Angst² + Ungerechtigkeit² =mündliche StB-Prüfung?

Ich hab noch knapp 3 Wochen bis zu meiner mündlichen. Aber was ich bisher so gehört habe, da wird es einem ganz anders zumute.

Eine super gute Freundin hat das mündliche nicht bestanden. Und eine Mitstreiterin, die ich aus dem Kurs kannte auch nicht. Die Prüfungskommission hat dann noch zu ihr gemeint, dass 5 der 6 Prüfer sie durchkommen lassen hätten, nur der Vorsitzende nicht. Das ist doch gemein!!!

Ich bin echt geschockt. Was sagt denn so ein mündlicher Vortrag und die paar Fragen darüber aus ob man ein guter Berater ist oder nicht? Die schriftliche Prüfung war ja noch objektiv, ganz klare Punktetabellen usw. Aber diese mündliche ist das bei weitem nicht.

Aber aufgeben gibt es nicht. Es wird weiter gekämpft!

Was sind eure Erfahrungen bislang mit der mündlichen?
Man hört ja immer es wird auf bestehen geprüft, blabla. Aber daran glaube ich so langsam nicht mehr.

In diesem Sinne eine schöne Fastenzeit (verzichtet mal aufs Steuerrecht :))

14 Gedanken zu „Angst² + Ungerechtigkeit² =mündliche StB-Prüfung?

  1. Im Rahmen der Vorbereitung habe ich mir sehr viele Protokolle aus den Vorjahren zu den mündlichen Prüfungen durchgelesen (vornehmlich Hessen). In etwa rd. 95% dieser Protokolle wurde beschrieben, dass die Prüfer durchaus sehr freundlich und fair waren und das auf Bestehen geprüft wurde. Darin waren sich auch sämtliche Dozenten einig, die ich in der Vorbereitung zur mündlichen kennenlernen konnte.

    Ich habe so langsam das Bild bekommen, dass in der mündlichen zum einen das Wissen zählt, zum anderen aber auch das entsprechende Auftreten – quasi eine Mischung aus Vorstellungsgespräch und Assessment Center. Und ich denke, dass jeder, der sich einigermaßen fachlich vorbereitet hat und ein halbwegs selbstbewusstes Auftreten an den Tag legt, sehr gute Chancen zum bestehen hat.

    Ausreißer gibt es immer mal wieder. Aber ich finde es grds. gefährlich bei sowas von Willkür oder Ungerechtigkeit zu sprechen, wenn man nie wirklich weiß woran es nun genau lag. Der Großteil der Prüfungen läuft mit Sicherheit sehr fair ab und das würde ich mir an Deiner Stelle vor Augen halten und mich nicht unnötig verrückt machen. 😉

  2. Hallo Julia,
    ich bin letztes Jahr auch mit einer 4,33 durchs mündliche durchgefallen. Fand die Veranstaltung auch das unfairste der Welt und hab mich maßlos geärgert. Wenn man dann mal ein paar Wochen verstreichen lässt, sieht man dann irgendwie doch ein, dass es garnicht so unfair ist und man eben nicht gut genug war. Wusste wirklich sehr wenig in der mündlichen. Insgesamt braucht man 4,15 zum bestehen. Schaut man sich die Protkolle genauer an, wird man feststellen das Kandidaten mit 4,0 oder besser quasi nicht durchfallbar sind (ein zwei Ausnahmen sind dabei). Da sie die Gesamtnote bereits durchs schriftliche erreicht haben. Die Kandidaten mit 4,16 und schlechter gelten dagegen erstmal als durchgefallen, bekommen aber noch die Chance es doch noch zu reißen. Von daher sollte man mit einer 4,5 eher mit dem Gedanken „ich bin durchgefallen krieg aber noch ne 2te chance“ als mit „ich hab bestanden, kommt bloß noch die mündliche“ rangehen. Wenn man es von der Seite betrachtet hält man es dann vielleicht doch nicht mehr für so unfair, da es noch sehr viele mit 4,16-4,5 packen.
    Viele Grüße

  3. Eins möcht ich noch loswerden. Alle beschweren sich immer drüber das die mündliche zu stark gewichtet ist und unfair ist. Nimm den Extremfall an und es würde überhaupt keine mündliche geben. Du wärst bereits durchgefallen. Die Durchfallquoten wären signifikant höher als ohne mündliche.

  4. Hallo Julia,

    sorry, ich kann das alles überhaupt nicht bestätigen. Bin mit 4,5 in Hamburg in die mündliche rein.
    Alle Prüfer waren absolut fair und ja, sie haben auf besehen geprüft. Nun mach Dich doch nicht so verrückt.
    Klar, man muss schon super vorbereitet sein (habe Weihnachten und Silvester komplett ausfallen lassen und wirklich nur gelernt) und auch ein gewisses Glück gehört . Ich hatte einen Vortrag zur Auswahl, welchen ich vorher absolut gut vorbereitet hatte.
    Ab Frage 5 war ich (trotz 4,5!) nicht mehr dran.

    Und sorry, vielleicht ist es eine sehr gute Freundin von Dir. Aber sie ist halt durchgefallen. Und das sie nun nur noch das negative sieht ist klar. So geht es wohl kurz nach der Prüfung allen, welche durchgefallen sind.

    Die Prüfungskommission hat dann noch zu ihr gemeint, dass 5 der 6 Prüfer sie durchkommen lassen hätten, nur der Vorsitzende nicht. Diese Aussage glaube ich absolut nicht. Ich kann es mir nicht vorstellen!

    Ich kann mich nur wiederholen. Es wird absolut auf bestehen geprüft!!!

    Alles Gute!

  5. Ich denke, es kommt auf die Prüfungskommission an!
    Ich habe bis zu meiner eigenen mündlichen auch an die Fairness und Objektivität der mündlichen Prüfung geglaubt…
    Zu sagen, dass auf jeden Fall auf bestehen geprüft wird, ist unfair den vielen gegenüber, die es nicht schaffen und es sich nicht erklären können.

  6. Ich denke man sollte sich davon lösen, dass in dieser Prüfung „objektiv“ und „auf Bestehen“ geprüft wird.

    Völlig objektiv kann die Prüfung gar nicht sein, da sie von Menschen abgenommen wird und wenn strikt auf Bestehen geprüft würde, würde niemand durchfallen.

    Im Prinzip ist es doch ganz einfach: Es sitzen einem 6 Prüfer gegenüber, die bereits die für den jeweiligen Kandidaten vorgesehene Urkunde neben sich liegen haben. Man musst sie davon überzeugen, sie einem am Ende auszuhängen, was je nach Vornote unterschiedlich schwierig ist.

    Ich denke man kann dabei davon ausgehen, dass einem die Prüfer grundsätzlich unvoreingenommen gegenüberstehen (sonst dürften sie gar nicht prüfen weil sie befangen sind) und jedem zumindest eine Chance geben, das Ziel zu erreichen.

    Wenn man dann alle Fragen beantworten kann und der Vortrag gut läuft ist das alles auch kein Problem und man besteht. Wenn dies – wie im Regelfall – nicht möglich ist, das Glas also halb voll und halb leer ist und die Vornote wackelig ist eröffnet sich eben eine Grauzone in die auch eine gehörige Portion Subjektivität der Prüfer einfließt.

    Das ist das Wesen aller mündlichen Prüfungen und ich denke, damit muss man sich einfach abfinden.

    Anstatt darüber zu viel nachzudenken sollte man lieber Vollgas beim Lernen geben, Vorträge üben und ggf. an einigen Prüfungssimulationen teilnehmen (und dabei sehr genau auf das Feedback der Zuhörer achten) und dann in der Prüfung einfach sein Bestes geben.

  7. Endlich mal wieder ein heißer Faden hier.
    Was soll man dazu sagen?
    4,33 und 4,5 kämpfen letztendlich gegeneinander. Die anderen sind durch, weil sie auch in der Mündlichen mehr wissen.
    Was kann man also tun?
    Jeden Tag lesen, damit man die Sprache drauf hat.
    Ich habe jetzt:
    -Dr. Bannas BWL/VWL durchgearbeitet,
    -Dr. Bannas Ordner durchgearbeitet,
    -die Klausurlösungen durchgearbeitet.

    Jetzt kommt:
    -Aktuelle Gesetzesänderungen,
    -NWB-Lernkartei 500 Stück,
    -Wiederholungen zum Einprägen,
    -natürlich jeden Tag Finanzthemen von Elektrozeitungen.

    Ein paar Wochen gehen ja noch ins Land. Wichtig auch noch die Simulation.

    Ein Buch mit Vortragsthemen kaufe ich mir nicht. Was kommt, das kommt eben.

    Irgendwann hat man keine Lust mehr und sehnt die Prüfung herbei.
    Es wird dann eine Entscheidung geben.
    Das Gelernte hilft.
    Und wie wir im Berufsrecht gelernt haben, braucht man ja den Steuerberater nicht für alle Dienstleistungen. Und es gibt ja Europa.

    Also keine Panik. Wer viel liest, macht was und hat sein Gewissen beruhigt.

  8. Hat jemand einen Überblick, weche Vortragsthemen in Baden-Württemberg in der laufenden Kampagne zur Wahl gestellt wurden?

  9. Gibt es neue Erkenntnisse? Habe gehört, dass viele mit einer Vornote von 4,0 noch durchgefallen sind.
    Wie sicher ist man heute noch mit einer Vornote von 3,5?

    Liebe Grüße

  10. Ich glaube, die Luft ist langsam raus, das Interesse an Metadiskussionen über den Schwierigkeitsgrad der Mündlichen sinkt. Warten wir einfach auf Erfolgs- und Misserfolgsgeschichten, wenn die denn kommen. Die Lerner- und Leserei ist übrigens ganz interessant, die neue Rechtsprechung bringt den Bezug zum Gesetz. Versuche noch besser reinzukommen und igle mich nach kurzweiligen Ausbrüchen und Fluchten wieder ein.

  11. Hallo zusammen,

    ich hatte letzte Woche Donnerstag meine mündliche Prüfung (Vornote 3,83). Alle vier haben es bestanden (die anderen zwei mal 4,33 und einmal 4,16). Die Kommission war sehr fair. Jeder hat seine Chancen bekommen.
    An alle, die auf der Kippe stehen: kämpfen bis zum bitteren Ende!!!
    Der Vortrag ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Was aber auch wichtig ist: Kampfgeist zeigen! Es gibt auch Fragerunden, die wirklich kompliziert sind und genau da muss man den Prüfern signalisieren, dass man kämpferisch ist.
    Das Zusammenspiel in der Gruppe sollte auch passen. Geschlossen rein, geschlossen raus. Wenn ihr euch untereinander kollegial verhält und die Kommission das so mitkriegt- und das kriegen die mit- dann ist das sicherlich auch ein großer Punkt!
    Auf die Frage mit 3,5… Ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster. Wenn du beim Vortrag keine Themaverfehlung hast, solltest du nicht durchfallen. Wer 3,5 hat, hat schon eine Menge an wissen, was er in der mündlichen irgendwo anwenden kann. So ist es nun mal.

    Übrigens, ich wurde bereits gestern zum StB bestellt! Ja das ging wirklich schnell. Das liegt aber nur daran, dass ich alle nötigen Unterlagen bereits Anfang Januar an die Kammer geschickt habe.
    LG aus München

  12. @Bestanden in München: kann ich so nur bestätigen!

    Wir haben letzte Woche auch alle bestanden (3,83 ; 4,16 (ich) ; 4,33 und 4,5). Und genua dieses Zusammenspiel als Gruppe hat uns allen den Erfolg gebracht. Die Kurzvorträge waren bei den 4,33 und 4,5 – Kollegen etwas kurz (ersteres sogar nur ca. 5 Minuten) – lag vvlt. etwas auch an die zur Auswahl vorhandenen Themen – .
    Wir haben in den Fragerunden von Beginn an als Gruppe agiert und versucht das Gespräch dynamisch zu halten. Dabei haben wir uns gegenseitig geholfen und motiviert. Die PK erkannte es auch sehr positiv an, wie wir gemeinsam „gekämpft“ haben und kollegial untereinander waren. In den Pausen haben wir dann mögliche Themen besprochen und brainstorming betrieben, was auch hilfreich war.
    Kurzum: Wer sich ordentlich vorbereitet, mit den nötigen Respekt an die Sache ran geht und zeigt, dass er zumindest seine Antworten argumentieren kann (auch wenn sie falsch sein sollten) – so zu sagen im „Gutachterstil antwortet“ – der hat sehr gute Chancen zu bestehen. „A wing“ Glück gehört aber auch dazu! – und klar, „muffensausen“ vor dieser wichtigen Prüfung ist auch ganz normal.
    Viele Grüße aus Stuggart!

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