Alltag

Zu Beginn meines Fernkurses Mitte 2011 war es für mich schwer, den richtigen Rhythmus zu finden.

Kein Wunder, meine bisher sowieso sehr knappe Freizeit war prall gefüllt mit Verabredungen mit Freundinnen, Fitnessstudio, Shopping-Touren, Kochen usw. Natürlich sind auch mein geliebtes Sofa und der Fernseher nicht zu kurz gekommen. Auch die Wochenenden waren kurzweilig organisiert mit gelegentlichen Städtetrips, Musical- oder Konzertbesuchen oder auch einfach nur mal Faulenzen.

Ich wusste zwar bereits bei der Anmeldung zum Fernkurs, dass zwischen 10 und 20 Stunden Lernzeit pro Woche auf mich zukommen werden, aber dass ich fast mein gesamtes Freizeitleben aufgeben muss, wurde mir erst nach einigen Wochen bewusst.

Das einzige, was ich mir unter der Woche noch gönne, ist im Park nebenan joggen gehen. Das Fitnessstudio musste ich leider kündigen, da die Kurszeiten mit meinem Lernplan kollidierten. Joggen gehen ist zwar kein adäquater Ersatz für Aerobic und TaeBo, kann aber flexibler gestaltet werden und erfordert nicht so viel Zeitaufwand.

Nach dem Abendessen – was leider auch die einzige gemeinsame Zeit am Tag mit meinem Freund ist – schickt er mich “ab ans Pult” – dort verbringe ich dann Abend für Abend mit einer Kanne Tee. Am Schreibtisch warten dann meine vier roten “Freunde”, die Beck’schen Textausgaben, auf mich.

Treffen mit meinen Freundinnen und der Familie musste ich notgedrungen wegen Zeitmangel aufs Nötigste beschränken. Ich habe langsam schon ein ziemlich schlechtes Gewissen, dass ich ständig Dates absagen muss und zum gemeinsamen Wellness- oder Skiwochenende leider auch nicht mitkann.

Aber was soll’s, ich bin froh, dass die Menschen in meinem Umfeld – allen voran mein Freund – so viel Verständnis für meine Lernerei zeigen und nicht böse sind, wenn ich keine Zeit habe. Wir wissen ja alle, dass das kein Dauerzustand ist, sondern nach der Prüfung (hoffentlich) ein Ende haben wird!

Wie motiviert Ihr Euch zum Durchhalten?

Da sind sie: Meine vier Freunde :)

4 Gedanken zu „Alltag

  1. Eventuell wäre es sinnvoll, wenn Du Dir Buchstützen für die Beck’schen Textausgaben kaufen oder selber basteln würdest. Zum einen sind dann die Textstellen besser zu lesen und zum anderen gewinnst Du eine bessere Organisation Deines Arbeitsplatzes. 2 Ausgaben rechts, 2 Ausgaben links. Dann ist die Mitte frei für den Aufgabentext und Lösungsblätter.

    „Wie motiviert Ihr Euch zum Durchhalten?“

    Kleine Etappenziele setzen und danach bewußt Belohnungen planen.

  2. Bei mir sind es „drei rote Freunde“, die mich seit einiger Zeit begleiten, wobei heute einer der Freunde wieder mal eine dicke Ergänzungslieferung bekommen hat … ich ich wieder vieles neu markieren und mit neuen Griffregistern bestücken darf … es hört einfach nicht auf.

    Tja, die Motivation … im Moment scheint es wohl nichts Schöneres zu geben als Steuerrecht pur und Klausuren am Fließband und die Freude, mal wieder eine eben so bestanden zu haben. Manchmal ist es besser mal zurück zu schauen auf das was man schon ganz gut kann.

    Meist kommt die Motivation auch einfach nur durch das Tun, das Suchen nach DER Lösung, bis dann der Korrektor mit der Verwaltungsauffassung und ungeahnten Hinweisen in die Untiefen des Steuerrechts verweist.

    Mit anderen Worten – keep on, never give up und allzeit frohes Schaffen. Jeden Tag ein Stückchen weiter, wird schon klappen!

  3. Hallo Steuermann,

    danke für Deinen Tipp mit den Buchstützen! Hab gleich eine bestellt und bin gespannt, wie es damit funktioniert. Ich hab mich erst mal für eine „konventionelle“ Buchstütze entschieden. Hat jemand Erfahrungen mit „Pendelbuchstützen“, die sollen angeblich besser sein???

    Viele Grüße

    Christina

  4. Ich bin grad auf den letzten Schritten zur mündlichen Prüfung – habe Eure Phase letztes Jahr durchlaufen und kann gut „nachfühlen“.

    Mir ging es bis zur schriftlichen Prüfung so, dass ich vor lauter Arbeit, Präsenzkurse und Klausuren schreiben und besprechen, Gott seid danke gar nicht zum Überlegen kam, was man da eigentlich für ein Wochenpensum erfüllt!

    Da es mir auch immer wieder empfohlen wurde und es auch wirklich stimmt, haltet Euch Freiräume frei. Bei mir war es der Sonntag, an dem ich bis auf kurz vor der Prüfung, wirklich Freizeit hatte. Es ist wirklich wichtig, auch mal abzuschalten und ein wenig Kraft zu ziehen.

    Absolut entscheident sind die letzten 3-4 Monate vor der Prüfung. Erst dann – hoffentlich von der Arbeit frei gestellt – nimmt man den Stoff richtig auf.

    Und auch wenn das schlechte Gewissen nagt, ihr müsst Eure Batterien zwischendurch mal aufladen 🙂

    Viele Grüße
    Steffi

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