Ungeduldig

Der Klausurenkurs ist ja nun vorbei (Konstantin macht den gleichen nur zum jetzigen Termin und er hat grad erst angefangen) und mein Schreibarm hat auch gar nicht groß rumgezickt. Bloß am letzten Tag meinten sowohl die rechte Hand als auch der Ellenbogen, daß es denn jetzt wohl mal gut sei und quittierten den Dienst. Wenn man bedenkt, daß beide die 10 Klausuren lang recht gut durchgehalten haben, ist das auch o.k. Und heut gehts wieder. (Nur der Nacken ist noch ein wenig verspannt… Übrigens bedeuten 6h Klausurschreiben und danach rd. 4h Klausurbesprechung eine nicht zu unterschätzende körperliche Belastung: 10h Sitzen pro Tag sollten abends, selbst wenn man erst gegen 20h30 zu Hause eintrudelt, zumindest noch mit einer Runde um den Blog Block ausgeglichen werden… schmerzhafte Erkenntnis.)

Andererseits war das Ende des Klausurenkurses in Form der letzten Klausur am Freitag recht versöhnlich. Ich bin nicht nur gut durchgekommen und sogar bis zum Ende gelangt (bei Knollklausuren nicht selbstverständlich), sondern konnte auch alle Aufgaben ganz gut lösen. Zumindest hatte ich ein ganz gutes Gefühl dabei, und das ist ja auch schon mal was wert. Ich hab mich dann nach Abgabe meines Geschreibsels gar nicht so recht getraut, in die Lösung zu schauen, aber selbige wich gar nicht sooooo sehr von dem ab, was ich so gelöst hatte. So komme ich nicht völlig am Boden aus dem Kurs, sondern weiß, daß ich noch einiges vor mir habe, aber auch, daß ich schon ein bißchen was kann. Ende gut, alles gut, sozusagen.

Jetzt warte ich natürlich ungeduldigst auf die korrigierten Klausuren und die (mal mehr, mal weniger schlimmen) Ergebnisse.

Ich bin froh, den Klausurenkurs schon jetzt gemacht zu haben (nicht erst Anfang September), so bleibt noch ein wenig mehr Zeit, die entdeckten Wissenlücken löcher krater zu schließen. Ich habe mir zu eben diesem Zwecke auch schon ein hübsches Büchlein zurechtgelegt und werde jetzt mal (wieder) Fälle lösen. Die sind zwar nicht ganz so umfangreich wie eine Klausur, aber für mich hilfreicher, um mir ein paar Punkte, die ich noch gar nicht so recht überblicke (körperschaftsteuerliche Organschaft beispielsweise), zu erarbeiten. Übungsklausuren habe ich auch noch ein paar hier und die Originalklausuren der letzten Jahre ebenfalls.

Für mich beginnt jetzt der Endspurt für die schriftliche Prüfung, der Kurs war sozusagen des „Bergfest“. Noch 7 Wochen.

14 Gedanken zu „Ungeduldig

  1. Hallo Sabine,
    bei mir startet der Knoll Kurs nächsten Mo. Wie ist die anschließende Besprechung, muss man da zu Haus noch viel nacharbeiten? Ich habe mich die letzten Tage auf die Originalklausuren gestürzt und habe, um Konstantins Worte aufzufassen eine „Verböserung“ erlebt. Die Klausuren von Huttegger liefen ganz gut, oft über 40 Punkte. Die Originale liefen alles andere als gut. Oft um die 35 Punkte, z. T. unter 30 und manchmal über 40. Wollte bis zum Knollkurs alle Originale von den letzten 5 Jahren durchmachen. Habe bis jetzt gut die Hälfte geschafft.
    Setze viel Hoffnung auf den Knoll- und Hass-Kurs.
    LG Jana

  2. Also, bei mir ergibt sich noch eine Menge Nacharbeitungsbedarf. Ich habe mir eine Liste gemacht mit Themen, die ich mir noch mal anschauen will, ich hoffe, daß ich sie auch zum Großteil abarbeiten kann. Die Klausuren im Knollkurs waren meines Erachtens – grad bei Ertagsteuerrecht – nicht darauf ausgelegt, daß sie in 6h irgendwie machbar war. Inwieweit das der Originalklausur im Oktober entspricht – keine Ahnung. Der eine Dozent meinte dann bei der Besprechung auch, daß die Klausur „vielleicht ein Viertelstündchen“ zu lang gewesen sei. Es wird also mehr Wert darauf gelegt, nochmal möglichst viele verschiedene Themen aufzugreifen. Die Note ist da dann wohl nicht so ausschlaggebend, was ich einerseits o.k. finde, aber andererseits gibt es mir (leider) immer noch kein Bild darüber, wie examensfit ich derzeit schon bin.
    Mir persönlich haben die Klausurbesprechungen am meisten gebracht, bei denen nicht der Lösungshinweis „vorgelesen“ wurde, sondern bei dem es eher noch mal darum ging, das Thema systematisch/schematisch zu erarbeiten und die groben Leitlinien (und ggf. ein bißchen Klausurtaktik) darzustellen. Dann muß ich mich zwar im Einzelnen in der Klausurnachbearbeitung noch mal etwas mehr reinknien, aber vom Verständnis her habe ich mehr mitgenommen, als beim „Vorlesen“ (unfassbar, aber lesen kann ich selbst… jedenfalls, wenn es sich nicht um Angaben IN der Klausur handelt…)

    Wo machst Du den Kurs denn? Berlin? Stuttgart?

    Ich fand jedenfalls diese Dauerbeschallung extrem anstrengend (wie gesagt, 10h täglich den Hintern eckig sitzen und keinerlei körperliche Betätigung), andererseits hat es schon was gebracht. Und sei es nur die Erkenntnis, daß noch ne Menge zu tun ist. Wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg und Durchhaltevermögen.

  3. Ich mache in Berlin den Kurs. Ich habe letztes Jahr schon einmal die Prüfung probiert, bin aber bei der Schriftlichen gescheitert. Ein Bild, wie examensfit du bist, können dir eigentlich nur die Originalklasuren geben. Die gibt es unter http://www.gfs.de. Die sind auf dem aktuellen Rechtsstand.

  4. Hallo!

    Welches Büchlein hast Du denn geholt? Ich bräucht nämlich auch mal so ein paar kleine Fällchen, weil ich immer mal hier und da ein Problem habe und dann würde ich das gern mal lieber an kleiner Fällchen üben als an einer 6h Klausur.

    @ Jana: kann man die dort Downloaden? Ich glaub ich bin da zu blöd für, ich find da nix.

    Ich wünsche Euch beiden noch viel Durchhaltevermögen!Liebe Grüsse!

  5. Du musst auf der rechten Seite auf GFS Das Original klicken.
    Kann euch diese Klausuren nur empfehlen. Besonders die Anmerkungen fand ich letztes Jahr ziemlich gut.

    Der Satz auf der ersten Seite trifft es ganz gut:
    „Werden die Prüfungen wieder fair? Diese Hoffnung wurde durch die Ergebnisse der Prüfung 2008 zerstört. Bundesweit haben weniger als die Hälfte der Teilnehmer die schriftliche Prüfung bestanden.“

    Klausuren Klausuren Klausuren das ist das Wichtigste.
    Routine Routine Routine.
    Schaut euch die Bilanzsteuerklausur vom letzten Jahr an. Ohne Routine dreht man hier durch.

    Man ich bekomm Gänsehaut wenn ich das alles lese. Kaum zu GLauben das es schon wieder ein Jahr her ist. Zum Glück habe ich bestanden.

    Der Intensivkurs von Knoll ist hart aber extrem gut. An einer anschliessenden Nacharbeit führt m. M. n. kein Weg vorbei.

    Ich schwitze gerade wie letztes um die Zeit.
    Toi Toi Toi

    MfG
    StB Hanso

  6. p.s. lasst euch von den Knoll Ergebnissen nicht entmutigen.

    Der Knoll strickt seine Klausuren nach Schwerpunkten, gerade im Intensivkurs. Ihr werdet feststellen, dass die Originalklausuren wesentlich breiter gefechtert sind. (Das soll keine Verharmlosung sein)

    Gerade ESt ist durch den Herrn von Knoll, wie heisst er?? Irgendwas mit E… Ernstberger? Extrem Schwer aber der Lerneffekt ist Hammer.

    Ich erinnere mich immer wieder an diese Aufgabe mit nem Gebäude im PV und BV mit teilentgeltlichem Erwerb. Am Ende hatte man 16(!) WG 🙂 In der Klausur unlösbar aber danach hat mans verstanden.

    So ich bin weg, bin zu nervös. Ich weiß schon wovon ich heute Nacht träumen werde -> Hanso kommt 2 Stunden zu spät zur Prüfung und hat seinen Kugelschreiber im Hotel vergessen.

    *schwitz schwitz*

  7. Ich kann Hanso nur beipflichten zu den Originalen. Die kosten 120 EUR. Aber ein paar sind auch kostenlos.

    Ja und ich habe bei den Originalen z. T. nur 30 Punkte oder um die 36 Punkte geholt. Habe gerade mal 3 von 9 bestanden und meine Motivation war auf dem Tiefstand.

    LG Jana

  8. Zu Thema Schmerzen im Schreibarm:

    Als Lesetipp kann ich dazu den Titel „Abenteuer Steuerberaterprüfung“ von Cordula Krohner (jetzt Cordula Kleinebekel) empfehlen. Darin beschreibt sie u.a., daß sie durch das exzessive Schreiben in Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung auch Schmerzen im Schreibarm bekommen hat. Es ist mir unverständlich, wie man sich schon vor der Prüfung durch diverse Hardcord-Intensiv-Power-Kurse körperlich und nervlich selbst zugrunde richten kann, so daß man dann, wenn die Prüfung beginnt, ein körperlich und nervlich vollkommen ausgepowertes Wrack ist (und Gefahr laufen muß, an der Prüfung gar nicht erst teilnehmen zu können, weil der Schreibarm zu sehr schmerzt).

  9. @ Steuermann2009: irgendwie ist mir nicht ganz verständlich, was Du uns eigentlich sagen willst… Statt Klausuren zu schreiben lieber was??

    Meines Erachtens ist es relativ normal, wenn einem ob der ungewohnten Tätigkeit „handschriftliche Darstellung langer komplizierter Lösungen in kurzer Zeit“ nach einer Weile die Hand/der Arm wehtut. Wer von uns schreibt denn heutzutage noch regelmäßig so lange von Hand? Es wird doch alles getippt. Und wenn man einen 2-3wöchigen Klausurenkurs belegt, muß man nun mal jeden Tag ran, so daß man ein wenig überanstrengt. Mir fällt allerdings auch keine Alternative ein, drum frag ich Dich.

    Was das nervliche Zugrunderichten angeht: so ein Klausurenkurs strapaziert zugegebenermaßen die Frustrationstoleranz. Andererseits weckt er – jedenfalls bei mir – den Ehrgeiz, es im Ernstfall bei der Prüfung im Okotber besser machen zu wollen. Und wie jeder dann in der Prüfung damit umgeht, kommt sicher auf den einzelnen an: es gibt Leute, die sind so entspannt, daß sie da reinmarschieren, als wärs ein Diktat auf Grundschulniveau (wohl die wenigsten), andere sind das komplette Gegenteil in Form eines Nervenbündels. Der Mittelweg wär wohl erträglich.

  10. Grüß Dich SabineH,

    meine Kernaussage war: „Es ist mir unverständlich, wie man sich vor der Prüfung körperlich und nervlich so sehr zu Grunde richten kann.“

    Natürlich sollte man in Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung Übungsklausuren schreiben. Das ist ganz klar. Bloß sollte man es doch nicht so übertreiben, daß man sich selbst prüfungsunfähig macht. Ich habe aber schon mit so vielen Kandidaten gesprochen – und bei allen ist es das gleiche Bild. Die machen sich nervlich und körperlich vor der Prüfung vollkommen fertig. Aber das kann doch nicht sein. Einzig und allein das sollte Inhalt meines Kommentars sein.

    Vielleicht ist es aber zwangsläufig so, daß man sich derart schinden muß, weil es so viel Konkurrenz gibt, so viele andere, die auch Steuerberater werden wollen. Vielleicht muß man die Schinderei als notwendige Voraussetzung hinnehmen.

  11. Ich hatte bis jetzt noch keine Probleme mit dem Schreibarm, auch nicht ansatzweise. Ich denke, das ist alles eine Frage des Stiftes: Kugelschreiber no go, Füller ging bei mir auch nicht. Lamy Fineliner hat auch nicht geschrieben. Bei den typisch eckigen Stiften habe ich auch einen Krampf bekommen. Doch nach vielem Suchen bin ich fündig geworden. Dann gab es bei Aldi so ähnliche Stifte, 99 Cent 5 Stück. Nach noch nicht mal einer Klausur waren sie halb leer und das Schreiben nervte, weil der Stift nicht mehr so gut schrieb. Folglich bin ich wieder auf den guten Stift für 1,5 EUR /Stück umestiegen.

  12. Ich hab bisher zum Glück auch noch keine Arm-Probleme. Hab aber auch keinen Klausuren-Intensiv-Kurs besucht. 😉 Aber ich finde auch, das der richtige Stift das a und o ist.
    Mit kleinen Fällen hab ich ein paar Bücher vom Fleischer Verlag – die roten. Find ich nicht schlecht. Es gibt nur nicht alles in aktueller Fassung. Aber z.B. Besteuerung der Gesellschaften und Ust ist ziemlich neu.

    Viele Grüße
    Claudia

  13. Besteuerung der Gesellschaften hab ich mir auch geholt. Find ich super, hab aber erst wenige Aufgaben gerechnet 🙁

  14. Das Buch find ich auch super. Nur weichen meine Ergebnisse oft von den Lösungen im Buch ab. 😉

    Viele Grüße
    Claudia

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