Die Zeit rennt nur so…

Puh, jetzt sind die 4 Tage Videokurs auch schon wieder vorbei!  Das ging super schnell.

Wir haben täglich mehrere Kurzvorträge vorbereitet, obwohl jeder durch die begrenzte Zeit nur einmal vortragen konnte.  Aber bei den Simulationsrunden konnte man dann mehrere Male teilnehmen.  Als ich am Freitag das erste Mal da saß, habe ich mich gleich bei der ersten Frage total verheddert, obwohl ich eigentlich wusste, was ich sagen wollte.  Je mehr der Dozent nachbohrte, um so schlimmer wurde es.  Als ich dann das nächste Mal dran war, habe ich gar nicht mehr geantwortet.  Ich war so nervös, dass ich Angst hatte etwas falsch zu machen, wenn ich sage, dass die Dividenden, die der Steuerpflichtige in unserem Fall erhielt, nach §20 EStG versteuert werden.  Und dass er keinen Werbungskostenabzug für die Zinsen auf dem Darlehen hat, das er aufgenommen hatte, um die Anteile an der GmbH zu kaufen.  Sondern eben nur den Pauschbetrag, etc.  Total einfach, und der Dozent musste verdammt bohren, bis ich den Mund aufmachte.  Habe immer nur auf’s Papier geguckt und gekritzelt.  Schöne Sch&§$e!  Aber am Samstag habe ich mich dann bei AO nochmal hingesetzt und das lief dann ein bißchen besser.  Jedenfalls hatte ich das Gefühl nicht gleich vor Angst zu sterben. 

Aber der Kurs hat uns allen gezeigt, dass wir viel üben müssen.  Sowohl Kurzvorträge als auch Fragerunden.  Wer nicht die Möglichkeit hat, frühzeitig so einen Kurs zu belegen, sollte sich unbedingt mit Freunden zusammenschließen und simulieren.  Und der Familie und Arbeitskollegen etc. vortragen.  Ist ziemlich blöd, wenn man ’ne Woche vor der Mündlichen anfängt zu üben und feststellt, dass es einem dabei so schlecht geht wie einigen der Leute in unserem Kurs.  Manche haben es unter großer Anstrengung geschafft sich durchzukämpfen, um dann aber anschließend in Tränen auszubrechen.  (Ich muss sagen, Hut ab für’s kämpfen, sie waren echt super!!!)  Andere waren leider so gestresst von dieser Situation, dass sie für den Rest des Wochenendes im Hotel geblieben sind und jetzt dann erstmal einen Psychologen aufsuchen werden…  Man darf den Stress, den so ein Tag auslöst also nicht unterschätzen.

Was mich auch zum nächsten Punkt überleitet.  So verschieden alle meine bisherigen Dozenten auch waren, sie waren sich alle in einem einig.  Die mündliche Prüfung ist ein Psychotest und sowohl mental als auch körperlich extrem anstrengend.  Deshalb sollte man zur Mündlichen körperlich so fit wie möglich sein, es ist also gesundes Essen, viel frische Luft und viel Bewegung angesagt.  Nur so werden wir dem psychologischen Druck standhalten können.  Ausserdem wird man vor Nervosität vielleicht Mittags nicht gerade ein 3-Gänge Menü essen wollen, also vielleicht lieber kleine Sachen die Energie spenden mitnehmen, wie Bananen.

Naja, ich war jedenfalls von den 4 Tagen ganz schön geschlaucht, immer wieder Kurzvorträge erarbeiten, immer auf dem Prüfstand sein – dabei waren wir ja nicht mal alle dauernd dran.  Aber schon der Gedanke, werde ich jetzt wieder aufgerufen, wo ich das Thema doch nicht kann, das schlaucht natürlich.  Und das ewige am Schreibtisch sitzen…  Gestern war auch nicht viel besser.  Ich habe den ganzen Vormittag damit verbracht, alle die Vorträge, die ich am Wochendende vorbereitet hatte, nochmal zu Hause vor der Videokamera zu halten.  Es war zwar ziemlich anstrengend, weil man sich vielleicht nicht an alles erinnern konnte, aber es hilft natürlich, wenn man den Vortrag schon mal von jemand anderen gehört hat und deren Ideen teilweise auch mit einarbeitet.  Jedenfalls dachte ich mit meinen Karteikarten, dass ich jeweils auf maximal 4 bis 5 Minuten komme.  Aber das war nur bei zwei der Vorträgen der Fall, die waren aber auch total schlecht, Themen von denen ich keine Ahnung habe.  Jetzt weiß ich wenigstens was ich noch üben muss 😉 !  Die anderen Vorträge waren so 7 bis 8 Minuten.  Ich muss in Niedersachsen wohl schon eher an die 10 Minuten kommen, als an die 5 aber ich denke, so gute acht Minuten reichen wohl.  Zumindest in diesem Stadium der Vorbereitung bin ich da ganz zufrieden mit. 

Übrigens noch ein Tipp, nehmt alles an Schreibutensilien mit, wie farbige Stifte, Karteikarten etc.  Aber wenn ihr dann nur das gestellte Papier verwenden dürft, dann faltet A4 Blätter einmal zur Hälfte um.  A5 knickt dann bei nervösen Händen nicht so schnell um, und das Papier ist dicker.  Natürlich vor dem Schreiben falten, sondern müsst ihr ja dauernd alles umdrehen, das verwirrt dann auch nur.  Hört sich jetzt vielleicht ein bißchen offensichtlich an, aber ist am Wochenende so ziemlich alles vorgekommen.  Und das war nur die Übungsrunde…  Im Ernstfall sieht es dann noch schlimmer aus.

So, ich schmeiß mich jetzt erstmal an meine Lohnabrechnung, und dann Bilanzrecht.  Das heißt als erstes gehe ich mal duschen, bin nämlich gerade schon beim Sport gewesen, mich denn auch körperlich fit machen 😉   Und da ich nachher einen Termin bei der Tochter meiner Klassenlehrerin -so’n Quatsch, umgekehrt natürlich – habe, kann ich da ja wohl so nicht antanzen.  Diese blöden Versprecher passieren in den Kurzvorträgen auch dauernd, ist eben so.  Vor allem, wenn man so’ne Quasselstrippe ist wie ich…  hihi

Liebe Grüße und viel Freude weiterhin beim Vorbereiten,

Rabea

3 Gedanken zu „Die Zeit rennt nur so…

  1. Die mündliche Prüfung wird auch dadurch schlimm, daß man während der Fragerunde nicht einmal abschalten kann, weil Fragen, die von den Mitstreitern nicht beanwortet werden können, weitergeleitet werden. Man ist also immer auf Hab-Acht-Stellung.
    Wenn der Vortrag dann nicht so gut gelaufen ist oder die Vornote ist Scheiße, dann ist man eigentlich immer dran in der Mündlichen.

    Niemand, der diese Prüfung nicht mitgemacht hat, kann ermessen, was das für eine Leistung ist!

  2. Hallo Rabea,

    schön das Du wieder an Bord bist. Es tut mir leid dass die persönliche Situation nicht so optimal ist zur Zeit. (Um es mal vorsichtig auszudrücken) Aber ich wünsche Dir trotzdem viel Glück auf Deinem Weg zur Mündlichen. Wann kommen bei Euch die Ergebnisse?

    Viele Grüße Thomas (Mitblogger)

  3. Hi Thomas,

    Ergebnisse werden in Niedersachsen zwischen dem 15. und 20. Dezember verschickt. Also noch pünktlich zum Weihnachtsfest alles da. Entweder hat man keinen Bock auf Weihnachten, weil man durchgerasselt ist, oder man versaut sich die Festtage durch Lernen, weil man doch noch durchgekommen ist. Aber was soll’s. Ich denke ich habe früh genug angefangen, um Heilig Abend ohne schlechtes Gewissen genießen zu können und wie ich meine Familie kenne werde ich am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag froh sein eine Ausrede zu haben und im Keller zum Lernen verschwinden zu können, hihi. (Obwohl es dann durchaus vorkommt, dass ich mit einem roten Streifen im Gesicht wieder hochkomme, wo ich auf meinem Ordner gepennt habe haha) Manchmal beneide ich dich. Die Entscheidung war sicher keine leichte, aber so nochmal alles von vorne wiederholen wäre echt nicht schlecht. Ich habe teilweise das Gefühl, dass ganz simple Sachen fehlen. Heute hatte ich einen neuen Dozenten in ESt – ich glaube, wenn ich den von Anfang an gehabt hätte, wäre vieles viel klarer gewesen. Jedenfalls ist heute in einigen Sachen zum ersten Mal der Groschen gefallen.
    Dir weiterhin alles Gute beim Lernen,
    Rabea

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