Weiter geht’s…

So, ich habe Montag mit der Beraterkammer telefoniert und ihnen erstmal gesagt, dass ich die 3 Monate gerne in Anspruch nehmen möchte.  Genaue Termine etc. müssen wir dann erstmal klären, ich fahre nächste Woche sowieso hin, meine Klausuren einsehen.  Mal sehen wie das jetzt dann so abläuft…  Habe zwar eine Heidenangst davor, alleine eine Klausur zu schreiben und dann alleine vor einer Kommission zu stehen, aber da muss ich jetzt durch.  Ich bin so schön im Thema, ich denke in 3 Monaten kann man nochmal viel schaffen und da es im ersten Anlauf ja schon relativ gut geklappt hatte (viel fehlte ja nicht zum Bestehen), kann es beim zweiten Mal nur besser werden.

Jedenfalls fühle ich mich etwas besser seit ich letzten Freitag Abend die Entscheidung getroffen habe gleich weiter zu machen.  Das Wochenende habe ich dann aber noch frei gemacht, mein Mann hat mir geholfen die Regale im Keller umzubauen usw. so dass ich da jetzt wirklich gut arbeiten kann.  Und wir haben mal wieder „entmüllt“.  Vier Säcke voll Kinderkleidung sind gestern beim Kinderschutzbund gelandet, plus Spielzeug.  Und das waren nur die Sachen, die wir irgendwann schon mal beiseite gelegt hatten.  An die Kinderzimmer traue ich mich gar nicht erst ran 😉

Naja, Montag hatte ich dann auch noch gute Nachrichten.  Ich war in der Woche vor den Prüfungen beim Frauenarzt und der hatte eine Schwellung in der linken Brust gefunden.  Hat mich erstmal ganz schön mitgenommen.  Montag hatte ich dann sowohl einen Ultraschall und eine Mammographie (mann, hat das wehgetan!) – Gott sei Dank ist alles ok, Schwellung war auch kaum noch zu fühlen.  Da war ich schon erleichtert.  Hat mir aber auch mal wieder gezeigt, dass es wichtigere Dinge gibt, als so eine dämliche 😉 Prüfung zu bestehen.

Nach dem Arzttermin war ich dann noch bei meiner Freundin, lernen.  Sie wartet noch immer auf ihre Mündliche, ist erst Ende Februar dran.  Macht sich jetzt schon manchmal verrückt, obwohl sie sich gar keine Sorgen zu machen braucht, sie wirklich was auf dem Kasten.  Gestern war sie dann bei mir zum Lernen und ich habe mal ganz alte Sachen rausgekramt, die sie sich lange nicht mehr angesehen hat, z.B. §15a EStG.  Und das hat mal wieder gezeigt, dass 1. nach so langer Zeit trotzdem vieles hängen bleibt, auch wenn man nicht ständig alles nochmal nachliest und 2. man mit sauber subsumieren viele Punkte machen kann, auch wenn man vielleicht nicht auf die endgültige Lösung kommt, wofür in der Mündlichen ja auch oft keine Zeit ist.  Ich war jedenfalls schwer beeindruckt von ihrem Können, zumal sie derzeit auch noch richtig doll erkältet ist und sich besch***en fühlt.

Ich selbst lerne natürlich auch was in unseren Fragerunden, Schaden kann es jedenfalls nicht.  Gerade weil man erstmal Tatbestandsmerkmale durchprüft, die Grundlagen wiederholt, tut mir das im Moment ganz gut.  Dienstag habe ich mich das erste Mal wieder an eine Klausur gesetzt.  Einkommensteuer, zwei Fälle, beide mit Betriebsaufspaltung.  Als ich diese Klausur vor einem Jahr das erste Mal geschrieben habe, wusste ich gar nicht, was die von mir wollen.  Jetzt habe ich die Problematiken sofort erkannt (wenn vielleicht auch nicht 100% richtig gelöst 😉 ), man hat also doch viel gelernt seit dem. Das Problem jetzt war, dass ich nicht genug blah blah hatte und eben die Tatbestandsmerkmale der Betriebsaufspaltung durchgeprüft habe.  Bin gleich zum Ergebnis gekommen, anstatt die „Fußgängerpunkte“ zu sammeln.  Da hilft mir die Vorbereitung für die Mündliche schon, erstmal Tatbestandsmerkmale durchprüfen, ob das Ergebnis dann richtig ist, ist zu einem gewissen Grad egal, weil man vorher schon genug Punkte abgesahnt hat.

Mittwoch hatte ich irgendwie so einen gestückelten Tag, mit mehreren Terminen.  Da habe ich mir einfach ein Steuerkompendium mitgenommen und in den Wartezeiten gelesen.  Ich habe da Sachen entdeckt, die mir nie richtig bewusst waren.  Wie Thomas schon sagte, beim zweiten Mal fällt der Groschen viel leichter.  Von daher hat mein Mann völlig recht, wenn er sagt, dass ich durch das Durchfallen einen besseren Steuerberater abgeben werde, weil ich vieles besser können werde, nachdem ich mich ein zweites Mal vorbereitet habe.  Und obwohl ich schon noch ein bißchen traurig bin und frustriert über die viele zusätzliche Arbeit, macht mir das Lernen jetzt auch plötzlich wieder Spaß, weil ich eben Sachen verstehe und Zusammenhänge erkennne mit denen ich mich beim ersten Mal überfordert gefühlt habe.

Somit kann ich allen anderen, die auch wiederholen müssen, nur sagen „wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“ – wer weiß wozu es noch alles gut war, dass es nicht im ersten Anlauf geklappt hat.  Mir geht es jedenfalls inzwischen sehr viel besser!  Heute gönne ich mir einen freien Tag, ich muss jetzt nämlich die Kinder abholen, gibt ja schließlich Zeugnisse! (Und die sind gut, so dass wir da keine Sorgen haben!) Dann werden die Kinder erstmal verwöhnt, ein anderes Kind kommt auch noch mit, weil die Mama noch bis mittags arbeiten muss.  Aber dann freue ich mich schon auf meine Arbeit und vor allem auf das Lernen heute abend!  Ich bin spät aufgewesen die letzten paar Abende, aber es hat mich nicht gestört, weil mir das Lernen so viel Spaß gemacht hatte.  Und dieses Gefühl hatte ich zum Schluss völlig verloren.  Wird vielleicht auch noch wieder verschwinden, je näher die Schriftliche kommt, aber jetzt genieße ich das ersteinmal und nutze den Tatendrang! 😉

Ich drücke den Leuten in Nordrhein-Westfalen die Daumen, dass die Ergebnisse gut ausfallen und allen die jetzt in die Mündliche müssen natürlich auch!

LG,

Rabea

2 Gedanken zu „Weiter geht’s…

  1. Hallo Rabea,

    ich denke, daß es eine gute Entscheidung ist, in drei Monaten nochmal die Prüfung zu schreiben; noch bist Du im Thema, Du weißt, wo Deine Schwächen liegen und kannst diese abmildern.
    Auf jeden Fall drücke ich Dir alle Daumen!

    Zeugnisse gibt es bei uns heute auch; was ist das doch für eine schöne Zeit, wenn die Zeugnisse gut sind und sich ein Kind über nichts weiter Gedanken machen muß.
    Bei meinem Sohn kommen heute noch die Schulübergangsempfehlungen; da haben sich die Kinder schon seit Mitte der dritten Klasse Gedanken gemacht, sich unter Druck gesetzt, ob wohl das Gymnasium drin sei oder doch nur die Real- oder Hauptschule.
    Ich kann mich nicht daran erinnern, daß es bei uns damals auch so war.

    Wie dem auch sei, feiere schön die Zeugnisse!

    Grüße
    Markus

  2. Hallo Welt,

    ich habe ein paar Fragen an diejenigen, die sich auch gerade Gedanken darüber machen, wie sie den Gipfel der Spitzfindigkeiten, auch Steuerberaterprüfung, bezwingen können. Dabei geht es um konkrete organisatorische Dinge sowie auch konkrete Lösungsstrategien für Klausuren. Das läßt sich alles irgendwie besser von Angesicht zu Angesicht besprechen. Wer Interesse an einem Erfahrungsaustausch hat, kann sich gerne bei mir melden. Wäre toll, wenn wir das über Skype oder Mumble hinkriegen könnten. Texte tippen ist gut und schön, aber irgendwo sind dem natürlich Grenzen gesetzt. Bei Interesse, schreibt mir einfach:

    raywilsonfan@yahoo.de

    Bis demnächst!

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