Eigentlich habe ich immer irgendwas zu sagen. Schon zu Abi-Zeiten gibt es einen Cartoon von mir im Abi-Buch, da stehe ich vor zwei Skeletten, die mit Handschellen an der Wand hängen und die Sprechblase aus meinem Mund besagt so etwas wie „Hab‘ ich euch schon erzählt….“
Bißchen makaber, aber wahr! Ich habe ständig geredet und tue es auch heute noch.
Aber als ich dann am Wochenende „bloggen“ wollte, hatte ich plötzlich nichts mehr zu sagen. Ich hatte nur noch Steuern im Kopf (siehe auch Thomas), beim Einkaufen vergesse ich ständig was, ich habe das Gefühl dauernd irgendwelche Termine zu verpassen und so weiter. Heute habe ich eine Mahnung von der Bücherei bekommen, weil ich drei Bücher noch nicht zurück gebracht habe, die habe ich schon seit vor den Sommerferien und hatte total vergessen, dass sie noch hier sind. Sind eben keine Steuerbücher, also habe ich sie nie in der Hand.
Naja, gestern ging dann auch mein Intensivkurs los. Jetzt geht es mir etwas besser. Wir haben Einkommensteuer gemacht, §15, 16, 17, 20 und 23 und zuletzt noch kurz mit vorweggenommener Erbfolge angefangen. Dann wurden noch kurz ein paar Takte zur Klausurentechnik gesagt, und morgen gibt’s dann die erste Klausur in Ertragsrecht. Mal sehen wie die wird. Fünfen und sechsen seien wohl zu erwarten, so der Dozent! Na super! 😮
Ich muss sagen, ich habe meinen Vorbereitungskurs bei einem Anbieter gemacht und mache den Intensivkurs jetzt bei einem anderen Anbieter, die sind ganz schön unterschiedlich. Der zweite gefällt mir bis hierher zwar besser, ich bin aber trotzdem mit meiner Wahl zufrieden. Der Kursaufbau des ersten Kurses lag mir ganz gut, weil es immer mal Blockunterricht gab, dann etwa jeden zweiten Samstag dazwischen. Das gefiel mir schon alleine deswegen, weil ich eben zwei noch recht junge Kinder habe und somit nicht jedes Wochenende Schule hatte. Beim Blockunterricht war ich dann auch nicht wesentlich später zu Hause als sonst von der Arbeit.
Der zweite Kurs kommt mir strukturierter vor, ich denke das hat aber auch damit zu tun, dass wir jetzt alle mehr auf dem Kasten haben, als vor einem Jahr, sollte man zumindest hoffen ;-)! Dadurch sind Zusammenhänge natürlich viel klarer. Mal schauen ob ich es denn dann auch schaffe, das morgen alles zu Papier zu bringen.
Vielleicht könnt ihr ja auch mal berichten, wie euer Klausurenschnitt so aussieht. Bei uns ist so ein Schnitt von 5 bis 5.5 die Regel. Und das macht manche Leute recht nervös, aber ich glaube nicht, dass es anderswo besser ist. Und im Oktober sitzen wir dann ja alle zusammen da und es gibt ja wohl doch auch jedes Jahr wieder Leute, die tatsächlich bestehen, nicht wahr?! Und bei der Anzahl Leute, die es dann tatsächlich jedes Jahr schaffen, glaube ich nicht, dass es nur die „Überflieger“ sind, die jetzt alle zwischen zwei und vier liegen mit ihren Noten.
Ich werde jedenfalls mal meine Klausurnoten hier wiedergeben, wenn ich sie wiederbekomme.
Weiterhin viel Sitzfleisch und Ausdauer für alle,
liebe Grüße,
Rabea
PS. Heute in 4 Wochen!!! Oha, ich glaub ich lern‘ noch mal ’ne Stunde oder zwei!
Ich finde es sehr komisch, Klausuren von Anfang an unter Zeitdruck zu lösen bzw. lösen zu wollen, wobei der Zeitdruck allerdings Bestandteil aller Klausurenkurse ist. Daß dabei nur schlechte Noten herauskommen können, ist nicht nur sehr logisch, sondern auch sehr demotivierend. Dabei ist doch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten das wichtigste Gut in der Prüfung. Bloß, wenn man kein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hat, weil man sich selbst noch nicht einmal genau bewußt darüber ist, welche Fähigkeiten man überhaupt hat, entstehen Angst und Panik, die schlechtesten Partner in der Prüfungsvorbereitung. Die Fähigkeit, steuerliche Sachverhalte systematisch und strukturiert lösen zu können, ist das, was in der Prüfung gezeigt werden soll. Es ist gewissermaßen ein Handwerk. Erst einmal muß man wissen, wie es RICHTIG geht. Das braucht Zeit. Danach kann man versuchen, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Es nutzt nichts, ein Haus in einem Tag bauen zu können, wenn es handwerklich so schlecht gemacht ist, daß man darin nicht wohnen kann. Dieses Bild habe ich vor Augen, wenn ich all jene über den Notenschnitt in den Vorbereitungskursen reden höre.
Viel Erfolg weiterhin!
Hallo Rabea,
ich habe schon einige Klausuren hinter mir und habe das Gefühl, ich werde immer schlechter – hatte Anfangs immer zwischen 3,5 und 4,5, manchmal sogar 3,0. Jetzt habe ich einen Klausurenkurs bei einem anderen Anbieter belegt und dort hab ich jetzt 5 x 5,0 und einmal 4,5. Das macht mir Angst. Wobei bei diesem Anbieter sehr viel juristisches Wissen gefragt ist um die Klausuren lösen zu können, z.B. Haftungsrecht GmbH i.G. wenn Eintragung in`s HR nicht erfolgt ist und dann Insolvenz, Erbschaft bei Ungültigkeit des Testamentes und die Erben dann aber das ungültige Testament befolgen. Da biegst du dann schon am Anfang falsch ab wenn du dich nicht auskennst.
Wieviele Klausuren hast du schon geschrieben und wie waren deine Noten?
Grüsse Anni
Hi,
also wegen der Klausur-Noten sollte man sich echt nicht jeck machen! Wichtiger ist es, die Klausuren durchzuarbeiten, seine Fehler rauszuschreiben und die Themen/ Aufgaben zu wiederholen/lernen. Das ist eigentlich Sinn und Zwecke der Übung. Is doch völlig egal, ob man jetzt gute oder schlechte Noten am Stück schreibt – wichtig is in 3,5 Wochen 😉
das einzige, wo ich nen bischen drauf gucke, um zu wissen wo ich ungefähr stehe, ist die Statistik der jeweiligen Klausur. Laut eigener Aussage hat mein Anbieter ne Bestehensqoute von ca. 70%, also guck ich, ob ich unter den besten 60-70% der Klausur bin. Ob das jetzt aber wirklich aussagekräftig ist, weiß ich nicht, es beruhigt aber *lach* wirklich wichtig ist, dass man aus seinen Fehlern lernt! Is ja auch völlig klar, dass man sich nicht wirklich steigert in den Klausuren, denn es sollten ja immer andere Themen dran kommen, damit man draus lernt. Was brächte es, wenn immer dieselben Themen dran kommen, man in den Klausuren zum Schluss 1en und 2en schreibt, aber nicht soviele Gebiete wie möglich trainiert hat?! Mir helfen meine schlechten Note wirklich weiter, denn das zeigt einem auf, wo man noch was tun muss (meistens recht schonungslos loool). Gute Noten würden mich nur verunsichern, weil dann weiß ich nicht, ob ich nicht doch noch irgendwo was lernen müsste…
Hab mich anfangs auch ganz verrückt gemacht, völlig zu unrecht wie ich gemerkt habe. Einer unserer Dozenten sagt immer: „holen Sie sich die Niederlage doch lieber jetzt ab“. Recht hatter 😉
Gruß
Mirko
Hallo Rabea,
bei mir ist die Prüfung jetzt 3 Jahre her, un dich kann mich immer noch so gut in euere Gefühlslage versetzten!
Ja 5, 5,5 oder sogar 6 sind in der Tat gewöhnungsbedürftig, aber sie werden Dir den Weg zur erfolgreichen (!) pflastern.
Ein der wichtigsten Tipps, welche ich dir geben kann: Schreibe so viel Klausuren wie möglich unter Realbedingungen(!!!!). D.h. keine Lösung danebenliegend + konkrete Zeitvorgabe, am besten die tatasächlichen 6 Stunden.
Kein Lerneffekt wird größer sein, als wenn Du bestimmte Sachverhalte ordentlich versemmelt hast (jetzt darftst du das nämlich noch!).
Ich hatte bei mir im Vorbereitungskurs einen Kollegen, der in den Übungsklausuren regelmäßig 3,0 oder besser geschrieben hat, während wir uns brav unsere 5,0 und schlechter abgeholt haben. Erst später erfuhren wir, dass er meistens die Musterlösung neben der Klausur liegen hatte: „Nur um mal kurz nachzuschauen, falls man mal hängen sollte…..!“
Der Kollege ist bis heute noch kein Stb!
Grüße!
Tom