Maik ist eigentlich Blog-Leser und startet 2017 seinen zweiten Versuch beim Examen.
Ich kam mit ihm in netten Kontakt und habe viele Fragen über den Ablauf der Echt-Klausur gestellt. Und damit nicht nur ich von seinen Erfahrungen profitiere war er so nett folgenden Leser-Beitrag über den Ablauf der Steuerberaterprüfung 2016 zu schreiben… Vielen Dank!
Ausgangssituation |
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Niedersachsen, männlich, 44 Jahre, 11 Jahre Praktiker, alle drei Tage um 36-45 Punkte in den jeweils letzten 3 Klausuren. |
Tag 1 |
Die Nacht im Hotel verlief gut. Leichtes Baldrian und ein gesundes Selbstbewusstsein verhalf zum Einschlafen um 22.00 Uhr und Aufwachen um 5-6 Uhr. Ich habe an Teilnehmer im Rest Deutschlands ein Video verschickt. Die Szene aus Karate Tiger I, „Jason, kein aufgegeben, kein Rückzug!“
Die Stadthalle in Braunschweig ist schon ein beeindruckend großes Gebäude und die Weitläufigkeit der Flure wird auf den ersten Blick nur durch die wuselnde Masse der Prüfungsteilnehmer abgemildert. Der riesige Prüfungsraum ist voller Einzeltische, aber nicht überfüllt. Die Tische weder (zu) klein noch groß, es wird gehen. Kann man die Anspannung riechen? Sehen? Spüren? Vermutlich alles zusammen. Die Gespräche mit Bekannten laufen alle ungefähr gleich ab. „Viel Glück!“ heißt es aus bleichen Gesichtern. An so einem Tag werden selbst ungeliebte Bekannte zu verbündeten. Es wird angesagt, dass die Taschen nicht an die Seiten gestellt werden dürfen, da dort die Lüftungsschlitze sind. Nicht gesagt wird, dass die Taschen nicht unter den Tischen stehen bleiben dürfen. Auf meine Nachfrage werde ich angeblafft und sofort wird meine Anspannung in Aggression umgewandelt. Ich Stempel meine 50 Blatt Papier mit meinem Namen und fange mit allen anderen zu schreiben. Die Klausur entspricht 1-1 meinen Erwartungen. Ich beginne mit Verfahrensrecht, gehe über zu Erbschaftsteuer und lese die Aufgabenstellung mit „Grunderwerbsteuer und andere Nebensteuern“ und halte es für einen Scherz. Dennoch sitze ich gut 2 Stunden an Erbschaftsteuer. Manche Aufgabenstellung in Erbschaft muss ich dreimal lesen. Die sind doch unsauber formuliert? Kurze Gespräche nach der Klausur zeigen, dass jetzt schon nicht grade wenige Kollegen die drei Tage abgeschrieben haben. Ich war gefühlt auf meinem üblichen Level. Und Erbschaft war erwartungsgemäß ätzend gewesen. |
Tag 2 |
KSt/GewSt entsprach nicht wirklich den bekannten Aufgabenstellungen, die Pensionskasse zog sich durch und ich hatte eine 50/50 Chance ob vGa oder nicht… (falsch entschieden). Und das zog sich durch all die Jahre/Punkte. Der 8c KStG-Fall war aus Gewerbesteuer, mittendrin im Schreiben überlegte ich, warum ich bei einer OHG im KStG bin.^^ Helft mir, ist es § 10a S…8 GewStG? Dann diese geile Aufgabe 1. Seitenweise. Mit der sinngemäßen Aufgabenstellung „finde die Abzugsteuer und sage uns wann sie fällig ist“. Ich las alles „neutral“ durch und stand auf. Ging den langen, langen Weg auf Klo und setzte mich ein paar Minuten hin. Ging zurück und löste diese Scheisse. Die Alternative wäre gewesen wie die junge Frau auf der rechten Seite zu reagieren:“ich verklage sie, (weinend) ich verklage sie, ich verklage sie“… Stundenlang. Und die Aufpasser griffen nicht ein. Die armen Klausurschreiber um diese Frau herum. Ich denke, meine 7-10 Minuten Klogang waren gut investierte Zeit.Im Gegensatz zu den besten nutzte ich nur Richtlinien und Gesetze (Erlasse wären teilweise sehr hilfreich gewesen). Dafür war ich recht gut in der Zeit. Teilweise traf man auf Lösungen für ganz andere Aufgabenteile als die, die man grade bearbeitete. Dann habe ich die Fundstellen notiert. Bei meinem zweiten Klogang traf ich eine Kollegin, die soeben aufgegeben hatte. Der Aufpasser fand es gar nicht witzig, dass wir miteinander sprachen. Dabei wollte ich sie nur umarmen. Wild (innerlich) fluchend suchte ich §§ 37a und 37b, fand sie aber nicht. Also schrieb ich den Inhalt ohne Paragraphenangaben. Der Tag endete mit meinem schwersten Fehler. Wir verabredeten uns zu dritt zum Essen und waren kurz darauf acht Leute. Einer fluchte immer über die Klausur. Nach einer halben Stunde war ich dermaßen gestresst, dass ich ging. |
Tag 3 |
Tag 3 gab es nur noch wenige echte Optimisten. Ich war glaube nervöser als an Tag 1. Viele andere wussten schon, dass es nicht gereicht hat. Ich schrieb die Klausur, empfand sie als schwer, aber fair. Es hieß später, sie wäre leicht gewesen.
Am Ende war es dreimal 4,5. Damit gehörte ich zu den besten 40% meines Kurses. Und ganz am Ende reichte es nicht.^^ |
Dieses Jahr wird es schlimmer….Ihr werdet an meine Worte nach der Prüfung denken…
wie und was sollte heuer noch schlimmer werden!!??
Wie kommst du darauf? Was wird schlimmer?
@Bernd: Solche Kommentare sind einfach nur ätzend und bringen keinen weiter. Ich nehme an, dass Du letztes Jahr zum 3. Mal durchgefallen bist und deshalb glücklicherweise nicht mehr antreten musst?! Die wenigen Leute, die die Prüfungsaufgaben kennen, sind sicher nicht so unprofessionell und gefährden ihren Job durch solche sinnlosen Kommentare und haben vermutlich auch Besseres zu tun. Also lasst Euch bitte nicht verrückt machen. Zumal es wichtigere Dinge im Leben gibt als das StB-Examen, das sollte man nicht vergessen 😉
Ich war doch etwas verwundert, dass ihr die Namen auf eure Zettel schreiben sollt. In Bayern wird das über die Kennnummer gemacht.
Kann es sein, dass bei euch in der Prüfung ein paar Psychopathen waren…eine die alle verklagen will und das vor sich her gesprochen… 😉 Aber ich hätte mich doch gestört gefühlt und das wäre auch bei der Aufsicht gemeldet worden…na ja, ein Amoklauf bei der Steuerberaterprüfung wäre ja mal was neues.
Du hast Glück, dass du nicht aus der Prüfung ausgeschlossen wurdest. Jemanden umarmen oder mit ihm sprechen, ist ein NoGo. Das darf es nicht geben.
Das die Taschen nicht am Tisch stehen dürfen, ist auch bei den Instituten bekannt. In Fürth ging das ohne Murren ab.
Nun noch was zum bearbeiten. Die Technik habe ich mir für meine nächste Prüfung angeeignet:
Wenn ich die Aufgaben zuerst durchlese, kommen mir meist schon die ersten Gedanken: AO Wiedereinsetzung mit § etc. Das schreibe ich auf einen Zettel (du hast unendlich viele und kannst nachfordern, soviel du brauchst). Dann lege ich Ihn zur Seite, lese weiter und wenn ich das nächste erkenne, dann das nächste Blatt. So vergesse ich nichts. Wenn ich dann die Aufgaben bearbeite, arbeite ich mich durch und halte mich auch an die Zeitvorgaben und zwar sehr streng.
Vorteil dieser Technik ist, dass dein erster Gedanke bereits da ist, du füllst nur noch das Papier und du hast nicht die Angst vor dem weißen Blatt. Ich habe die Technik jetzt in den Probeklausuren mehrfach getestet und es ging sehr gut.
Wenn der Sachverhalt kompliziert ist, immer Skizzen machen oder eine (AO) Zeitleiste erstellen.
Meine 2 Cent!
@Maik,
vielen Dank für Deine Schilderungen….
Ich weiß nicht, ob ich dies richtig verstanden habe:
3 x 4,5?
Heißt dies, dass Du im Mündlichen aussortiert worden bist?
Ist aber auch ’ne Kunst in 2016/17 in der mündlichen rauszufliegen….
Hallo Maik.
Vielen Dank für deine Schilderungen. Sehr interessant und schön geschrieben. Du wärst auch ein guter Blogger geworden. 🙂
Bei so einer harten Prüfung in der mündlichen raus geworfen zu werden, stelle ich mir hart vor. Da hat man die eine Hürde geschafft…..
Kannst du ausmachen woran es lag?
Viel Glück für dein diesjährigen Versuch!
Vielen Dank, Patrick, für die Gelegenheit mich hier zu äußern.
So ein Text ist natürlich immer unvollständig, abgekürzt und enthält auch gewisse künstlerische Freiheit. Trotzdem muss ich zugeben, dass mir beim Schreiben der Stresspegel wieder anstieg.
Ja, Charles, ich habe schriftlich am oberen Rand meiner damaligen Möglichkeiten gelegen und schriftlich mit 4,5 Bestanden bzw. die nächste Runde erreicht. Dort war ich nicht stark genug um die Prüfer zu überzeugen und bin mit 0,1 Punkten durchgefallen. Keine Sternenstunde meines Lebens.
Ghost.^^ Du verstehst wohl auch alles wie Du willst.
Eine interessante Alternative zum markieren entscheidender Stellen im Text ist es den unwichtigen Text mit einem Eding auszulöschen. Das minimiert die Suchzeiten.
Ohne Übung kann ich das aber nicht empfehlen.
Immer schön entspannt bleiben. Der Beitrag von Bernd ist doch offensichtlich Ironie?!, vielleicht nicht unbedingt „Ironie“, da fehlt mir einfach der genaue Fachbegriff.
Ich stimme zu. Vor der mündlichen Prüfung hatte ich ein Ausscheiden auch mehr in den Bereich des theoretisch möglichen gelegt, zu viele schwächere sind „locker“ durchgekommen.
Weiterhin stimme ich zu, dass es ziemlich weh getan hat zu diesem Zeitpunkt (insbesondere Kalendermässig, im Februar) noch aussortiert zu werden.
Woran es gelegen hat? Natürlich immer an den anderen. 😉
Woran es gelegen hat? Die Prüfer kannten mich nicht, keiner hatte einen Strauss mit mir auszufechten – soweit ich weiß. Diese Kommission hatte zwei Jahre lang niemanden durchfallen lassen. Ich war recht ordentlich vorbereitet, hatte unter anderem ca. 60 Vorträge vor anderen gehalten und auch mindestens so viele gehört.
Woran hat es gelegen? An der Tagesform, an meiner Vorbildung, an der Einstellung?
Ich war schwach gestartet, der Vortrag war eine 4,0, was bei einer 4,5 als Ausgangssituation bedeutet, dass es von da an nicht leichter wird. In der folgenden ersten Runde bekam ich keinen Zugriff auf den Prüfer. Er hatte die Fragen jeweils vorgelesen und ich musste immer Nachfragen. Keine Ahnung was da los war, die Antworten waren okay, aber der vermittelte Eindruck vermutlich verheerend.
Jetzt muss man wissen, dass jede „normale Runde“, die nicht überragend gut oder überragend schlecht war mit meiner Vornote bewertet wurde. Also 4,5. So auch hier.
Ich wusste, ich war in Schwierigkeiten und habe die folgenden 5 Runden „Marc Wilmots Gedächtnisrunden“ abgelegt. Ich habe jede Frage angenommen, habe immer und immer wieder geantwortet. Die Erkältung setzte sich durch, ich wurde heiser. Und ich habe weiter geantwortet. Ich habe gekämpft und es hätte reichen können wenn die Prüfer gewollt hätten. BWL war ich gut, dass wurde nicht anerkannt, Erbschaft/USt wurde hochgestuft (3,5).
Am Ende waren wir alle Überrascht als ich einzeln hochgerufen wurde. Nur kaufen konnte ich mir für das allgemeine Unverständnis nichts.
Die offizielle Begründung lautete, dass ich grundsätzlich zu oberflächlich war. Und die Begründung ist gar nicht so übel. Aber mit Sicherheit nur die halbe Wahrheit.
Woran hat es gelegen?
– An einem schwachem Tag
– An der Vornote
– An den Prüfern (die aus irgend einem Grund nicht wollten)
Wenn man bedenkt wie knapp es war tut es immer wieder weh jetzt noch einmal durch die komplette Mühle zu müssen. Und auch wenn ich heute stärker bin als im Oktober 2016, eine Garantie noch einmal so weit zu kommen und es dann besser zu machen… diese Garantie gibt es nicht.
In meiner mündl. Prüfung waren zwei Damen, auch beide mit 4,5 vorbenotet.
Die eine hat bestanden, 4,14 im Schnitt. Die andere nicht. Woran es gelegen hat, können wir im Nachhinein nicht sagen. Sie war bemüht, eloquent und aufmerksam, nach meinem Gefühl war sie nicht schlechter als die andere Dame.
Was möchte ich damit sagen? Man steckt halt manchmal nicht drin, Kopf hoch Maik!
Maik, für heuer alles Gute !! Wer so kämpft wie du MUSS es schaffen!
Die Edding-Methode ist gut, haben wir bei der NSA ständig gemacht.
😉
P.s.
Schreiben die Hannoveraner auch in Braunschweig? Früher war das doch alles in der Eilenriedehalle.
Hallo Maik, herzlichen Dank für den tollen und ausführlichen Bericht. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass es in diesem Jahr klappt. Mir haben Deine Schilderung, die Reflektion über das Geschehene und die Konsequenz aus den Erfahrungen sehr gut gefallen. Danke auch an Patrik für das Posting. Viele Grüße, Jens
Vielen Dank für euren Zuspruch!
So, noch 83 Tage. Packen wirs! 😀
Ja, Hannover (ganz Niedersachsen) schreibt in Braunschweig.
Bringt einem so ein Stempel zur Durchnummerierung der Seiten bzw. zur Aufbringung seines Namens bzw. seiner Prüfnummer wirklich was???
Also nimmt das so viel Zeit in Anspruch Seiten zu nummerieren? Ist das Pflicht?
Muss der Name auf jede Seite? Kann man nicht tackern und nur die Frontseite beschriften?
@Peter:
Ein Stempel hat zumindest den psychologischen beruhigenden Effekt, zu wissen, dass du einen Helfer zur Hand hast, der dir wenigstens ein bisschen Arbeit abnimmt. Und wenn du das während der Klausur machen musst, weil du es eventuell vorher nicht darfst, spart das auch noch 1-2 Minuten an Zeit. Und diese Minuten können kostbar sein.
Der Name bzw. Nummer und Seitennummer auf jeder Seite ist Pflicht. Stell dir vor, dir fallen deine Blätter auf den Boden. Oder jemand reißt sie im Vorbeigehen runter. Bis du da mal ohne Seitenzahlen die richtige Reihenfolge wieder hergestellt hast… (und das auch noch unter Stress).
Ich habe die Seiten bei jeder einzelnen Aufgabe neu durchnummeriert (klein, links unten). So hatte ich bei den einzelnen Aufgabenteilen den Überblick behalten. Und am Ende habe ich dann nur noch die Blätter nach Aufgaben hintereinander geordnet und von vorne bis hinten durchnummeriert (die kleine „vor-Nummerierung“ habe ich dann durchgestrichen). Das hat mir einiges an Stress erspart.
Erfährt man seine Nummer mit der Ladung?
Sonst bliebe ja gar keine Zeit einen Stempel zu bestellen
Ja, die Prüflingsnummer wird mit dem Ladungsschreiben verschickt. Aber wie bereits gesagt wurde, ist dies nicht in allen Bundesländern der Fall. In manchen Bundesländern muss man seinen Namen draufschreiben.
Für alle BaWüler:
Es darf AUSSCHLIEßLICH die Nummer drauf. Stempel kann also durchaus bestellt werden, aber ich empfand das nicht als nötig, da man vorab bereits so viele Blätter wie man wollte mit der Nummer beschriften durfte – das das schafft man dann grade noch von Hand 😉
Durchnummeriert habe ich ebenfalls am Schluss und während der Klausur nur die Zwischenaufgaben, falls es runterfällt oder ähnlich.
Wie ist die Prüfnummer denn aufgebaut, dass so viele von einem Stempel sprechen?
Die wird ja wohl nicht die Länge einer IBAN haben?!
Nummer ist zwei bzw. Dreistellig
Man merkt doch, dass sich einige doch genug Probleme selbst machen.
Gewöhnt euch bei den Probeklausuren gewisse Rituale an. Fängt damit an, wo welcher Backstein liegt, Ordner der Getränke etc. Wenn ihr die Nummer stempeln wollt, dann macht es auch. Versucht einfach einen gleichen Ablauf hinzubekommen, da habt ihr weniger Streß.
Gewöhnt euch auch an, IMMER mit dem gleichen Stift zu schreiben.
Schaut euch genau an, wie ihr zur Halle kommt. Fahrt die Strecke ab. Baut Puffer ein. Bildet keine Fahrgemeinschaften, Kollegen neigen dazu, dass sie vorher über die Prüfung reden wollen…
Geht vor der Prüfung euren Mitstreitern aus dem Weg. Und nach dem Prüfungstag auch. Wenn geschrieben ist, ist geschrieben. Solche Gespräche: Hast du die Betriebsaufspaltung gesehen oder ähnliches…Vergesst es einfach. Es ist erledigt! Dann auf den zweiten Tag bzw. dritten Tag vorbereiten (Koffer wieder packen, die Bücher richten, Getränke fertig machen etc.). Nach dem Prüfungstag auch NICHT in die Unterlagen für den nächsten Tag schauen. Bringt nichts und sorgt nur für Panik.
Struktur und nochmal Struktur ist wichtig. Sonst geht ihr unter. Ich habe auch zwei Anläufe gebraucht, bis ich das verstanden habe.
Und ganz wichtig während der Prüfung: Schreiben und vergessen! Wenn ihr euch für einen Weg entschieden habt, bleibt dabei. Der erste Gedanke ist meist der Richtige!
Danke für den Einblick! 🙂
Und morgens ordentlich frühstücken und nochmals aufs klo
@ Michael: „In 2016/2017 in der Mündlichen rauszufliegen ist eine Kunst“: Wir waren in der mündlichen Prüfung zu viert. Leider sind zwei mit einer Vornote von 4,33 in der Mündlichen durchgefallen!
@hans maulwurf
Es hätte aber auch viel Schönes, wenn ich mich so um 10:00 Uhr mit nem Kaffee in der einen Hand und einer Bildzeitung unterm Arm geklemmt bei der Aufsicht für 30 Minuten auf den Pott entschuldige während neben mir links und rechts die blanke Panik ausbricht
In dem Zusammenhang müssten wir aber prüfen, ob die Bildzeitung nicht als unzulässiges Hilfsmittel dient…
@ ghost: Kann dir nur zustimmen. Bei mir hats schon im ersten Versuch gereicht letztes Jahr, aber das mit der „Struktur im Ablauf“ ist absolut richtig. Es kann einen unglaublich beruhigen, wenn man schon die nächsten Schritte kennt.
Das man danach nicht groß drüber redet ist für mich auch Usus gewesen. Es hat schon früher nichts gebracht, egal ob Uni oder Schule 😀
Aber anscheinend gibt es ja auch Leute, die dann unbedingt über die Prüfung sprechen müssen bzw wollen. So war es zumindest bei mir in Ausbildung und Studium. Da war ich eine der Wenigen, die sich sofort verabschiedet haben. Manche brauchen das anscheinend.
Ich lese hier seit ein zwei Jahren immer mal wieder mit, habe bisher aber noch nie einen Kommentar abgegeben, aber jetzt muss es einfach mal sein!
@ Michael Knechten sagte am 17. Juli 2017 um 21:27 :
„Ist aber auch ‘ne Kunst in 2016/17 in der mündlichen rauszufliegen….“
Diese Aussage ist eine RIESIGE FRECHHEIT!!!!
Im mündlichen gibt es einen sehr großen Unterschied zw. den Bundesländern und sogar in Bayern zw. München und Nürnberg. Gerade in München wird gefühlt durchgehend 1 von 4 Prüflingen einer gekickt! Ok in der der aktuellsten Statistik sind es gerade mal 20% und somit die zweit Höchste Quote in 2016/2017!
Ich habe nun diese Prüfung 3 mal geschrieben (2013/2014, 2015/2016, 2016/2017) und war in den letzten beiden Jahren in München im mündlichen (2015/2016 mit 4,33) (2016/2017 mit 4,00). Diese mündliche Prüfungen waren alles andere als fair. Es wurden in beiden Jahren nicht – wenig Grundwissen abgefragt, sonder sehr sehr spezielle Randgebiete. In beiden Jahren wurden in beiden Prüfungskommisionen (es laufen in Münschen jeden Tag zwei Prüfungen parallel ab) jeweils 1-2 Leute „entsorgt“.
Gott sein Dank hat es bei mir geklappt und obwohl ich mit 4,0 rein gegangen bin, war es definitiv kein Zuckerschlecken.
Also lieber Michael schreib bitte nicht so einen riesen Rotz!!! Man kann Stolz sein, den Titel ergattert zu haben, aber nicht mit dieser Selbstgefälligkeit!!!!
Und ja ich bin seit 2016/2017 Steuerberater 🙂
Daniel, das es hier Leute gibt, die Dinge äußern, die einem regelmäßig niemand ins Gesicht sagt, kann einem schon die Zornesröte ins Gesicht treiben. Das Internet macht es möglich.
Denk aber immer daran, meist hatten es diese Menschen in der Schule sehr schwer. Niemand mag Klugscheisser. 😉
München ist in der mündlichen ein heißes Pflaster, dass ist wohl unbestritten. Dafür wird schriftlich, so hat man hier aus dem Norden zumindest das Gefühl, ab einem gewissem Level aufgewertet. Wie sonst sind „regelmäßig“ 2,x als Note möglich?
Dreimal in die mündliche… ein Kumpel von mir hatte es im Januar auch beim dritten mündlichen Versuch geschafft, ist schon ganz schön belastend. Wir haben dieses Jahr an seinem Vortrag gearbeitet und der war dann auch tatsächlich der Türöffner, dass der Rest der Veranstaltung entspannter ablief. Toll, dass es bei Dir geklappt hat!
Lasst euch nicht provozieren.
Viele denken immer, wenn die schriftliche schlecht (oder besonders gut) war, wird das über die mündl. „korrigiert“. Das ist Quatsch.
Es gibt keine Quoten, Vorgaben oder Ähnliches für mündl. Prüfungskommissionen nach dem Motto „Oh, heute müssen aber zwei rausgekickt werden“. Alles Bullshit. Ich hab mich stundenlag darüber mit meinem damaligen Chef darüber unterhalten, der selber in einer PrüKo sitzt. Er meinte sogar ganz im Gegenteil, dass immer versucht wird, auf Bestehen zu prüfen. Mit 4,5 muss da natürlich mehr ackern als jemand, der mit einer 3,5 da sitzt.
Viele Leute reden sich das gerne ein, weil Fehler gerne externalisiert werden, eine höhere Macht muss Schuld sein, Themen waren exotisch, Prüfer mochte mich nicht, mich wurden nur die schweren Dinge gefragt und und und. Es gibt sicherlich auch einen Glücksfaktor was die Fragen angeht, aber über 6 Fragerunden relativiert sich da aber Einiges.
Im Zweifel können Prüflinge selber auch gar nicht einschätzen, wie ihre Leistung war. Nur in selten werden ja Lösungen in der mündl. präsentiert. Bei mir damals überhaupt nicht, man konnte also gar nicht einschätzen ob die Antwort richtig war oder nicht. Und wenn man das nicht kann, kann man hinterher auch nicht sagen, dass man es verdient gehabt hätte zu bestehen.
Die ganze und einfache Wahrheit (ist selten ganz und niemals einfach) könnte natürlich etwas mehr in der Mitte liegen, Zämäntha.
Gleichwohl viele Prüfe sicher versuchen erst einmal auf bestehen zu prüfen, ist der Anspruch an die Teilnehmer ggf. in schwierigen Jahren etwas geringer. Das ist zumindest den Statistiken über die Bestehendsquoten zu entnehmen.
Hier könnte man entgegenhalten, dass in schweren Jahren eben nur die besseren überhaupt in die mündliche kommen und dort geprüft werden, aber über diese wackelige Brücke möchte ich dann doch nicht gehen.
Witzigerweise habe ich aus verschiedenen Quellen gehört, dass die Steuerberater in den Kommissionen strenger sein sollen als die Finanzbeamten. Diese fürchten wohl eher die Konkurrenz.
Euch allen noch ein schönes Wochenende
Ich sehe es so: 3 Tage hoch konzentriert. Nur diese zählen, alles andere muss nebenbei laufen.
Und da ich selbst prüfe (nicht StB-Prüfung): So wie für jeden Prüfling nicht jeder Tag gleich ist, ist er es auch nicht für Prüfer. Wer selbst mal geprüft hat und dem Anspruch Fairness und gerecht an sich selbst gestellt hat, weiß, dass es gar nicht so leicht ist, diesem gerecht zu werden.
Andere Frage: hat jemand in München im Feringasaal geschrieben? Wie war es da? Raum- und Tischgröße? Lichtverhältnisse? Straßenlärm? Liegt ja direkt an ner Umgehung.
@Kandidat,
in München wird seit 2016 in einem Saal Nähe
Olympiaeinkaufszentrum geschrieben…
Bei welcher Prüfung bist Du mündlicher Prüfer?
Laut Homepage folgende Prüfungsräume:
Bei der Kammer selbst
Löwenbräukeller
Feringasaal
An der Uni etc.
Übrigens kam gestern meine Prüfungszulassung samt Prüfnummer.
Die ist einfach einstellig. Eine einzige Zahl. Soviel dann zum Stempel. Da ist es ja komplizierter die Nummer zu stempeln als einfach auf das Blatt zu schreiben
Dann nimm die Nummer mal als Ansporn. Nicht für die Note, sondern für die Platzierung bei der Endprüfung. 😉
Bremen ist nunmal ein Dorf.
Gerüchte sagen, dass sich in Bremen gerade mal 2 Personen angemeldet haben…
😉