert des Betriebsvermögen (Betriebsvermögenswert) zu erstellen? Viele Monate sind dafür ins Land gegangen. Und noch einmal viele Monate habe ich gebraucht, um die einzelnen Berechnungsroutinen AUSWENDIG und SCHNELL zu Papier zu bringen. Ich kann Dir eines mit Sicherheit sagen: Wenn Du in der Prüfung anfängst, den § 185 BewG oder die §§200 bis 203 BewG nachzuschlagen, weil darin die Berechnungsroutinen für die Ermittlung des Grundvermögens bzw. für die Ermittlung des Betriebsvermögens im vereinfachten Ertragswertverfahren enthalten sind, dann hast Du bereits verloren. Das muss ABSOLUT AUSWENDIG sitzen. Genauso muss in den Berechnungsroutinen beispielsweise § 11 Absatz 2 Satz 3 BewG und § 198 BewG berücksichtigt werden. Bloß… …an welcher Stelle der Berechnung??? Solche Fragen dürfen in der Prüfung gar nicht erst aufkommen.

    Fröhliches (Auswendig-)Lernen!

  3. Hallo Melina,

    halt Dich bloß tapfer !!! Das wirst Du alles noch innerhalb der nächsten vier Monate hinbekommen, ganz bestimmt. Und man kann auch die Klausur bestehen, ohne ein photographisches Gedächtnis zu haben, davon bin ich überzeugt.

    Das schaffst Du noch innerhalb der nächsten Zeit !!!

    Liebe Grüße
    Maren.

  4. Ich kann Steuermann nur in Teilen zustimmen.
    Ja vieles muss absolut auswendig sitzen. Die Einleitungssätze habe ich immer auswendig runtergebetet. Logisch. Da gibt es ja auch nicht soviele Möglichkeiten. Man muss wissen wo was steht. Aber ich bezweifle das ich nun genau wissen muss, was in §202 Nr. 1 Buchstabe c BewG steht. Das kann man auch noch nachblättern. Wenn man bspw. an der Bewertung der Firma ist, sollte der §§ eh aufgeschlagen sein. Die Zeit hatte ich immer.
    Ich bin halt ein absoluter Schnellschreiber gewesen. Auf lang und breit ausformulierte Sätze habe ich nie Wert gelegt und offensichtlich werden die auch nicht benötigt da ich auch bestanden habe und auch fast alle Probeklausuren bestanden hatte. Aber vor allem bin ich immer fertig geworden. Ich glaube das Problem vieler ist, dass sie Sätze ausschreiben und zulange an irgendwelchen kniffligen Sachverhalten rumzuüberlegen die vielleicht 1-2 Punkte bringen, anstatt die Punkte abzuhaken und die „leichten“ Punkte mitzunehmen.
    Des Weiteren und da muss ich Steuermann rechtgeben, müssen die Grundlagen und die Einleitungssätze die die sog. Fußgängerpunkte bringen. Ich hab viel Zeit damit verbracht den Einleitungsteil und die §§ auswendig zu lernen die zB in BewG/ErbStG benötigt werden. Immer wieder. Das braucht man aber auch in anderen Bereichen. zb Int Steuerrecht hat auch immer ein Schema. Muss sitzen. Oder auch Umwandlungssteuerrecht. Wenn man das Grundschema intus hat und am Anfang aufpasst nicht falsch abzubiegen, nimmt man hier immer viele Punkte mit. Ich hatte hier gute Lernkarten die ich regelmäßig von meinem Freund abgefragt wurde. Die kann man sich ja entweder selbst schreiben oder halt kaufen…

  5. Danke für eure Reaktionen 🙂 Ich denke schon auch das Steuermann in einigen Punkten Recht hat und man einfach möglichst viel aus dem FF können muss.
    Die Frage ist aber, wie wahrscheinlich ist es, dass zur Grundstücksbewertung das Ertragswertverfahren sowie das Sachwertverfahren UND eine Unternehmensbewertung im vereinfachten Ertragswertverfahren sowie die Substanzwertermittlung drankommt. Ich glaube, selbst wenn man das komplette Gesetz samt Richtlinien auswendig kann, kann man das unmöglich in 2 Stunden schaffen 🙂 Egal, solche Rückschläge lieber in der Vorbereitungsphase als nachher im Ernstfall 🙂

  6. Ich hatte die WLW klausurkarteikarten. Darauf waren solche Schemen zum auswendig lernen dabei. Hat mir gut geholfen.

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