Eins davor…

Das waren noch Zeiten… Als die eins vorne stand, aber noch zwei Zahlen folgten…

Der Crash-Kompaktkurs ist gut, wirklich nochmal ein Überblick über viele Themen, die man hatte, aber einfach nochmal ein bisschen Ordnung und Struktur reinbringen. Morgen noch KSt und UmwSt und am Freitag Bilanzierung.

Die Zeit rinnt davon, aber mittlerweile bin ich wirklich froh, wenn das Examen geschrieben ist und wieder das normale Leben erlebt werden kann.

Gestern habe ich mich mit einer Freundin unterhalten, die letztes Jahr ihren Berater geschrieben hat. Sie hatte nach der mündlichen Prüfung eine große Leere in sich und wollte unbedingt eine neue Herausforderung, um diese zu füllen. Allerdings… Hat sie die Leere relativ schnell mit Freizeitbeschäftigungen gefüllt und ist jetzt rundum zufrieden.

Macht ihr euch schon darüber Gedanken, wie das Leben danach ist? Oder ist euer Kopf so voll, dass es wirklich nur noch um die letzten 19 Tage geht?

Gutes Durchhalten, die letzten Tage durchziehen! Auch wenn die Motivation schwer fällt, jedenfalls geht es mir momentan so, ich bin irgendwie schlapp…

6 Gedanken zu „Eins davor…

  1. Ich habe gerade von einer Veranstaltung im November gelesen und dachte mir, „wie, es gibt ein Leben danach?“

  2. Macht euch nicht vor. Es gibt kein Leben danach. Im Oktober geht ihr in die Prüfung. Dann seid ihr ausgebrannt, fhlt euch aber erst einmal glücklich. Dann geht ihr am Montag wieder ins Büro und dann liegen da all die Unterlagen und Arbeiten, die seit dem Beginn eurer Freistellung angefallen sind. Die Laune nimmt dann schonmal wieder leicht ab, aber: ihr geht mit den ganzen Sachen schon anders um. Praxis hattet ihr schon vorher drauf und mit der Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen habt ihr nun auch enorm fundiertes theoretisches Wissen. Das spart Zeit und vor allem Nachfragen bei euren Kollegen. Sprich den Haufen an Arbeit kriegt ihr schon wieder abgearbeitet bis Dezember.

    Im Dezember seid ihr nervös! Irgendwann schreibt irgendwer das er gehört hat, das an den und den Tagen die Noten versandt werden. In dieser Zeit könnt ihr das Arbeiten eigentlich sein lassen, da ihr durchgehend F5 in irgendwelchen Foren drückt, um zu erfahren ob irgendwer, irgendwas gehört hat. Und dann eines Tages ist es dann wirklich so weit! Die Briefe sind auf dem Weg zu euch. An andere Dinge als an den Postboten werden keine Gedanken verschwendet.

    Dann haltet ihr den Brief in den Händen und seid froh bestanden zu haben. Es wird nicht die beste Note sein, aber wenn man diese Hürde erst einmal geschafft hat, dann wird die mündliche Prüfung mit genauso guter Vorbereitung auch schon klappen.

    Und so beginnt es von Neuem. Ihr verlasst den Arbeitsplatz, sagt euren Kollegen Tschüss und geht wieder in die Vorbereitungszeit. Und wenn ihr ehrlich seid: So ein bißchen werdet ihr das lernen auch vermisst haben.

    Der Tag der Mündlichen bricht dann auch irgendwann an und dieser Tag wird wie im Flug vergehen. An diesem Tag heißt es nämlich nochmal alles geben. Der Vortrag muss sitzen, danach noch die Fragerunden überstehen und am Ende des Tages erhaltet ihr einen Wisch, dass ihr diese Prüfung endlich geschafft habt.

    Ihr freut euch , seid auf Wolke 7 bis 12 und wolllt feiern. Einziges Problem: Es ist werktags, deine Freunde müssen am nächsten Tag arbeiten, kommen dir zu Liebe aber trotzdem alle. Und dann wird gefeiert!

    So, dann trudelt langsam der Alltag ein. Du wurdest zum Steuerberater bestellt und die Arbeitswelt wartet auf dich. Aber was hast du davon? Ja, ein besseres Gehalt. Ja, mehr Verantwortung. Ja, mehr Stress und das was du seit einem Jahr vermisst (die Freizeit), das wirst du nicht haben. Von diesem Punkt an bist du Steuerberater!!!

  3. Kann meinem Vorredner nur zu stimmen.
    Am Tag der mündlichen Prüfung als alles rum (war ein Freitag) total euphorisch jeden angerufen, bestanden bestanden…bin mit einem Kollegen der ebenfalls in meiner Gruppe war en bierchen trinken mittags nach der Prüfung, wollt abends ordentlich einen trinken und was ist passiert?
    als ich zu hause angekommen war, viel der Druck ab und ich bin mit Anzug etc auf der Couch eingeschlafen und abends erst aufgewacht.
    Montags auf der arbeit wurden mir die hände geschüttelt und zack bekam auf einmal andere Arbeit andere Fälle, so treu dem Motto bist nun steuerberater, also bekomm das mal hin.
    Das gehalt sieht besser aus, aber proportional zum gehalt ist auch die wöchentliche Arbeitszeit angestiegen…
    Und auch ich hatte nach dem sich alles bissel gelegt hat, diese leere wollt ich mit einem Fachberater füllen, aber wurde dann doch schnell auf eis gelegt.
    aber nächstes jahr mach ich nun doch den FB und dann mal schauen 😉

  4. ….meine Leere habe ich damit etwas gefüllt indem ich jetzt für einen Verlag BFH Entscheidungen kommentiere…oder WP oder noch einen LL.M. Wirtschaftsrecht oder doch nochmal Promovieren…..irgendwie ist nie ENDE

  5. Als Steuerberater siehst du sofort die Berufswelt mit anderen Augen! Du hast Ideen, siehst Möglichkeiten, bist aber auch schneller unzufrieden. Und das ist auch gut so!

  6. Ich habe mir in den letzten Monaten vor der Prüfung immer wieder Bücher bestellt – nein keine Fachliteratur, sondern Romane – mit dem Ziel, die alle danach zu lesen – tja der Stapel liegt immernoch neben meinem Bett – keins gelesen bisher – keine Zeit gehabt – ja, auch weil nun mehr Arbeitszeit und ich auch in mehr repräsentative Dinge eingebunden werde (Hochzeit Mandant am WE, Abends Essen gehen mit Mandanten….) – auch schön, aber ich merke immer wieder, wie ich auch noch an meiner Steuerberater-Identität arbeiten muss, meinem Selbstbewußtsein – obwohl ich vorher auch immer eigentständig gearbeitet habe ohne viel Kontrolle ist jetzt oft der Druck da „das musst du wissen, du bist Stb“ von mir selbst. Sowas raubt auch Kraft und Zeit und keiner redet so wirklich drüber.Und dann ist ja noch das Leben was passiert. Irgendwie konnte ich vor dem Titel besser abschalten. Trotzdem bin ich froh das gemacht zu haben und den Titel zu haben und spätestens wenn wir uns einmal im Jahr treffen von der „Anbieter-Clique“ aus, ist man immer wieder stolz auf sich, was man geleistet hat.

    Ich glaube von mir selbst aber auch,dass ich irgendwann wieder etwas machen werde – studieren, Fachberater – mal sehen.

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