Tal der Tränen – Oder die innere Mitte

Hallo Zusammen,

die ersten zwei Wochen meiner Freistellung liefen alles andere als rund. Da musste ich an ein Zitat von unserem AO Dozenten vom letzten Jahr denken: Er malte uns eine Kurve mit einer ziemlichen Delle nach unten auf, die erst zum Schluss wieder nach oben führte. Die Delle bezeichnete er als „Tal der Tränen“, welches wir alle im August/September durchschreiten werden. Mir kommt es eher wie ein ZickZack Kurs vor: Einen Tag oben, den anderen wieder unten… Wobei die Tage unten bei mir zur Zeit noch in der Überhand sind… Also mal Hand aus Herz, wie tief steckt ihr im „Tal der Tränen“ und was macht ihr, um wieder raus zu kommen?

Meine bessere Hälfte hat mich letzte Woche mit einem neuen Glücksbringer überrascht: bild23Einem netten Frosch, der offenbar seine „innere Mitte“ gefunden hat 🙂 Er sitzt einfach da und grinst mich doof an. Wenn ich gerade nicht weiter weis, grinse ich doof zurück, in der Hoffnung eine Eingebung zu bekommen. Mit welchen Glücksbringern seid ihr ausgestattet?

Einige erfreuliche Erkenntnisse gibt es in der Vorbereitung Gott sei Dank auch. So hat sich z.B. die von mir absolut gehasste USt mit guten 20 Punkten im Schnitt zum echten Punktelieferanten in der Gemischten erweisen. So gut war ich letztes Jahr bis zum Schluss nicht…

In zwei Wochen geht der Endriss-Intensiv Kurs in Frankfurt los und bis dahin gibt es noch einiges zu tun… Vielleicht sieht man sich ja dort?

Viele Grüße

Jonathan

6 Gedanken zu „Tal der Tränen – Oder die innere Mitte

  1. Hallo Jonathan,

    irgendwie habe ich gerade ein Dejavus, wenn ich Deine Zeilen so lese. Auch ich habe vor einiger Zeiterst im zweiten Versuch meinen Berater geschafft. Und ja, insbesondere dieses Tief zu Beginn der neuen Vorbereitung kommt mir ausgesprochen bekannt vor. Man stellt sich selbst unter einen immensen Leistungsdruck, weil die Angst zu versagen noch größer als beim ersten Mal ist. DAS IST NORMAL!!! Man selbst realisiert gar nicht, wie viel man doch tatsächlich schon weiß. Man selbst sieht immer nur die nicht enden wollenden Lücken. Und je näher das Examen rückt, desto schlimmer wird es. Mir hat damals sehr geholfen, dass mich ein Kollege nach einem halben Anfall, was ich doch alles nicht könne, zusammengestaucht hat, ob ich sie noch alle habe. Er hat mir dann aufgezählt, in welchen Gebieten ich den anderen meilenweit voraus bin und meine gefühlten Riesenlücken nur zarte Löcher im Wissensgewebe seien. Das hat mir im Nachhinein tatsächlich geholfen. Weil es einem bewusst gemacht hat, dass man nicht so blöd ist, wie man sich gerade fühlt. Also lass es zu, dass Du diese Tiefs hast, ich kann Dir versprechen, wenn Du Dir Deine Belohnung (den Handschlag zum bestandenen mündlichen Examen) abholst, ist das alles egal und all diese ups and downs wert…

    Ganz wichtig, gönn Dir und Deinem Kopf Momente der Entspannung, geh raus an die Luft, fahr eine Runde an den See, triff Dich mit engen Freunden, die Dich und Deine Situation ertragen (ja, etwas anderes ist es momentan nicht, verstehen kann man das nicht, wenn man es nicht selbst durchlebt hat) und schieb das schlechte Gewissen ein bißchen in den Hintergrund, ganz abschalten kann man es nie.

    Glücksbringer hatte ich auch dabei, einen, der mich auch schon durch mein Studium begleitet hat. Natürlich, sowas gehört dazu. Als angehender Steuerberater hat man sowieso einen an der Klatsche, sonst würde man sich diesen Irrsinn doch nicht freiwillig antun: da darf man auch ruhig mal an solche Dinge glauben.

    Und jetzt wünsch ich Dir Kraft. Und Durchhaltevermögen, Du bist auf der Zielgeraden…

  2. Kenn ich ebenfalls… Starte im Oktober meinen zweiten Versuch mit einem hoffentlich erfreulicheren Ergebnis. Beim ersten Anlauf konnte ich über die schlechten Ergebnisse in den Probeklausuren etwas besser hinwegsehen, was mir dieses Mal nicht so ganz gelingt. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass man höhere Erwartungen an sich hat und der Druck automatisch zunimmt. Das letzte Klausurwochenende war notenmäßig wirklich schlecht, aber ich habe noch keinen Vergleich zu den anderen Kursteilnehmern, weil der Durchschnitt noch nicht bekanntgegeben wurde. Ich hatte zwei Tage nach Erhalt der korrigierten Klausuren sehr schlechte Laune – ich habe leichte Panik, dass es mir wieder so ergeht wie letztes Jahr. Ich bin zwar immer wieder erstaunt, wieviele Themen ich jetzt erst wirklich begriffen habe und letztes Jahr im Oktober noch nicht so verinnerlicht hatte. Da das Bestehen der Prüfung immer mit etwas Glück zu tun hat, mache ich mir dennoch Gedanken, ob gerade alles nach Plan läuft…?! Wir werden es wohl erst in ein paar Monaten erfahren! 🙂 DURCHHALTEN!!!

  3. Hi Jonathan,

    ja das Tal der Tränen durchwandere ich auch gerade. Aber wir müssen durchhalten!!! Und ich habe keinen solchen coolen Frosch auf meinem Tisch…. der ist wirklich klasse 🙂
    LG
    Kirsten

  4. Mein Gott, dann provoziere ich einmal ein bißchen:
    Schlechte Nachrichten, wie die Statistik 2014 zeigt, fallen ueberproportional viele beim 2. Versuch auch wieder durch. 🙁

    Wie wäre es – auch an Kirsten – wenn ihr Eure Zeit einmal nicht mit Jammern verschwendet oder gar auf die Nichtkonkurrenzfähigkeit von Mitstreitern schielt (die legen nämlich alle noch zu), sondern mal positiv denkt und die Ärmel hochkrempelt. Seht es sportlich, 50 Prozent der Abgeber kommen immer durch. Zu denen muesst ihr gehören, wenn nicht, dann wart ihr – sportlich gesehen – eben nicht gut genug.

    Und ja – diese Intensivkurse sind eine gute Sache, denn aufgrund der Fuelle des Stoffes landen die viele Treffer fuer die Ernstfallklausur.

  5. Danke für den Zuspruch von allen. Es tut auch mal gut zu hören, dass man nicht alleine ist. Nüchtern betrachtet ist mir ja auch klar, dass ich jetzt schon grundsätzlich weiter bin als letztes Jahr. Das merke ich schon alleine daran, dass bis jetzt schon fast mehr 4er dabei waren, als letztes Jahr in der gesamten Vorbereitung…
    Auf der anderen Seite will man natürlich auch immer mehr und immer besser sein. Und teilweise habe ich noch sagenhaft große Lücken. Aber deswegen habe ich auch letzte Woche angefangen, parallel zum Klausurenschreiben noch ein paar Skripte zu Themen zu lesen, die mir noch nicht so liegen.

    Ein ganz anderes Problem habe ich dagegen wirklich noch damit, den Kopf frei zu bekommen. Ich hatte mir Anfang mir im Frühling noch fest vorgenommen, während der Freistellung auch darauf zu achten, 1-2 Stunden am Tag etwas an der frischen Luft zu machen. Das hat bis jetzt leider noch überhaupt nicht geklappt. Ich weis auch nicht wieso, aber ich denke immer wieder, dass mich das zu viel Lernzeit kostet. Hier muss ich mir wirklich noch einen guten Trick überlegen… 🙂

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