Daran könnte ich mich gewöhnen…

Ich hab mich wirklich lange auf die Freistellung gefreut und muss nun sagen, dass ich mich daran echt gewöhnen könnte.
Ich stehe morgens um die selbe Zeit auf, als würde ich auf Arbeit gehen. Dann frühstücke ich in Ruhe und dann setz ich mich an den Wohnzimmertisch. Diesen habe ich nun komplett in Beschlag genommen. Im Arbeitszimmer reichte der Platz nicht und mein Freund muss ja auch noch irgendwo hin 🙂
Mein Freund beneidet mich sehr. Er weiß zwar, dass es hart ist und dass ich auch (mittlerweile) konsequent durchziehe, aber es ist dennoch schön, zu Hause seine Ruhe zu haben. Und da muss ich ihm einfach Recht geben.

Ich bin wie gesagt mittlerweile besser drin. Ich kann mich konzentrieren und nutze auch die Zeit. Allerdings dauert auch alles seine Zeit. So wirklich schnell komme ich nicht voran. Wenn ich das Pensum anschaue, was ich noch erldigen muss/möchte, dann weiß ich nicht so recht, wie ich das bis Oktober schaffen soll.
Dann kommen schon manchmal Zweifel und Vorwürfe, dass ich viel eher mehr hätte machen müssen, aber das bringt einen ja auch nicht weiter.
Manchmal ärgere ich mich auch, dass ich so wenig behalte, wenn ich eine Klausur nachgearbeitet hab. Mein Gehirn nimmt so viel Schnulli auf, aber auf Steuerrecht hat es anscheinend nicht so viel Lust.

Letzten Samstag hatten wir nach dem Unterricht noch eine Klausurbesprechung mit einem Dozenten, der vor 2 Jahren das Examen erfolgreich abgeschlossen hat. Das ist schon echt witzig, wenn er von seinen Erfahrungen erzählt und man sich teilweise darin wieder findet. Im Kurs war es definitv aufheiternd. Das zeigt, dass es eben allen so geht. Dem einen mehr, dem anderen etwas weiniger schlimm.

Wie kommt ihr so voran und wie wirkt sich dies auf eure Motivation aus?
Ist es auch so ein Auf und Ab?

9 Gedanken zu „Daran könnte ich mich gewöhnen…

  1. Hallo Susanne,

    in deinen Schilderungen finde ich mich voll und ganz wieder 🙂
    Ich habe auch festgestellt, dass alles soooo zeitintensiv ist und ich den Eindruck habe ich komm nicht so wirklich voran. Es ist immer noch so viel Stoff und der Gedanke ich hätte noch früher intensiv lernen müssen hab ich auch öfter. Aber ich beruhige mich momentan damit,dass es auch noch ca. 80 Tage sind und wir das bis dahin noch alles schaffen können.

    Dir weiterhin viel Motivation und lass dich nicht entmutigen!!

  2. Ja so geht es mir auch. Allerdings sind viele „ab’s“ dabei. 🙁
    Ich hatte eigentlich gedacht den Stoff schon sicherer drauf zu haben. Bei den Klausuren stelle ich leider ständig neue Sachen fest, die ich wiederholen müsste.
    Im Moment frustriert mich das sehr. So lange ist es dann ja auch nicht mehr.

    Gönnt ihr euch trotzdem einen freien Tag oder powert ihr durch? Gefühlt müsste man jetzt 24 Stunden lernen um den Stoff zu bewältigen. Dazu fehlt mir dann aber die Konzentration.

  3. Hallo Jules,

    auf gar keinen Fall 7 Tage bis zur Prüfung lernen weil ihr am Ende nicht mehr aufnahmefähig und zur Prüfung platt seid.Die 1 oder 2 Tage Pause in der Woche braucht Ihr um Energie zu tanken und damit sich der gelernte Stoff festsetzen kann.
    Das Gefühl,dass Ihr 24 Stunden lernen müsst um den Stoff fertig zu kriegen, werdet Ihr nie los auch wenn Ihr tatsächlich 24 Stunden lernt 🙂

  4. Jules, ich möchte Dir eine Geschichte erzählen.

    Es war einmal, vor vielleicht hundert Jahren, ein Holzhacker in Brasilien, der seinen Arbeitgeber gewechselt hatte. Um seinen Wert zu beweisen klotzte er am ersten Tag gleich so richtig rein und fällte 7 Bäume. Der Vorarbeiter war begeistert und lobte den neuen über den grünen Klee.
    Am nächsten Tag fällte der Mann gar 8 Bäume. Am darauffolgenden, er war jetzt in Übung, waren es deren 9.
    Einen Mann dieser Qualität hatte die Firma lange nicht mehr gesehen und der Vorarbeiter überlegte wie er diesen Fleiss belohnen können.

    Doch in der darauffolgenden Zeit wurde es schwerer für den neuen. Nach einer Woche schaffte er nur noch 6 Bäume täglich, kurz darauf ging es gar auf vier, bzw. drei Bäume herunter. Diese Zahl blieb dann konstant.
    Der Vorarbeiter sprach ihn an, was den passiert wäre, der neue zeigte sich ratlos.
    Der Vorarbeiter fragte nach dem Tagesablauf und der Neue sagte, dass er in aller Hergottsfrühe aufsteht, seine Axt nimmt, und sich an den ersten Baum macht. Dann an den zweiten, dann an den dritten. Und dann ist es bereits abends.

    Der Vorarbeiter fragt wann er den im Tagesablauf einmal die Axt zu schärfe.

    „Die Axt zu schärfen? Nein, so viel Zeit habe ich nicht auch noch.“

    – Diese und weitere Geschichten sind dem wundervollen Buch (bzw. der CD) „Komm, ich erzähl Dir eine Geschichte“ zu entnehmen.

  5. Seitdem ich jeden Samstag und Sonntag steuerfreie Tage einlegen,klappt es besser mit der Vorbereitung

  6. Ich versuche auch am Wochenende es etwas ruhiger anzugehen. Lerne da entweder einen Tag gar nicht oder nur einen halben Tag. Ich merke einfach, dass ich überhaupt nicht Aufnahmefähig bin. Also ob sich ein grauer Schleier vor meinem Gehirn bildet und ich die einfachsten Dinge nicht verstehe. Ab Montag starte ich dann wieder durch und merke, dass ich sehr viel schneller vorankomme.

  7. Ich power mich von Montag bis Freitag richtig aus und lege Samstag und Sonntag eine Pause ein. Ich komme so gut voran.

  8. pausen sind überaus wichtig!

    ich hab auch immer montag – freitag 8-17 Uhr konsequent vollgas gegeben, samstag und sonntag war ruhe.

    war ich freitag abend dann meist total platt und teilweise verwirrt, ging es montag früh in aller frische immer wieder super und ich hab das gefühl gehabt, das wissen hätte sich übers wochenende konsolidiert….

    anders bei der mündlichen, da hab ich ohne pause durchgezogen. war dann am vorabend der prüfung derart platt, bin am nächsten tag mit kopfschmerzen in die prüfung und hab es nur um haaresbreite noch gepackt. das hätte auch schief gehen können.

    also, manchmal ist weniger auch mehr.

  9. Ich muss auch immer mal eine Pause einlegen. Dadurch dass ich am Wochenende noch Kurs habe, komme ich in der Woche an einen Punkt, an dem ich nichts mehr in den Kopf bekomme. Also bringt es auch nichts, weiter zu machen.
    Wir hatten im Studium ein paar, die immer von früh bis spät gelernt haben. Die hatten dafür auch super Noten, standen aber kurz vor der Abschlussprüfung auch kurz vorm burnout. Das ist ja nicht wirklich Sinn der Sache.

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