Europarecht

Jahresendspurt!

Vor einem Jahr habe ich gedacht, dass ich heute in einem Jahr auf der Couch liege, Plätzchen esse, ein Buch lese, Weihnachtsgeschenke einpacke und nebenher „last christmas“ singe und damit die Nachbarn zur Verzweifelung bringe.

Den 2016er-Prüflingen, die her mitlesen, kann ich gleich sagen: Das könnt ihr vergessen. Niemals hätte ich gedacht, dass für die mündliche Prüfung nochmal so viel Stoff dazukommt. Gestern übergab mir meine Nachbarin aus dem Erdgeschoss schon wieder ein Paket vom WLW. Ganz neugierig fragte sie „Die Postbotin hat sich auch schon gefragt was drin ist!“ Meine Antwort fiel mit „Ganz viel Papier. Kannst du gerne behalten.“ etwas kurz aus. Drin waren nochmal einige Vortragsthemen. Ich habe sie nicht gezählt, aber es könnten etwa 100 Stück sein, sodass ich nun 200 Vortragsthemen zum Ausarbeiten hätte…. Falls mein Termin für die mündliche Prüfung im September liegt, könnte ich das auch schaffen 😛 .

Außerdem lagen einige FAQ-Lehrbriefe zu den Steuerthemen sowie eine Zusammenfassung der jüngsten Rechtsprechung und Literatur dabei. Auch mein Lieblingsurteil aus der jüngeren Zeit ist bereits aufgenommen – „Umsatzsteuer auf Stundenhotels“ 😀 .

Stundenhotel in Tokyo, Foto von 2012.

Diese Woche beschäftige ich mich mit dem Europarecht. Für die tägliche Praxis eher nicht relevant, sehe ich es als Allgemeinbildungstraining. Ich bin teilweise wirklich überrascht, wie wenig ich über die EU weiß. Schon allein bei den einzelnen Organen (Parlament, Rat, Kommission) wäre ich kläglich gescheitert. Allerdings hätte ich gewusst, wo der Europäische Gerichtshof ist – nicht nur, dass in Luxemburg, sondern auch wo genau (Kirchbergviertel, Nähe Melia-Hotel und Philharmonie). Dem Urlaub in Luxemburg 2014 sei Dank 🙂 .

Jetzt, wo ich mich etwas damit beschäftigte, fällt mir auf, in wie vielen Bereichen die EU mitmischt. In der Tagesschau wurde der Art. 26 des EUV in Verbindung mit dem Syrien-Einsatz genannt, auf dem AOK-Jahreswechselseminar sprach man von der EU-Mobilitätsrichtlinie und als die Süddeutsche Zeitung von einem möglichen „Brexit“ Großbritanniens schrieb, hatte ich im Hinterkopf, dass der Austritt eines Staats erst seit dem Vertrag von Lissabon richtig geregelt ist.

Vor ein paar Wochen machte mich ein Freund, der Europarecht bereits durch hat, darauf aufmerksam, dass das Skript relativ viel mit dem EU-Vertrag arbeitet. Für alle, die Europarecht noch vor sich haben, habe ich einen kleinen Tipp:  Auf den Internetseiten des EU-Parlaments kann man sich eine kostenlose Kopie der EU-Verträge in Buchform bestellen.

Vorweihnachtliche Grüße, Sabrina

10 Gedanken zu „Europarecht

  1. Europarecht bin ich damals auf Lücke gegangen….wurde Gottseidank nicht gefragt….ätzendes Thema!

  2. Kann mich Siegfried nur anschließen. Europarecht war ebenfalls meine größte Lücke. Lt. den Protokollen bei uns aber auch schon ewig nicht mehr in den Prüfungen vorgekommen.

  3. Ich bereite mich aktuell auch auf die mündliche Prüfung vor und soweit ich es bisher überblickt habe, befindet sich explizit zu „Europarecht“ nichts in den Unterlagen meines Anbieters. Es sind immer wieder mal Informationen eingestreut, aber nur nebenbei. Ich hätte daher bisher auch nicht gedacht, dass ich mich darauf besonders vorbereiten werde…

    lg, Theresa

  4. Sehr coole Sache mit dem Link – vielen Dank. Meine Großbestellung wurde schon abgeschickt 😉

  5. Ich hab im letzten Jahr den StB gemacht und war auch nicht sehr motiviert was zu tun, bevor die Ergebnisse da waren. Und gerade solche Gebiete wie Europarecht, welche nur in wenigen Kommissionen gefragt sind, habe ich erst mal ausgelassen. Ich habe dann bei Bekanntgabe von welcher Kommission ich geprüft werden und wer meine Prüfer sind erst mal geguckt, was die Fachgebiete sind. Und wäre dann Europarecht dabei gewesen, dann hätte ich es gelernt.

    In meiner Kommission war z. B. VWL fast gar nicht gefragt, da keiner aus dem Bereich kam. BWL dagegen wurde gerne auch zwischendurch mal gefragt.

    Mein Tipp also, gerade Randgebiete erst lernen, wenn ihr wisst, ob es überhaupt in eurer Kommission dran kommt.

  6. @ Gast: Nicht in jedem Bundesland erfährt man die Kommission.
    Also sind solche Tipps mit Vorsicht zu genießen.

  7. @Julia: Jeder Prüfling sollte doch mittlerweile wissen, ob in seinem Bundesland sowas bekannt gegeben wird… Und wenn das auf mein Bundesland bzw. mich nicht zutrifft, dann ignoriert man den Tipp einfach mal 🙂 Wir sind ja alle keine 5 Jahre mehr und können wohl gerade so unseren Kopf einschalten, ob ein Tipp auf mich persönlich passt oder nicht, zumindest setze ich soviel Intelligenz einfach mal voraus…

  8. Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass der letzte männliche Blogger-Besteher aus dem Prüfungsjahr 2009/2010 kommt? Was zur Hölle ist bloß los hier? Basti, Jonathan und Marcel: jetzt reißt euch verdammt nochmal zusammen und rettet unsere Ehre! Das ist bisher weit genug gegangen.

    Eman(n)zipierte Grüße

  9. Und ich wollte mir überlegen, ob ich nicht nächstes Jahr als Blogger bewerbe…
    Ich glaub ich lass das mal sein, bei der niedrigen männlichen Bestehensquote.
    Trotzdem den 3 Männern weiterhin viel Erfolg!!!!

  10. Statistisch gesehen hatten Männer letztes Jahr sogar eine bessere Bestehensquote als die Frauen. Das muss sich unbedingt ändern!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*