Eine Frage des (richtigen) Materials

Ich unterstelle mal, die breite Masse der Prüfungskandidaten wird irgendeine Form eines Vorbereitungskurses machen (egal ob langfristig, Crashkurs, Präsenz- oder Fernlehrgang).

Es gibt ja verschiedene Lerntypen: die einen müssen nur zuhören, die anderen nehmen den Stoff visuell auf, andere müssen es mehrmals schreiben – oder Mischungen daraus. Ich halte es für sehr wichtig, dass man sich vorher darüber klar wird, wie man selbst am effektivsten lernt, sonst quält man sich da unnötig durch und den „einen richtigen Weg“ gibt es einfach nicht.

Daher war meine Wahl definitiv ein Präsenzkurs (mit allen Anstrengungen, die das mit sich bringt), da ich es zumindest einmal hören muss und vielleicht erzählt der Dozent noch ein wenig Hintergrund (wie und zu welchem Zweck ist dieses spezielle Gesetz oder der Paragraph entstanden, was hat der BFH-Richter sich wohl bei seinem Urteil gedacht usw.) – das bleibt bei mir haften. Hier mal ein Eindruck aus unserem Klassenzimmer:

KlassenraumMir fällt es sehr schwer, Stoff aus einem Fließtext (=Lehrbriefe) heraus zu lernen oder zu wiederholen. Dafür helfen mir Übersichten, Schaubilder, Grafiken ungemein (bekommen wir leider von den wenigsten Dozenten im Samstagskurs). Die habe ich auch nach Jahren noch im Kopf und selbst wenn ich es nicht mehr im Detail weiß, kann ich es leichter rekontrukieren, ob es z. B. 3, 4 oder gar 5 Voraussetzungen waren, wie viele Abzweiungen hatte diese oder jene Übersicht. So lerne ich gut. Daher habe ich mir die Karteikarten von WLW zugelegt, sowohl Stoffvermittlung, als auch Klausurentechnik:

KarteikartenMit den ersten präge ich mir den Stoff ein, mit den zweiten übe ich dann das Umsetzen bei Fällen – eine spitzen Kombination. Da bin ich echt dankbar, dass WLW diese Karten auch unabhängig von deren Kursen verkauft. Ebenso deren Griffregister – einfach klasse. Selbst beim größten Blackout findet man immer, was man sucht und das Farbkonzept zieht sich durch alles durch. Sowas mag ich 😀

Womit ich persönlich gar nichts anfangen kann, sind die Markierhinweise für die Gesetze usw. – ich brauche da definitiv mein eigenes System, kein fertiges. Aber auch da gibt es nicht „den einen richtigen Weg“. Wer selbst z. B. bisher noch nie / sehr wenig mit Gesetzen & Co. gearbeitet hat, freut sich sicherlich über die Unterstützung und Vorschläge.

Es ist auch interessant, wie unterschiedliche Anbieter Fernklausuren abwickeln. Ich bekomme immer eine und nach zwei Wochen muss die wieder zurückgeschickt worden sein, damit sie korrigiert wird (mir ist ein Fremd-Korrektor sehr wichtig). Andere Anbieter verschicken einen kompletten Block, welcher dann erst viel später komplett eingereicht werden muss. Das ist mir persönlich zu wenig Druck, da würde ich am Ende noch versuchen, alles auf den letzten Drücker zu machen.

Was habt ihr so für Lern-Materialien oder kleine Helfer, die ihr nicht mehr missen möchtet?

8 Gedanken zu „Eine Frage des (richtigen) Materials

  1. Mein Weg war ebenfalls ein Samstagskurs, parallel dazu Knoll Klausuren und NWB Klausuren. In der heißen Phase ein Klausuren Präsenz Kurs beim Studienwerk mit anschließender Klausurbesprechung (war sehr wirkungsvoll). Bei mir war es definitiv das Schreiben, dadurch lernte ich die Technik und das Arbeiten mit den Gesetzen und Erlassen. Wichtig war auch sich mit anderen auszutauschen am Samstag. ich hab mir auch die Markierhinweise besorgt und empfand das als eine gute Ergänzung. Ich hab hier gelesen, dass einige von Euch ohne Freistellung in die Prüfung gehen. Vor Euch ziehe ich meinen Hut und drücke Euch ganz fest die Daumen. Ich selber hatte ab dem 15.07.2015 frei und hätte es ohne wohl auch nicht geschafft. Ich wünsche Euch allen viel Kraft und Ausdauer, lasst Euch nicht entmutigen. Wer schreibt der bleibt!

  2. Lustig sind auch die Fernklausurenanbieter, die sofort mit der Klausur auch die Lösung mitschicken. Man glaubt gar nicht, wie viele Prüflinge sich selbst bescheissen und da während der Klausur immer mal wieder reinschauen.

  3. Hallo Zusammen,

    seit ihr aucch schon so angespannt, nervös und hibbelig? Und wenn ja, wie geht ihr mit dem Druck um. Ja ich weiss, es wird noch schlimmer werden. Aber es blockiert manchmal.

  4. @ Nadine: Ich habe auch den Samstagskurs mit Blockunterricht gewählt. Kleine Helferlein wenn man diese so nennen kann habe ich ein Buch zum Thema Klausurentechnik und mal Testweise für Bilanzen die Markierhinweise bestellt.

    @ Börni: So macht es mein Anbieter. Gerade für die ersten Klausuren extrem hilfreich. Je knapper die Tage werden, desto Sinnloser wird das ganze

    @ Oliver: Ich erwische mich auch dabei. Aber noch kann ich meine Freizeit in Ruhe genießen. Liegt aber auch daran, dass ich ab Anfang Juli in Freistellung bin.

  5. @ Jan ja ich bin auch ab Juli in der Freistellung. Ich muss echt versuchen ruhiger zu werden. Schlimm ist das. Man steht sich quasi dann selbst im weg : )

  6. @ Oliver
    Ich glaube der Spruch “ In der Ruhe liegt die Kraft“ trifft es beim Steuerberater ganz gut. Ich glaube in der Vorbereitung und in der Klausur könnte das ein Weg zum Erfolg sein. Gestresst und in Hektik lernen funktionier auch nicht. Dann breche ich lieber ab und setzt mich den nächsten Tag dafür hin.

  7. @Börni: Das muss jeder mit sich selbst ausmachen, ob er sich in der Hinsicht belügt oder manche sehen das eher als Lernen anhand der Klausur und lösen es mit allen Hilfsmitteln, Skripten und Co in beliebiger Zeit.

    @Oliver: Die Anspannung steigt jeden Tag und bei mir fühlt es sich an wie ein Countdown bis zur „Erlösung“. Ich hatte vor Jahren mal einen Qi Gong – Kurs und fande den – naja – seltsam. Aber da waren ein paar einzelne Atemübungen dabei, die wirklich helfen und wenn man einen kurzen Anfall von Panik hat, ist man ganz schnell wieder ruhig und es kann weiter gehen.

    @Dixon: Hätte ich eine Wahl, würde ich auch die Freistellung nehmen, aber es war klar, dass es die Umstände nicht zulassen und von daher habe ich mir gedacht: Ich versuche es zumindest, sonst mache ich mir ewig Vorwürfe „Hätte ich doch…“, „Was wäre gewesen, wenn…“. Mein Problem ist aber tatsächlich die Zeit. Ich tu mir mit dem Lernen und Verständnis insgesamt nicht ganz soooo schwer wie manche Mitstreiter, aber das hilft alles nichts, wenn die Zeit zum Wiederholen und Üben fehlt. Das beste Hintergrundwissen (was ich noch nicht annähernd habe) taugt nichts, wenn ich es nicht in 6 Stunden auf’s Papier bringe und manchmal denke ich noch zu praxisbezogen, weil ich nach einem 10-Stunden-Arbeitstag ab und an nicht gleich die Kurve zum Muster-Theorie-Klausurendenken kriege.

  8. Hallo Zusammen,
    gibt es hier noch andere Erfahrungen mit den Karteikarten des WLW zur Klausurtechnik? Ich habe überlegt mir diese zu kaufen, allerdings sind sie nicht wirklich günstig und ich weiß nicht, ob sich die Investition lohnt.
    Hab schon den Fernkurs von Haas zu Hause, Vollzeitkurs bei Endriss ab nächster Woche und dann noch Klausurenkurs im August.

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