Verflucht nochmal…

also ich glaube ja generell, dass jeder sein eigenes Glückes Schmied ist, aber so langsam glaub ich, dass diese Prüfung verflucht ist 😉

Jetzt sind die Nachbarn endlich fertig mit dem Umbau nebenan, d.h. die Küche muss noch eingebaut werden, aber das ist ja meist an einem Tag geschehen, meiner Mutter geht es schon sehr viel besser, ich habe eine Routine entwickelt von morgens Klausur (immer so zwei Teile), dann Mittag mit den Kindern, Hausarbeit während der Hausaufgaben, einkaufen und Termine nachmittags, abends nochmal lernen. So hab ich auch was von dem schönen Sonnenschein 😉 Mit meinem Mann sind die Dinge soweit geregelt, dass sie dann irgendwann nach der Prüfung mal geregelt werden, bis dahin sind wir nett zueinander und das läuft auch ganz gut. Jedenfalls laufen die Dinge jetzt wieder soweit so, dass ich glaube wenn ich dann heute in 3 Wochen antreten soll (ja, das ist dann wohl der 13.!!!) es zumindestens wieder auf eine 4,5 schaffen könnte. Vorausgesetzt, es kommt jetzt nichts mehr dazwischen! Ich habe noch so und so viele Klausuren, die ich mir aufgeteilt habe, mit überall ein wenig Luft für Notfälle, müsste also gut hinkommen, und ein bißchen Entspannung habe ich auch eingeplant. James Blunt am Samstagabend, am 10. reitet meine Tochter Turnier, so was eben.

Und jetzt tut sich doch gestern die nächste Baustelle auf! Das Dach auf der Tiefgarage im Nachbargebäude (wird von uns auch mitgenutzt) soll schon seit Ewigkeiten renoviert werden. Gestern haben sie angefangen. Heute sind sie mit Baggern, Schaufeln und Presslufthammer im Gange. Der Presslufthammer ist vorhin stecken geblieben, dann musste der Bauarbeiter erstmal Hilfe holen, um ihn wieder rauszuziehen, seit dem liegt das Ding ungenutzt da rum. Weiß nicht ob er es kaputt gekriegt hat?

Aber ich meine, was soll das? Ich will hier lernen und werde seit letzten Herbst ständig von irgendwelchen Baustellen geplagt 🙁 Wäre ja man nicht so schlimm, wenn da wenigstens junge Männer arbeiten würden, die dann wie in der Pepsi-Werbung erstmal ihre Hemden ablegen würden… Aber erstens ist es trotzt Sonnenscheins zu kalt, zweitens arbeiten sie nicht so hart, dass sie ins Schwitzen kommen (es wird viel rumgestanden und gestikuliert) und drittens sind keine gutaussehenden Männer dabei 😉 Jedenfalls werde ich mir weiterhin eine ganze Kanne Tee kochen und nicht alle halbe Stunde in die Küche rennen für Nachschub, um dabei mal schnell aus dem Fenster zu gucken…

Aber da ich ja mein eigenes Glückes Schmied bin, habe ich die Wohnzimmerfenster geschlossen, alle anderen Fenster bei dem tollen Wetter auf, aber die Zimmertüren alle zu, und habe trotzdem Umsatzsteuer und Erbschaftsteuer geschrieben. Jawoll! 😉 Und dann mit meiner Suppe auf dem Balkon gesessen und die Ruhe genossen, es wurde nämlich wieder diskutiert und gestikuliert. Und weil’s so schön ist, machen meine Tochter und ich jetzt eine Radtour zur Ergotherapie, statt mit dem Auto zu fahren (sind etwa 6 km). Habe ich gleich noch was für die Bewegung getan…

Wie heißt das doch so schön? Alles ist gut!

Für die, denen es auch manchmal so vorkommt als wäre alles verflucht, mir hilft es wirklich, einfach mal zu lächeln, so still vor mich hin, dann fühlt man sich auch gleich viel besser. Und überall was positives zu sehen. So wie Anna in „Hallo Mister Gott, hier spricht Anna“ – an dem abgebrochenen Stück Eisenzaun schillerte der Rost in allen Regenbogenfarben. (Lese ich gerade wieder mit meiner Tochter) Und Regenbogen gibt es auch nur, wenn die Sonne scheint und es regnet. Kann ja nicht immer nur sonnig sein. Hätten die Blumen ja gar kein Wasser. Jedenfalls meine nicht, bin nämlich mit dem Gießen immer recht faul 😉

Überhaupt, selbst Goethe hat schon gesagt : „Weißt du worin der Spaß des Lebens liegt? Sei lustig! – Geht es nicht, so sei vergnügt!“

Also mache ich mich jetzt auf eine vergnügte Radtour mit meiner Tochter. Und freue mich schon auf heute abend, wenn ich wieder lernen darf. Ich bin nämlich sehr priviligiert, dass ich klug genug bin, so eine Prüfung anzugehen, reich genug, um nicht arbeiten zu müssen sondern mich auf das Lernen konzentrieren zu können (auch wenn ich letzten Monat nicht wusste, wie ich die Miete zahlen sollte) und eine Familie zu haben, die mich immer noch tatkräftig unterstützt. (Trotz aller Streitereien schmeißt mein Mann immer noch einen guten Teil der Hausarbeit, so den Abwasch nach dem Abendbrot zB. damit ich lernen kann. Zumal wir abends kochen, so dass da immer am meisten anfällt.) Und die Bauarbeiter sind dann auch weg.

Alles andere wird sich dann auch irgendwie regeln, nicht wahr?

LG,

Rabea

4 Gedanken zu „Verflucht nochmal…

  1. Hallo Rabea,

    nach meine Rechnung müsstest du ja diese Woche schriftliche Prüfung haben. Ich wünsch dir von ganzem Herzen viel Glück bei den Aufgaben, das du top fit bist und du dich auf die „richtigen“ Gebiete vorbereitet hast. Schreib mal, wie die Aufgabenstellung war und wie es ist, so allein zu schreiben. Kann ja auch von Vorteil sein.

    Ich drück jetzt so lange die Daumen, bis du dich meldest (ich weiss ja nicht so genau welche beiden Tage du schreibst) 😉

    Liebe Grüsse

  2. Hallo Anni,

    ich schreibe am 13. Verfahrensrecht etc und am 14. Ertragsteuern.

    Vielen Dank für’s Daumen drücken.

    Ich fühle mich derzeit gestresster als ich das vom Oktober her in Erinnerung hatte. Auf Ertragsteuern fühle ich mich ganz schlecht vorbereitet, aber ich glaube das liegt zum Teil daran, dass ich jetzt tatsächlich mehr weiß als im Oktober, mir dadurch aber auch meine Lücken (und derer habe ich reichlich!) noch bewusster werden. Macht das Sinn?

    Zum Beispiel habe ich Samstag abend etwas gelesen über das Zusammenspiel von §15a EStG und §10d EStG und wie ein Kommanditist plötzlich besser dasteht als der Komplementär, weil der zuvor beschränkte Verlustabzug nach §15a jetzt voll abgezogen werden kann und dann erst die Beschränkung des §10d mit der Million und dann 60% greift, während beim Komplementär gleich die Beschränkungen des §10d greifen. Ist jetzt hier vielleicht ein bißchen schlecht erklärt. Jedenfalls hätte ich dass vor einem Jahr oder sogar im Oktober gar nicht gepeilt, weil ich total mit Information überladen war. Jetzt ist der Groschen sofort gefallen.

    Andererseits ist mir in dem §15a Skript auch vieles aufgefallen, so mit Übertragungen von Mitunternehmeranteilen, etc, wo ich jetzt absolut keine Ahnung hätte, wie das zu lösen ist. Wollen wir mal hoffen, dass das nicht drankommt…

    Jedenfalls bin ich ganz schön nervös, ich glaube, das war im Oktober nicht so schlimm. Heute habe ich erstmal nochmal Stifte besorgt etc, und werde nachher meine Tasche packen, dann ist das schon mal alles erledigt. Wenigstens muss ich auch nicht erst nach Braunschweig kurven oder sonstwohin, sondern nur nach Hannover und wohne ja gleich ausserhalb Hannovers, das geht. Und nach den Prüfungen habe ich erstmal eine Aromatherapie-Massage, so zum Runterkommen 😉 Kopf frei kriegen für den nächsten Tag, und dann für die Vorbereitung für die Mündliche. Das geht nämlich gleich weiter, da ich nicht weiß, wann die stattfindet, irgendwann im Mai oder Juni. Vorausgesetzt, dass ich zur Mündlichen zugelassen werde natürlich. Aber davon muss ich ja erstmal ausgehen, sonst ärgere ich mich ja schwarz, wenn ich dann wieder in der Mündlichen durchfalle…

    Ich meld mich dann nach den Prüfungen mal, berichten wie es so war..

    Jetzt muss ich erstmal was in KSt nachschlagen, dass mir schon den ganzen Tag im Kopf rumspuckt und mich wahnsinnig macht. Also erledige ich das jetzt endlich mal, dann bin den Gedanken hoffentlich los. Mir wird sicherlich noch was anderes einfallen, worüber ich dann die ganze Nacht nachgrübeln kann. Vielleicht sollte ich mir die Gesetzestexte neben das Bett legen? 😉

    LG,

    Rabea

  3. ….dann kann ich ja erstmal wieder loslasse 😉 , ich fang dann morgen früh noch einmal an mit Daumen drücken.

    Dein Gefühl ist meines Erachtens ein super gutes Zeichen. Als ich 2007 in die Prüfung gegangen bin war ich vollkommen ruhig und hatte das Gefühl, alles im Griff zu haben. Auch danach hab ich noch gedacht, es ist alles super gelaufen. Im Nachhinein muss ich sagen, das gute Gefühl war bedingt durch meine vollkommene Ahnungslosigkeit und dem Nichterkennen von Problemen. Na gut, vollkommene Ahnungslosigkeit war es nun nicht, bin ja „nur“ mit einer 4,66 durchgefallen.

    2010 war ich dann total aufgeregt und ich hab gedacht, in meinem Kopf herrscht nur Chaos. Da war das Problembewusstsein von auch noch so „kleinen“ Aufgaben voll in meinem Kopf. Also werte es als ein gutes Zeichen und schreib alles was dir einfällt!

    Ich fang dann morgen früh wieder an mit dem Daumen drücken :-), toi, toi, toi und verbanne alle anderen Probleme aus deinem Kopf, die Prüfung gibt genug davon her!

    Liebe Grüsse

  4. Hallo Rabea,

    auch Ich drücke dir Daumen. Alles Gute und melde Dich wie es gelaufen ist.

    Viele Grüße

    Thomas

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