8 Wochen nach der Prüfung

Ich lese voller Schreck, dass einige nun kurz vor der Veröffentlichung Ihrer Ergebnisse stehen d.h. im Umkehrschluss sie stehen auch kurz vor der mündlichen Prüfung!!!

Da kraucht mir die Panik den Hals hoch.

Meine, das letzte mal beschriebene „Kalendertaktik“ funktioniert nur zu 50 %. Ich habe es tatsächlich geschafft vorige Woche in die Deutsche Bücherei zu fahren und mich 8 Std mit den Grundzügen des BGB zu befassen. Danach fühlte ich mich unwahrscheinlich gut. Aber ich halte noch nicht alle Termin ein.

Auf die schriftliche Prüfung hatte ich mich ähnlich vorbereitet. Ich hatte den Samstagskurs eines Berliner Anbieters belegt und ab April hatte ich mich im Lesesaal der Deutschen Bücherei in Leipzig mindestens 2mal die Woche verschanzt. Der Vorteil: Alle in diesem Saal brühten über den Büchern, es ist sehr ruhig und man macht sehr wenig Pausen, da man immer an allen vorbei muss, um raus zu gehen. Für mich als Raucher hieß das: Entzugstraining für den Ernstfall. 🙂 Ich habe dann meist eine Probeklausur von 6 Std – also quasi unter Klausurbedingungen – geschrieben und dann eine Mittagspause in der Cafeteria eingelegt und danach die geschriebene Klausur kontrolliert. Es hat mich selbst erschrocken: ES HAT MIR SPASS GEMACHT!!!! – Ja, ich war immer erleichtert etwas getan zu haben.

Als ich nun vorige Woche, nach fast 8 Wochen das 1. mal wieder dort war, fühlte ich mich wie zu Hause. Es saßen viele bekannte Gesichter im Saal, die scheinbar immer noch an ihren Diplom- oder Doktorarbeiten schreiben. Ja, so ein Studentenleben ist nicht schlecht.

Warum Bibliothek? Da ich die meiste Zeit von zu Hause arbeite, kann ich mich nur sehr schwer von der Arbeit lösen. Ich habe ein Arbeitszimmer in dem mittlerweile 4 Schreibtische drin stehen und überall liegt die Arbeit rum. Sitze ich dort einmal, ist das Lernen vergessen. Hatte dann versucht, es mir im Wohnzimmer zum lernen gemütlich zu machen. Okay, alle Dekorationen raus, Esstisch zum Schreibtisch umfunktioniert, Romane aus dem Bücherregal in die Kisten und Fachliteratur rein. Dann saß ich dort und habe versucht zu lernen bzw. Klausuren zuschreiben. Es lenkte mich aber vie zu viel ab: das Telefon klingelte, mein Kind (2 Jahre) wollte unbedingt „mitmalen“, alle Stunde fragte jemand ob ich etwas brauche usw.. Nein, es sind nicht nur die anderen Schuld, ich habe mich selbst auch abgelenkt, lief eine Klausur nicht, dann ging es erstmal ab zum Kühlschrank oder schnell ein Kaffee und eine Zigarettenpause. Ende vom Lied war: viel Zeit im Wohnzimmer verbracht, aber wenig Fortschritte erzielt.

Okay, Mittwoch geht es wieder in die DB und es stellte sich bei mir langsam wieder das Gefühl der Vorfreude ein – vielleicht für einige nicht nachvollziehbar – aber eigentlich lerne ich gern. 🙂 Wenn ich erstmal dort bin, komme ich auch gut vorwärts. Nur der Gang dahin ist immer schwer…

Für alle die im Moment mit Angst den Briefkasten öffnen: Toi toi toi….

Ich muss noch warten.

Viele Grüße Peggy

Ein Gedanke zu „8 Wochen nach der Prüfung

  1. Hallo Peggy,

    ich lerne auch gerne, nur macht es mir mehr Spaß, wenn ich weiß, daß ich, wenn ich gut gelernt habe, auch vermutlich bestehen werde.

    Das ist bei der Steuerberaterprüfung nun leider nicht der Fall. Zumindest muß man sich dann, wenn man durchgefallen ist, keine Vorwürfe machen, man hätte nicht genügend gelernt.

    Tja, und das Briefkastenöffnen, immer mit Blick auf den Absender „Finanzministerium“ und die Schleswig-Holstein-Flagge an der Seite, macht im Moment auch nicht so richtig Spaß.

    Markus

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